Neues von Österreich, Europa & die Welt
der Woche vom 08. 10. bis 14. 10. 2002

   
Ferrero-Waldner empfängt guatemaltekischen Vize-Präsidenten Reyes Lopez
Eröffnung der Ausstellung "Guatemala - Land des Quetzal" durch die Außenministerin
Wien (bmaa) - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner hat am Dienstag (08. 10.) um 18 Uhr im Museum für Völkerkunde die Ausstellung "Guatemala - Land des Quetzal" eröffnet. Bereits am Nachmittag davor hat die Bundesministerin den Vize-Präsidenten der Republik Guatemala zu einem kurzen Gespräch empfangen.
Eröffnet wurde die Ausstellung über die Geschichte und Kultur Guatemalas im Mai d.J. in Madrid im Rahmen der spanischen EU-Präsidentschaft. Die Möglichkeit, sie von Spanien nach Österreich zu bringen, hat Wilfried Seipel, Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums, sofort ergriffen. Für Außenministerin Benita Ferrero-Waldner ist das eine willkommene Gelegenheit, dem Publikum aus Wien und Österreich ein Land näher zu bringen, das aufgrund der großen geografischen Entfernung im öffentlichen Bewusstsein Österreichs im Vergleich zu unseren unmittelbaren Nachbarländern wenig präsent ist. So schaffe internationale Kulturzusammenarbeit 'Verbindungen über weite Entfernungen hinweg' und werde gerade in Zeiten der allgegenwärtigen Globalisierung zu einem immer wichtigeren Element in den internationalen Beziehungen. Nach den Worten der Außenministerin dokumentiert die Ausstellung mit den zum ersten Mal außerhalb Guatemalas zu bewundernden Exponaten den 'außerordentlichen Reichtum des kulturellen Erbes von Guatemala'.
Bezugnehmend auf die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Guatemala betont Ferrero-Waldner, dass v.a. die Entwicklungszusammenarbeit einen wichtigen Bereich darstellt. Das Außenministerium setze hier insbesondere auf Bildungs- und Ausbildungsprogramme. Als Beispiele nennt die Ministerin etwa Bürgerrechtserziehung für Erwachsene oder Förderprogramme für die indigene Bauernbevölkerung. "Einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Zusammenarbeit mit Guatemala sehe ich aber auch in der Ausbildung junger Menschen an der Österreichischen Schule in Guatemala, wo im Jahr 2001 etwa 1900 Schüler von 25 österreichischen und 107 guatemaltekischen Lehrern unterrichtet wurden", so Ferrero-Waldner.

 
Kampagne zur EU-Erweiterung
Bildungsministerium startet gemeinsam mit OeNB und Österreich-Plattform – Unterstützung des Projektwettbewerbs "Was Europa bewegt" durch weitere Ministerien und zahlreiche Partner aus der Wirtschaft
Wien (bm:bwk) - Bildungsministerin Elisabeth Gehrer hat am Dienstag (08. 10.) in Wien gemeinsam mit Nationalbank-Gouverneur Dr. Klaus Liebscher eine Awareness-Kampagne zur EU-Erweiterung an Österreichs Schulen vorgestellt. Die Aktion "Was Europa bewegt" beinhaltet neben einem Projekt-Wettbewerb, an dem sich Schüler aller Altersklassen beteiligen können, auch Informationsaktivitäten, eine Homepage und mehrere Veranstaltungen.
Die gemeinsame Kampagne von Bildungsministerium, OeNB und der Österreich-Plattform der Bundesregierung wird von der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen und McDonald’s unterstützt. Weitere Partner sind die Wirtschaftskammer Österreich, die Vertretung der Europäischen Kommission, das Informationsbüro des EU-Parlaments und mehrere Bundesministerien.
Gehrer betonte anlässlich der Vorstellung, Österreich komme auf Grund der gemeinsamen Geschichte mit mehreren Beitrittskandidaten eine besondere Rolle bei der EU-Erweiterung zu. "Die europäische Integration bietet vor allem jungen Menschen viele Möglichkeiten.
