Europaregion aus der Taufe gehoben  

erstellt am
24. 09. 03

LH Niessl begrüßte in Kittsee Vertreter von 14 Partnerregionen und Städten
Eisenstadt (blms) - In der Grenzgemeinde Kittsee fiel am Montag (22. 09.) der Startschuss zur Gründung einer Europaregion: „Wir haben ins Nordburgenland geladen, um diese Initiative gemeinsam mit 14 Partnern auf ein stabiles politisches Fundament zu stellen“, sagte Landeshauptmann Hans Niessl im Rahmen der Konferenz „Wir werden Europaregion“. Niessl begrüßte dabei den Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Häupl, den niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll sowie Komitatspräsidenten, Landeshauptleute und Bürgermeister aus Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Die Basis für diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit bildet eine politische Deklaration, die von den politischen Vertretern der Partnerregionen unterzeichnet wurde.

„Ihre Anwesenheit belegt, von welch großer Bedeutung die Intensivierung dieser Kooperation innerhalb der Europaregion, in der über sechs Millionen Menschen leben, für uns alle ist“, hob Landeshauptmann Hans Niessl bei der heutigen Unterzeichnung der politischen Deklaration hervor. Schon in den vergangenen Jahren haben grenzüberschreitende Aktivitäten auf verschiedenen Ebenen zu einer Vertiefung des überregionalen Denkens und Handelns geführt. Insbesondere die auf wirtschaftlicher Ebene gesetzten Maßnahmen haben in den letzten Jahren zu einer überdurchschnittlich guten Resonanz geführt.

„Wir sind auf den Erweiterungsschritt im kommenden Jahr gut vorbereitet, denn unser erklärtes Ziel ist kein zentralistisches Europa, sondern ein Europa der Regionen, dessen gemeinsame Zukunft von positiven kulturellen, touristischen und wirtschaftlichen Impulsen geprägt ist“, erklärte dazu der Wiener Bürgermeister Dr. Michael Häupl.

Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll sieht in der seit 1989 gegebenen 414 km langen Grenze zu den neuen Mitgliedsstaaten neue Chancen, aber auch Hürden und Herausforderungen: „Vordergründig wir es für eine positive Grundlage der Zusammenarbeit wesentlich sein, die Fragen der Sicherheit zu klären, das Spannungsfeld der Standortkonkurrenz abzubauen, das richtige Maß zwischen Lebensqualität und Wirtschaftswachstum zu finden sowie durch ein verstärktes Lobbying auch in Brüssel für diese Zielvorstellungen Rückendeckung zu erhalten.“

„Unser gemeinsames zentrales Anliegen innerhalb der Region ist die nachhaltige Stärkung des Entwicklungs- und Wachstumsprozesses sowie die Beschleunigung der gesellschaftlichen und sozialen Integration. Ein weiteres Ziel ist die gemeinsame Nutzung und Forcierung vorhandener Innovationspotenziale, wobei die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Region durch grenzüberschreitende Initiativen langfristig und nachhaltig erhöht werden soll“, skizzierte der burgenländische Landeshauptmann die zentralen Themenkomplexe der Europaregion.

Gleichzeitig wollen die 14 Partner die kulturelle und sprachliche Vielfalt als Identitätsmerkmal der Europaregion bewusst einsetzen. Das inhaltliche Betätigungsfeld der Europaregion ist breit gefächert. Gemeinsam sollen Konzepte und Strategien für Schwerpunktthemen wie Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Wirtschaftspolitik und Standortmarketing oder Tourismus und Raumplanung erarbeitet werden.

Mit der Unterzeichnung der politischen Erklärung von Kittsee wurde, so Landeshauptmann Niessl abschließend, ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der Europaregion hin zu einem dynamischen Wirtschafts- und Lebensraum im Herzen Europas gesetzt.
     
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