Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 11. 09. bis 17. 09. 2001

 

   
Barock trifft Cyberspace im Museumsquartier Wien
Kunsthalle Wien, MUMOK und Leopoldmuseum in den ehemaligen Hofstallungen
Wien (pte) - Nach der Übersiedlung von den beiden bisherigen Wiener Standorten Palais Liechtenstein und 20er Haus hat das Museum Moderner Kunst (MUMOK) an diesem Wochenende seine Pforten im Museumsneubau von Ortner&Ortner wieder geöffnet. Kommendes Wochenende wird das Leopold-Museum eröffnet. Mit der Kunsthalle Wien sind damit die drei wesentlichen Teile des Museumsquartiers, mit 60.000 qm eines der zehn größten Kulturareale der Welt, für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Website des Museumsquartiers (MQ) findet sich unter. Die Seiten sind in Deutsch und Englisch verfügbar, Basic Infos finden sich auch auf Französisch, Spanisch und Italienisch. Die Website beschränkt sich auf die wesentlichen Infos für reale und virtuelle Besucher. "Barock trifft Cyberspace" ist das passende Motto der Site.
Das MuseumsQuartier entstand in einem revitalisierten Ensemble barocker Hofstallungen mitten im Stadtzentrum von Wien. Drei Neubauten prägen diesen Ort am augenfälligsten. Die neue Kunsthalle Wien - einst als Winterreithalle genutzt - bildet das architektonische Verbindungsstück zwischen den beiden anderen Neubauten: Leopold Museum und MUMOK Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien. Dazwischen liegt der größte Freiluftfestsaal der Stadt: Der riesige Innenhof des MuseumsQuartier mit zahlreichen Erholungsoasen und Passagen.
Nur über Umwege, nämlich auf der Link-Liste der MQ-Site sind die drei wichtigsten Ausstellungsorte des Museumsquartiers zu finden: Die Kunsthalle Wien kommt mit vier Bereichen aus: "exhibitions, news, kunsthalle, service". Etwas dürftig beschränken sich die "News" auf laufende Veranstaltungshinweise. Der Klick auf "News" öffnet daneben aber ein originelles Popup mit einem Rätsel für Kunst-Liebhaber. Von wem stammt das Zitat: "Actually I give a shit on art. Next time they´d even go and frame a fart!" Zur Wahl stehen: a) Andy Warhol, b) Malcolm McLaren oder c) Hillary Clinton.
Nur als Notlösung kann man die Website des MUMOK bezeichnen. Die Site verzichtet auf eine Navigationsleiste und bringt lediglich auf zehn statischen Unterseiten die wichtigsten Infos über das Museum. Neu ist der MUMOK-Kunstservice: Unternehmen haben die Möglichkeit, aus dem Bestand der Sammlung Bilder auf Zeit zu entlehnen. Markus Jaschke, Geschäftsführer der Firma StepStone, hat sich für eine Arbeit von Thomas Reinhold entschieden.
Das Leopoldmuseum macht die Sammlung von Rudolf Leopold, die 1994 von der Republik Österreich erworben wurde, erstmals öffentlich zugänglich. Im Netz finden sich derzeit nur erste Einblicke in seine Sammlung. Um die 220 Schiele-Exponate und die größte Sammlung des Wiener Jugendstils sowie zentrale Werke der Zwischenkriegszeit zu sehen, muss der Besucher persönlich nach Wien reisen.
Übrigens, die Auflösung für das Kunsthallen-Rätsel lautet: b) Malcolm McLaren
   

   
Kedls Urformen-Zeichnungen und Skulpturen in Eisenstadt
Eisenstadt - Rudolf Kedls wichtigstes Thema, das ihn Zeit seines Lebens beschäftigte, war die Auseinandersetzung mit der Natur, mit Werden, Wachsen und Vergehen. Im Spannungsfeld von Kunst und Natur schuf er vielfältige vegetabile und menschliche Formen und spürte letztendlich den Urformen, beziehungsweise der Urform nach. Es enstanden Fruchtknoten, Knospen, Blütenblätter, Phalli und - als Gegenpart - weibliche Formen in Stein und Metall. Parallel zur Plastik enstanden in den verschiedenen Schaffensperioden auch zum Teil sehr großflächige Zeichnungen. Zeichnung und Relief waren für Kedl willkommene Möglichkeiten für eine andere Art des räumlichen Gestaltens als es bei der Rundplastik der Fall ist. Rudolf Kedl wurde 1928 in Stadtschlaining geboren und besuchte ab 1949, nach einer Ausbildung als Silberschmied und Metallbildhauer und dem Besuch der Meisterschule für angewande Kunst in Graz, die Akademie der bildenden Künste in Wien, Klasse Wotruba.
Burgenländische Landesgalerie im Schloss Esterházy (ehem. Stallungen)
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 10-12 und 13-17 Uhr Samstag 10-13 Uhr, Sonntag 13-17 Uhr. Die Ausstellung ist bis 21. Oktober geöffnet!
 

