Wissenschaft, Technik und Bildung
der Woche vom 03. 09. bis 08. 09. 2002

   
Bierbrauen ohne Rückstände
Leoben (uni) - Ein Verfahren, um Braurückstände vollständig recyceln zu können, entwickelte die österreichische Montanuniversität Leoben zusammen mit der Puntigamer und Gösser Brauerei. Das rückstandslose und energiesparende Bierbrauen stößt bereits auf internationales Interesse.
Mit einem innovativen Verfahren konnte das Institut für Verfahrenstechnik des Industriellen Umweltschutzes an der österreichischen Montanuniversität Leoben das Bierbrauen in Göss in einen rückstandslosen Produktionsprozess verwandeln und damit sogar die Hälfte des Erdgas-Bedarfes einsparen.
Beim Herstellen von Bier fallen sogenannte Biertreber, bislang nicht weiter verwertbare Rückstände, im Ausmaß von 10 Dekagramm pro Krügerl Bier an. Wegen des hohen Eiweißgehaltes konnten es die Brauereien zum Teil als pflanzliches Rinderfutter an Bauern verkaufen. Die Rinderbestand geht jedoch zurück - und damit der Bedarf nach diesem Futter". Deponieren ist daher die einzige Alternative. Nach der ab dem Jahr 2004 in Österreich geltenden Deponieverordnung müssten Biertreber jedoch als Sondermüll endgelagert werden. Für die Gösser Brauerei würde das Kosten von ungefähr 10 Prozent der Produktionskosten verursachen.
Die Brauerei wandte sich daher mit diesem Problem an die Montanuniversität Leoben mit dem Ziel, Biertreber zu marktfähigen Produkten zu machen oder intern weiter zu verwerten. "Eine Verbrennung der Biertreber", so Institutsvorstand Prof. Dr. Werner Kepplinger, "war aufgrund des hohen Wassergehaltes von 80 Prozent nicht möglich". So hatten die Wissenschaftler des Institutes für Verfahrenstechnik die Idee, eine mechanische Vortrocknung durchzuführen. Mithilfe einer modifizierten Siebband-Presse gelang die Reduktion des Wasseranteils auf unter 60 Prozent und damit auf jenen Wert, der das Verbrennen ermöglicht.

Energiegewinn durch thermische Verwertung
Die Gösser Brauerei errichtet zur Zeit eine Pilot-Analge, die Ende dieses Jahres in Betrieb gehen soll. "Damit kann in dieser Brauerei", prognostiziert Kepplinger, "mehr als die Hälfte des Erdgas-Verbrauches für die Dampferzeugung eingespart werden". Die Anlage werde sich daher in drei bis vier Jahren amortisiert haben. Sogar die Verbrennungsrückstande können, da sie einen hohen Phosphatgehalt aufweisen, als Beimengung für Dünger verwendet werden. "Mit dieser Anlage erreichen wir", so Verfahrenstechniker Kepplinger, "eine hundertprozentige Wiederverwertung der Biertreber." Das neue Verfahren hat bereits internationales Echo hervorgerufen. Der Heineken-Konzern möchte diese Innovation in einer Brauerei in Afrika umsetzen. Das Institut für Verfahrenstechnik des Industriellen Umweltschutzes konnte mit diesem Verfahren ein weiteres umwelttechnisches Problem lösen.
Andere Projekte beschäftigten sich mit der Reinigung von Großöltanks, der Rauchgasentschwefelung oder der Verbesserung von Elektroschachtöfen. Auf diese Weise finanzieren Drittmittel-Einnahmen mehr als die Hälfte der 18 Institutsmitarbeiter.

