Innsbruck: Kein wildes Plakatieren mehr  

erstellt am
31. 10. 03

Innsbruck (rms) - Wildes Plakatieren und unkontrollierte Werbeflächen werden bald der Vergangenheit angehören. Der Stadtsenat befasste sich in der Sitzung am Mittwoch (29. 10.) mit dem umfassenden Bericht der eigens eingerichteten "Projektgruppe Plakatieren" und nahm das "intensive Arbeitsergebnis" zur Kenntnis. "Wir sind auf einem gutem Weg", so Bgm. Hilde Zach in der Pressekonferenz nach der Stadtsenatssitzung.

Drei Themenbereiche hat die Projektgruppe (im November 2002 installiert) herausgearbeitet: Wildes Plakatieren (u.a. auf öffentlichen Flächen, Bahnuntertführungen), Dreiecksständer und das großflächige Errichten von Plakat und Werbeeinrichtungen. Dem "Wildwuchs" des Plakatierens kann die Stadt aus der zivilrechtlichen Position des Eigentümers entgegentreten (wie es auch in anderen Gemeinden praktiziert wird). Konkret: die "illegalen" Plakate werden einfach entfernt. Über 900 Plakatierungen und 37 Werbetransparente wurden im Stadtgebiet entfernt! Gegen diese faktischen Maßnahmen der Stadt wurden übrigens keine Beschwerden eingebracht.

Das beste Mittel gegen "wildes Plakatieren" sehen die Projektexperten in einer (verbesserten) gesetzlichen Regelung und Strafandrohung, wobei das Problem in der Überwachung liegt: Wildplakatierer "arbeiten" zumeist in den Nachtstunden und sind deshalb schwer auszuforschen. Die Empfehlung der Experten an den Bundes - und Landesgesetzgeber: Im Mediengesetz sollte nicht nur der Plakatierer selbst erfasst werden, sondern vor allem das Plakatierunternehmen und der Veranstalter (als Auftraggeber). Auf Landesebene könnte über die Tiroler Bauordnung das Entfernen von Plakaten und Werbeeinrichtungen erleichtert werden, wenn anstelle der "erheblichen" Beeinträchtigung nur mehr eine "Beeinträchtigung des Orts- und Straßenbildes" gefordert wird.

"Ausgleich zu schaffen für die Flächen, die verloren gehen, ist unser Ziel", erklärt Vizebgm. Dr. Michael Bielowski. Derzeit stehen im Stadtgebiet 80 Litfaßsäulen: 40 stellt die Stadt jedermann zur freien Plakatierung zur Verfügung. 40 werden vom Unternehmen Schuster betreut. Die Zahl der Litfaßsäulen soll nun auf 106 aufgestockt werden. Von der Stadtplanung wurde ein "verträglicher" Standortkatalog ausgesucht. Dem Werbeunternehmen wird der Vorschlag gemacht, die 40 städtischen Säulen mitzubetreuen - sie bleiben aber den Kultur-Sport- und Sozialvereinen als Werbefläche für ihre Events erhalten (gegen ein geringes Entgelt). Die neuen 26 Litfaßsäulen wird Schuster selbst vermarkten.

Über die bestehenden Großplakate und Werbeflächen wurde eine planliche Darstellung erarbeitet. "Eine rechtlich nachvollziehbare Richtlinie, welche Optik und Dichte verträglich ist, damit nicht das Stadtbild beinträchtigt wird", betont Innsbrucks Vizebürgermeister.
 
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