Hasbi Ballila-Kuci wurde Österreicher  

erstellt am
12. 09. 03

Innsbruck (rms) - Hasbi Ballila-Kuci (seit 24 Jahren Mitarbeiter und seit 15 Jahren Repräsentant der Tageszeitung "Die Presse") wurde im 65. Lebensjahr endlich Österreicher. Er ist somit wahrscheinlich der Älteste, der die Staatsbürgerschaft verliehen bekommt und zu diesem Zeitpunkt zugleich der jüngste Österreicher. Normalerweise wird die Staatsbürgerschaft mit dem Verleihungsbescheid des Landeshauptmanns der Partei von der Staatsbürgerschaftsstelle einfach ausgehändigt, nachdem diese die Gelöbnisformel gesprochen hat. Für Hasbi Ballila-Kuci nahm sich Bürgermeisterin Hilde Zach am Donnerstag (11. 09.) im Bürgersaal des Historischen Rathauses gerne die Zeit, den frisch gebackenen Österreicher Hasbi Ballila-Kuci gemeinsam mit Richard Bartl von der Staatsbürgerschaftsstelle des Landes die Urkunde zu übereichen und den schon seit "ewigen Zeiten" in Innsbruck lebenden und mit einer Innsbruckerin verheirateten Hasbi Balila als österreichischen Staatsbürger willkommen zu heißen.

Die Feier wurde musikalisch umrahmt von einem Bläserquintett der Innsbrucker Musikschule unter der Leitung von Musikschuldirektor Dr. Wolfram Rosenberger. Unter den Ehrengästen: Prof. Ernst Bodner, Casino-Direktor Hannes Matheowitsch, Kulturamtsleiterin Mag. Birgit Neu, Tourismus-Direktor Fritz Kraft und Dr. Walter Frenzel, der auch die Laudatio hielt. Aus Schweden angereist kam der Ex-Innsbrucker Wolfgang Rückl, der einst mit Hasbi Ballila-Kuci zur See fuhr.

Bürgermeisterin Hilde Zach meinte gutgelaunt, dass die meisten sich wundern werden, dass dieses Innsbrucker Urgestein, dieser barocke und sinnenhafte Mensch, bis jetzt kein Österreicher gewesen sein soll. Zach ließ auch die außerordentliche Umtriebigkeit des Hasbi Balila hervor, der von einer Gletscherüberquerung über eine endlose Fahrt in einem Einerboot durch das Philippinische Meer bis zu Aufenthalten bei den Schamanen auf der Geisterinsel alle möglichen Abenteuer erlebt hat.

Dr. Walter Frenzel wusste in seiner Laudatio zu berichten, dass Hasbi Ballila-Kuci aus einer adeligen albanischen Familie, den Kucis abstammt. Der Vater, ein Albaner mit libanesischer Abstammung, war Arzt, die Mutter eine Österreicherin. Sie ist tragischerweise bei der Geburt von Hasbi gestorben. Die Schwester der Mutter hatte den 17 Tage jungen Säugling dann mit in ihre Heimatstadt Baden bei Wien genommen.

Mit 17 - damals war er in Fließ bei Landeck zu Hause - ist er noch vor der Matura ausgerissen, hat gemeinsam mit einem Freund auf einem Schiff angeheuert und dann zweieinhalb Jahre auf hoher See verbracht. Als Brückeneleve ist er dann doch wieder zurück gekehrt, um seine Matura nachzuholen.

Nach der Matura hat Hasbi Ballila-Kuci begonnen, Germanistik und Publizistik zu studieren. Noch während der Studiums erfasste ihn die Lust zum Schreiben und als reisebegeisterter Mensch kam er zum offiziellen Organ der Bundesbahnen "Reiseland Österreich, in der Folge zur Deutschen Presseagentur und lernte dann Thomas Chorherr kennen, der ihn zur Tageszeitung "Die Presse" holte.
     
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