Chronik der Woche vom 08. 10. bis 14. 10. 2002

   
Eine Donauschifffahrt für 15.000 Soldaten
Gratistickets für die tapferen Helfer der Naturkatastrophe
Wien (bmlv) - Die schrecklichen Bilder von den Hochwasserschäden sind den Österreichern noch gut in Erinnerung. Viele haben ihr Hab und Gut verloren und kämpfen seitdem gegen die Unbilden der Naturkatastrophe. Was damals selbstverständlich war, unser Bundesheer bot Schutz und Hilfe ab der ersten Stunde.
Insgesamt 15.000 Soldaten bezwangen die Macht des Wassers, arbeiteten unermüdlich um das Schlimmste zu verhindern. Menschen wurden geborgen, Sandsäcke verlegt, Brücken geschlagen. Ebenso wurde die leidgeprüfte Zivilbevölkerung mit warmem Essen versorgt.
Als Dankeschön für die tapferen Helfer spendierte die DDSG Blue Danube eine Gratis-Schifffahrt auf der Donau. Unter der Patronanz des Wiener Landeshauptmanns Bürgermeister Dr. Michael Häupl bestiegen die ersten 300 Soldaten die MS Admiral Tegetthoff bei der Wiener Reichsbrücke. Doch zuvor wurde in Anwesenheit von Bundesminister Herbert Scheibner symbolisch ein Gutschein an die Soldaten übergeben. In seinen Grußworten überbrachte Bürgermeister Häupl den Dank der Landeshauptleute an die Soldaten und betonte die Notwendigkeit des Hochwasserschutzes. Bundesminister Scheibner unterstrich die Notwendigkeit einer fundierten Ausbildung und einer entsprechenden Vorsorge. Es sei zwar manchmal unpopulär, doch müsse im Frieden vorgesorgt werden, „damit wir der Bevölkerung im Ernstfall den Schutz und die Hilfe zukommen lassen können, die sie braucht“, so der Minister. Und abschließend an seine Soldaten: „Seien Sie stolz auf Ihre Leistungen im Dienste der Republik Österreich!“
Für die kommenden drei Stunden durften die Soldaten an Bord die schöne Seite der Donau kennen lernen. Bei reichhaltigem Mittagsbuffet und Musikuntermalung durch die Militärmusik unterhielten sich die Helfer. Eine Schifffahrt, die ist lustig; auch wenn der Anlass ein ursprünglich trauriger war.

 
Standortentscheidung für Nationalpark-Besucherzentrum
In Orth an der Donau statt in Hainburg
St. Pölten (nlk) - Nach eingehenden Beratungen hat die Nationalpark-Gesellschaft nun beschlossen, das Projekt Wasserturm Hainburg endgültig abzusagen und das Nationalpark-Besucherzentrum in Orth an der Donau zu realisieren. In den Gemeinden, die sich ebenfalls als Standort beworben haben, sind ergänzende Nationalpark-Einrichtungen geplant.
Die Basis für diesen Beschluss stellen ein Standort-Gutachten, ein detailliertes Gesamtkonzept für Schloss Orth sowie der Orther Gemeinderatsbeschluss von Ende September dar. Der Standort Orth an der Donau entspricht dem von der Nationalpark-Gesellschaft seit 1998 verfolgten Gesamtkonzept zur Errichtung von Besuchereinrichtungen.
Dank dem finanziellen Engagement von Gemeinde und Burghauptmannschaft können die Aufwendungen der Nationalpark-Gesellschaft für bauliche Maßnahmen geringer gehalten werden als beim Hainburger Wasserturm-Projekt. Es stehen daher auch mehr Mittel für einen attraktiven Outdoor-Bereich rund um das Besucherzentrum zur Verfügung.
Die Nationalpark-Gesellschaft wird auch in den anderen Gemeinden, die sich für ein Besucherzentrum beworben haben, weiter aktiv. So soll das verfallene Uferhaus bei Stopfenreuth wieder errichtet werden und beim Donauufer eine Lagerwiese entstehen. In Hainburg wird rund um die Schiffanlegestelle ein Infopoint eingerichtet, der Nationalpark wird sich an der Sanierung der Ruine Röthelstein beteiligen. Die Nationalpark-Infostelle in der Stadt wurde im Sommer neu eingerichtet und aufgewertet. In Eckartsau soll das Umfeld des Schlosses entwickelt werden, der Nationalpark bleibt mit der Infostelle im Schloss.
Um die Chancen auf die EU-Förderung zu wahren, war eine rasche Entscheidung seitens der Nationalpark-Gesellschaft vonnöten – bereits Mitte Oktober findet der nächste INTERREG-Lenkungsausschuss statt. Die Nationalpark Donau-Auen GmbH wird nun umgehend ein neues INTERREG-Förderansuchen für das Nationalpark-Besucherzentrum in Orth an der Donau inklusive die geplanten Einrichtungen in den weiteren Nationalpark-Gemeinden erstellen.

