Wirtschaft der Woche vom 23. 10. bis 29. 10. 2001

   

   
Reformdialog: Leitl will klare Aussagen über Budgetvollzug und Steuerreform
Wien (pwk) - "20 Milliarden Schilling bei der Verwaltungsreform einzusparen, ist eine durchaus beachtliche Leistung. Damit ist diese Regierung weiter als alle bisherigen Regierungen". Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, reagierte am Sonntag positiv auf entsprechende Aussagen von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel in der TV-"Pressestunde", wonach Einsparungen in der Staatsverwaltung die Grundlage für mehr Investitionen in Bildung sowie Forschung und Entwicklung seien.
Leitl erwartet sich vom Reformdialog über die Verwaltungsreform am Montag aber auch klare Aussagen darüber, ob nicht nur die versprochene Lohnnebenkostensenkung von 15 Milliarden Schilling, sondern auch eine Steuerreform noch in dieser Legislaturperiode mit den Verwaltungseinsparungen finanziert werden kann: "Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider will eine Steuerreform im Ausmaß von 20 bis 30 Mrd. S sogar von 2003 auf Juli 2002 vorziehen, weil Finanzminister Grasser das Nulldefizit schneller erreichen könne als geplant. Ich erwarte mir daher beim Verwaltungs-Reformdialog eine klare Aussage des Finanzministers über den Budgetvollzug, die versprochene Lohnnebenkostensenkung und die Möglichkeiten für eine Steuerreform. Sollte sich herausstellen, dass die jetzt vorliegenden Ergebnisse der Verwaltungsreform schon in den Budgets der kommenden Jahre berücksichtigt sind und daher kein zusätzlicher Spielraum für Zukunftsinvestitionen und Standortentlastungen vorhanden ist, dann muss die Verwaltungsreform auch im kommenden Jahr weiter vorangetrieben werden. Dann war das jetzt vorliegende Ergebnis ein erster wichtiger und erfolgreicher Schritt, dem aber weitere folgen müssen."
Der Präsident der Wirtschaftskammer erinnert nicht nur an praktische Beispiele im Ausland wie etwa die erfolgreich umgesetzte Globalbudgetierung in der Schweiz. Er verweist auch auf die Reform und Kostensenkungen in der Wirtschaftskammer-Organisation sowie darauf, dass zahlreiche Experten eine Einsparung in der gesamten Staatsverwaltung im Ausmaß von ca. 50 Milliarden Schilling durchaus für machbar halten. Leitl: "Wird dieses Einsparungspotential gehoben, dann gibt es genügend Spielraum für niedrigere Lohnnebenkosten, für eine steuerliche Begünstigung nicht entnommener Gewinne, für Investitionen in Bildung und Forschung - also für notwendige und unumgängliche Maßnahmen, um den Wirtschaftsstandort Österreich attraktiver zu machen."

 
bmvit startet Pilotprogramm zur Förderung von Projekten auf der Donau
Ziel des Programms ist die verstärkte Verlagerung des Straßengüterverkehrs auf die Donau
Wien (pts) - Europaweit hat der Straßenverkehr bereits einen Anteil von 44% am gesamten Güterverkehr. Das führt nicht nur zur Überlastung der Hauptverkehrsstraßen, sondern auch zu einer hohen Belastung für die Umwelt und die Gesundheit der Bürger. Das Förderprogramm unterstützt die Wirtschaft und initiiert innovative Services im Kombinierten Verkehr Schiff – Schiene/Straße mit einem Fokus auf Mittelost- und Südeuropa.
Projekte dieser Art reduzieren das Verkehrsaufkommen im Donaukorridor nachhaltig und führen zu einer Senkung der CO2-Emissionen und einer Erhöhung der Verkehrssicherheit. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit von Schiffstransporten gesteigert werden; vor allem durch verlässliche Liniendienste, mit fixen Fahrplänen und umfassenden Services (Haus-Haus-Verkehre). Der Aufbau von Liniendiensten im Kombinierten Verkehr integriert die Donauschifffahrt in hochwertige Logistikketten der europäischen Industrie. Dieses Vorhaben steigert die Akzeptanz des Binnenschifftransports und erschließt neue Märkte für diesen Transport.
Das Pilotprogramm stellt jährliche Fördermittel von 1.000.000 Euro zur Verfügung. Förderungswürdig sind sowohl innovative Liniendienste im Kombinierten Verkehr für Container und Wechselaufbauten als auch Studien und Konzepte für alle Formen von intermodalen Verkehren. Für die Liniendienste wird eine Förderung in der Form einer Umweltprämie, die sich nach der Anzahl der transportierten Behälter richtet, gewährt. Diese beträgt 12 Euro für einen 20 Fuß-Behälter, 18 Euro für einen 30 Fuß-Behälter, 24 Euro für 40-Fuß und 27 Euro für einen 45 Fuß-Behälter oder einen in der Länge vergleichbaren Wechselaufbau. Gegen Vorlage eines Business-Plans kann zudem eine Vorauszahlung der Projektfinanzierung auf die geplanten Leistungen erfolgen. Damit soll eine Anschubfinanzierung gewährleistet werden.
Das Programm spricht in Österreich niedergelassene Transport-, Umschlags- und Logistikunternehmen an.
Die Förderrichtlinien sind als Download auf der Webseite der via donau unter http://www.via-donau.org unter Services/Förderprogramme in Österreich verfügbar. Beratungen zum Pilotprogramm erfolgen durch die via donau.

 
RZB und Centrobank bauen Equity House
Wien (rzb) - Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) nutzt die bevorstehende vollständige Übernahme der Centro Internationale Handelsbank AG (Centrobank) zum Bau des gemeinsamen Aktienhauses Raiffeisen-Centrobank. Sie soll das "Equity House" der Raiffeisen Bankengruppe werden, ein hochspezialisiertes Institut, das in den Geschäftsfeldern Börseeinführungen, Fusions- und Übernahmeberatung (M&A), Aktien- und Derivathandel und -Sales, Eigenkapitalfinanzierungen (Private Equity) sowie Aktien-Research tätig sein wird.
Die Raiffeisen-Centrobank wird aus den sich gut ergänzenden, auf das Equity-Geschäft spezialisierten Einheiten der beiden Häuser bestehen, wobei die Raiffeisen-Centrobank auf die bestehende Centrobank aufgesetzt wird. Das Aktienhaus wird eine 100-prozentige Tochter der RZB sein. "In der Raiffeisen-Centrobank bündelt die RZB ihr Aktiengeschäft zu einer dynamischen, fokussierten und schlagkräftigen Spezialbank", sagt Walter Rothensteiner, Generaldirektor der RZB und zukünftiger Aufsichtsrats-Vorsitzender der Raiffeisen-Centrobank.