   
Historisches Museum präsentiert Reinhard Mandl und Peter Sengl
Wien (rk) - Das Historische Museum der Stadt Wien bringt vom 28. September bis 11. November die Ausstellung "Reinhard Mandl. Wien. Fotografien aus dem Jahr 2000". Die Ausstellungseröffnung findet am Donnerstag, 27. September, um 18 Uhr, statt. Im Mittelpunkt der Fotoschau stehen Menschen aller Altersgruppen in Wien der Jahrtausendwende.
Von 4. Oktober bis 18. November bringt das Historische Museum eine Retrospektive "Peter Sengl. Schrecklich Schön. Arbeiten 1970-2001". Die Ausstellung umfasst drei Jahrzehnte der Arbeit von Peter Sengl. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Mittwoch, dem 3. Oktober, um 10 Uhr statt.
 

   
Eröffnung des Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Wien (rk) - Aus Anlass der Neueröffnung des Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (MUMOK) mit der Sammlungspräsentation "Die Sammlung" und der damit beginnenden zweiten Eröffnungswelle im MuseumsQuartier Wien fand Freitag ein Pressegespräch statt. Direktor Lorand Hegyi informierte über Details, die erstmals in einer umfassenden Präsentation im neuen Gebäude der Architekten Ortner & Ortner zu sehen sein werden.
Mit der Neueröffnung im MuseumsQuartier kann das MUMOK nach jahrelanger Unterbringung im 20er Haus (seit 1962) und im Palais Liechtenstein (seit 1979) seine Sammlung vereint an einen Ort zeigen. In einer umfangreichen Schau wird der Werkbestand des Museums, von der Klassischen Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst, in einer historischen Struktur präsentiert. Neben den bestehenden Sammlungsschwerpunkten werden auch die neuen thematischen Schwerpunkte in die Gesamtstruktur eingebaut und in einem kunstgeschichtlichen Kontext interpretiert. Im Rahmen der Eröffnungsausstellung sind zahlreiche Exponate, die bisher aus Platzmangel nicht gezeigt werden konnten, erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Hauptziel der Sammlungspolitik der letzten zwei Jahrzehnte war der Ausbau der historisch gewachsenen Sammlungsbestände. Einen integralen Bestandteil stellt die Sammlung Moderner und zeitgenössischer Kunst aus Mittel- und Osteuropa dar. Einen wichtigen Teil im neuen Gebäude repräsentiert die zeitgenössische internationale und österreichische Kunst, wobei der Schwerpunkt auf dem Gebiet der Objekt- und Installationskunst der 80er und 90er Jahre liegt. Gezeigt werden weiters Hauptwerke der Österreichischen Ludwig Stiftung aus dem Werkkomplex der amerikanischen Pop Art und des Fotorealismus. Einer der Höhepunkte der Eröffnungspräsentation ist das Mouse Museum von Claes Oldenburg, das nach 10 Jahren erstmals wieder ausgestellt ist.
Zur Ausstellung erscheint ein Sammlungskatalog, der auf knapp 400 Seiten die Bestände des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien in durchgängig farbigen Abbildungen vorstellt. Thematisiert wird auch der aktuelle Stand der Forschungsergebnisse zur Sammlungsgeschichte und politik des Hauses. Es enthält Texte von u.a. Lorand Hegyi, Rainer Fuchs, Wolfgang Drechsler und Friedrich Achleitner.

Eröffnung am 15. September
Zur Eröffnung am Samstag, 15. September, wird ein vielfältiges Programm geboten. Gilbert & George, zwei herausragende Künstler unserer Zeit, die mit Performance in den letzten Jahren Aufsehen erregt haben, werden um 11 Uhr eine Video- Präsentation zeigen. Nach der offiziellen Eröffnung um 13 Uhr bietet sich für die Besucher zum ersten Mal die Möglichkeit, die Sammlung des MUMOK im Wechselspiel mit der spektakulären Architektur des Gebäudes zu betrachten. Bis 23 Uhr finden stündlich Führungen statt. Der Eintritt ist frei.
 

   
23. Internationale PuppenTHEATERtage
Mistelbach (nlk) - In Mistelbach findet vom 23. bis 28. Oktober die 23. Auflage der Internationalen PuppenTHEATERtage statt. 35 Bühnen aus 20 Ländern spielen 40 Stücke in mehr als 70 Vorstellungen. Auch heuer werden in 9 Spielstätten wieder rund 10.000 Besucher aus ganz Niederösterreich, aus dem Großraum Wien und in wachsendem Ausmaß aus anderen Bundesländern erwartet.
Neben künstlerischer Qualität und Wirkung beim Publikum wurde heuer auch verlangt, dass keine der Bühnen, die gastieren, schon in Mistelbach aufgetreten sein dürfen. Dieses Kriterium hat einen ganz simplen Grund: Die Zahl der Bewerber für ein Gastspiel in Mistelbach steigt von Jahr zu Jahr. Um dem gewachsenen Interesse zu entsprechen, war eine solche Entscheidung längst fällig. Das heißt aber auch, dass viele der Auftritte Österreich-Premieren sind.
Das Programm reicht von klassischen Marionetten über das Spiel mit Stabfiguren, Handpuppen, Masken und Schatten bis zum Theater mit Objekten. Heiteres und Tragisches werden zu sehen sein, Grimms Märchen stehen ebenso auf dem Spielplan wie naturverbundene Legenden der Völker, Musical-Puppentheater oder die Pantomime mit Figuren. Die längste Anreise haben heuer übrigens Loren Kahn aus Albuquerque in den USA und das Theater „Tekweni“ aus Westville in Südafrika. Mit Loren Kahn tritt erstmals in Mistelbach eine Puppenspielerin auf, die sich mit ihrer Arbeit an Kinder von 9 Monaten bis 2 Jahren wendet, also an „Minis“, die normalerweise nur über das Bilderbuch und das Erzählen erreicht werden. „Tekweni“ hat vier kurze Tierfabeln der Zulu, Xhosa und aus dem Swaziland im Gepäck.
 

