Ein Altar für Mauthausen  

erstellt am
10. 10. 03

Ökumenische Segnung der neugestalteten Kapelle in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Linz (diözese) - In der Gedenkstätte im ehemaligen KZ Mauthausen wurde am Donnerstag (09. 10.) abend die neu gestalteten Kapelle als interkonfessioneller Gedenkraum gesegnet. Den Altar und die sakrale Ausstattung der Kapelle entwarf die Tiroler Künstlerin Michaela Schwarz. Für die katholische Kirche hat Bischofsvikar Willi Vieböck die Segnung vornommen.

Im Altartuch zeichnet sich die Form eines Tisches ab. Doch unter dem Faltenwurf des Tuches verbirgt sich kein Altar. Das Altartuch scheint zu schweben. „Irritierend und unbegreiflich“ wie der fehlende Altar seien auch die Geschehnisse am KZ-Standort Mauthausen, betont die Künstlerin: „Mauthausen ist ein Ort der Erinnerung und des Gedächtnisses. Es ist ein Ort, an dem die Dinge passiert sind, die man nicht begreifen kann“.

Das grau-blaue Fenster hinter dem Altar - ebenfalls von Schwarz gestaltet - scheint den Betrachter in sich hinein zu ziehen und soll eine mahnende Wirkung haben: „Durch mein Fenster kann man nicht auf die Umgebung des Lagers blicken. Es lässt nur Licht hindurch. Licht als Metapher für Wahrheit“. Ambo, Stühle und Kerzenständer in der Kapelle wurden ebenfalls von der Tirolerin gestaltet.

Michaela Schwarz, geboren 1973 in Innsbruck, schloss mit ihrem Projekt „Tuch-Altar-Tuch“ das Studium „Design“ an der Universität für angewandte Kunst in Wien ab.

Informationen: Gedenkstätte KZ Mauthausen
     
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