 
 Wieder umfangreiches Seminarangebot der "umweltberatung"
Rund 120 Veranstaltungen im Herbst und im Winter
St. Pölten (nlk) - Die „umweltberatung“ bietet im Herbst und im Winter 2002/2003 wieder ein umfangreiches Seminarangebot an. Mehr als 120 Veranstaltungen zu den verschiedensten Themen stehen in allen Teilen des Landes und auch in Wien auf dem Programm. Klassiker wie das mehrtägige Hausbauseminar „Bauen mit der Sonne“ und Veranstaltungen zu den Themen Garten, Ernährung und Haushalt werden ebenso angeboten wie Energieberatungsseminare, Umweltschutzthemen, gesunde Schuljause und vieles andere mehr.
„Wir wollen den Menschen Know-how in die Hand geben und damit einen Beitrag vom Reden zum Handeln leisten“, meinte Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka bei der gestrigen Präsentation des Seminarangebotes im Gasthaus Bonka in Oberkirchbach. Die Dichte und die Vielfalt der Seminarangebote lassen nichts zu wünschen übrig. Für Sobotka leistet die „umweltberatung“ damit wichtige Basisarbeit. „Eine nachhaltige und vorausschauende Umweltpolitik ist nur dann machbar, wenn sie von möglichst vielen Menschen mitgetragen wird und alle Lebensbereiche erfasst.“ Dazu sei es auch notwendig, der kleinräumigen Wirtschaft eine Chance der Positionierung zu geben. Dabei müsse Umweltschutz in den eigenen vier Wänden beginnen und dürfe auch vor Grenzen nicht Halt machen, ergänzte die Wiener Umweltstadträtin Dipl.Ing. Isabella Kossina, die ebenfalls der Präsentation der Broschüre beiwohnte. Das Angebot wird auch angenommen, wie bisherige Erfahrungen zeigen. Im Vorjahr verzeichneten die „umweltberatungs“-Seminare rund 94.000 Teilnehmer. Für die vom Hochwasser Betroffenen gibt es außerdem kostenlose Beratungen der Neugestaltung ihrer Gärten.
Das Veranstaltungsprogramm ist im Internet unter www.umweltberatung.at abrufbar. Zudem kann das A 5-formatige und 45 Seiten umfassende Seminarprogrammheft bei der umweltberatung Niederösterreich, Telefon 02742/718 29, bzw. bei der umweltberatung Wien, Telefon 01/803 32 32, kostenlos bestellt werden.

 
Studierendenanwaltschaft im Bildungsministerium
555 Tage im Dienste der Studierenden mit Service, Hilfe und Vermittlung
Wien (bmuk) - Die „Studierendenanwaltschaft Neu“ wurde im März 2001 von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer eingerichtet. Seither ist die Informations- und Beschwerdestelle für den Universitäts-, Fachhochschul- und Akademien-Bereich mehr als 15.000 mal kontaktiert worden. Die Beratungsschwerpunkte des Teams unter der Leitung von Dr. Josef Leidenfrost liegen im Bereich Studienfinanzierung, Fragen zu Studienbeiträgen und Studienförderungen, und Studienrecht.
Ebenso angesprochen werden Mängel in der Organisation des Studien- oder Verwaltungsbetriebes, wie z.B. unzureichende Hörsaalkapazität, zu kurze Öffnungszeiten oder zu lange Behördenwege. Bildungsministerin Gehrer zieht über die ersten 555 Tage der Studierendenanwaltschaft eine positive Bilanz: "Die Zugriffsstatistik zur Homepage und die Anfragefrequenz am Telefon zeigen uns, dass die Studierenden das Angebot zur Beratung und Unterstützung auch nutzen. Die Studierendenanwaltschaft im Bildungsministerium wird selbstverständlich auch im kommenden Studienjahr als zentrale Einrichtung zur Qualitätssicherung und zur Verbesserung des Service für Studierende an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Akademien zur Verfügung stehen."
In den ersten 18 Monaten wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Studierendenanwaltschaft hauptsächlich von Studierenden kontaktiert, aber auch von Universitätsangehörigen, von Eltern bzw. Partnern Studierender und von Studentenvertretungen. Die Mehrzahl der Kontakte erfolgte über eine gebührenfreie Telefonnummer, gefolgt von E-Mails. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit für persönliche Gespräche und Beratung, individuell vereinbart oder im Rahmen von Sprechtagen.
Die Studierendenanwaltschaft ist auch während der Ferienzeit für Studierende und andere Rat- oder Auskunftssuchende telefonisch unter 0800-311 650 (gebührenfrei aus ganz Österreich) und per E-Mail unter studierendenanwaltschaft@bmbwk.gv.at erreichbar. In den Sommermonaten wurden vor allem Fragen zu neuen Studienplänen und deren Auswirkungen auf Verlauf und Inhalte des Studiums, zur Studienzulassung sowie zu Antragsterminen bzw. -verfahren für Studien-, Familien- und Fahrtbeihilfen gestellt. Die Studierendenanwaltschaft bietet darüber hinaus Auskünfte zu Studentenheimen, Beratung zur richtigen Studienwahl und Informationen im Bereich Zulassung, Anrechnung und Finanzierung von Auslandsstudienaufenthalten und -praktika. Zu den Schwerpunktthemen sind auf der Homepage der Studierendenanwaltschaft auch 18 konkrete Themenbereiche abrufbar. Mit Semesterbeginn wird in einer eigenen Rubrik auf der Homepage jeweils auch ein „Thema der Woche“ präsentiert, das anlass- und praxisbezogene Informationen enthält.