   
Vereinigte Bühnen Wien: Fünf Uraufführungen bzw. Neuproduktionen
Wien (rk) - In einem Pressegespräch der Vereinigten Bühnen Wien gab am Mittwoch Intendant Rudi Klausnitzer einen Rückblick auf die Aktivitäten von Raimund Theater, Theater an der Wien und Ronacher in den Jahren seit 1993, sowie einen Ausblick auf Aktivitäten in der nahen Zukunft. Er kündigte an, dass fünf Welturaufführungen bzw. Neuproduktionen zumindest bereits im Planungsstadium sind.
In einer Bilanz erinnerte Klausnitzer daran, dass seit 1993 insgesamt 21 Produktionen das künstlerische "Licht der Welt" erblickt haben. Jede Produktion hatte je nach Laufzeit und Theatergröße zwischen 250.000 und 750.000 Besuchern, die Auslastung betrug zwischen 86 und 97 Prozent. Klausnitzer hob hervor, dass für 11 Prozent aller Wien-Besucher der Besuch einer Produktion der Vereinigten Bühnen Wien ein vorrangiger Grund für ihren Wien-Besuch sei.
Es sei auch gelungen, einen intensiven Export an Produktionen aufzubauen. Die Vereinigten Bühnen seien derzeit der aktivste Musicalproduzent in Europa, ihre Produktionen sind bereits in sechs Ländern vertreten. Die Exporte sind "Elisabeth" (Ungarn, Japan, Schweden, Holland, Deutschland), "Grease" (Deutschland, Schweiz), "Chicago" (Deutschland, Schweiz), "Tanz der Vampire" (Deutschland, Estland, USA), "Mozart!" (Deutschland, Japan, Schweden) und "Hair" (Deutschland). Allein in diesem Jahr hätten, wie Klausnitzer hervorhob, mehr als drei Millionen Besucher die Produktionen im Ausland verfolgt. Dabei habe es in vielen Fällen auch Ausstellungen mit Wien-Bezug gegeben.
Zusammenfassend könne festgestellt werden, dass international anerkannte Künstler nach Wien geholt worden seien, die Einspielergebnisse gesteigert werden konnten, die Subventionen deutlich reduziert worden sind, und weltweit anerkannte Eigenproduktionen kreiert wurden, sagte Klausnitzer.

Blick in die Zukunft
Im Pressegespräch wies Klausnitzer auf kommende Aktivitäten hin.
Für September 2002 ist die Premiere des Musicals "Wake Up", von Rainhard Fendrich und Harold Faltermeyer in der Regie von Philippe Arlaud im Raimund Theater geplant. Es erzählt die Geschichte eines alternden Popstars, dessen Leben von Intrigen, Abhängigkeiten und Exzessen geprägt ist. Die Kraft der Musik und der Liebe rettet ihm vor dem unaufhaltsam erscheinenden Absturz.
2002/2003 ist im Theater an der Wien das Musical "Wallstreet" von Leon de Winter und der Musik von Peter & Michelle Wolf vorgesehen. Darin schließen Teufel und Engel wie in Nestroys "Lumpazivagabundus" eine Wette um die Beherrschung der Erde ab.
Vorbereitet wird für 2003/2004 "Barbarella". Auf der Basis der Kultfigur von Jean-Claude Forest und des Films von Roger Vadim mit Jane Fonda wird eine Welturaufführung vorbereitet.
Ebenfalls für 2003/2004 wird derzeit ein Entwicklungsprojekt "Mayerling" erarbeitet. Der Musicalfassung dient der Roman "A Nervous Splendor" als Vorlage.
Bereits für den Spätherbst 2001 wird im Ronacher das erfolgreich verfilmte Off-Broadway-Stück "Hedwig And The Angry Inch" gezeigt werden, das die Vereinigten Bühnen Wien mit den Bühnen der Stadt Köln produziert haben und das derzeit erfolgreich in Köln zu sehen ist.
Intendant Rudi Klausnitzer gab auch die Gründung eines eigenen Plattenlabels der Vereinigten Bühnen Wien bekannt. Dieses wird "VX-Records" heißen und in erster Linie Musical-Produktionen veröffentlichen. Es ist aber auch daran gedacht, dass Künstler, die bei den Vereinigten Bühnen Wien arbeiten, verschiedene soll der audiovisuelle Produktionsbereich ausgebaut werden.
 

