Euros aus dem All  

erstellt am
09. 10. 03

ESA-Initiative zugunsten des ISS-Bildungsprogramms
Paris (esa) - Ab Montag, dem 20. Oktober, können Interessenten drei Serien von Euro-Banknoten und 15 nationale Serien von Euro-Münzen ersteigern. Das Besondere an ihnen: Sie waren im Rahmen der belgischen Sojus-Mission „Odissea“ mit ESA-Astronaut Frank De Winne vor fast einem Jahr acht Tage lang an Bord der Internationalen Raumstation (ISS).

De Winnes Flug im Oktober 2002, der von den belgischen Föderalen Diensten für Wissenschaftliche, Technische und Kulturelle Angelegenheiten finanziert worden war, sah nicht nur ein intensives Versuchsprogramm mit über 20 lebenswissenschaftlichen, physikalischen und bildungsbezogenen Experimenten vor. Er hat darüber hinaus drei Serien von Euro-Banknoten und 15 nationale Serien von Euro-Münzen, die die Europäische Zentralbank (EZB) bereitgestellt hatte, mit auf die Reise genommen.

„Die Europäische Zentralbank ist stolz, eine Serie von Euro-Münzen aus jedem Land der Euro-Zone und mehrere Serien von Euro-Banknoten zur Internationalen Raumstation zu schicken“, hatte EZB-Präsident Wim Duisenberg damals betont. „Ich hoffe, daß diese Münzen und Scheine anschließend eine namhafte Summe für Bildungszwecke einbringen werden, denn Bildung ist der Schlüssel für unsere Zukunft.“

Die Banknoten, auf die Duisenberg vor dem Start seine Unterschrift gesetzt hatte, wurden auf der ISS von De Winne mit dem offiziellen Stempel der ISS und mit dem Stempel der Mission „Odissea“ versehen. Nach ihrer Rückkehr zur Erde erhielten sämtliche Scheine und Münzen von De Winne ein Zertifikat, wonach sie auf der Raumstation waren.

„Euros aus dem All“ ist die erste große Initiative, Geld für den ISS-Bildungsfonds zu sammeln. Die ESA hat diesen Fonds eingerichtet, um das Interesse von Schülern und Studenten aus ihren 15 Mitgliedstaaten für Wissenschaft und Technik im allgemeinen und für die Raumfahrt im besonderen zu wecken. Der Fonds soll das ISS-Bildungsprogramm unterstützen, das Lehrmaterial für Grund- und Oberschüler in allen 11 Sprachen der ESA-Mitgliedstaaten entwickelt, herstellt und verteilt.

Die ESA hat diese Initiative in Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank organisiert, um Interessenten eine Gelegenheit zu bieten, für den ISS-Bildungsfonds zu spenden.

„Die Zukunft gehört den wissensbasierten Gesellschaften“, erklärt Jörg Feustel-Büechl, der Direktor der ESA für Bemannte Raumfahrt. „Die ESA ist sich dessen voll bewußt und gibt beachtliche Summen für die Bildung aus. Die ersten Euro-Serien, die im Weltraum waren, sind einzigartige Symbole dafür, daß Europa weiterhin in die Ausbildung seiner Jugend investiert.“

Nach Ablauf der gesetzten Frist erhalten die 18 spendabelsten Bieter je eine der Euro-Serien, die mit De Winne auf der ISS waren, und zwar in folgender Reihenfolge: Für die drei höchsten Gebote gibt es je eine Serie von Banknoten (7 Scheine im Nennwert von 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro), die folgenden 15 erhalten je eine Serie von Münzen (8 Münzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cent sowie 1 und 2 Euro). Für die Vergabe der Münzserien wurde ebenfalls eine Reihenfolge festgelegt: Vatikan, Monaco, San Marino, Irland, Finnland, Portugal, Belgien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Griechenland, Spanien, Deutschland, Italien und schließlich Frankreich.

De Winne erklärte, es sei für ihn „eine Ehre, an dieser Initiative beteiligt zu sein, die dazu beiträgt, Schülern und Studenten bei der Vertiefung ihrer Kenntnisse über Weltraumaktivitäten zu helfen und die Zukunft der europäischen Raumfahrt zu sichern.“
     
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