LH Haider: Eine gemeinsame Forschungsorganisation für ganz Kärnten  

erstellt am
18. 09. 03

In St. Veit entsteht Holzforschungszentrum - Studie für Innovationscampus Wolfsberg – Gorbach/Haider: GVP muss umgesetzt werden
Klagenfurt (lpd) - Forschung und Entwicklung werden in Kärnten ausgebaut. Dies bekräftigten Landeshauptmann Jörg Haider und der zuständige Forschungsminister Hubert Gorbach bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch (17. 09.)  unter dem Motto „Innovatives Kärnten“ im neuen Carinthia-Druckzentrum in St. Veit/Glan. Der Landeshauptmann sagte, dass in Kärnten eine gemeinsame Forschungsorganisation aufgebaut werde, wobei alle forschungsrelevanten Betriebe bzw. Organisationen wie etwa auch das CTR (Carinthian Tech Research) unter einem Dach integriert sein sollen. Auch der in Bau befindliche Lakeside Softwarepark mit der Universität Klagenfurt sowie der Technologiepark Villach werden wichtige Partner sein.

Wie Haider weiters bekanntgab, werde ein Technologie- und Forschungszentrum mit einem Aufwand von 5 Mio. Euro in St. Veit, nahe dem Funder-Werk und unter Einbeziehung des Schlosses Stadelbach, errichtet. Zusammen mit der Universität für Bodenkultur Wien soll ein Holzkompetenzzentrum aufgebaut werden, wo Werkstoff Holz umfassend, gerade auch hinsichtlich seiner Anwendungsmöglichkeiten, erforscht werden soll. Mit dem Aufbau dieses Projektes ist Hans Schönegger vom Kärntner Wirtschaftsförderungs Fond befasst. Dieses Riesenprojekt komme ganz Kärnten zugute, unterstrich Haider die Notwendigkeit, die kooperative Forschungsstruktur zu verbessern, weil es hier einen Nachholbedarf gebe.

Der Landeshauptmann sprach sich auch dafür aus, den Automotiven Bereich, der bei Infineon nach Villach übersiedelt, mit einem Forschungsschwerpunkt unterstützen zu wollen. Kärnten habe große Industrieunternehmen wie beispielsweise Funder, Mahle, den Elektronikbereich oder auch die Metallbranche im Lavanttal und es gehe nun darum, diese durch betriebliche oder überbetriebliche Forschungsaktivitäten nachhaltig an Kärnten zu binden.

Für die Schaffung eines eigenen Innovationscampus in Wolfsberg werde eine Studie seitens des Ministeriums erstellt. Dem Land gelinge es immer wieder, viel Geld aus Wien abzuholen, weil es sich um gut vorbereitete Projekte handle, so Haider. Kärnten werde ein zunehmend wichtiges Sprungbrett zu den neuen Märkten in Süd- und Südosteuropa sein.

Verkehrs- und Forschungsminister Gorbach, der sich als „Standortminister“ sieht, zollte Kärnten viel Lob. Kärnten sei ein Musterland, ein Forschungsland, es gebe ein positives Forschungsklima. Allein der Lakeside-Softwarepark zeige, dass Kärnten seine Chancen erkannt habe. Kärnten verstehe es, seine Forschungsfondgelder (FFF) auszuschöpfen. Habe es im Vorjahr 16,2 Mio an Förderung bezogen, so liege die Summe heuer schon bislang bei 17,9. Forschung und Entwicklung seien für die Wirtschaft von zentraler Bedeutung und voranzutreiben, ohne Infrastrukturpakete und F& E-Investitionen gebe es in Österreich ein Nullwachstum, so Gorbach. Ziel sei es, unter die Top 5 zu gelangen, derzeit liege man bei F & E an achter Stelle.

Die ÖBB brauche die große Reform, betonte Gorbach. Der Schienenbereich müsse forciert werden, im investiven Bereich dürfe nicht gespart werden. Hier brauche es jährlich an die 1,2 Mia. Euro. Auch der Landeshauptmann sagte, dass es nicht angehen könne, den unter Mitwirkung der Länder gemachten Generalverkehrsplan (GVP) zur Disposition zu stellen. Die Sicherstellung der Mittel für die großen Verkehrsprojekte und die Umsetzung des GVP müsse fix gegeben sein.

Ein Thema war auch die Doppelmaut. Hier werde eine Studie die Standortnachteile genau analysieren. Es müsse auf dieser Grundlage dann etwas geschehen, so Gorbach. Haider sagte, es sei nicht einzusehen, dass die Tauernmaut bleibe, während es auf der Südosttangente etwa keine Maut gebe. Es müsse Gleichbehandlung geben. Außerdem habe Kärnten die Tauernautobahn mitfinanziert, was schon längst mehrfach abfinanziert sei. Außerdem habe die Bundeswirtschaftskammer dem Roadpricing gegen die Kärntner Transportinteressen zugestimmt.

Erfreulich sei auch, so Gorbach, dass die geplante Roadpricing-Technologie in Österreich auch von den Nachbarländern übernommen werden soll. Die Firma Kapsch, die hier federführend ist, ist übrigens auch im Klagenfurter Softwarepark beheimatet. Gorbach und Haider besuchten heute mehrere Industrie- und Technologiefirmen, um neue Chancen für das Forschungs- und Technologieland Kärnten auszuloten bzw. bestehende Kapazitäten zu verbessern.
     
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