   
Wie es euch gefällt
Schauspiel eröffnet mit Shakespeare - Max Schmiedels Landestheater-Debüt als Probstein
Salzburg - Beverly Blankenship, österreichische Starregisseurin, die zuletzt u. a. in Linz den „Rosenkavalier“ und in Wien „Spiel’s nochmal, Sam!“ inszeniert hat, kommt nach ihrem erfolgreichen „Merlin“(1998) endlich wieder in das Landestheater. William Shakespeares rätselhafte Komödie „Wie es euch gefällt“ spielt zwischen Höflingen und
Aussteigern, zwischen Macht und Freiheit, zwischen Liebe und Tollheit. Premiere ist am 29. September 2001.
Ein junger Edelmann, Orlando, taumelt durch den Ardenner Wald, Gedichte auf den Namen seiner geliebten Rosalinde an alle Bäume heftend. Ein Höfling, Jacques,
philosophiert mit einem verwundeten Hirschen über Freiheit und Zivilisation. Ein anderer Hofmann, der Narr Probstein, schenkt sein Herz einer Ziegenhirtin. Brüder neiden
Brüdern Erbe, Glück und Reich, vertreiben und verfolgen sie. Mißgunst, Trennung und Verbannung ist das Schicksal derer, die Ränke und Lüge meiden - und dennoch reift
und löst sich alles durch die unbezwingbare Macht der Liebe.
William Shakespeare lebte von 1564 bis 1616. - „As You Like It“ wurde um 1599 uraufgeführt, das Motto des im selben Jahr eröffneten Globe-Theatre hieß „totus
mundus agit histrionem“, gemäß Jacques bereits Lebensweisheit... „All the world’s a stage“...

Die Besetzung: Beverly Blankenship inszeniert in einem Raum von Carlo Tommasi („Tosca“, „Der Freischütz“, „Der Rosenkavalier“, „Arzt wider Willen“). Musik: Pierre Oser. Es spielen Britta Bayer (Adam/Phoebe), Hanne Rohrer (Jaques), Alexandra Tichy (Charles/Silvius), Julia Urban (Rosalinde/Geiß), Gerhard Peilstein(Herzog/Frederick), Peter Grand (Celia/Geiß), und - neu im Ensemble: Hannes Gastinger (Oliver/Käte), Tillbert Strahl-Schäfer (Orlando/Geiß) und Maximilian Schmiedl (Probstein/Schaf). Als Musiker: Fritz Kronthaler.
 

   
„Der Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni
Ottenstein (nlk) - Am Samstag, 29. September, um 15 Uhr wird im Rahmen der NÖ Landesausstellung 2001 „im mystischen Waldviertel“ das Theaterstück „Der Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni aufgeführt. Die Besucher erwartet eine kurzweilige Sonderaufführung des TWW – des Theaters Westliches Weinviertel – im Stile der italienischen Commedia dell’Arte. Bei Schönwetter findet die Vorstellung im Innenhof des Schlosses Ottenstein und bei Schlechtwetter im Rittersaal des Schlossrestaurants statt. Der Eintritt für beide Teile der NÖ Landesausstellung „Sein & Sinn“ in Schloss Ottenstein und „Burg & Mensch“ in Schloss Waldreichs ist im Eintrittspreis der Theateraufführung inkludiert.
Die Eintrittspreise liegen zwischen 90 Schilling (6,54 Euro), Einzelkarten, und 180 Schilling (13,08 Euro), Familienkarten, Informationen und Kartenbestellung bei der örtlichen Ausstellungsleitung, Telefon ++43 / (0)2826 / 88 1 99.
 

   
„Die Zeit“: Nikolaus Harnoncourt kritisiert die Ära von Gerard Mortier bei den Salzburger Festspielen
Hamburg/Salzburg (ots) - Der österreichische Dirigent Nikolaus Harnoncourt kritisiert in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ die Ära von Gerard Mortier bei den Salzburger Festspielen: Unter Mortier haben die Festspiele "ihr Profil nur über sehr genau überlegte Fragen nach der Opernregie entwickelt". Die Musik sei auswechselbar gewesen. Um sie ging es nicht. Ich gehe jetzt davon aus, dass die neue Direktion auch neue Konzepte hat", erklärte er gebenüber der „Zeit“. Vor fünf Jahren hatte Harnoncourt sich grollend von den Salzburger Festspielen zurückgezogen. Im nächsten Jahr, wenn das Festival zum ersten Mal vom neuen künstlerischen Leiter Peter Ruzicka verantwortet wird, kehrt Harnoncourt als zentraler Mozartdirigent nach Salzburg zurück. Gemeinsam mit dem Regisseur Martin Kusej wird er einen neuen Don Giovanni" inszenieren.
 