Jugendliche von heute sind die Entscheidungsträger von morgen und ein Motor für die Gestaltung der Zukunft. Mit ihren Ideen und Vorschlägen zu einem gemeinsamen Europa, die sie auch im Rahmen des Projektwettbewerbs erarbeiten werden, legen sie den Grundstein dafür, dass Europa in den Herzen der Jugend verankert ist. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einer stabilen, sicheren und vielfältigen Europäischen Union." Für die Oesterreichische Nationalbank begrüßte Liebscher die Aktion. "Sie gibt unserer Jugend Gelegenheit, sich aktiv und sachlich mit der europäischen Integration und ihrem Ziel auseinander zu setzen, nämlich unseren Frieden und den Wohlstand zu sichern. Die bevorstehende Erweiterung der Europäischen Union ist ein weiterer Schritt zur Verwirklichung dieses Zieles. Den Weg dorthin und damit auch ihre Zukunft soll unsere Jugend mitbestimmen können."
Im Rahmen des Wettbewerbs sind Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen eingeladen, multimediale Projektbeiträge zu entwickeln und - gemeinsam mit Schulpartnern und der Wirtschaft - in einem öffentlichkeitswirksamen Umfeld zu präsentieren. Die Schulklassen können ihr Projektthema selbst wählen. Für viele Themenbereiche, von der Außen- und Sicherheitspolitik über Bildungs-, Umwelt- und Gesundheitsfragen bis zur Wirtschafts- und Währungspolitik, wurden Informationsstellen und Partner gewonnen, die die Schülerinnen und Schülern bei ihrer Projektarbeit unterstützen. Anlaufstelle für die Aktion ist die Homepage http://www.was-europa-bewegt.at und ein eigens eingerichtetes Projektbüro für Anfragen. Den teilnehmenden Schulen winken neben dem Hauptpreis, einer Klassenreise in die baltischen Staaten, Geldpreise im Wert von insgesamt 9.000 Euro und zahlreiche Sachpreise.
"Was Europa bewegt" ist die bisher größte Schwerpunkt-Initiative des Bildungsministeriums zur Europäischen Integration. Bereits seit einigen Jahren werden im Zuge von Aktionen wie "Mach mit bei Europa" oder "Europa macht Schule" erfolgreich Europa-Themen an die Schulen gebracht. Die heute gestartete Kampagne birgt für alle Beteiligten neue Herausforderungen: "Ich freue mich besonders über die große Unterstützung unserer Aktion durch Vertreter der Wirtschaft. Die verstärkte und breite Einbindung dieser Kooperationspartner, die Vernetzung von Schule und Wirtschaft im Rahmen der Projektarbeit und die notwendige internationale Vernetzung stellen die besonderen Herausforderungen unserer Aktion dar. Allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern wünsche ich bei den gemeinsamen Projektarbeiten viele spannende Stunden und Erfahrungen", schloss Bildungsministerin Gehrer.

 
Kaddoura und Schieder für Dialog Europa – Islam – Arabische Welt
Peter Schieder im Gespräch mit Abdel Kader Kaddoura
Wien (pk) - Der Präsident der syrischen Volksversammlung Abdel Kader Kaddoura besuchte am Dienstag (08. 10.) Vormittag neuerlich das Parlament und traf mit dem Vorsitzenden des Außenpolitischen Ausschusses des Nationalrates, Peter Schieder, zusammen.
Das Gespräch, an dem auch der geschäftsführende Präsident der Österreichisch- Arabischen Gesellschaft, Kurt Heindl, teilnahm, galt den bilateralen Beziehungen zwischen Syrien und Österreich, die Präsident Kaddoura und Ausschussobmann Schieder übereinstimmend als ausgezeichnet qualifizierten. Darüber hinaus ging es um den Dialog zwischen Europa, dem Islam und der arabischen Welt, da Peter Schieder seinen Gast auch in seiner Eigenschaft als Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates herzlich willkommen hieß.
In ihren Begrüßungsworten erinnerten Kaddoura und Schieder an die regen Besuchskontakte hoher und höchster Politiker beider Länder und sprachen die sehr guten wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Syrien und Österreich an. Österreich und Syrien legten in internationalen parlamentarischen Institutionen ein ähnliches Verhalten an den Tag, stellte Peter Schieder fest und betonte angesichts aktueller Fragen im Nahen Osten das Existenzrecht Israels, verurteilte aber gleichzeitig dessen Maßnahmen gegen die Palästinenser. Zum Konflikt zwischen den USA und dem Irak sagte Schieder, jedes Vorgehen gegen den Irak ohne Beschluss des Sicherheitsrates würde einen Bruch des Völkerrechts darstellen.