Rasch an die Spitze
"Die Raiffeisen-Centrobank wird Österreichs Top-Anbieter für die gesamte Finanzdienstleistungs-Palette rund um die Aktie", sagt Gerhard Vogt, Generaldirektor der Centrobank und zukünftiger Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Centrobank. In vielen Bereichen ist sie bereits die Nummer Eins, etwa im österreichischen Wertpapierhandel: Nach den jüngsten vorliegenden Zahlen für September 2001 hat die RZB einen Marktanteil von rund 15 Prozent am Handel an der Wiener Börse, die Centrobank rund 14 Prozent. Gemeinsam liegen sie klar vor den Mitbewerbern. "Die Raiffeisen-Centrobank sieht sich als das führende Aktien- und Derivate-Handelshaus Österreichs, im Trading wie im Sales", sagt Vogt und ergänzt: "Niemand wird einen größeren Leistungsumfang anbieten als wir." Sales-seitig will die Raiffeisen-Centrobank auch zum führenden Anbieter für Zentral- und Osteuropa werden und baut dabei auf die Einbindung der Standorte Wien und London. Die Raiffeisen-Centrobank will sich dabei als Spezialist für ganz "Emerging Europe" etablieren. Die Vernetzung des Aktienhauses mit den 13 Tochterbanken sowie lokalen Investment Banking-Einheiten der RZB in Zentral- und Osteuropa werden die gute Position der RZB in dieser Region weiter stärken.

Top-Berater für Börseeinführungen und für M&A
Insbesondere in den Bereichen Börseeinführungen und Fusions- und Übernahmeberatung will die Raiffeisen-Centrobank an die Spitze. Die RZB bringt dafür ihre Expertise als eine führende Emissionsbank ein, das M&A-Geschäft in Österreich wird weitgehend neu aufgebaut. Gleichzeitig will das Aktienhaus der führende Anbieter von Equity-Research für Österreich und Zentral- und Osteuropa sein.

Start im ersten Quartal 2002
Die Raiffeisen-Centrobank soll im ersten Quartal 2002 bereits operativ starten, bis dahin werden RZB und Centrobank ihre Tätigkeit im gewohnten Leistungsumfang fortsetzen. Die RZB hält derzeit 80,23 Prozent an der Centrobank und ist mit den restlichen zwei Aktionären Dresdner Kleinwort Wasserstein Ltd, London, und Philadelphia International Equities Inc., Wilmington (USA) grundsätzlich übereingekommen, deren Anteile von zusammen 19,77 Prozent zu erwerben.

Rothensteiner leitet Aufsichtsrat, Vogt wird Vorstands-Vorsitzender
Der Aufsichtsrat der Raiffeisen-Centrobank wird sich aus den RZB-Vorständen Walter Rothensteiner (Vorsitzender), Herbert Stepic, Helfried Marek und Karl Sevelda sowie dem RZB-Beteiligungsmanager Christian Teufl zusammensetzen. Der Vorstand der Raiffeisen-Centrobank wird aus den bisherigen Centrobank-Vorständen Gerhard Vogt Vorsitzender; Treasury, Kreditgeschäft, Innenrevision), Eva Marchart (Operations/IT, Recht, Personal), Christian Sperk (Handelsfinanzierungen, Kompensationsgeschäft) und Michael Spiss (Aktien/Derivate-Handel und Sales) sowie dem Leiter des RZB-Investment Banking Gerhard Grund (Aktienemissionen, M&A, Private Equity, Research) bestehen.

Teil des Leistungsspektrums des RZB-Investment Bankings
Die Raiffeisen-Centrobank wird als eigenständiges Spezialinstitut integraler Bestandteil des Leistungsspektrums des RZB-Investment Banking sein. In der RZB selbst wird ein Fixed Income Market geschaffen, der ein spezialisierter "One-Stop-Shop" für Renten- und Treasury-Produkte werden soll. Zum Produktumfang gehören Bondhandel, Bondemissonen, Wertpapierleihe/Repo, Fonds-Sales und -Beratung, FX-Geschäft, Zinsderivate und Asset-Liability. Die RZB will auch mit den Produkten des Fixed Income Market der führende Anbieter in Österreich werden. Teilweise wurde dieses Ziel schon erreicht, so ist sie die Nummer Eins bei Fremdfonds und ihre Tochter Raiffeisen KAG die führende Fondsgesellschaft in Österreich. Die RZB wird weiterhin das zentrale Order-Routing für die österreichische Raiffeisen Bankengruppe betreiben.

Centrobank ist langjähriger Partner der RZB
Die Centrobank mit Sitz in Wien ist nicht nur ein wichtiger Player im österreichischen Wertpapierhandel, sondern auch auf Handelsfinanzierungen und Kompensationsgeschäfte spezialisiert. Die nicht zu den strategischen Geschäftsfeldern der Raiffeisen-Centrobank gehörenden Bereiche werden allerdings ausgelagert. Die Centrobank hat per 30. Juni 2001 eine Bilanzsumme von 747 Millionen Euro, erwirtschaftete im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres einen Nettogewinn von 6,4 Millionen Euro (+48 Prozent gegenüber H1/2000), beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und erzielte eine Cost/Income Ratio von 48 Prozent sowie einen Return on Equity vor Steuern von 19,7 Prozent. Die Centrobank ist ein langjähriger Partner der RZB. Die RZB ist seit 1984 Aktionär, 1991 wurde gemeinsam die nunmehrige Raiffeisen Bank Polska S.A. gegründet.

 
Mitterlehner fordert Mautkonzept in Gleichklang mit Deutschland
Wien (pwk) - Die Wirtschaft akzeptiert die Einführung eines Road-Pricing-Systems in Österreich nur dann, wenn es mit dem in Deutschland geplanten System technisch, zeitlich und vor allem auch tariflich voll kompatibel ist, unterstreicht der Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, Reinhold Mitterlehner, in Zusammenhang mit der jetzt wieder aufgeflammten Diskussion über die geplante elektronische Maut für Autobusse und Lkw. Ein Mautsatz von zwei Schilling für vier- und mehrachsige Fahrzeuge sollte keinesfalls überschritten werden. In Deutschland werden Kilometertarife zwischen 1,75 und 2,45 Schilling diskutiert, während in Österreich Sätze bis zu vier Schilling genannt werden.
Höhere Sätze würden vor allem entlegene Regionen benachteiligen. „Mauten wirken wie Binnenzölle. Da muss man dann die Frage nach der Einheitlichkeit des Wirtschaftsraumes stellen“, verweist Mitterlehner beispielsweise auf die jüngste Blockade der Tauernautobahn im Lungau. Am 19. Oktober hatte, wie berichtet, eine neu gegründete Plattform „Zukunft Lungau“ auf Benachteiligungen und eine drohende wirtschaftliche Isolation des Lungaus aufmerksam gemacht. Der Transport sensibler Produkte würde unter einer zu hohen Bemautung ebenfalls leiden.
Autobusse sollten, wie die WKÖ betont, von der fahrleistungsabhängigen Bemautung überhaupt ausgenommen werden und weiterhin dem bestehenden „Pickerl“-System unterliegen. Die Tourismuswirtschaft befürchtet durch die Umstellung vom Vignetten- zum Mautsystem erhebliche wirtschaftliche Schäden, wie z.B. durch mögliche Boykottaufrufe. Auch der Kraftfahrlinienverkehr, der eine Entlastung vom Pkw-Verkehr mit sich bringt, sollte nicht zusätzlich verteuert werden.
Die durch das vollelektronische System mögliche Bemautung der Stadtautobahnen führt zu einer Mehrbelastung der heimischen Wirtschaft von 500 Millionen bis zu einer Milliarde Schilling. Mitterlehner erinnert in diesem Zusammenhang an die Forderung der Wirtschaft, mit der Einführung des „Road-Pricing“ die Straßenbenützungsabgabe gänzlich abzuschaffen und die Kfz-Steuer auf das EU-Mindestniveau abzusenken.

