Weltoffenes Salzburg als Ort internationalen Kulturgeschehens  

erstellt am
05. 08. 03

Schausberger bei Verleihung des Staatspreises für Europäische Literatur in der Salzburger Residenz
Salzburg (lk) - Zum zweiten Mal sind Salzburg und die Residenz für die Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Europäische Literatur auserkoren worden. Es sei dies eine besondere Auszeichnung für die Festspielstadt und streiche einmal mehr die Bedeutung Salzburgs nicht nur im internationalen Kulturgeschehen, sondern auch als Ort bedeutender Veranstaltungen heraus. Das betonte Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger am Freitag (01. 08.)  bei der Verleihung des Literaturpreises an den Schriftsteller Christoph Hein. Schon immer habe gerade das Land Salzburg auf Grund seiner langen Eigenständigkeit, seiner internationalen kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung besonderen Wert auf eine eigene aktive regionale Politik, aber auch eine initiative Außenpolitik gelegt. Dabei sei Salzburg stets bemüht, Weltoffenheit und internationale Aufgeschlossenheit mit dem Bekenntnis zur eigenen Identität in Einklang zu bringen, so Schausberger.

Weltoffenheit und internationales Flair strahlen alljährlich die Salzburger Festspiele aus. Das Phänomen „Salzburger Festspiele" habe mit dem neuen Intendanten Prof. Peter Ruzicka weiter an Strahlkraft gewonnen. Mehr als 200.000 Besucher werden heuer zu den 166 Opern und Schauspielaufführungen, Orchester-, Kammer- und Solistenkonzerten, Lesungen und anderen Veranstaltungen kommen. Die Festspiele seien daher in der gegenwärtigen schwierigen konjunkturellen Situation als positiver Stimmungsschub sehr willkommen, sagte Schausberger.

Mehrfach ausgezeichneter Preisträger
Der Preisträger Christoph Hein wurde am 8. April 1944 als Sohn einer Pfarrerfamilie in Heinzendorf in Schlesien geboren und wuchs in Bad Düben bei Leipzig auf. Von 1961 bis 1967 hatte er Jobs als Montagearbeiter, Buchhändler, Kellner, Journalist, Schauspieler kleinerer Rollen und Regieassistent. 1964 holte er sein Abitur an einer Abendschule nach, 1971 schloss er das Studium der Philosophie und der Logik an der Humboldt-Universität Berlin ab. 1974 erhielt er eine Festanstellung an der Volksbühne Berlin, seit 1979 ist er freier Schriftsteller. 1989 erhielt Hein eine Dozentur für den Poetik-Lehrstuhl an der Essener Folkwang-Schule. Seit 1992 ist er Mitherausgeber der Wochenzeitung „Freitag" sowie Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. An Auszeichnungen erhielt er den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR (1982), den Kritikerpreis in Westberlin (1983), den Literaturpreis der Neuen Literarischen Gesellschaft (1986), den Lessingpreis der DDR, den Stefan-Andres-Förderpreis (1989), den Erich-Fried-Preis (1990), den Ludwig-Mühlheims-Preis für religiöse Dramatik, den Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung (1992), den Peter-Huchel-Preis, das Bundesverdienstkreuz, den Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum (1994), den Solothurner Literaturpreis (2000) und den Premio Grinzane Cavour (2002).
     
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