Schwerpunkt: Nationalfeiertag 2001

   
Glückwünsche an den Bundespräsidenten zum 26. Oktober
„Demokratie und Freiheit bewahren“
Wien (Hofburg/ots) - Aus Anlaß des österreichischen Nationalfeiertages brachten zahlreiche Staatsoberhäupter in Briefen und Telegrammen an Bundespräsident Thomas Klestil ihre Glückwünsche gegenüber Österreich zum Ausdruck.
So gratulierte US-Präsident George W. Bush in einem persönlichen Schreiben an Bundespräsident Klestil zum 26. Oktober und stellte fest, daß sich in Anbetracht der Ereignisse vom 11. September Amerika durch die Unterstützung Österreichs im Kampf gegen die Geißel des Terrorismus ermutigt fühle: "Wir sind geehrt, in Österreich einen zuverlässigen Partner zu besitzen. Amerika und Österreich werden ihre Zusammenarbeit fortsetzen, um die Werte der Demokratie und Freiheit zu bewahren".
Papst Johannes Paul II. übermittelte dem Bundespräsidenten seine Glückwünsche zusammen mit Apostolischen Segensgrüßen: "Möge sich Ihr geschätztes Land auch in Zukunft des inneren und äußeren Friedens erfreuen und in der Gemeinschaft des Vereinten Europa die christlichen Werte vertreten können, die die Kultur Österreichs auszeichnen."
Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau verwies auf die Übereinstimmung Deutschlands und Österreichs in bezug auf die Erweiterung der Europäischen Union sowie das Zusammentreffen der beiden Bundespräsidenten in diesem Jahr und Klestils Rede vor der Deutschen Gesellschaft für Außenpolitik in Berlin zur europäischen Verfassung.
Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte gegenüber Klestil den Geist der Gutnachbarschaft". Der Präsident der Islamischen Republik Iran, Seyed Mohammad Khatami wünschte Österreich und dem Bundespräsidenten "Gesundheit, weiterhin Erfolg und Wohlergehen" und fügte an, er hoffe "fest auf eine Vertiefung und Erweiterung der bilateralen Beziehungen".
Weitere Glückwünsche an den Bundespräsidenten ergingen u.a. vom Kaiser von Japan, vom Staatspräsidenten Israels, Moshe Katsav, von UNO-Generalsekretär Kofi Annan, von Königin Beatrix der Niederlande und dem norwegischen König Harald V. sowie vom Schweizerischen Bundespräsidenten Moritz Leuenberger.

 
Bundeskanzler Schüssel: Österreich ist engagierter Partner in Europa und in der Welt
Wien (bpd) - Der Bundeskanzler hielt heute im Bundeskanzleramt seine Ansprache anlässlich des Nationalfeiertags. "Nationalfeiertag ist immer auch ein Anlass zum Nachdenken über das Thema Selbstbild. Unser Selbstbild ist still und beharrlich gewachsen, gerade unter den nicht immer leichten Bedingungen des 20. Jahrhunderts", so Schüssel. "Doch wir dürfen heute stolz sein auf das, was uns verbindet", so der Bundeskanzler weiter, "denn Österreich ist ein verlässlicher und engagierter Partner in Europa und in der Welt."
"Die Welt hat sich verändert, die Anschläge vom 11. September haben diese Veränderung drastisch und schmerzvoll sichtbar gemacht. Die Weltgemeinschaft, aber auch jeder einzelne Staat muss gegenüber den neuen Bedrohungen durch Terror wirksame Abwehrmittel entwickeln, um die Sicherheit seiner Bürger und seiner Einrichtungen zu gewährleisten", hob Schüssel hervor. "Daher haben wir in dieser Woche einen nationalen Sicherheitsrat geschaffen, der diese Sicherheitsfragen in Österreich konzentriert und effizient koordinieren wird. Wir haben auch Maßnahmen gegen die Geldwäsche und für das Einfrieren von Bankkonten terroristischer Organisationen ergriffen. Wir haben auf den Flughäfen und in den Flugzeugen alles Menschenmögliche getan, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten. Ich glaube, unsere Sicherheitsstandards sind auch für andere Länder vorbildlich", betonte der Bundeskanzler. "Österreich war und ist eines der sichersten Länder der Welt. Die Bundesregierung tut alles, um die äußere und innere Sicherheit Österreichs zu gewährleisten, die soziale und wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes zu stärken und die Bürgerrechte zu bewahren. Daher ist es wichtig, denen zu danken, die für diese Sicherheit verantwortlich sind, der Polizei, der Gendarmerie und dem Bundesheer. Ihnen gebührt ein schlichtes und ernstes Dankeschön", so Schüssel.