 
NÖ Industrie gibt der Landespolitik sehr gute Noten
St. Pölten (nöwpd) - Den Umstand, daß die jährlichen Wachstumsraten der NÖ Wirtschaft mit rund fünf Prozent schon seit Jahren über dem Bundesdurchschnitt liegen, führen Niederösterreichs Industrieunternehmen u.a. auch auf den Rückenwind zurück, den sie von einer unterstützenden Wirtschaftspolitik des Landes bekommen. Das geht aus einer unter ihren Mitgliedern durchgeführten Umfrage der Landesgruppe Niederösterreich der Industriellenvereinigung (IV) hervor, über die Wirtschaftslandesrat Ernest Gabmann und IV-Präsident Wolfgang Frank in einer gemeinsamen Pressekonferenz berichteten.
Nach dieser Umfrage klassifiziert der Großteil der Betriebe Niederösterreich als attraktiven Wirtschaftsstandort, mehr als 50 Prozent sind mit der Wirtschaftspolitik des Landes sehr zufrieden, fast 70 Prozent meinen, daß sich die Arbeit der Landesregierung auf ihren Betrieb positiv auswirke. Die Wirtschaftspolitik des Landes werde als effizienter eingeschätzt als die der Bundesregierung, gab Frank bekannt. Die Bundespolitik werde gewürdigt, aber nicht enthusiastisch gefeiert. Während die Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort des eigenen Bundeslandes im Bundesdurchschnitt bei 35 Prozent liege, werde in Niederösterreich dieser Wert mit 44 Prozent noch übertroffen. Als wichtige Impulse, mit denen das Land offensive Rahmenbedingungen schaffen wolle, nannte Wirtschaftslandesrat Gabmann neben den vielfältigen Innovations- und Förderungsinitiativen vor allem die wirksamen Vereinfachungs- und Beschleunigungsprozesse in der Verwaltung. Mit dem neuen behördlichen Verfahrensexpreß, mit dem man vom Antrag bis zur Betriebsbewilligung im Durchschnitt maximal drei Monate benötige, "sind wir die schnellsten in Mitteleuropa," sagte Gabmann. Gab es im letzten Jahr 4.528 neue Betriebsgründungen, waren es heuer im ersten Halbjahr bereits 3.369. Die Industrie urgiert, laut Frank, ihre verstärkte Einbindung in die politischen Entscheidungen auf Bundesebene und, neben dem "Dauerthema" Verbesserung der Infrastruktur, mehr Dampf in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Ausbildung.

 
Gericom bekräftigt Beteiligungspläne in China
Linz (pte) - Der oberösterreichische Notebook-Hersteller Gericom hat seine Absicht bekräftigt, sich an einem geplanten Notebook-Werk in China mit 40 Prozent zu beteiligen. Neben der taiwanischen Uniwill computer Co Ltd sei Gericom noch mit weiteren Investoren für das Projekt im Gespräch, sagte eine Sprecherin der IR-Abteilung gegenüber der Nachrichtenagentur vwd.
Die Gesamtinvestition für das Werk beläuft sich demnach auf 60 Mio. Dollar. Bis zum Jahr 2003 seien drei Ausbaustufen geplant, deren erste eine monatliche Kapazität von rund 80.000 Notebooks habe. Das auf dem Neuen Markt notierte Unternehmen rechnet mit dem Abschluss der Verträge bis Ende 2001 bzw. im ersten Quartal 2002. Eine unterzeichnete Absichtserklärung gebe es allerdings noch nicht, sagte die Sprecherin weiter.
Die Ankündigung von Gericom hatte offenbar zu Verunsicherungen unter weiteren Kunden von Uniwill in Europa geführt, die das taiwanische Unternehmen mit einem Rundschreiben ausräumen will. Darin dementiert Uniwill, dass Gericom sich an der Uniwill computer Ltd beteiligen will. Auf das geplante Werk in China wird in dem Schreiben nicht eingegangen. "Wir wollen uns nicht an dem Mutterkonzern beteiligen, sondern mit Uniwill gemeinsam an dem Werk in China", stellt die Gericom-Sprecherin klar.
Gericom hatte erstmals im März angekündigt, die Fertigung für Notebooks von Taiwan nach China zu verlagern. Als Grund dafür wurden die hohen Produktionskosten in Taiwan genannt.

 
Schenz: "Beitrag der Wirtschaft für Budgetkonsolidierung ist befristet"
Wien (pwk) - „Die Wirtschaftskammer steht voll hinter den Bestrebungen der Bundesregierung zur Konsolidierung des Budgets“, so Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich, Mittwoch abend anlässlich der Eröffnung des diesjährigen Finanzfoyers 2001 zum Thema „Perspektive Null-Defizit: Gestaltungsfreiheit oder Entlastungsdruck für die Steuerpolitik“.
Veranstaltet wurde das Finanzfoyer 2001 von der Wirtschaftskammer Österreich und der Agentur Leitner + Leitner. Schenz machte neben dem klaren Bekenntnis zu mutigen Reformen im Sozialsystem und in der öffentlichen Verwaltung aber auch klar, dass langfristig nicht das Nulldefizit, sondern der Abbau von Schulden und somit Budgetüberschüsse das Ziel sein müssen. „Es kann nicht sein, dass wir für unsere Schulden alleine jährlich rund 100 Milliarden Schilling an Zinsen zahlen müssen.“
Der WKÖ-Vizepräsident betonte auch, dass die Wirtschaft bereit war einen hohen Beitrag zur Sanierung des Staatshaushaltes zu leisten. „Sie wissen, dass die Unternehmen z.B. mit der Abschaffung des Investitionsfreibetrages eine Hauptlast der Budgetreform tragen.“ Und Schenz weiters: „Deswegen haben wir den Beitrag der Wirtschaft auch immer als befristet gesehen, denn es kann nicht Ziel des Wirtschaftsstandortes Österreich sein, die Abgabenquote zu erhöhen.“
Ein starres Festhalten an überkommenen Steuerstrukturen kommt für Schenz nicht in Frage. „Nicht das bloße Verschieben der Steuergewichte bei gleichbleibender Staatsquote kann Ziel einer modernen Steuerpolitik sein, sondern es muss durch Ausschöpfen der Sparpotenziale und durch neue Verwaltungs- und Finanzierungstechniken möglich sein, eine strukturelle Steuerreform mit einer zu senkenden Abgabenquote in Einklang zu bringen.“
Der anwesende Finanzminister Karlheinz Grasser gab sich zuversichtlich, das Nulldefizit im vorgegebenen Zeitraum zu bewältigen: „Wir werden es erreichen, weil ich weiß wie vorsichtig wir budgetiert haben.“
In diesem Zusammenhang appellierte Schenz an Grasser, keine punktgenaue Landung in Fragen Nulldefizit anzustreben. Denn für eine nachhaltige Budgetkonsolidierung sei diese nicht geeignet.

