Industrie begrüßt erste Senkung der Stromnetztarife  

erstellt am
06. 10. 03

IV-GS Fritz: Erster Schritt in die richtige Richtung - Jedoch rasche Einführung des Benchmarking-Systems notwendig
Wien (PdI) - Der Netzpreis macht in Österreich gut 40% -60% und damit einen Löwenanteil des gesamten Strompreises aus. Damit gehört Österreich zu den teuersten Ländern im internationalen Vergleich. Aber auch innerhalb Österreichs zeigen sich erhebliche Unterschiede in den Kosten und Tarifen der Netzbetreiber. Auf der Ebene 5, jener Netzebene, an der die meisten heimischen Industrieunternehmen angeschlossen sind, gibt es sogar eine Spreizung von 80% zwischen dem günstigsten und dem teuersten Netzbetreiber. "Mittelfristig müssen daher die Netzkosten angepasst werden", erklärte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Dkfm. Lorenz Fritz.

Benchmarking System bringt Senkung der Netztarife von 4 Prozent jährlich

Die IV will daher eine rasche Umsetzung des Benchmarkingsystems, um die Tarifstrukturen in den einzelnen Bereichen unter Berücksichtigung gerechtfertigter Kostenunterschiede transparent und fair zu gestalten. "Das ist auch für unsere Mitglieder in der Stromerzeugung und -verteilung wichtig", so Fritz. Daher ist es bedauerlich, dass es nun zu einer weiteren Verzögerung bei der Umsetzung des Benchmarkings kommt.

Die von der E-Wirtschaft geforderte Grundsatzverordnung des Wirtschaftsministers sowie die konkrete Festsetzung der Tarife für die einzelnen Unternehmen durch Bescheid ist nicht zielführend. "Eine funktionierende Regulierung im Bereich der Netze ist eine der Hauptaufgaben des Regulators, einer weisungsungebundenen Behörde. Wenn die Energie Control Kommission daher weiterhin weisungsfrei vom Bundesminister agieren möchte und Grundsatzverordnung und Bescheide ablehnt, muss man das akzeptieren oder man will den Regulator abschaffen", betonte Generalsekretär Lorenz Fritz.
     
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