Der Bundeskanzler hob auch hervor, dass dieser Nationalfeiertag auch Anlass sei, sich die Grundlagen und gemeinsamen Werte des Zusammenlebens vor Augen zu führen. "Im Sinne der Vereinten Nationen, die das heurige Jahr zum Jahr der Freiwilligen gewählt haben, will ich den Blick vor allem auf das freiwillige und ehrenamtliche Engagement unserer Bürgergesellschaft lenken", so Schüssel. "Denn das Thema Ehrenamt und freiwilliges Engagement ist selten spektakulär - es begegnet uns eigentlich nur dann in den Schlagzeilen, wenn die Rede von großen Katastrophen ist. Wenn aus einfachen Bürgern plötzlich Helden werden", so Schüssel.
Die Zahlen der Freiwilligen in Österreich seien beeindruckend, betonte der Bundeskanzler. "Wir haben über 105.000 Vereine in ganz Österreich, in denen rund 2 Millionen Bürger und Bürgerinnen ehrenamtlich tätig sind. Dazu kommen unzählige kleine kulturelle und soziale Initiativen, die sich gar keinen Vereinstatus geben, sondern informell zur Erfüllung ihrer Ziele tätig sind", so Schüssel weiter. "Deshalb möchte ich im Namen der Bundesregierung auch heute allen Menschen in Österreich danken, die sich freiwillig und ehrenamtlich für diese Land einsetzen. Ihnen allen, jedem einzelnen, gebührt für dieses Engagement Respekt und Anerkennung, weil unser Land, in dem wir uns alle wohl fühlen und gerne leben, ohne dieses Engagement nicht jenen Wärmegrad an Herzlichkeit hätte, der Österreich liebenswert macht", so der Bundeskanzler. Um die Freiwilligen Österreichs zu ehren, findet im Anschluss an den Sonderministerrat ein Empfang gegeben von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer im Bundeskanzleramt statt.

 
Nationalratspräsident Heinz Fischer zum Nationalfeiertag
Wien (sk) - "Der österreichische Nationalfeiertag erinnert nicht an eine Revolution, nicht an einen militärischen Sieg und auch nicht an eine dramatische Staatgründung, sondern an zwei ebenso wichtige wie erfreuliche Ereignisse, nämlich an den Abzug der ausländischen Besatzungssoldaten aus Österreich und an das Verfassungsgesetz über die österreichische Neutralität", sagte Nationalratspräsident Heinz Fischer am Vorabend des österreichischen Nationalfeiertages.
"Dieses Verfassungsgesetz über die österreichische Neutralität ist durch den UNO-Beitritt und durch den EU-Beitritt modifiziert worden, aber in seinen Kernpunkten nach wie vor aufrecht, und es wird daher von der österreichischen Bevölkerung mit Recht hochgeschätzt", so Fischer am Donnerstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
"Daher erfordert der Eid auf die österreichische Bundesverfassung auch Respekt vor dem Verfassungsgesetz über die Neutralität", sagte der Nationalratspräsident.
Die von der Schweizer Bundesregierung in diesen Tagen bekundete Absicht, den Vereinten Nationen unter Aufrechterhaltung der Neutralität beizutreten, bestätige neuerlich die Vereinbarkeit von UNO-Mitgliedschaft und Neutralität.
Der Nationalratspräsident begrüßte in diesem Zusammenhang die einstimmige Errichtung eines Nationalen Sicherheitsrates, der eine gute Plattform sein könnte, um Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik in sachlicher Weise zu erörtern und wichtige Entscheidungen auf eine breite politische Basis zu stellen.