   
Juryentscheidung zum 13. Orgelwettbewerb um den Paul-Hofhaimer-Preis
Erster Preis nicht vergeben
Innsbruck (rms) - Nach den ersten beiden Durchgängen hatten sich mit David Blunden, Michaela Deinhamer, Tobias Lindner, Stefano Molardi, Pier Damiano Peretti, Markus Schwenkreis und Melisa Stevanovic sieben der insgesamt 26 Teilnehmer für den Finaldurchgang heute Vormittag an der Ebert–Orgel in der Hofkirche qualifiziert.
Nach langen und eingehenden Diskussionen gab die international zusammengesetzte Jury (Prof. Gustav Leonhardt, Amsterdam; Prof. Dr. Luigi Ferdinando Tagliavini, Bologna; Prof. Jean-Claude Zehnder, Basel; Prof. Michael Radulescu, Wien und Prof. Herbert Tachezi, Wien) unter dem Vorsitz von Konservatoriumsdirektor Mag. Michael Mayr die Gewinner des 13. Orgelwettbewerbs um den Paul-Hofhaimer-Preis bekannt: Der erste Preis wird heuer nicht vergeben. Den den zweiten Preis teilen sich der Italiener Pier Damiano Peretti und der Austrialier David Blunden. Beide erhalten je 50.000 S. Der dritte Preis geht an den Deutschen Markus Schwenkreis und ist mit 30.000 S dotiert.
Das abschließende Preisträgerkonzert findet am 13. September ab 20 Uhr in der Hofkirche statt. Der offizielle Festakt wird anschließend im Innenhof des Volkskunstmuseum veranstaltet. Der Orgelwettbewerb um den Paul-Hofhaimer-Preis wurde 1969 aus Anlass der 450. Wiederkehr des Todestages von Kaiser Maximilian I. gestiftet und richtet sich seit 1979 ausschließlich an Interpreten von Orgelkompositionen alter Meister.

David Blunden
Geb.: 13. März 1976 in Sydney/Australien, Australischer Staatsbürger. Studium: Musikstudium mit ausgezeichnetem Abschluss an der Universität Sydney bei David Rumsey, derzeit Studium bei Prof. Jean-Claude Zehnder an der „Schola Cantorum Basiliensis“.

Pier Damiano Peretti
Geb.: 21. Juli 1974 in Vicenza/Italien, Italienischer Staatsbürger. Studium: Bis 1995 „Conservatorio Vincenza“, seit 1995 Musikhochschule Wien bei Prof. Michael Radulescu.

Markus Schwenkreis
Geb.: 20. September 1970 in Dillingen an der Donau/Deutschland, Deutscher Staatsbürger. Studium: 1990-1994 am Konservatorium der Stadt Augsburg bei Karl Maureen, von 1994-1998 bei Prof. Jean-Claude Zehnder an der „Schola Cantorum Basiliensis“.
 

   
Kulturerbe-Preis 2001 geht an Stephanie Harrach
Schloss Rohrau (orf-nö) - Die Rettung, Pflege und Erhaltung des unermesslichen niederösterreichischen Kulturerbes ist ein nationales Anliegen. Das Landesstudio Niederösterreich vergibt seit vorigem Jahr den "Kulturerbe-Preis-Niederösterreich", eine symbolische Anerkennung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege. Dabei geht es vor allem um die positive Würdigung von Personen, die Kulturdenkmäler und Kulturlandschaften retten und in Stand halten. Letztes Jahr wurde dieser Preis erstmals an Architekt Dipl. Ing. Dr. h.c. Walter Hildebrand für die Errettung und Erhaltung der Kartause Gaming verliehen.
Heuer wird der Kulturerbe-Preis an Stephanie Harrach, für die Erhaltung des Schlosses Rohrau und der darin enthaltenen Graf Harrach`schen Familiensammlung vergeben. Es ist dies die größte private Sammlung spanischer und neapolitanischer Malerei des 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Nach einer wechselvollen Geschichte gelang es Stephanie Harrach die wertvolle Gemäldesammlung, die durch den 2. Weltkrieg in großer Gefahr war, nach Schloss Rohrau zu bringen. Seit der Renovierung des Schlosses von 1967 bis 1970, ist die Kunstsammlung für die Öffentlichkeit wieder zugänglich.
 

   
Glanzlichter österreichischer Volksmusik auf neuer CD
Wien (nlk) - „Wie das Konzept von aufhOHRchen generell, so soll auch die neue CD zur bewussten Beschäftigung mit Musik anregen, Interesse für Volkskultur wecken und zur kreativen Auseinandersetzung motivieren“, betonte der Präsident des Club Niederösterreich, Dr. Erwin Pröll, bei der kürzlich präsentierten neuen CD der Volkskultur Niederösterreich und des Club Niederösterreich.
Die nunmehr dritte CD in der Reihe „aufhOHRchen“ bietet in bisher einzigartiger Vielfältigkeit Einblicke in die „Glanzlichter“ österreichischer Volksmusik. Die Aufnahmen stammen aus mehr als fünf Jahrzehnten. Sowohl die ausgewählten Gruppen als auch die Stücke gehören zum Besten, was die österreichische Volksmusikszene zu bieten hat. „Volksmusik lebt, begeistert und reißt mit, wenn sie gespielt und gesungen wird. Aber sie braucht auch Dokumentation und Archivierung, um Tradition zu erfahren“, erläuterten die Geschäftsführerin der Volkskultur Niederösterreich, Dorli Draxler, und der Geschäftsführer des Club Niederösterreich, Prof. Dkfm. Ernst Scheiber, die Philosophie, die hinter dieser einzigartigen Produktion steht.
Die CD „aufhOHRchen – Glanzlichter” ist zum Preis von 250 Schilling (18,16 Euro) zuzüglich Versandspesen beim Club Niederösterreich, 1010 Wien, Bartensteingasse 2/2, Telefon ++43 / (0)1 / 533 84 01, Fax ++43 / (0)1 / 535 49 44, e-mail club.noe@nextra.at, zu erhalten. Alle drei in der Reihe „aufhOHRchen“ erschienenen CDs (Vorbilder, Klangbilder, Glanzlichter) sind zum Gesamtpreis von 500 Schilling (36,33 Euro) erhältlich.
 

