Die Veränderung der Sichtweisen  

erstellt am
22. 08. 03

Malerei - Tomak: Historische Objekte - Sammlung Tostmann
Wien - Veränderte Sichtweisen werden den Jahresschwerpunkt 2003/2004 der Mode Schule Wien bestimmen. Als visualisierenden Impuls für die verschiedenen Projektarbeiten des kommenden Jahres setzt man sich mit Tradition, Identitäten, "Ikonen" und Klischees auseinander, um daraus neues Potential zu entwickeln.

Tomak, Absolvent der Universität für angewandte Kunst in Wien/ Malereistudium bei Attersee, lotet immer wieder als zentrales Thema die Darstellungsmöglichkeiten des menschlichen Körpers aus. Bilderreihen wie "neo anthropophagi",


© Modeschule Wien
"acht Köpfe" oder "Werktafeln 1-15" widmen sich medizinischen Darstellungsmöglichkeiten. 2001 wurden die ersten Bilder aus einer diesbezüglichen Fotosammlung malerisch umgesetzt. Um den Dokumentationscharakter beizubehalten wurde die Schwarz/Weißmalerei und eine besonders "realistische" Form der Darstellung gewählt. 2002 entstand zu den "Unzulänglichkeiten" das erste Trachtenbild - als Gegenstück sozusagen. Mittlerweile ist die Reihe "Illumination" mit fünfzig Krankheitsbildern und fünf "Trachtenbildern" abgeschlossen. "Die Kombination aus der Darstellung von "unschönen" und schmuckvoll bekleideten, aus der Kultur einzelner Landstriche entstandenen traditionellen Kleidungsstücken und extra angefertigten realen Gewändern gibt dem Rezipienten die Möglichkeit sich mit Objekt/ Bild und Konzept näher auseinander zu setzen - zu analysieren, was Ästhetik, die - von der Mode abhängig - sich ständig verschiebt, am Ende ist." (Zitat Tomak)

In Hetzendorf zeigt Tomak vor allem seine schwarz-weißen Trachtenbilder, die als Gegenpol zu den "Unzulänglichkeiten" entstanden sind.

Kostbare Originale verschiedener Zeiten aus dem Bereich der Volks- und Arbeitstrachten - wie die Bregenzerwäldertracht, das oberösterreichische Goldhaubenkleid


© Modeschule Wien
oder die Salzburger Kassetteltracht - aus der historischen Sammlung Tostmann werden in Bezug zu Gemälden gesetzt. Die von Marlen Tostmann, der Mutter Gexi Tostmanns, begründete Sammlung wurde nicht nur liebevoll und kenntnisreich erweitert sondern beinhaltet inzwischen nicht nur österreichische Objekte, sondern auch seltene Stücke aus dem übrigen Europa. Die Kopfbedeckungen nehmen einen besonderen Raum ein, da sie zu den am stärksten typenbildenden Elementen der Trachten überhaupt zählen. Präsent sind eine Fülle unterschiedlicher Hauben, schwarze Flügel-Kopftücher, Schwammerlhüte, Bänderhüte oder Reindlhüte.

Das Entree bilden "modische" Dirndlkleider aus den 30er bis 50er Jahren, die Mode der Gegenwart und der Zukunft ist in der Ausstellung indirekt in Form von Medien - Videos und Zeitschriften - präsent. Wie stark sich - als Zitat oder Inspiration - der unermessliche gestalterische Reichtum der Trachten in der internationalen Mode manifestiert - dies festzustellen, bleibt jedem Besucher selbst überlassen.

Ausstellung in den Prunkräumen von Schloss Hetzendorf
Modeschule Wien, Hetzendorfer Straße 79, 1120 Wien
4. - 26. September 2003, Mo - Mi, Fr 14-18 Uhr, Do 14-19 Uhr
Informationen: http://www.modeschulewien.at
     
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