Bartenstein: »Jugendliche sollen zumindest einen Lehrgangsplatz erhalten«  

erstellt am
19. 08. 03

Lehrlingsausbildungsgarantie im Rahmen des Lehrlingsauffangnetzes 2003/04 - Österreich bei Jugendbeschäftigung Nr. 1 in EU
Wien (bmwa) - Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein hat dem Arbeitsmarktservice Österreich den Auftrag erteilt, ein Lehrlingsauffangnetz 2003/2004 (JASG VI) mit 5.500 Lehrgangsplätzen (davon etwas mehr als 1.000 Verlängerungen aus vorangegangenen Lehrgängen) vorzusehen. Nach Berechnungen des Ministeriums stehen damit allen Jugendlichen, die keinen Lehrstellenplatz bei Betrieben finden, genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung. Bartenstein dazu: "Jugendliche brauchen unbedingt eine positive Perspektive für ihren Einstieg ins Berufsleben. Alle, die eine Fachausbildung anstreben aber vorerst keinen Ausbildungsbetrieb finden, sollen daher zumindest einen Lehrgangsplatz erhalten, um die Chance auf eine Facharbeiterlaufbahn zu wahren."

Die Ursache für die größere Lehrstellenlücke sieht der Minister im starken Geburtsjahrgang 1988 sowie in der derzeitigen weltweiten Konjunkturschwäche und der daraus resultierenden höheren Arbeitslosigkeit. "Als Arbeitsminister stehe ich zu meiner Verantwortung, jungen Menschen die notwendige Unterstützung für ihren Einstieg ins Berufsleben zu geben" so Bartenstein. Finanziert wird dieses Auffangnetz aus Mitteln des Arbeitsmarktservice Österreich, des Europäischen Sozialfonds, der Beteiligung der Bundesländer sowie zusätzlicher Mittel aus der Arbeitsmarktrücklage, die vom Arbeitsminister für diesen Zweck zu Verfügung gestellt werden.

Im derzeit noch laufenden Lehrlingsauffangnetz (JASG V) gemäß Jugendausbildungssicherungsgesetz stehen Lehrgangsplätze für rund 3.350 Personen zur Verfügung. Laut Arbeitsmarktservice Österreich nehmen im Durchschnitt 2.871 Jugendliche an diesen Maßnahmen teil. Insgesamt haben bisher 5.616 Jugendliche Lehrgangsplätze belegt. Für das Lehrlingsauffangnetz 2002/2003 sind inklusive der Beteiligung der Bundesländer rund 32 Millionen Euro vorgesehen. Am parallel laufenden Sonderprogramm für Jugendliche unter 24 Jahren, nehmen lt. AMS derzeit im Durchschnitt 4.206 Jugendliche teil. Insgesamt haben rund 11.900 Jugendliche an diesen Qualifizierungsmaßnahmen teilgenommen. Allein für dieses Programm werden in den Jahr 2003 und 2004 rund 103 Millionen € zusätzlich zum Förderbudget des Arbeitsmarktservice Österreich eingesetzt.

Im EU-Vergleich weist Österreich mit 7,4% (Juni 2003) die niedrigste Jugendarbeitslosenquote aus, gefolgt von den Niederlanden (8,3%; Mai), Irland (8,7%; Juni) und Dänemark (9,0%; Mai). Die Jugendarbeitslosenquote ist im EU-Durchschnitt mit 15,8% (Mai) mehr als doppelt so hoch.
     
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