   
Edlziller-Party-Knüller: Das Album ist der Hammer!
Das langersehnte Party-Album "Edlziller Party-Knüller" ist nun endlich da! Witzig, vital und energiegeladen präsentieren die Edlseer mit den Zellberg Buam ihr erstes gemeinsames Album. Dass die Stimmung rüberkommt, haben die sechs dynamischen Musiker beim Grand Prix der Volksmusik mit ihrem vierten Platz eindrucksvoll bewiesen. Fans der Power-Bands finden interessante Informationen und Bilder unter
http://www.zellbergbuam-online.at
 

   
Morak: Brucknerfest symbolisiert Eigenart des Kulturstandortes Linz
Linz (bpd) - "Das Brucknerfest ist eines der Juwele in der blühenden österreichischen Festspielkultur. Das Besondere des heurigen Brucknerfestes, das, was für mich die Eigenart des 'Kulturstandortes Linz' ausmacht ist der Wille zur Erweiterung, derdurch den Untertitel 'Musik. Tanztheater. Und.' hervorgehoben wird. Hier wird einer kulturpolitischen Notwendigkeit Rechnung getragen", sagte Kunststaatssekretär Franz Morak am Sonntag anlässlich der Eröffnung des Brucknerfestes in Linz.
Die Populärkultur sei in den letzten Jahrzehnten zu einer zentralen Kulturform geworden, die Konsequenzen aus dieser Einsicht zu ziehen sei schwerer. Viele der großen, europaweit angesehenen Festspiele, wie das Brucknerfest ja auch eines ist, haben sich in den letzten Jahren in wahre Festungen eines Kulturideals verwandelt, das erstens dogmatisch an der Trennung von "E" und "U", von "Ernster" Kunst und Unterhaltung festhält und zweitens alles, was einen unterhaltenden Aspekt hat, für minderwertig hält. Morak verwies in diesem Zusammenhang auch auf Immanuel Kant, der Unterhaltung für etwas mit wahrer Kunst unvereinbares gehalten oder Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, die beiden Begründer der legendären "Frankfurter Schule", die die "Kulturindustrie" als eine Institution des Massenbetruges denunziert haben.
Es ist also weniger die Unterscheidung in "E" und "U", die zählt, sondern der Umstand, dass es in beiden Feldern misslungene und gelungene Werke gibt, so Morak weiter. Den dogmatischen Verfechtern von "E" halte ich entgegen, dass unsere heutige Gesellschaft sich durch eine Vielzahl von kulturpolitischen "Milieus" auszeichnet, wie das der deutsche Kultursoziologe Gerhard Schulze in seinem Buch "Die Erlebnisgesellschaft" nennt. "Es ist mein persönliches Kredo, dass wir kulturelle Bedürfnisse zwischen "E" und "U" prinzipiell als gleichwertig behandeln müssen. Das scheint mir in Linz zu geschehen. Hier wird ein Weg gegangen, der den gesellschaftlichen und kulturellen Pluralismus auch auf der Ebene der Festspiele akzeptiert" so Morak, der auf die Gesamtkonzeption des Brucknerfestes "linz.kunst.2001" hinwies.
"Wir hatten noch nie soviel Kultur und der kulturelle Reichtum unserer Gesellschaft ist grenzenlos, wenn wir in dieser Diskussion um Kultur und ihre Vermittlung von einem modernen Kulturbegriff ausgehen, der die zentralen Kulturformen unseres Jahrhunderts, die Massen- und Populärkultur, ebenso umfasst wie die Hochkultur und neue, innovative Kunstformen. Ich freue mich, dass diese damit verbundene Diversität beim Brucknerfest respektiert wird" sagte Morak abschließend.
 