Nähere Informationen unter www.bmbwk.gv.at/studierendenanwaltschaft

 
 Ausbau der Telematikinitiativen im Grenzland
Landes- und EU-Mittel genehmigt
St. Pölten (nlk) - Die Nutzung der Telematik wird als große Chance für kleinere und mittlere Unternehmen im Grenzland Niederösterreichs gesehen. Obwohl hier in den vergangenen Jahren Einiges weitergegangen ist, werden die Möglichkeiten nach wie vor zu wenig genutzt.
Zusätzliche finanzielle Mittel bieten nun die Möglichkeit, im Rahmen eines EURO FIT-Projekts dem IT-Aufklärungs- und Schulungsbedarf der kleineren und mittleren Unternehmen entlang der Grenze Niederösterreichs und Tschechiens, auch unter Berücksichtigung der Möglichkeiten grenzüberschreitender Kooperationen, zu analysieren und zwei bis drei Pilotprojekte umzusetzen. Zwecks Ermittlung der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit dieser Technologie und des Potenzials in den Gemeinden hat die Eco Plus eine Studie in Auftrag gegeben. Die darin enthaltenen konkreten Vorschläge sollen ebenfalls im Rahmen des bis Oktober 2003 anberaumten Projekts an Hand von ein bis zwei Gemeinden (Pilotversuch) umgesetzt werden.
Die NÖ Landesergierung hat kürzlich auf dem Umlaufweg für dieses Vorhaben 66.000 Euro bewilligt. Je 16.500 Euro kommen von der NÖ Grenzlandförderungsgesellschaft, eine Schwestergesellschaft der Eco Plus, und aus der Regionalförderung des Landes. 33.000 Euro sind INTERREG IIIA-Mittel.

 
Bürgerbüro wird zum Schaufenster für den Naturschutz
Ausstellung zum EU-Life-Projekt Wenger Moor bis Ende September / Schutz von Hochmoorflächen
Salzburg (lk) - Zum Schaufenster für den Naturschutz wird das Bürgerbüro des Landes Salzburg in der Kaigasse 39. Bis Ende September zeigt eine Ausstellung im Schaufenster des Bürgerbüros den nächsten Schritt im EU-Life-Projekt Wenger Moor – die Rettung sensibler Hochmoorflächen.
So kann jede/r Salzburger/in ganz einfach miterleben, wie der Naturschutz gemeinsam mit den Grundeigentümern bedrohten Arten und Lebensräumen im Natura 2000-Gebiet Wallersee-Wenger Moor hilft.
Hochmoore sind besonders empfindliche Biotope. Überwiegend aus Torfmoosen aufgebaut, wölben sie sich über den Grundwasserspiegel auf, ihre Wasserversorgung geschieht ausschließlich durch den Regen. Große Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht, extremer Nährstoffmangel und saures Bodenmilieu kennzeichnen den Standort. Nur sehr spezialisierte Pflanzenarten können unter diesen extremen Lebensbedingungen des Hochmoores überleben. Neben Hochmoor-Torfmoosen sind hier beispielsweise noch die Rosmarinheide oder der „Fleisch fressende" Sonnentau anzutreffen. Der Sonnentau deckt seinen Stickstoffbedarf aus dem Verdauen kleiner Insekten, die auf seinen klebrigen Blättern haften geblieben sind.
Durch früher angelegte Drainagen und Torfabbau wurden viele Moorbereiche bereits zerstört. Im Kernbereich des Natura 2000-Gebietes konnten sich aber noch Reste dieser früher weiter verbreiteten Lebensräume erhalten. Nun soll durch entsprechende Anstaumaßnahmen und Flächenumwandlungen wieder eine deutliche Verbesserung der Lebensverhältnisse im Moor erreicht werden. Seltenen und bedrohten Arten wie dem Sonnentau wird so das Überleben ermöglicht.
Darüber und über weitere Maßnahmen des EU-Life-Projektes im Natura 2000-Gebiet Wallersee-Wenger Moor informiert die Ausstellung im Bürgerbüro bis 30. September. Die Schaufenster-Ausstellung ist unabhängig von den Öffnungszeiten zu sehen. Weitere Informationen bieten Broschüren, die im Bürgerbüro (Öffnungszeiten: Montag, 8.00 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 17.30 Uhr; Dienstag bis Donnerstag, 8.00 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr; Freitag, 8.00 bis 12.30 Uhr) zur Entnahme aufliegen.

