Neue Erkenntnisse über Vindobona im Wien Museum Karlsplatz  

erstellt am
12. 09. 03

Die römischen Legionslagerkasernen am Wiener Judenplatz
Wien (rk) - Neue Erkenntnisse zur Geschichte von Vindobona vermitteln Pläne und Objekte, die derzeit - noch bis Jahresende - im Wien Museum Karlsplatz über die römischen Legionslagerkasernen am Wiener Judenplatz berichten. Die gemeinsame "Schau" von Stadtarchäologie und Museum im Bereich der ständigen


Genius Altar, 1. Hälfte 3. Jahrhundert nach Christus
Foto: Stadtarchäologie
Schausammlung zeigt in vier Vitrinen Pläne des ehemaligen Wiener Lagers, die auf die Erkenntnisse der Grabungen der Stadtarchäologie vor der Errichtung des Holocaust-Mahnmales auf dem Judenplatz zurückgehen und verschiedene Objekte, die ebenfalls im Zuge der Grabungsarbeiten gefunden wurden.

In den Jahren 1995-1998 führte die Wiener Stadtarchäologie am Judenplatz in der Wiener Innenstadt anlässlich der Errichtung des Holocaust-Mahnmals Ausgrabungen durch, die neben der spektakulären Entdeckung der Fundamente der 1421 zerstörten mittelalterlichen Synagoge auch wichtige Erkenntnisse zur Bebauung des römischen Legionslagers Vindobona brachten. Im Grabungsareal kamen Reste von drei Kasernenblöcke zutage. Diese Mannschaftsunterkünfte römischer Legionssoldaten sind innerhalb des Legionslagers westlich des praetorium (Haus des Lagerkommandanten - legatus legionis) und südlich der via principalis (Lagerhauptstraße) zu lokalisieren. Die Bedeutung dieser Grabung liegt in den Möglichkeiten, die durch eine erstmals großflächig stratigraphisch ausgewertete Kampagne innerhalb des Wiener Lagers gegeben sind. Dadurch war es möglich, bestimmte Bauphasen und Strukturen chronologisch genauer zu erfassen und damit eine Reihe neuer Erkenntnisse zur Geschichte von Vindobona zu gewinnen.

Eine detaillierte wissenschaftliche Publikation zur römischen Epoche am Judenplatz ist für den Herbst 2004 in der Reihe "Wiener Archäologische Studien" (WAS) vorgesehen.
     
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