   
Wirbel um neuestes Buch über Niki Lauda
Wien (öj) - Erst vor einigen Tagen ist das Buch "Ich pfeif auf Österreich - Tricky Nikis Heimniederlage" (siehe "ÖJ-Buchtips) im Wiener Ibera Verlag erschienen und schon gibt es einigen Wirbel: Das Nachrichtenmagazin "Format" bringt in seiner aktuellen Ausgabe einen Bericht, in dem der ehemalige Flugunternehmer Andreas Nikolaus "Niki" Lauda ankündigt, er werde von seinen Anwälten rechtliche Schritte gegen den Autor, Ernst Hofbauer, prüfen lassen. Der Grund: Hofbauer hätte sein Buch als "Auftragswerk des AUA-Vorstandes" geschrieben. Niki Lauda, von "Format" mit dessen Inhalt konfrontiert: "Der Mann wurde gezielt gefüttert. Es stehen offenbar Sachen drin, die nicht einmal meine Anwälte wissen." Autor Hofbauer, ebenfalls im "Format", dazu: "Beinahe alle meine Informationen stammen aus Gesprächen mit Personen, die in die Entwicklung der Lauda Air eingebunden waren."
Der Ibera Verlag hingegen stellt fest: "Das Buch basiert auf gründlichen Recherchen und rund 200 Hintergrundgesprächen mit handelnden und betroffenen Personen. Zahlreiche Quellen gaben den Zugang zu Dokumenten, Notizen, handschriftlichen Aufzeichnungen, zu Terminkalendern und chronologischen Aufstellungen frei. Die Berichte der einzelnen Quellen wurden mehrfach genau geprüft und mit anderen verglichen, um Fehler zu vermeiden und den Absturz des Flugunternehmers Andreas Nikolaus Lauda korrekt nachzuvollziehen."
Worum geht es eigentlich in diesem Buch, das den dreimaligen Formel-1-Weltmeister so auf die Barrikaden bringt? In einer Aussendung des Ibera Verlages heißt es dazu: "Aufgrund von Prüfberichten und Expertisen der renommierten Wirtschaftsprüfungsfirmen KPMG und Deloitte & Touche, Stellungnahmen der Wiener Rechtsanwaltskanzlei Kunz, Schima, Wallentin & Partner 'zu den wichtigsten strafrechtlichen Vorwürfen gegen den ehemaligen Vorstand der Lauda Air AG', Niki Lauda, eines Gutachtens des Rechtsprofessors Christian Nowotny von der Wirtschaftsuniversität Wien und einer Strafanzeige der Rechtsanwaltskanzlei Peter Knirsch & Johannes Gschaider, berichtet der Autor Ernst Hofbauer über mutmaßliche Verstöße Niki Laudas gegen das Aktiengesetz, Täuschungen, Untreue, Verletzungen der Informationspflicht, Bilanzfälschungen und Gewinnverschiebungen zwischen der österreichischen und der italienischen Lauda Air. 'Ich pfeif' auf Österreich und wandere aus. Was soll mich da noch halten', sagte er zum Abschied und übersiedelte nach London."
Und von dort aus gibt er - im "Format" - seiner Entrüstung Ausdruck: "Wie kann jemand ein Buch über mich schreiben, ohne mit mir zu reden? Ich behaupte, dieses Buch ist im Auftrag der beiden AUA-Vorstände Mario Rehulka und Herbert Bammer geschrieben worden." Dem hält der Verlag entgegen: "Als Niki Lauda im Mai 2001 auch aufgrund einer telefonischen Kontaktnahme des Autors mit dem Vorstandssekretariat der Lauda Air von der Absicht, ein kritisches Buch über ihn zu verfassen, erfuhr, versuchte er mit an Erpressung grenzenden Drohungen Ernst Hofbauers berufliche Karriere zu zerstören. Laudas Behauptung, dieses Buch sei ein Auftragswerk der beiden AUA-Vorstände Herbert Bammer und Mario Rehulka, ist eine glatte und
rufschädigende Erfindung des gescheiterten Flugunternehmers."
Man wird also demnächst hören, was Laudas Anwälte zu der Causa sagen, was klagbar ist - oder auch nicht. Daß da jemand ein Buch schreibt, ohne ihn zu fragen, bleibt wohl als schmerzliche Erfahrung für Niki Lauda. Da wird es ihm wohl kein Trost sein, daß ununterbrochen über jemanden geschrieben wird, dem das - aus welchen Gründen auch immer - nicht recht ist.
 

   
„Marktplatz der Sprachen“
ist eine Aktion des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur im Rahmen eines EU-Projekts im Europäischen Jahr der Sprachen von 17. bis 22. September 2001 in Eisenstadt, Graz, St. Pölten und Wien, jeweils in der Zeit von 10:30 - 18:00 Uhr.
Der Europarat und die Europäische Union haben das Jahr 2001 zum "Europäischen Jahr der Sprachen" erklärt. Sprachen beeinflussen unser Zusammenleben, unsere Arbeit, unsere Kultur und unsere demokratische Handlungsfähigkeit in einem Europa ohne Grenzen.

Lust auf Sprachen
"Wir wollen Lust auf Sprachenlernen machen und Menschen ermutigen, selber in lebensbegleitendes Sprachenlernen zu investieren", erklärt Frau Bundesministerin Gehrer. Sprachkompetenz zählt heute zum wichtigsten Kriterium der Persönlichkeitsentwicklung und zu einem wichtigen Element beruflicher Qualifizierung. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (bm:bwk) bietet zahlreichen Institutionen der Erwachsenenbildung die Möglichkeit am "Marktplatz der Sprachen" ihre Projekte und Sprachangebote vorzustellen.