Als Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates führte Peter Schieder aus, dass der Europarat, dem derzeit 44 Mitglieder angehören, in Kürze auch Jugoslawien aufnehmen werde, dass aber - anders als bei der OSZE - ein Beitritt von Staaten jenseits der traditionellen Grenzen Europas nicht beabsichtigt sei. "Wir wollen aber spezifische Formen der Zusammenarbeit mit jenen Ländern finden, die, wie Syrien, direkt an Mitgliedstaaten des Europarates grenzen." - In diesem Zusammenhang zeigte Präsident Abdel Kader Kaddoura Interesse an einer weiteren Verbesserung und Intensivierung der Beziehungen zwischen Syrien und Europa auf allen parlamentarischen Ebenen. Positiv reagierte Präsident Kaddoura auch auf den Vorschlag des Präsidenten Schieder, schon im nächsten Jahr einen politischen Dialog zwischen Europa, den islamischen Staaten und der arabischen Welt zu führen.

 
Wien grüßt Sofia
Wien (rk) - Mit dem Besuch der Ausstellungen "Blickfänge" und "Das Jüdische Wien" sowie einem Wiener Benefizabend zu Gunsten des Kinderzentrums für Lebertransplantationen eröffneten der Wiener Bürgermeister Dr. Michael Häupl und der Bürgermeister der bulgarischen Hauptstadt, Stefan Sofianski, am vergangenem Wochenende gemeinsam die Wien-Tage in Sofia.
Das bis zum 8. Dezember dauernde Wien-Festival in Sofia sei, so Bürgermeister Häupl, die erfolgreiche Fortsetzung des Dialogs der beiden Städte. Sofianski dankte für die aktive Wiener Stadtaußenpolitik gegenüber Sofia und vor allem für die Hilfestellungen auf dem Weg der Eingliederung in die europäischen Strukturen.
Ein gemeinsames Projekt von Künstlern aus Sofia und Wien, die Ausstellung "Double Bind" wurde von Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny eröffnet. Weitere noch ausständige kulturelle Höhepunkte sind ein Konzert des Altenberg Trios, das Konzert "Wiener Klänge" von Wladimir Wladigeroff (Violine) und Jenny Petrova (Klavier), die Fotoausstellung "Stars of Jazz" von Zafer Galibov, eine Lesung über zeitgenössische Österreichische Literatur von Krastjo Stanischev und das Symposium Kulturelles Erbe: Erfahrungen aus Sofia und Wien" mit Dr. Bernhard Denscher und Hofrat Dr. Günter Düriegl als Vortragende.
Die Stadt Wien ist in Sofia aber nicht nur auf kulturellem Gebiet vertreten. Das Wiener Stadtgartenamt hatte zu einer Power-Point-Präsentation geladen und - um nicht nur in der Theorie zu bleiben - auch gleich den Saal für den Wiener Benefizabend geschmückt.
In einem Umwelttechnologie-Workshop diskutierten Experten aus den beiden Stadtverwaltungen - darunter Wiens Stadtbaudirektor Dipl. Ing. Gerhard Weber - zu den Themen Abfallwirtschaft, Müllmanagement, Müllverbrennung und Energieeffizienz sowie über mögliche Kooperationen.
Ab 11. November stehen die Themen Stadterneuerung, Verkehr und Architektur auf dem Programm. Nach der großen Fotoausstellung "Blickfänge", die bis 3. November in der Sofioter Städtischen Kunstgalerie zu sehen ist, werden dort ab 11. November die Architekturausstellungen "Der Stand der Dinge" III, "Best of European Cities" und "Umwelt- und Stadttechnologie" präsentiert.

 
Für grenzüberschreitende Projekte mit Tschechien
31. Oktober nächste Einreichfrist im Rahmen von INTERREG IIIA
St. Pölten (nlk) - Vereine und Personengruppen, die ein grenzüberschreitendes Vorhaben mit tschechischen Partnern planen, haben im heurigen Jahr bereits die zweite Chance, Förderungen aus dem dafür geschaffenen INTERREG IIIA-Kleinprojektefonds zu beantragen. Bis zu 50 Prozent der Kosten, maximal 3.633,64 Euro, können dabei ausgeschöpft werden.
Die Gesamtkosten des eingereichten Projekts sollen allerdings 8.700 Euro nicht wesentlich überschreiten. Nächster Einreichtermin beim Regionalmanagement NÖ Mitte-West ist der 31. Oktober.
Gesucht werden für das Programm INTERREG IIIA ausschließlich Projekte mit tschechischen Partnern, die der sozio-kulturellen Zusammenarbeit, dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch und dem Kennenlernen durch gemeinsame Veranstaltungen dienen. Der Antrag muss vor der Projektdurchführung gestellt werden. Nicht gefördert werden Veranstaltungen, die keinen grenzüberschreitenden Bezug haben, rein infrastrukturelle Vorhaben, Betriebskooperationen oder Projektstudien sowie Projekte, die bereits Förderungen beantragt haben.
