Größte keltische Freilandsiedlung Mitteleuropas  

erstellt am
19. 08. 03

Ausgrabungen in der Keltenstadt »Sandberg« werden fortgesetzt
St. Pölten (nlk) - Die keltische Freilandsiedlung in der Region Schmidatal-Pulkautal am Südhang des Sandbergs ist derzeit wieder Schauplatz von Ausgrabungen. Noch bis 22. August sind rund 13 Studenten verschiedener archäologischer Fachrichtungen aus Wien und Graz damit beschäftigt, die bereits im Sommer des Vorjahrs erfolgreich durchgeführten Grabungen fortzusetzen. Finanziert werden die Ausgrabungen von den Gemeinden Zellerndorf und Sitzendorf, dem Verein “Forum Platt” sowie dem Kunsthistorischen und dem Naturhistorischen Museum Wien. Auf dem Sandberg handelt es sich um die flächenmäßig größte keltische Freilandsiedlung Mitteleuropas, die eine flächenmäßige Ausdehnung von rund 22 Hektar hat.

Schon im vorigen Jahrhundert ist die keltische Siedlung im westlichen Weinviertel durch dort aufgefundene Goldmünzen bekannt gewesen. Die zahlreich gefundenen “Fremdmünzen” belegen auch die intensiven und weitreichenden Handelsbeziehungen nach Bayern und ins Rheinland. Erst ab 1990 erfolgte die Katalogisierung und wissenschaftliche Bearbeitung der bisherigen Münzfunde sowie in weiterer Folge die Durchführung geomagnetischer Messungen. Dabei wurden 449 Grubenhäuser sowie zahlreiche Schwellbalkenbauten erfasst. In einigen Fällen weisen die Messungen auch auf das Vorhandensein von Öfen in den Grubenbauten hin. Bisher konnten aber viele Fragen über die Gehöftestrukturen, die Typologie und Konstruktion der Bauten sowie die wirtschaftliche Stellung der Siedlungen und ihre Beziehung zu den benachbarten Ansiedlungen nicht geklärt werden.
     
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