 
"Erzherzog Johann-Glocke" für den Tirolergarten
Wien - Im Jahre 1802 gründete Erzherzog Johann im Schlosspark von Schönbrunn den sogenannten Tirolergarten und errichtete dort das erste Tirolerhaus außerhalb Tirols. Zum Jubiläum erhielt das Tiroler Gasthaus, das nun an dieser Stelle steht, einen Glockenstuhl mit einer "Erzherzog Johann-Glocke", die am Dienstag (08. 10.) feierlich "eingeläutet" wurde.
Das Gasthaus Tirolergarten wurde vor fünf Jahren nach den Originalplänen des historischen Gebäudes errichtet Der nun aufgesetzte Glockenstuhl ist ein Geschenk der Zimmerei Stöckl (Ebbs/Tirol). Die Glocke wurde von der Zimmerei-Tischlerei Pirmoser (Kufstein) zur Verfügung gestellt. Der Wetterhahn wurde von der Spenglerei Moser (Ebbs) gefertigt.
Ehrengäste der Tirolergarten-Jubiläumsfeier waren der Tiroler Nationalratsabgeordnete Johannes Schweißgut und Vertreter des Tirolerbundes in Wien.

 
2001 Stück Euro-Fälschungen seit Jahresbeginn
Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen und Kooperation mit Sicherheitsbehörden wirksam
Wien (oenb) - Die Oesterreichische Nationalbank hat seit Jahresbeginn 2.001 Stück Euro-Fälschungen - gegenüber 2.034 Stück gefälschter Schillingnoten und Vorgängerwährungen der anderen Euro-Länder im selben Vergleichszeitraum 2001 - aus dem Umlauf gezogen. Das Falschgeldaufkommen bleibt somit im Jahresvergleich stabil, allerdings war in den Sommermonaten ein saisonal bedingter Anstieg zu verzeichnen.
Der Euro ist als Weltwährung eine für den Fälscher attraktive Währung und folglich ist die Zahl und Qualität der Euro-Fälschungen im Vergleich zum Schilling teilweise recht hoch. Schwerpunkt des Fälschungsaufkommens sind die Ballungszentren, insbesondere der Großraum Wien.
Das erfolgreiche Wirken der breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit sowie der Schulungsaktivitäten durch die OeNB und die enge Kooperation mit den Sicherheitskräften und deren Aktivitäten ist aus der gestiegenen Zahl der Sicherstellungen ersichtlich. In den nächsten Monaten verstärkt die OeNB erneut ihre Schulungstätigkeit für Multiplikatoren (Bargeldprofis). Kenntnis der Sicherheitsmerkmale auf den echten Euro-Banknoten und genaues Betrachten und Vergleichen schützt im Alltag vor Verlusten durch die Akzeptanz von Falschgeld. Die Oesterreichische Nationalbank rät daher dringend stets MEHRERE Sicherheitsmerkmale auf einer Banknote zu prüfen. Insbesondere bei der Bezahlung von geringfügigen Beträgen mit hohen Banknoten (EUR 50, EUR 100) ist die Kontrolle der Sicherheitsmerkmale zu empfehlen.