 
Wirbelschicht-Technologie als umweltschonender "Dauerbrenner"
Umweltschonend, kostengünstig und mit vielen verschiedenen Brennstoffen betreibbar
Wien (tu) - Bereits 1921 hat Franz Winkler bei BASF mit der Wirbelschicht-Technologie erste Versuche zur Kohlevergasung unternommen. In den beiden letzten Jahrzehnten hat die Technologie auch in Kraftwerken Einzug gehalten und erfreut sich dort großer Beliebtheit. Die zwei unschlagbaren Vorteile von Wirbelschichtfeuerungen: problematische Brennstoffe, wie beispielsweise Hausmüll, können leicht verwertet und die derzeit gültigen Grenzwerte bei Schwefeldioxid und Stickstoffoxid problemlos eingehalten werden. Aber das ist bei weitem noch nicht alles.

Wirbelschichtanlage als umweltschonender "Allesfresser"
Was die Flexibilität von Wirbelschichtanlagen betrifft, so sind sie nahezu unschlagbar. Sie können viele verschiedene Brennstoffe verwerten vom Abfall bis zur Kohle, und da wiederum von der Braun- bis zur Steinkohle. Auch Mischungen verschiedener Brennstoffe können zur Stromerzeugung verwendet werden, und das ohne erhöhte Umweltbelastung - in vielen Fällen sogar ohne zusätzliche Rauchgasreinigung. Die Entschwefelung wird möglich, indem gemeinsam mit dem Brennstoff Kalkstein eingeblasen wird. Dieser reagiert mit dem bei der Verbrennung entstehenden Schwefeldioxid. Dabei entsteht Gips, ein durch und durch umweltfreundliches Abfallprodukt. Kein Schwefeldioxid, keine SO2-Emissionen.

Druckaufgeladene Wirbelschicht - ein System stellt sich vor
Christian Gabriel hat vor vier Jahren begonnen, ein Modell einer druckaufgeladenen Wirbelschickt zu bauen. Das Grundprinzip der druckaufgeladenen Wirbelschichtanlage, wie sie am Institut für Technische Wärmelehre betrieben wird, funktioniert so: auf der einen Seite werden in einem Steigrohr (Riser) Braunkohle und Quarzsand eingeblasen. Der Quarzsand sorgt für gute Wärme- und Stoffübergangsverhältnisse, was gleichmäßige Temperaturverteilung über den Querschnitt und die Reaktorhöhe bedeutet. Der Wirbelschicht-Reaktor befindet sich in einem Druckbehälter, daher der Begriff druckaufgeladen". Das hat folgenden Sinn: um die gleiche Leistung wie ein atmosphärisches Kraftwerk (z. B. kalorisches Kraftwerk) zu erbringen, können druckaufgeladene Verbrennungsreaktoren viel kleiner dimensioniert und gebaut werden. Oder umgekehrt: bei gleicher Bauweise können druckaufgeladene Verfahren eine wesentlich höhere thermische Leistung erbringen. Um vergleichsweise einfache Versuchsreihen durchführen zu können, wird Kohle mit gleichmäßiger Körnung verwendet.
Nach Fertigstellung des Modells im Jahr 2001 hat Christian Gabriel die ersten Kaltversuche unternommen. Ohne dass die Luft vorgewärmt wurde, hat er bei ca. 30° C vorerst die Funktionsfähigkeit des Modells ausgetestet. Danach folgten in einem zweiten Schritt erste Versuche bei erhöhter Temperatur. Das am Institut verwendete Feststoffgemisch Braunkohle, Sand) wird mit vier Lufterhitzern vorgewärmt. Das Steigrohr wird durch eine Öffnung von unten mit vorgewärmter Luft beheizt. Die Sand- und Kohlepartikel steigen dadurch im Steigrohr nach oben. Die Kohlepartikel verbrennen, die Sandpartikel werden in einem Zyklon abgeschieden und über den Rückführzweig wieder dem Steigrohr zugeführt.
Die TU-Forscher nehmen nun an drei verschiedenen Stellen Proben, um das Abriebverhalten der Kohle zu untersuchen. Warum gerade an drei Stellen? Die Partikelverteilung, d. h. die Verteilung der Kohlestückchen, im Steigrohr ist in Abhängigkeit von der Höhe verschieden. Sie lässt sich relativ gut in drei Bereiche teilen, wobei die Partikelkonzentration im unteren Drittel sehr hoch und im obersten Drittel am geringsten ist. Durch das Aufwirbeln der Kohlepartikel werden diese immer kleiner, was man als Abriebverhalten bezeichnet. Dieses Arbriebverhalten muss man kennen, damit man die am Institut verwendete Technologie später als Großanlage umsetzen kann.