 
Rosenbauer: Saudis erteilen Löschauftrag um 615 Mio. Schilling
Leonding (pte) - Die an der Wiener Börse notierte Rosenbauer AG http://www.rosenbauer.com hat einen Großauftrag in Saudi-Arabien erhalten. Ein Vertrag über die Lieferung von 234 Feuerwehrfahrzeugen und eine Vielzahl an Ausrüstungsgegenständen im Gesamtwert von 615 Mio. Schilling (44,7 Mio. Euro) wurde am Mittwoch mit dem Innenministerium des Landes unterzeichnet, teilte das Unternehmen heute, Donnerstag, ad-hoc mit. Damit habe der Auftragsbestand des Konzerns einen neuen Rekordwert von 3,3 Mrd. Schilling (239,1 Mio. Euro) erreicht.
Die Fahrzeuge werden bei der amerikanischen Tochtergesellschaft Central States Equipment LLC gefertigt und bestehen aus drei verschiedenen Typen. Diese werden an lokale Feuerwehrstationen im gesamten Land verteilt. Mehr als 5000 Feuerwehrleute werden mit Atemschutzgeräten und -Kompressoren, Einsatzjacken, Helmen, Stiefeln sowie Feuerwehrlampen ausgestattet. Die Auslieferung der Fahrzeuge sowie der Ausrüstung wird in den Jahren 2002 und 2003 in mehreren Teillieferungen erfolgen. Mit diesem Großauftrag werde "die Internationalisierungs-Strategie und damit die führende Position des Rosenbauer-Konzerns am weltweiten Feuerwehrmarkt bestätigt", heißt es weiter.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr musste das Unternehmen einen gegenüber dem Vorjahr von 0,5 Mio. auf 11,8 Mio. Euro gestiegenen Nettoverlust hinnehmen. Grund dafür waren Restrukturierungsmaßnahmen in der deutschen Metz-Gruppe. Die Umsatzerlöse sind in der Berichtsperiode um 19,4 Prozent auf 287,7 Mio. Euro gewachsen. Im laufenden Geschäftsjahr wird Rosenbauer "natürlich wieder in die schwarzen Zahlen kommen", erklärte Finanzvorstand Robert Kastil gegenüber pressetext.austria. Er rechne damit, 2002 an die Ergebnisse früherer Jahre anschließen zu können. Der Aktienkurs kletterte am Vormittag um über sechs Prozent auf 22,53 Euro (Jahreshoch: 27 Euro; Jahrestief: 17 Euro).

 
AUA: Zum Star Price in Europas Städte ...
Wien - Für Flüge vom 1. November bis 13. Dezember 2001 (letzter Hinflug) bieten Austrian Airlines zum Teil mit Streckenpartnern von Österreich in europäische Städte eine „Star Price“- Flugpreisaktion. Nach Istanbul kostet der Flug ab Österreich EUR 195,- (ATS 2.683,26). Nach Athen, Göteborg, Helsinki und Riga ist der Flug um EUR 225,-(ATS 3.096,07) erhältlich und nach Madrid, Barcelona und Lyon kostet es EUR 245,-(ATS 3.371,27).
Und nach Japan: Nach Tokio kostet es ab Wien EUR 639,-(ATS 8.792,83). Diese Preise sind bei den Europa-Destinationen auf Austrian Airlines und – mit Ausnahme von Istanbul - Lufthansa-Flügen, bei Göteborg, Helsinki, Riga und Tokio auf Austrian Airlines und SAS Scandinavian-Flügen anwendbar und unterliegen bestimmten Anwendungsbedingungen. Zu buchen sind diese Tickets ab sofort bis inklusive 10. November 2001. Buchungs- und Reservierungsmöglichkeiten bestehen rund um die Uhr direkt unter 05 1789 (in Österreich zum Ortstarif), in einem Reisebüro Ihrer Wahl oder im Internet unter http://www.aua.com

 
Johann F. Graf lässt „Kugel in der Schweiz rollen“
Gumpoldskirchen (pts) - Die Admiral Casinos & Entertainment AG (ACE), die Schweizer Konzernschwester der Novomatic Group of Companies, hat mit dem gestrigen (Mittwoch, 24.10) Entscheid des Schweizer Bundesrates vier Casinokonzessionen in der Schweiz zugesprochen bekommen und kann damit 50 Prozent ihrer ursprünglich acht eingereichten Projekte verwirklichen - mit Casinos in Bad Ragaz, Davos, Mendrisio und Locarno.
Die Casinoprojekte in Mendrisio und Locarno im Tessin liegen in unmittelbarer Nachbarschaft der Lombardei und damit des wirtschaftlich reichsten Gebietes Norditaliens. "Obwohl das Tessin deshalb viele Begehrlichkeiten ausgelöst hat, ist es gelungen, zwei von drei für diese Region vergebene Konzessionen zu bekommen", wie ACE-Verwaltungsratsvorsitzender und Novomatic-Eigentümer Johann F. Graf betont. Bad Ragaz besticht durch seinen einmaligen Hotelkomplex, die Thermalbäder und seinen 18 -Loch Golfplatz, die durch die Spielbank eine hervorragende Ergänzung erfahren und verfügt über ein ebenso hervorragendes Einzugsgebiet wie Davos durch seine Bedeutung im internationalen Fremdenverkehr und Kongresstourismus.
Insgesamt hat der Schweizer Bundesrat nunmehr 21 Konzessionen vergeben, so dass die ACE fast 20 Prozent aller vergebenen Casinokonzessionen zugesprochen bekommen hat. Beurteilungskriterien für die Konzessionsvergabe waren der gute Ruf, das Know-how, das Spielangebot und die Sicherheits- und Sozialkonzepte ebenso wie die Höhe der Eigenmittel der Bewerber und deren Garantie, gegen Geldwäscherei zu kämpfen. Dazu kamen noch Beurteilungsvoraussetzungen wie die regionale Konkurrenz, die Bedeutung für den Fremdenverkehr und die Förderbereitschaft im Tourismusbereich. "Die vier Konzessionen in einem der nunmehr bestregulierten und kontrollierten Glücksspielmärkte Europas unterstreichen den international hervorragenden Ruf der Schwesterkonzerne ACE und Novomatic Group of Companies, der nun auch in der Schweiz eine gebührende Anerkennung gefunden hat", wie Graf unterstreicht.
Nach der ersten Triage im Mai 2001 wurden bereits 22 Projekte ausgeschieden, gestern weitere 20, so dass von ursprünglich 63 Projekten nunmehr 21 realisiert werden können. "Das Investitionsvolumen der ACE für ihre vier Projekte beträgt mehr als 66 Millionen Franken und schafft zusätzlich rund 400 Arbeitsplätze", hob der ACE-Verwaltungsratsvorsitzende und Novomatic-Eigentümer abschließend hervor.