Für die Abrechnung sind Originalrechnungen, Kassaauszahlungsbelege sowie Einladungen, Plakate, Protokolle, Teilnehmerlisten, Fotodokumente etc. für die Zusammenfassung im Projektbericht erforderlich. Bei Publikationen und Präsentationen ist auch die Veröffentlichung des EU-Logos sowie das Logo des jeweiligen Regionalen Entwicklungsverbandes und des Regionalmanagements NÖ Mitte-West verpflichtend. Über die Projektgenehmigung entscheidet ein Gremium, das sich aus den Obleuten der Gemeindevertreterverbände der Bezirke in den beiden Regionalen Entwicklungsverbänden zusammensetzt.

 
Ferrero-Waldner: Momentum der Erweiterungsverhandlungen in der Endphase bewahren
Großes Engagement österreichischer Unternehmen in Mittel- und Osteuropa zeigt positive Haltung zum Erweiterungsprozesses
Wien (bmaa) - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner wandte sich in einer Rede anlässlich der von der Erste Bank abgehaltenen Management Konferenz zum Thema "Across Borders" am Montag (07. 10.) an die führenden Vertreter der österreichischen Geschäftswelt.
"In den kommenden Monaten wird die Diskussion über die EU-Erweiterung im Zentrum des öffentlichen Interesses stehen: nach Abschluss der Verhandlungen Ende 2002 gilt es, die Beitrittsverträge in den Parlamenten der derzeitigen Mitgliedsstaaten zu behandeln als auch die Referenda in den Kandidatenstaaten abzuhalten. Gerade in dieser Zeit können Sie als führende Unternehmer und Geschäftstreibende im Mittel- und Osteuropäischen Raum mit ihrer langjährigen Erfahrung und Expertise im Umgang mit unseren Nachbarn einen wesentlichen Beitrag zu dieser Diskussion leisten". Mit diesen Worten wandte sich Außenministerin Benita Ferrero-Waldner in ihrer Rede am Montag (07. 10.) anlässlich der von der Erste Bank abgehaltenen Management Konferenz zum Thema "Across Borders" an die führenden Vertreter der österreichischen Geschäftswelt.
Nach einführenden Worten zur historischen Dimension des Erweiterungsprozesses ging die Außenministerin auf die wichtigsten Stationen der Annäherung der Kandidatenstaaten an eine EU-Mitgliedschaft ein. Dabei kam Österreich gerade in den bedeutungsvollen Erweiterungsverhandlungen eine zentrale Rolle zu: nicht nur wurden die ersten Verhandlungen unter österreichischer Ratspräsidentschaft im Jahr 1998 begonnen sondern Österreich habe seine "engen historischen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Verbindungen zu seinen Nachbarn in Mittel- und Osteuropa während der Verhandlungen konstruktiv eingebracht und somit eine verbindende Rolle im Herzen Europas übernommen". Als junger Mitgliedsstaat mit rezenten und wertvollen Erfahrungen während des eigenen Beitrittsprozesses wäre es nun an Österreich, "diese Erfahrungen den Kandidatenstaaten zur Verfügung zu stellen und unsere Nachbarn auf ihrem Weg zur EU-Mitgliedschaft wie auch als neue Mitglieder bestmöglichst zu unterstützen".
Dieser Prozess der Zusammenarbeit und regionalen Integration wurde laut Ferrero-Waldner von österreichischen Wirtschaftstreibenden sehr früh erkannt und mit viel Engagement betrieben. So habe der Generaldirektor der Erste Bank, Andreas Treichl, mit der Übernahme der führenden tschechischen und slowakischen Banken Ceska Sporitelna und Slovenska Sporitelna eine der in der Geschichte österreichischer Unternehmen "größten Investitionen getätigt und somit klar seine optimistische Einschätzung zur wirtschaftlichen Entwicklung und politischen Einbindung unserer Partner in Zentral- und Osteuropa gezeigt", betonte Ferrero-Waldner. "Viele andere österreichische Firmen haben - wie die Erste Bank - die wirtschaftlichen Chancen auf den Märkten unserer Nachbarn rasch erkannt. Dementsprechend kann Österreich heute die Früchte dieser frühen und couragierten Investitionen ernten: so importiert Slowenien mit seinen knapp zwei Millionen Einwohnern mehr österreichische Produkte als zum Beispiel Russland, Japan oder China."