"Nach meiner Auffassung könnte die konstituierende Sitzung dieses Gremiums innerhalb der nächsten sechs Wochen stattfinden", sagte der Nationalratspräsident.
Auf die Militäraktionen gegen die Taliban in Afghanistan bezugnehmend, meinte Fischer, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen grünes Licht für militärisches Vorgehen gegen die Verantwortlichen der Terroranschläge vom 11. September 2001 gegeben habe. Zu dieser Thematik sei aber ergänzend hinzuzufügen: "Je früher auf militärische Aktionen in Afghanistan verzichtet werden kann, je geringer die Zahl unschuldiger ziviler Opfer bleibt und je wirksamer eine große Flüchtlingskatastrophe verhindert werden kann, umso größer ist die Chance, durch politische, wirtschaftliche und soziale Aktionen einen weltweiten Kampf gegen die Wurzeln des Terrorismus erfolgreich zu führen." Dabei müsse jedes Land seinen eigenen, spezifischen Beitrag zur Terrorbekämpfung leisten.
"Die österreichische Bevölkerung hat sich in jahrzehntelanger gemeinsamer Arbeit ein hohes Maß an Sicherheit, Frieden, Wohlstand und sozialer Stabilität erarbeitet. Gerade am Nationalfeiertag können wir mit Stolz auf diese Leistungen zurückblicken und uns gleichzeitig vornehmen, mit gleicher Energie an der Zukunft unseres Landes zu arbeiten", schloss Heinz Fischer.

 
LH Pühringer zum Nationalfeiertag: Ein sicheres Oberösterreich bleibt auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts zentrale Aufgabe für Politik und Gesellschaft
Linz (lk) - Zum Nationalfeiertag erklärt Landeshauptmann Dr.Josef Pühringer, dass es auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts die wichtigste Aufgabe für Politik und Gesellschaft sei, für größtmögliche Sicherheit in unserem Land zu sorgen. "Die tragischen Ereignisse vom 11. September in New York und Washington haben uns in erschütternder Weise vor Augen geführt, dass Wahnsinnstaten der Unmenschlichkeit und des Hasses auch heute noch möglich sind.
Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass mit dem Ende des Kalten Krieges die Bedrohungen für die demokratische Staatengemeinschaft westlicher Prägung nicht verschwunden sind. Daraus müssen wir jetzt die entsprechenden Konsequenzen für die Zukunft ziehen. Für die Politik bedeutet das unter anderem, dass sie auch in Zukunft jene Rahmen schafft, in denen die Einsatzkräfte von Bundesheer und Exekutive ihre Aufgaben bestmöglich erfüllen können. Ich bekenne mich zu einem leistungsfähigen Bundesheer und zu einer leistungsfähigen Exekutive. Ich bekenne mich aber auch dazu, dass uns Sicherheit etwas wert sein muss.
Gleichzeitig dürfen wir aber gerade auch im Kleinen keine Aktivitäten unterlassen, die der Friedensstiftung, der Friedenssicherung und der menschlichen Verbundenheit dient. Denn der Friede beginnt im eigenen Haus", so Pühringer.
Trotz aller Dramatik der internationalen Entwicklungen der letzten Wochen hält der Landeshauptmann anlässlich des Nationalfeiertages fest, dass Oberösterreich ein sicheres Bundesland ist.
Pühringer spricht daher allen, die für die Sicherheit der Landesbürger sorgen, seinen besonderen Dank aus. "Zum einen den Exekutivkräften, die hauptverantwortlich dafür sind, dass Oberösterreich mit lediglich 5.572 Straftaten pro 100.000 Einwohnern zu den sichersten Regionen Europas gehört. Zum anderen dem Bundesheer, das nicht nur in Katastrophenfällen, sondern auch bei internationalen Friedenseinsätzen wertvolle Arbeit leistet.
Zur Sicherheit in unserem Land gehören aber auch die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfer der Feuerwehren und Rettungsorganisationen, die in Notsituationen rasch und sachkundig helfen.