 
Volkswirtschaftliche Bewertung der Abfertigungseinigung der Sozialpartner durch das WIFO
Wien (wifo/Thomas Url) - Die bisherige gesetzliche Regelung der Abfertigung war mit einer Reihe gravierender volkswirtschaftlicher Nachteile verbunden: insbesondere wirkte das System fallweise als Mobilitätshindernis und damit volkswirtschaftlich produktivitätsdämpfend. Vor allem für klein- und mittelbetriebliche Unternehmen ist das bisherige System eines Stufentarifs der Abfertigung mit einer stoßweisen Kostenbelastung verbunden, die Liquiditätsprobleme und nicht selten sogar Konkursgefährdung mit sich bringen konnte. Abfertigungsfreie Dienstverhältnisse unter drei Dienstjahren im bisherigen System bewirkten, dass Wirtschaftsbereiche mit hoher Fluktuation und geringerer durchschnittlicher Beschäftigungsdauer effektiv geringere Abfertigungsleistungen aufzubringen hatten, und umgekehrt, dass bestimmte Berufsgruppen aus dem gleichen Grund am Abfertigungssystem und den damit verbundenen steuerlichen Begünstigungen wenig partizipieren konnten. Schließlich enthielt das bisherige System keinen Anreiz, die Bildung von Abfertigungsrücklagen für den volkswirtschaftlich wünschenswerten Aufbau einer zweiten Säule der Altersvorsorge durch Betriebspension zu nutzen.
Der nun zwischen den Sozialpartnern ausgehandelte Vorschlag vermeidet eine Reihe von Nachteilen der prinzipiell ähnlichen Reformvorschläge der früheren Koalitionsparteien aus dem Jahr 1999 und fußt weitgehend auf dem Bericht einer Expertengruppe beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (Wien 2000). Er vermeidet auf Dauer eine erhöhte Kostenbelastung der Unternehmen und schränkt die Option der Arbeitnehmer auf Auszahlung des Abfertigungsanspruchs (statt Pensionszuschüssen) nicht ein.
Abfertigungsbeiträge werden ab Beginn eines Beschäftigungsverhältnisses – ausgenommen eine arbeitsrechtliche Probezeit – an eine Abfertigungskasse abgeführt. Demnach werden Wirtschaftssparten mit einem hohen Anteil an Saisonbeschäftigten stärker belastet als bisher.
In der Übergangszeit zwischen dem Wirken des alten Systems, das für alle bestehenden Beschäftigungsverhältnisse uneingeschränkt aufrecht bleibt, und dem Aufbau des neuen Systems können Mehrbelastungen von Betrieben auftreten. Der ausgehandelte Beitragssatz von 1,53 % der Lohnsumme liegt deutlich unter der derzeitigen durchschnittlichen Belastung der Lohnsumme mit gesetzlichen Abfertigungen (etwa 2,4%). Dies gewährleistet, dass sich Mehrbelastungen durch die Systemumstellung in einem vertretbaren Kostenrahmen halten werden. Dementsprechend wird allerdings in Zukunft das Niveau der Abfertigungsansprüche bei längerer Beschäftigungsdauer bei Arbeitsverhältnissen nach der neuen Regelung unter jenem nach der bisherigen Regelung liegen. Dafür entsteht neu – neben anderen Vorteilen für den Arbeitnehmer – ein Anspruch auch bei Selbstkündigung.
Die Einhebung der Abfertigungsbeiträge durch die Gebietskrankenkasse und die Überführung an die für den Betrieb zuständige, meist wahrscheinlich nach Branchen abgegrenzte Abfertigungskasse scheint als kostengünstiger Weg in Hinblick auf die Verwaltungskosten. Bei der Abfertigungskasse werden individuelle Abfertigungskonten für alle Arbeitnehmer geführt, über deren Stand diesen regelmäßige Informationen zustehen. Die Veranlagungsvorschriften der Abfertigungskassen sollen jenen der Pensionskassenregelung entsprechen. Im Lichte der jüngsten Erfahrungen mit der Wertpapierveranlagung sollten diese nochmals geprüft werden.
Nach dem Vorschlag der Sozialpartner sollen die bisherigen fiskalischen Begünstigungen, insbesondere der begünstigte Steuersatz der Auszahlung in Höhe von 6% voll erhalten bleiben.
Der Reformvorschlag der Sozialpartner erscheint aus Sicht des WIFO insgesamt als grundsätzlich positive Grundlage für die gesetzliche Neuregelung.