Auch Wien habe dabei als Sprungbrett für viele internationale Unternehmen bei ihrem Einstieg in den Zentral- und osteuropäischen Markt mit 40.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen maßgeblich profitiert. "Wir haben jedoch unseren Nachbarn gegenüber auch die Verantwortung, bestehende Probleme anzusprechen und sollten vorsichtig sein, keine unrealistischen Versprechungen zu machen". Die Ministerin führte in diesem Zusammenhang an, dass es Österreich gelungen ist, in konstruktiven Gesprächen eine siebenjährige Übergangsperiode im Bereich der Arbeitnehmerfreizügigkeit zu erreichen. Unsicherheit und bisweilen Desinformation herrschten laut Ferrero-Waldner bei den Kosten der Erweiterung: "Der in der Agenda 2000 festgelegte Finanzplan schließt klar alle Kosten einer Erweiterung auf bis zu 25 Mitglieder bis zum Jahr 2006 ein: dabei würden nach heutigen Berechnungen zwischen 2004 und 2006 für jede Österreicherin und jeden Österreicher Mehrkosten von lediglich 8 Euro und 25 Cents jährlich anfallen."
Ferrero-Waldner: "In der Endphase der Erweiterungsverhandlungen geht es nun darum, das Momentum des Erweiterungsprozesses zu bewahren und das Jahr 2004 als besonders günstige Zeitspanne für den Beitritt der neuen Mitglieder zu nützen. Diese Erweiterungsrunde stellt einen klaren Wendepunkt in der Geschichte der europäischen Integration dar, die es uns ermöglicht das Erbe eines geteilten Europa endgültig zu überwinden. Das wird Europa Sicherheit, Stabilität und Wohlstand bringen, von dem Bürger wie auch die Wirtschaft gleichermaßen profitieren werden."

 
Wirtschaftsdialog Österreich - Mexiko: 3.Runde der Expertengespräche
Wien (bmwa) - Am 8. Oktober 2002 findet in Mexiko-Stadt die 3. Runde der Expertengespräche im Rahmen des Wirtschaftsdialogs zwischen Österreich und Mexiko statt. Die österreichische Delegation wird von Sektionschef Mag. Josef Mayer, Leiter des Centers Außenwirtschaftspolitik und Europäische Integration im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, geleitet.
In Begleitung von Unternehmensvertretern werden neben dem Ausbau der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, Chancen für eine bessere Nutzung des vorhandenen Kooperationspotentials sowie konkrete Kooperationsmöglichkeiten in den relevanten Fachressorts und Firmenanliegen erörtert.
Im regionalen und multilateralen Bereich stehen die Beziehungen Mexikos zur EU (Freihandelsabkommen) und die Vorbereitung der 5. WTO-Ministerkonferenz in Cancún, Mexiko, im September 2003 im Mittelpunkt.
Mexiko ist für österreichische Wirtschaftsunternehmen aufgrund der eingeleiteten Wirtschafts- und Infrastrukturreformen, der vollständigen Integration im NAFTA-Raum, dem günstigen Investitionsklima und dem Energiepotential (neben dem petrochemischen Bereich u. a. beträchtliche ungenutzte Ressourcen im Wasserkraft- und geothermischen Bereich) ein Hoffnungsmarkt. Chancen für die österreichische Exportwirtschaft in Mexiko bestehen vor allem im Technologiebereich, bei industrieller Ausrüstung der Metallverarbeitungs-, Elektronik- und der Plastikindustrie, aber auch bei medizinischer und pharmazeutischer Ausrüstung, Umwelttechnik und Energie, Tourismus. Auch hinsichtlich des Sortiments der Warenhäuser und Supermärkte ist das vorhandene Potential noch nicht ausgeschöpft.
Derzeit sind rund 40 österreichische Firmen mit Niederlassungen in Mexiko tätig. Die Handelsbeziehungen zu Mexiko zeigten in den letzten Jahren große Dynamik, die Exporte nach Mexiko wuchsen 2001 um 7,2 Prozent auf 166 Millionen Euro, die Importe um 57,1 Prozent auf 153 Millionen Euro. Ungeachtet eines Rückganges der Importe im ersten Halbjahr 2002 kann für das Gesamtjahr 2002 wieder auf ein durch die wieder anspringende Konjunktur begünstigtes Wachstum gehofft werden.