Weinernte durch Dürre nicht gefährdet – 2,5 Millionen Hektoliter erwartet  

erstellt am
26. 08. 03

Wien (statistik austria) - Die heurige Weinernte dürfte nach Berechnungen der Statistik Austria mit 2,5 Millionen Hektoliter nur knapp (-2 Prozent) hinter dem guten Vorjahresergebnis, aber 7 Prozent über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre liegen. Ausschlaggebend für diese beachtlichen Aussichten waren in erster Linie die guten Vegetationsbedingungen im Frühjahr, die durch Wärme und reichlich vorhandene Winterfeuchtigkeit gekennzeichnet waren. Daraus resultierte eine extrem frühe Blüte und ein starkes Wachstum der Rebstöcke. Die folgenden sonnigen und niederschlagsarmen Monate überstanden die Weinkulturen dank tiefreichender Bewurzelung bis dato ohne größere Schäden. Trotzdem ist eine angemessene Niederschlagsversorgung der Trockengebiete Ostösterreichs auch aus der Sicht der Weinbauern in den nächsten Tagen unerlässlich. Ein besonderer Wermutstropfen ist die Situation für Wiener Winzer, wo der starke Hagel im Mai rund 60 Prozent der Weinernte vernichtete. Auch in Niederösterreich und im Burgenland wurden regional Hagelschäden verzeichnet.

Insgesamt wird bei Weißwein mit 1,9 Mio. hl ein Plus von 1 Prozent gegenüber 2002 erwartet, während für Rotwein Einbußen von 10 Prozent auf 658.200 Hektoliter prognostiziert werden. Damit würde der Anteil inländischer Rotweine um 2 Prozentpunkte auf 26 Prozent fallen.

Aus Niederösterreich werden 1,6 Mio. Hektoliter Wein erwartet, was einem Minus von 4 Prozent entspricht. Hier schlagen sich die im Weinviertel trockenheitsbedingten und im Kremstal durch Hagel verursachten Mindererträge zu Buche. Im Weinviertel - dem größten Weinbaugebiet Österreichs - dürfte mit 866.700 Hektoliter ein Minus von 12 Prozent ins Haus stehen. Eine sehr gute Ertragslage wird aus der Wachau gemeldet, wo mit 92.100 Hektoliter das aufgrund des Hochwassers schlechte Vorjahresergebnis um 68 Prozent übertroffen werden könnte.

Das Burgenland sieht mit 703.400 Hektoliter (-4 Prozent) ebenfalls einem leichten Minus entgegen, wobei die größten Einbußen in den Weinbaugebieten Neusiedlersee (-6 Prozent) und Neusiedlersee Hügelland (-9 Prozent) vermutet werden.

Die Steiermark dürfte der große Gewinner dieses Weinjahres sein, so werden die dortigen Zuwächse mit 29 Prozent auf 230.500 Hektoliter beziffert. Besonders in den Regionen Süd- und Weststeiermark scheint ein Plus von knapp 40 Prozent realistisch, was auf die ausreichenden Niederschläge zurückzuführen ist.

Wien war heuer vom Hagel arg betroffen und wird mit 7.900 Hektoliter um 60 Prozent weniger Wein als im Vorjahr produzieren, was die Winzer auch angesichts der hohen Qualitätsaussichten nicht zufrieden stellen wird.
     
zurück