 
Alcatel: weltweit erstes europäisches Zugsicherungssystem ETCS in Bulgarien
Wien/Paris (pts) - Die Bulgarischen Staatsbahnen weihten heute das neue standardisierte "European Train Control System" (ETCS) ein, mit dem die 250 km lange Bahnstrecke, die Sofia mit Burgas verbindet, ausgerüstet wurde. An den Feierlichkeiten in Plovdiv nahmen mehr als 100 Gäste teil, darunter hohe Repräsentanten des Staates Bulgarien, der Bulgarischen Bahn, der Europäischen Kommission sowie von Alcatel.
"Dies ist das erste System der Eisenbahnsicherung in kommerziellem Betrieb, das dem neuen interoperablen Europäischen Standard entspricht. Dadurch können die Züge schneller und sicherer fahren. Dieses System ist auch der Grundstein zur Schaffung "Europäischer Korridore", die es den Zügen ermöglichen, Grenzen einfach zu passieren und nahtlos in unterschiedlichen Ländern zu fahren," sagte Thomas Necker, General Manager Transport Automation Solutions der Alcatel in Österreich.
Der Korridor Sofia-Burgas stellt eine wichtige West-Ost-Verbindung dar und ist Teil des Transeuropäischen Eisenbahnnetzes (TEN) Korridor 8. Der Vertrag mit einem Volumen von mehr als 10 Millionen Euro wurde durch die EU im Rahmen des PHARE Programmes finanziert.
Dieser Erfolg unterstreicht die führende Position der Alcatel Transport Automation in der Entwicklung und Anwendung neuer Technologien zur Erneuerung des Europäischen Bahnnetzes. Alcatel wurde in Luxemburg, Ungarn, der Schweiz, und in anderen Ländern mit ähnlichen Projekten beauftragt, die zur Zeit entwickelt werden.
Über Alcatel: Alcatel entwickelt und realisiert Kommunikationsnetze der nächsten Generation für integrierte end-to-end Sprach- und Datenkommunikation. Kunden des Unternehmens sind bestehende und neue Netzbetreiber, Unternehmen und Endverbraucher. Alcatel ist in 130 Ländern aktiv und beschäftigt weltweit 110.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2000 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 31 Milliarden Euro.
Die Transport Automationsgruppe der Alcatel ist weltweit Lieferant von Eisenbahnsicherungstechnik, Stellwerken, Steuerungszentralen und integrierter Zug-Kommunikation. Die Gruppe erwirtschaftet mit 2.200 Mitarbeitern einen Umsatz von 410 Millionen EUR, die wichtigsten Standorte befinden sich in Österreich, Kanada, Frankreich, Deutschland, Portugal, Spanien, der Schweiz, Großbritannien und den USA. Für Betreiber von Hauptverbindungen weltweit inkludiert das Angebot von Alcatel seine bewährte Stellwerkstechnik (LockTrac) und seine Eisenbahnsicherungstechnik (AlTrac, inklusive AlTrac ETCS).

 
Flowserver pumpt in Brunn 100 Prozent in den Export
Brunn (nöwpd) - Die Flowserver Austria GmbH mit Betriebsstandort Brunn am Gebirge, vormals Ingersoll-Dresser Pumps GmbH, startet den Verkauf einer neuen, selbst entwickelten Pumpe. Eine "MSP ­ Medium Speed Pump" ist eine schnell laufende Kreiselpumpe. Davon wolle man im kommenden Jahr 50 Stück absetzen, teilte der Geschäftsführer des Unternehmens, Dkfm. Johann Wallner dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Als potentielle Abnehmer der MSP nannte Wallner Mineralölfirmen und allgemein die Petrochemie. Die Entwicklung der MSP habe man zwar bereits vor eineinhalb Jahren abgeschlossen, wegen der neuen Eigentümerstruktur des Konzerns hätten sich aber Verzögerungen bei der Verkaufsfreigabe ergeben. Im September habe man 40 europäische Verkäufer zwecks Schulung in Brunn empfangen, "jetzt im Oktober kommen die Amerikaner und bis Jahresende die Verkäufer aus Asien und dem Pazifik-Raum", so Wallner. Das Unternehmen setzt mit seinen 140 Angestellten rund 400 Millionen Schilling um und exportiert seine Produkte zu annähernd hundert Prozent.

 
Sozialpartner einigen sich auf „Abfertigung Neu“
Wien (pwk) - Die Sozialpartner haben sich auf eine zukunftsfähige Reform der Abfertigung geeinigt. Diese gilt für alle neuen Dienstverhältnisse und bringt auch eine Gleichberechtigung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. „Alle haben auf die Lösungskompetenz der Sozialpartner vertraut. Wir können sagen, die Lösung ist herzeigbar, zukunftsorientiert und wir können damit leben“, präsentierte der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, gemeinsam mit ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch und AK-Präsident Herbert Tumpel Dienstag Mittag das neue Abfertigungsmodell der Sozialpartner.
Ein realistischer Termin für die Einführung des neuen Systems sei der 1. Juli 2002. Es liege nun an den politischen Parteien und am Parlament, wie rasch die nach intensiven Verhandlungen gefundene Lösung jetzt umgesetzt wird.
Von der „Abfertigung neu“ bleiben bestehende Arbeitsverhältnisse grundsätzlich unberührt. Ein Übertritt vom alten in das neue Recht ist nur bei Zustimmung der einzelnen Arbeitgeber und der betroffenen Arbeitnehmer (Einzelverträge) möglich. Rahmenregelungen können im Kollektivvertrag oder per Betriebsvereinbarung erfolgen. Für neue Arbeitsverhältnisse gilt das neue Abfertigungsrecht mit laufenden Beitragszahlungen der Arbeitgeber an Abfertigungskassen. Die Beiträge des Arbeitgebers werden vom Beginn bis zum Ende eines Arbeitsverhältnisses eingezahlt (mit Ausnahme der Probezeiten). Die Höhe des Beitragssatzes liegt bei 1,53 Prozent.
Von der Sozialpartnereinigung sei, so Leitl weiter, würden vor allem Klein- und Kleinstunternehmer profitieren. Viele Betriebsübergaben scheiterten bisher an den hohen Abfertigungsverpflichtungen. „Viele redliche Unternehmer landeten dadurch in der Insolvenz. Ein unbefriedigender Zustand, der mit dem neuen System überwunden werden kann“, hob der WKÖ-Präsident hervor. Insgesamt werde die Abfertigung Neu die Betriebe nicht mehr kosten als die jetzige Abfertigungsregelung. Leitl: „Mit dem Beitragssatz von 1,53 Prozent ist Kostenneutralität für die gesamte Wirtschaft gegeben.“
Die Bestimmungen für den Betrieb der Kassen sind in einem eigenen „Abfertigungskassengesetz“ zu regeln. Dabei habe man sich für ein Wettbewerbsmodell entschieden.
Durch die Ermöglichung von Beitragszahlungen für Arbeitgeber wird ein neues Eigenvorsorgemodell auch für Unternehmer geschaffen. Damit können künftig auch Arbeitgeber für ihren Ruhestand über die Pflichtversicherung hinaus eine Vorsorge treffen.
Bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses kann der Arbeitnehmer die Abfertigung in Anspruch nehmen oder das Geld in der Kasse belassen. Bei Kündigung des Arbeitnehmers, unberechtigtem vorzeitigen Austritt oder begründeter fristloser Entlassung bleiben die Ansprüche erhalten, es erfolge jedoch keine Auszahlung (Rucksackprinzip). „In Zukunft wird es auch keine Doppel- oder Mehrfachabfertigung mehr geben. Dadurch wird es keine Abfertigungsspekulationen mehr geben. Mobilität ohne Abfertigungsspekulation gefördert. Abfertigungsakrobaten haben künftig keine Chance mehr“, stellte Leitl fest.
Durch das lineare Anwachsen des Abfertigungsanspruches wird das Ziel erreicht, bisherige Ungleichheiten zu beseitigen, betonte ÖGB-Präsident Verzetnitsch. Abfertigungsansprüche haben künftig alle Arbeitnehmer, unter Einschluss der Lehrlinge. Dies bringe rund 800.000 Österreicher neu in dieses System hinein. Das Ziel des Sozialpartnermodells sei es, so Verzetnitsch, dass etwa ein Jahresentgelt im Laufe eines Arbeitslebens erzielt wird.
„Im Zuge einer gut verstandenen gemeinsamen Aktivität heben wir unsere Verantwortung wahrgenommen“, lobten Verzetnitsch und Tumpel das positive Verhandlungsklima. „Zuerst erarbeiten, dann präsentieren – diese neue Form bietet sich auch in Zukunft an“, bekräftigte Präsident Leitl.
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (Leitl: „Er war der Promotor einer solchen Lösung“) hat seine Zustimmung signalisiert, erklärte Leitl. Er haben den Eindruck, dass es sich „um keinen Brief handelt, der in die Ablage wandert, sondern um ein Aktionsprogramm, das jetzt aufzuarbeiten ist“, ergänzte Verzetnitsch.
Wie Leitl abschließend sagte, werde die Lösung auch vom Tourismus – wo es viele kurzfristig orientierte Anstellungsverhältnisse gibt – mitgetragen. Gerade hier hätte die Gefahr der Abwanderung von Arbeitskräften bestanden. Bei einer Herausnahme des Tourismus hätte es außerdem einen Wettbewerb und ein Gerangel der Branchen um unterschiedliche Konditionen gegeben. „Es wird immer nur eine relative Gerechtigkeit geben. Um die haben wir uns bemüht“, stellte der WKÖ-Präsident abschließend fest.