Perspektiven - von der Kohle zur Biomasse
Wenn ausgetestet ist, wie man den Wirbelschichtreaktor am optimalsten mit Kohle befeuern kann, stellt man sich am Institut für Technische Wärmelehre neuen Herausforderungen - was in etwa fünf Jahren, also 2007 oder 2008, der Fall sein wird. Bis dahin will man die Wirbelschichttechnologie soweit verfeinert haben, dass man den Reaktor nicht nur mit Kohle, sondern auch mit Biomasse und Holzschnitzel befeuern kann.

Mathematik und die Wärmelehre
Interessant ist auch die mathematische Darstellung der in der Wirbelschichtanlage ablaufenden Vorgänge. Modelle und Simualtionsprogramme wie sie auch am Institut für Technische Wärmelehre entwickelt werden, können sowohl zur Dimensionierung neuer Kraftwerksanlagen als auch zur Optimierung bestehender Anlagen herangezogen werden. Dadurch können aufwändige Experimente ersetzt und rasch Aufschlüsse über die in einer Wirbelschicht ablaufenden Vorgänge gewonnen werden. Der große Vorteil der am Institut für Technische Wärmelehre entwickelten Simulationsprogramme liegt im Vergleich zu mehrdimensionalen CFD (computational fluid dynamic)-Programmen in deren geringem Rechenaufwand.

 
Qualifizierungsverbund "Perg bewegt"
Schulungsmaßnahmen starten am Freitag, 6. September
Perg - Am 6. September startet der Qualifizierungsverbund "Perg bewegt" mit seinen ersten Schulungsmaßnahmen in der Bezirkshauptstadt. Auf Initiative des Stadtmarketings Perg schlossen sich insgesamt 15 Betriebe aus den Bereichen Handel, Gewerbe und Dienstleistung zu diesem Verbund zusammen.
Insgesamt 169 Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden unterschiedliche Schulungsmaßnahmen angeboten. Die Vorteil der gemeinsamen Initiative: eine Förderung in der Höhe von 2/3 durch das AMS Oberösterreich, auch männliche Arbeitskräfte werden gefördert und Schulungen können vor Ort stattfinden.
Seit November 2001 arbeitet Citymanager Günter Kowatschek vom Stadtmarketing Perg an diesem Projekt. Das AMS Oberösterreich stellte dazu Beratungsleistungen durch die ÖSB-Unternehmensberatung kostenlos zur Verfügung. Der nun vorliegende Bildungsplan umfasst 13 Schulungsmaßnahmen für insgesamt 169 Kursteilnehmer. Die Kosten für diese Maßnahmen betragen über 50.000,00 Euro, die vom AMS Oberösterreich aus Mitteln des europäischen Strukturfonds (ESF) zu 2/3 gefördert werden.
"Unser Ausgangsziel war, das hohe Niveau der Verkaufsberatung in der Perger Innenstadt weiter zu steigern!" sagt Günter Kowatschek vom Stadtmarketing Perg, der als Verbundkoordinator tätig ist! "Nunmehr umfasst der Bildungsplan Maßnahmen für Verkauf, Montage und Innendienst. Damit wird die durchgängige Qualität der Kundenbetreuung bei den teilnehmenden Betrieben gesteigert."
Neben Einzelhandelsbetrieben wie Juwelier, Optiker und Schuhhändler finden sich auch größere Unternehmen wie das Kaufhaus Strasser Markt und die Baumann/Glas/1886 GmbH auf der Teilnehmerliste. Bis Ende Oktober sind die Schulungsmaßnahmen abgeschlossen.