Die wichtigsten Prüfschritte:
- FÜHLEN der erhabenen Oberflächen (Banknotenvorderseite)
- SEHEN (gegen eine gute Lichtquelle betrachtet)
- KIPPEN (gegen eine gute Lichtquelle betrachtet)

Informationen zu den Sicherheitsmerkmalen und zur Echtheitsprüfung erhalten Sie bei der Oesterreichischen Nationalbank in Wien und allen Zweiganstalten in den Bundesländern sowie auf der Homepage http://www.oenb.at unter "Der Euro - Unser Geld".

 
"Eisenwurzen-Abend" nach 350 Jahren
Exilverwandtschaft aus Franken in Gresten-Land
Gresten-Land (nlk) - Begonnen hat es bereits vor 30 Jahren: 1971 stellte die Familienforschungsgesellschaft Nürnberg eine Anfrage über Hofnamen an die Gemeinde Gresten-Land. Konkret ging es um die Vorfahren jener Grestner, die im Zuge der Gegenreformation ihre Heimat auf Grund ihres protestantischen Glaubens verlassen mussten. Von 1560 bis 1628 war Gresten protestantisch und galt als das Zentrum der Lutherischen im Erlauftal.
Mit der Gegenreformation folgte die massive Auswanderung. Rund 600 bis 700 Personen verließen damals Gresten, gut ein Drittel der damaligen Bevölkerung – Bauern und Handwerker – wanderten nach Franken aus. In Diethofen, das nach dem Dreißigjährigen Krieg völlig zerstört und entvölkert war, begannen Grestner Exilanten mit der Aufbauarbeit.
Vor kurzem bereiste nun eine 39-köpfige Gruppe aus Franken das Erlauftal, Wien und die Schallaburg, wo Leihgaben der Pfarre Stübach aus dem Jahr 1689 besichtigt wurden. In Gresten-Land wurden die „alten Verwandten“ bei einem Eisenwurzen-Abend begrüßt. Im Zuge der 350-jährigen „Verwandtschaft“ zu den Nachkommen der Exilanten werden im Mai 2003 Grestner in der Franken-Gemeinde Diethofen zu Gast sein.

 
Vorarlberg würdigt WM-Erfolge der Forstfacharbeiter
LH Sausgruber und LR Schwärzler gratulierten im Landhaus
Bregenz (vlk) – Im Landhaus empfingen Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Agrarlandesrat Erich Schwärzler am Montag (07. 10.) das Team der Vorarlberger Forstarbeiter, das kürzlich bei den Weltmeisterschaften im schottischen Lockerby so erfolgreich abgeschnitten hat.
Gold und damit der WM-Titel für das Team aus dem Ländle, Silber in der Einzel-Gesamtwertung und ein zweiter WM-Titel im Junioren-Bewerb, so lautet die erfreuliche Ausbeute. Für Landesrat Schwärzler sind diese Resultate in erster Linie das Ergebnis einer hervorragenden Ausbildung in der Vorarlberger Forstwirtschaft. "Wir legen größten Wert auf qualifizierte Fachkräfte und fördern daher die Ausbildung von Lehrlingen in der Forstwirtschaft aus dem Fonds zur Rettung des Waldes. Diese Investitionen lohnen sich", so Schwärzler.
Die erfolgreichen Ländle-Forstarbeiter, die im Landhaus gewürdigt wurden: Hermann Stocker (St. Gallenkirch), Josef Bitschnau (Bartholomäberg) und Herwig Erhard (Silbertal) blieben in Lockerby - als einzige teilnehmende österreichische Mannschaft - gegen die internationale Konkurrenz siegreich. Bitschnau mit Gold, Silber und Bronze in den Spezialdisziplinen verfehlte in der Einzel- Gesamtwertung nur knapp den Titel. Dafür klappte es bei Benjamin Greber aus Andelsbuch, er wurde Junioren- Weltmeister.