 
OMV: Ruttenstorfer und Roiss als Vorstände bestätigt - Langanger neues Vorstandsmitglied
Wien (omv) - In seiner Sitzung am Dienstag hat der OMV Aufsichtsrat einstimmig Wolfgang Ruttenstorfer und Gerhard Roiss als Vorstandsmitglieder der OMV mit Wirkung vom 1. 1. 2002 bis 31. 12. 2004 bestätigt. Helmut Langanger, bisher Geschäftsbereichsleiter für Exploration und Produktion (E & P), wurde für dieselbe Funktionsperiode in den Vorstand bestellt. Er wird für E & P zuständig sein. Nach dem Ausscheiden des bisherigen Vorstandsvorsitzenden und Generaldirektors Richard Schenz per 31. 12. 2001 wird Ruttenstorfer diese Position einnehmen. Roiss übernimmt den Bereich Raffinerien und Marketing (R & M) von Tassilo Peyrer-Heimstätt, der ebenfalls mit 31. 12. 2001 aus dem Vorstand ausscheidet, und ist weiterhin für Kunststoffe verantwortlich. Der OMV Aufsichtsrat wird die Bestellung eines Finanzvorstands in einer weiteren Sitzung am 13. 12. 2001 beschließen. Die vollständige Geschäftsverteilung wird ebenfalls in dieser Sitzung verabschiedet.
Wolfgang Ruttenstorfer, der bereits im Dezember 1999 vom Aufsichtsrat für die Zeit ab 2002 als Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor bestellt wurde, war bisher Generaldirektor-Stellvertreter und für die Bereiche Finanzen und Erdgas verantwortlich. Der OMV Aufsichtsrat hat die Bestellung zum Vorstandsvorsitzenden in seiner heutigen Sitzung bestätigt.
Gerhard Roiss leitete von 1997 bis März 2000 den Bereich Chemie und Kunststoffe. Mit Februar 2000 übernahm er den Vorstandsbereich E & P sowie Kunststoffe. Roiss wird als stv. Vorsitzender des Vorstands ab 1. 1. 2002 für Raffinerien und Marketing sowie Kunststoffe zuständig sein.
Neu in den Vorstand zieht Helmut Langanger ein, der mit Jahresbeginn für Exploration und Produktion verantwortlich sein wird. Langanger ist seit 1992 als OMV Geschäftsbereichsleiter für Exploration und Produktion tätig und war maßgeblich am Aufbau des internationalen E & P-Portfolios beteiligt.

 
MCE VOEST: Vorzeige-Eisenbahnbrücke für Indonesien
Linz - MCE VOEST wurde im Zuge eines "Railway Efficiency Project" vom indonesischen Ministry of Communications mit dem Bau der neuen Cisomang Brücke entlang der Strecke Jakarta-Bandung beauftragt. Der Auftragswert beträgt rund EUR 13,8 Mio (ATS 190 Mio).
Das Einzugsgebiet der beiden Städte Jakarta und Bandung von insgesamt rund 20 Millionen Menschen macht die Eisenbahnstrecke zu einer der wichtigsten und meist frequentierten Indonesiens. Deshalb ist es erforderlich, die gesamte Strecke zweigleisig auszubauen und die bereits seit 1902 bestehende, eingleisige Brücke zu ersetzen.
Die neue, als Bogenbrücke ausgeführte Eisenbahnbrücke überspannt ein 100m tiefes Tal und ist mit einer Spannweite von 243m nicht nur Indonesiens höchste, sondern auch längste Eisenbahnbrücke.
Der Leistungsumfang umfasst Planung und Bau der kompletten zweigleisigen Eisenbahnbrücke, bestehend aus Betonfundamenten und dem Stahltragwerk, dem Bau von kurzen Gleisen zur Einbindung der neuen Brücken an das bestehende Gleis, Lieferung der Brückenausrüstung und der erforderlichen Schienen. Alle Bauarbeiten vorort werden an indonesische Baufirmen vergeben. Die gesamte Planung, Engineering und Fertigung der Stahlkonstruktion und Brückenausstattung erfolgt jedoch in Österreich.
Die Fertigstellung des Projektes ist für Herbst 2003 geplant.