Sprachen machen Spaß
Und um diesen Spaß zu erproben, wird der "Marktplatz der Sprachen" als eine Plattform für alle eingerichtet, die sich mit Sprachen beschäftigen oder für Sprachen interessieren. Der "Marktplatz der Sprachen" ist auch ein Ort an dem Menschen zusammenströmen und miteinander ins Gespräch kommen. Ein Ort der Lebendigkeit, ein Ort der Alltagskultur.

Sprachanimationen & Schauspielkunst
Um die Besucher entsprechend einzustimmen, sorgen Schauspielerinnen und Schauspieler der "Szene Bunte Wähne" in verschiedensten Charakteren, wie die Gemüseverkäuferin, der Zeitungsverkäufer, der Tourist, der Kellner, die Gewürzfrau, Blumenhändlerin, der Artist, die Musikerin, etc. für Stimmung und Unterhaltung. Sprachlehrerinnen und Sprachlehrer stehen für persönliche Beratungen zur Verfügung und führen ca. 15-minütige Sprachanimationen der EU-Sprachen sowie der Sprachen der Nachbarländer von Österreich durch.

Ziel des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur (bm:bwk) ist es, den Erwachsenen Lust auf Sprachenlernen zu machen, denn: Zum Erlernen einer Sprache ist es nie zu spät!

Daten
17.9. Rathausplatz, Eisenstadt
18.9. Färberplatz, Graz
19.9. Riemerplatz, St.Pölten
20.9. Freyung, 1010 Wien
21.9. Franz Jonas-Platz, 1210 Wien (S-Bahn-Station)
22.9. Yppenmarkt, 1160 Wien

Weitere Informationen: www.erwachsenenbildung.at
 

   
Die Leere und das verlorene Ich
Graz - In Koproduktion mit dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin werden unter der Regie von Ernst M. Binder in Graz die Urauführung (der Grazer Fassung) von "Erinnerungen an S" von Lukas B. Suter und die "Schneeköniginnen" von Kerstin Specht (österr. Erstaufführung) gezeigt. Als Darstellerinnen sind Ute Kämpfer und Juliane Werner zu sehen, die Premiere findet am 19. September 2001 um 20.00 Uhr im "Forum Stadtpark" in Graz statt. Die Ausstattung stammt von Luise Czernowatis.

Erinnerungen an S.
(Grazer Fassung) von Lukas B. Suter
Die Dialektik von Erinnern und Erfinden, die unüberwindbare Differenz von Alltagsrealität und dem alten poetischen Traum, eigene Wirklichkeiten zu erschaffen und Wunschträume in Erfüllung gehen zu lassen, ziehen sich als Leitmotive durch die Werke des Schweizer Autors Lukas B. Suter. Auch in "Erinnerungen an S." verwebt er die Biographie der weiblichen Protagonistin mit der blutrünstigen, grausamen Geschichte der literarischen Figur Salome:
Ein rauschendes Fest ist zu Ende gegangen und eine Frau sieht sich mit den traurigen Überresten der durchzechten Nacht konfrontiert. Verzweifelt versucht sie, zwischen Speiseüberresten, leeren Flaschen und Zigarettenkippen die Geschehnisse zu rekonstruieren, doch die Erinnerung wird zur Fiktion unerfüllbarer Sehnsüchte. Während draußen die Stadt erwacht, durchlebt die Frau eine todessüchtige Geschichte aus mythischer Zeit: Satz für Satz gleitet sie in den zärtlichen Furor der Salome am Hof des Herodes, in ihren Händen der Kopf des Propheten. Getrieben vom Echo des Rufes ihres Vaters: "Man töte dieses Weib!" ergreifen noch nie zuvor erlebte Begierde und irrationale Gefühle von ihr Besitz. Gesellschaftliche Konvention und Partysmalltalk weichen Irrsinn und Liebesrasen einer Frau, die am Mann, der sich in seinem Wahn der Selbst- bzw. Gottesanbetung verschlossen hat, zerbricht.

Die Schneeköniginnen
von Kerstin Specht
"Die Schneeköniginnen" zählt zu der 1998 entstandenen Trilogie "Königinnendramen" von Kerstin Specht. Mit viel Tempo, Sprachwitz und Comedy-Lust werden in diesen Realsatiren tragisch - komische Geschichten über Frauen erzählt, denen es gelingt, aus ihrem tristen Alltag auszubrechen und ihrem Leben neuen Glanz zu verleihen. So rächt sich in den "Schneeköniginnen" die schrullige Souffleuse an einer arroganten, egozentrischen Schauspielerin auf makabere Art und Weise: Nachdem die alternde Diva unter mysteriösen Umständen auf ihrem Sofa verstorben ist, wird sie von ihrer Widersacherin in einem grotesken Ritual für die Ewigkeit präpariert. In einem langen Gespräch mit der Toten gibt die Souffleuse Einblicke in ihr bisheriges Leben: in die Hoffnungen ihrer Jugend, die Liebe zu Paolo, ihre Erfahrungen am Theater, in eine Welt, die abseits von Applaus und Glamour Frustrationen und unerreichbare Utopien nährt. Schräge Anekdoten gehen direkt in einfühlsam erzählte Passagen über die Angst vor dem Älterwerden, vor Einsamkeit und Isolation über. Ein Stück über das Leben neben den Brettern, die die Welt bedeuten.