 
 Kompetenznetzwerk Luftfahrttechnologie
Land fördert ehrgeiziges Projekt
St. Pölten (nlk) - Auf dem Umlaufweg hat die NÖ Landesregierung auf Antrag von Landesrat Ernest Gabmann eine Förderung in der Gesamthöhe von 57.200 Euro in den Jahren 2002 bis 2005 zum Ausbau eines „Kompetenznetzwerkes für Luftfahrttechnologie/Verbund- und Leichtwerkstoffe“ (AAR) beschlossen.
Der Auf- und Ausbau von Kompetenzzentren und -netzwerken in Niederösterreich bzw. mit Beteiligung niederösterreichischer Unternehmen und Forschungs- und Bildungsinstitutionen im Rahmen des Kompetenzzentrumsprogramms des Bundes ist einer der Schwerpunkte im NÖ Technologiekonzept.
Träger und wissenschaftlicher Partner des Kompetenznetzwerks für Luftfahrttechnologie/Verbund- und Leichtwerkstoffe“ ist das Forschungszentrum Seibersdorf, weitere wissenschaftliche Partner sind die Technische Universität Wien und die Montan-Universität Leoben. Niederösterreich ist weiters mit den Firmen Isovolta (Wiener Neudorf) und FWT Wickeltechnik (Neunkirchen) vertreten. Weitere Unternehmenspartner kommen aus den Ländern Steiermark, Oberösterreich, Tirol und Wien.
Gemeinsames Ziel aller Partner ist es, innerhalb der Laufzeit des Programms das AAR zu einer europaweit anerkannten (virtuellen) Forschungs- und Entwicklungsinstitution auf den Gebieten Verbund- und Leichtwerkstoffe/Engineering in der Luftfahrt zu formen und die beteiligten Unternehmen als Systemlieferanten der Europäischen Luftfahrtindustrie zu etablieren. Schwerpunkte des Programms sind die Entwicklung von Leichtstoffen auf Basis von Metallen und Kunststoffen sowie die Entwicklung von Komponenten, die in Flugzeug-Triebwerken und Strukturteilen zum Einsatz kommen. Die Laufzeit des Programms beträgt vier Jahre. Eine Verlängerung erscheint bei einem entsprechendem Erfolg des Projekts möglich und ist wünschenswert.

 
Internationale Konferenz über Erkrankungen der Netzhaut
Wien (rk) - Eine am 7. und 8. September in Wien stattfindende internationale Konferenz über Erkrankungen der Netzhaut und des Glaskörpers beschäftigt sich mit Erkrankungen der Makula. Die Makula, umgangssprachlich auch "gelber Fleck" genannt, ist jene zentrale Stelle der Netzhaut, die im wesentlichen für das scharfe Sehen wie auch für das farbliche Sehen verantwortlich ist.
Kommt es zur Erkrankung tritt primär ein Verlust der Lesefähigkeit ein, in weiterer Folge kann es zu einer partiellen Erblindung führen. An der Konferenz, die von Dr. Susanne Binder, Primaria der Augenabteilung der KA Rudolfstiftung und Leiterin des Ludwig Boltzmann-Institutes für Retinologie und biomikroskopische Laserchirurgie, organisiert wird, werden Wissenschaftler aus 15 verschiedenen Ländern teilnehmen.
Mit besonderer Spannung wird der Auftritt von Prof. Peter Gouras (USA), dem "Vater" der retinalen Transplantation, erwartet. Im Jahr 1984 wurden die erste tierexperimentellen Versuche von Gouras unternommen, heute gibt es bereist klinische Ergebnisse von verschiedenen Forschungsgruppen aus den US, Schweden, Deutschland und Österreich. Ein weiterer Schwerpunkt werden die jüngsten Ergebnisse auf dem Gebiet des Retina-Implantates bzw. der Retina-Prothese sein. Hierzu werden zwei Forschungsgruppen (USA/Deutschland) ihre allerneuesten Ergebnisse vorstellen.
Die Konferenz findet in den Räumlichkeiten des Palais Auersperg statt.