 
Christoph Leitl ist neuer Präsident der Eurochambres
WKÖ-Präsident vertritt in neuer Funktion 18 Millionen Unternehmen in Europa
Wien/Bratislava (pwk) - Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, ist am vergangenen Donnerstag beim 9. Eurochambres-Kongress in Bratislava zum neuen Präsidenten der Eurochambres für zwei Jahre gewählt worden. Damit nimmt erstmals ein Österreicher die höchste Position in dieser größten europäischen Wirtschaftsorganisation ein. Mit 24 zu 22 Stimmen konnte er das Rennen mit dem irischen Vizepräsidenten der Eurochambres, John Coyle, für sich entscheiden.
Eurochambres ist die größte europäische Unternehmensvertretung mit mehr als 1.300 Chambers of commerce and industry und ihren nationalen Wirtschaftskammerorganisationen in 34 Ländern mit Schwerpunkt EU sowie EU-Beitrittsländer und EFTA-Staaten. Christoph Leitl repräsentiert in dieser neuen Funktion somit 18 Millionen Unternehmen in Europa, 95 Prozent davon sind Klein- und Mittelbetriebe . Als wichtigste Schwerpunkte für seine Arbeit als Eurochambres-Präsident nannte Leitl die Stärkung der Organisation nach außen, die EU-Erweiterung und den Ausbau eines weltweiten Wirtschaftsnetzes.
"Der wirtschaftliche Dialog mit den verschiedenen Teilen der Welt muss weiter verstärkt werden. Auf der einen Seite soll dies durch einen noch engeren Brückenschlag zu unseren EU-Erweiterungsländern erfolgen, andererseits durch die noch auszubauende weltweite Vernetzung von Eurochambres und ihren europäischen Unternehmen. Die Wirtschaft sichert die Existenz der Menschen. Wo die Wirtschaft blüht, haben Extremismus und Terrorismus keine Chance", erklärte Leitl vor vollem Plenum. Das kleine Österreich habe somit die Chance, noch stärker in das Zentrum Europas zu rücken. Einer wirtschaftlichen Vertiefung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen folge die politische Vernetzung, womit Österreich seine Interessen in der Welt noch besser durchsetzen könne.

 
Kremser Paradeunternehmen expandiert weiter
Krems (nöwpd) - Einer der größten Industriebetriebe Niederösterreichs, die voestalpine-Krems, setzt trotz der momentan weltweit angeschlagenen Konjunktur sein Expansionsprogramm zügig fort: In wenigen Wochen wird das Unternehmen im US-Bundesstaat Kentucky neben einer bereits bestehenden Tochtergesellschaft eine weitere Fabrik in Betrieb nehmen. Schon bisher erzeugt dort die zur voestalpine-Krems-Gruppe gehörende "Roll Forming Corporation" Spezialprofile für die Automobil- und Luftfahrtindustrie. Neben den USA betreibt der niederösterreichische Industriekonzern noch ausländische Produktionsstandorte in Deutschland, Belgien, Großbritannien und Tschechien.
Die von der voestalpine-Krems geleitete Division "Profilform" hat im Geschäftsjahr 2000/2001 mit mehr als 2.200 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von knapp 6,7 Milliarden Schilling (482 Millionen Euro) erwirtschaftet. Am Standort Krems werden wir heuer rund 100 Millionen Schilling (7,27 Millionen Euro) in Maßnahmen zur Produktivitätserhöhung investieren. Das mag im Vergleich zur jüngsten Vergangenheit, als wir immerhin fast eine Milliarde Schilling in neue Anlagen gesteckt haben, gering erscheinen. Aber jetzt ist einmal eine Verschnaufpause angesagt", teilte voestalpine-Vorstand Mag. Wolfgang Spreitzer dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Gegenüber der Vorjahresperiode werde man den in den Kremser Werken erzielten Umsatz mit fast drei Milliarden Schilling stabil halten können. Davon würden 2,2 Milliarden Schilling (160 Millionen Euro) auf die voestalpine-Krems und 750 Millionen Schilling (55 Millionen Euro) auf die voestalpine-Krems Finaltechnik entfallen, gab Spreitzer bekannt. Der Exportanteil liege bei 75 Prozent.
Die voestalpine-Krems erzeugt Rohre, Profile, Straßenleitschienen, Freileitungsmasten und Kunststoffbeschichtungen. Unter anderem produziert das Unternehmen die Hinterachse für die renommierte Automarke Mercedes A1. Die voestalpine-Krems Finaltechnik stellt z.B. Paletten- und Hochregallager her. Auch der Personalstand in Krems von insgesamt rund 1.000 Beschäftigten werde voraussichtlich konstant bleiben, so Spreitzer. Derzeit zählt die voestalpine-Krems 720, die Finaltechnik 280 Mitarbeiter. 50 Lehrlinge werden ausgebildet. "Wir spüren den Facharbeitermangel zwar auch. Aber im Gegensatz zu anderen Unternehmen können wir das Problem durch unsere eigenen Schulungen abfedern", erklärte der voestalpine-Vorstand. Ein großes Anliegen ist dem Kremser Unternehmen der Zustand der Donau als verläßlicher Verkehrsweg. Immerhin werden jährlich rund 300.000 Tonnen Stahl von Linz in der Hafen der Wachaustadt verschifft. Spreitzer: "60 Prozent unseres Transportvolumens wickeln wir über die Donau ab".

 
Siemens baut neue Schlafwagen für DB AutoZug GmbH
Wien (pts) - Mit der Schlafwagenserie WLABmz 173.1 will die DB AutoZug GmbH neue Akzente im Nachtreiseverkehr setzen. Der Prototyp des neuentwickelten Wagens stammt von PFA Weiden in Deutschland. Den Auftrag für die serienreife Gestaltung und die Neufertigung von 41 Wagen erhielt Siemens SGP Verkehrstechnik in Österreich. Der anlässlich der InnoTrans 2000 in Berlin vorgestellte Schlafwagen bietet den Fahrgästen ausgezeichneten Komfort, High-Tech Fahrwerke aus Graz ermöglichen durch höchste Laufruhe erholsamen Schlaf auch noch bei Geschwindigkeiten von 200 km/h.
Bei der neuen Schlafwagen-Generation handelt es sich um vollklimatisierte Fahrzeuge in modernstem Design. Dem Fahrgast wird ein ausgezeichnetes, komfortables Ambiente geboten. Der Wagen besitzt 12 Abteile zu je drei Betten. Die 3 Abteile der Kategorie A besitzen eine eigene Dusche samt Toilette. Die 9 Abteile der Kategorie B sind mit einem formschön gestaltetem Waschtisch ausgestattet, der in die Wandverkleidung integriert ist. Zwei benachbarte Abteile können bei Bedarf zu einer Suite zusammengelegt werden. Für die Fahrgäste der B-Abteile steht am Wagenende ein geräumiger Waschraum mit Dusche und WC zur Verfügung. Eine zweite Toilette ergänzt die Sanitäranlagen des neuen Schlafwagens.
Jede Abteiltür ist mit einem individuellen Sicherheitsschloss der Type VingCard ausgestattet. Zusätzlich sind die Abteile mit einer modernen Weckruf- und Gegensprechanlage ausgerüstet. Die Verpflegung der Fahrgäste mit Frühstück und kleinen Imbissen erfolgt aus einem eigenen Serviceraum.
Um erholsamen Schlaf zu gewährleisten, werden die neuen Schlafwagen WLABmz 173.1 mit High-Tech-Fahrwerken aus Graz ausgestattet. Es sind modernste, luftgefederte Drehgestelle aus dem Programm der Siemens SGP Verkehrstechnik, die optimale Laufruhe selbst noch bei nächtlichen 200 km/h garantieren.