All diese Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher erbringen tagtäglich Großtaten" im Dienst am Nächsten. Ihnen gebührt daher gerade am Nationalfeiertag der besondere Dank der Gesellschaft."

 
LH Sausgruber würdigte am Nationalfeiertag freiwilliges Engagement
Bregenz (vlk) - Der Nationalfeiertag ist in Vorarlberg seit einigen Jahren "Ehrenamtstag". Auch heuer nahm Landeshauptmann Herbert Sausgruber die Gelegenheit wahr, am Freitag, 26. Oktober im Rahmen eines Festaktes in Höchst eine Reihe von Persönlichkeiten aus allen gesellschaftlichen Bereichen zu ehren und ihnen für ihr freiwilliges Engagement zu danken.
In seiner Ansprache unterstrich Sausgruber die "Umwegrentabilität" des Ehrenamtes: "Ehrenamtlich tätige Menschen haben erkannt, dass die Basis unseres Wohlstandes und der Lebensqualität in unserem Land vor allem darauf beruht, dass wir kurzfristig auch einmal auf unseren eigenen Vorteil verzichten, und dem Gemeinwohl dienen, weil wir wissen, dass genau dieses Verhalten uns selbst langfristig Nutzen bringt."
Mehr als 58 Prozent der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger leisten ehrenamtliche bzw. freiwillige Arbeit, aus Nächstenliebe, um Erfahrungen zu machen und Referenzen zu erlangen oder aus Freude am Kennenlernen anderer Menschen. In steigendem Maße werde ehrenamtliche Arbeit auch außerhalb von Organisationen geleistet, stellte Sausgruber fest: "Vor allem im Bereich Nachbarschaftshilfe und soziale Dienste entwickelt sich das so genannte 'neue Ehrenamt' außerhalb von Vereinen zu einer bedeutenden zweiten Säule gesellschaftlichen Engagements neben dem sogenannten 'klassischen Ehrenamt'."

 
LH Pröll zum Nationalfeiertag: Aufruf zum Dialog im Inneren und nach außen
St. Pölten (lk) - „Der Österreichische Nationalfeiertag 2001 steht unter ganz besonderen Vorzeichen“, betonte am Donnerstag Niederösterreichs Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll: „Seit dem 11. September ist die Welt eine andere geworden, sie wird vom Terror und von der Angst vor weiteren Anschlägen überschattet. Gleichzeitig steht Europa an einem historischen Wendepunkt, der für unser Bundesland im Herzen Europas und mit einem über 400 Kilometer langen Anteil an der derzeitigen Schengen-Grenze eine besondere Herausforderung darstellt. Diese spannungsgeladene Situation erfordert vor allem eines, nämlich einen konstruktiven Dialog sowohl im Inneren als auch über die Landes- und Staatsgrenzen hinaus.“
Es sei in der schwierigen weltpolitischen Lage besonders wichtig, dass die Staaten Europas enger zusammen rücken und besser zusammen arbeiten, so Pröll. Das braucht klare Konzepte und überlegte Entscheidungen mit sicherer Hand. Niederösterreich stellt sich der Aufgabe, an einem größeren Europa mitzuarbeiten. Im Rahmen der offensiven Landesaußenpolitik wird ein intensiver grenzüberschreitender Dialog geführt, sowohl mit EU-Mitgliedsländern als auch mit den Beitrittswerbern. Pröll: „Wir suchen und finden Partner für ein sicheres und friedliches, größeres Europa von morgen.“
Ebenso wichtig sei der Dialog im Inneren, über Partei- und Generationsgrenzen hinweg. Nur gemeinsam, so der Landeshauptmann, könne und werde es gelingen, den Wirtschaftsstandort Niederösterreich zu stärken, die Infrastruktur weiter zu verbessern und gleichzeitig die Menschlichkeit hoch zu halten. Landeshauptmann Pröll abschließend: „Auf der Basis dessen, was bisher erarbeitet und erreicht wurde, wollen wir der älteren Generation, die unser Land aufgebaut hat und der wir so viel zu verdanken haben, Sicherheit und Geborgenheit bieten und der Jugend bestmögliche Chancen schaffen.“