MIGA und BMF vereinbaren die Eröffnung eines Programm-Büros für Südosteuropa in Wien  

erstellt am
29. 10. 03

Verbesserung der Rahmenbedingungen für Auslandsinvestitionen - Internationalisierung der österreichischen KMUs gefördert
Wien (bmf) - Die Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA), ein Mitglied der Weltbankgruppe, und das Finanzministerium unterzeichneten am Montag (27. 10.) einen Vertrag über die Einrichtung eines Programms, das ab 2004 von Wien aus die Länder des Westbalkans bei der Werbung für Investitionen aus Westeuropa unterstützen wird. Die Eröffnung eines MIGA-Programmbüros ist die erste Ansiedlung der Weltbankgruppe in Wien. Damit festigt sich auch die international anerkannte Expertise des Standortes Wien für Südosteuropa weiter.

MIGA wird im Rahmen des "European Investor Outreach Program" Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Serbien und Montenegro technische Hilfe leisten, um diese Länder attraktiver für Auslandsinvestitionen zu machen. Weiters sollen Investoren auf das wirtschaftliche Potential der Region aufmerksam gemacht werden. Der direkte Zugang für österreichische Investoren nach Südosteuropa wird durch diese Aktivitäten erleichtert. Gleichzeitig soll durch das Programm die Internationalisierung von österreichischen KMUs gefördert werden.

"Die Länder Südosteuropas führen weitreichende Reformen durch, um ihr Investitionsklima zu verbessern und administrative bzw. regulatorische Barrieren zu beseitigen, die abschreckend auf Investoren wirken könnten. Diese Verbesserungen erhöhen die Chancen für Investitionen in diese Ländern. Durch das "European Investor Outreach Program" will MIGA mit österreichischer Unterstützung diese Fortschritte auch verstärkt an potentielle europäische Investoren kommunizieren", meint Tessie San Martin, Direktorin des MIGA Investment Marketing Service.

Für Finanzminister Karl-Heinz Grasser hängt die wirtschaftliche Stabilisierung Südosteuropas stark von der positiven Entwicklung des Unternehmenssektors in diesen Ländern ab. "Österreich hat großes Interesse an der massiven Unterstützung dieser Region durch Programme der Weltbankgruppe. Durch die Eröffnung des MIGA-Programmbüros in Wien wird ein aktiver Beitrag zur Mobilisierung von Investitionen in Südosteuropa geleistet", meinte Grasser.

Die Initiative startet als 2 1/2 jähriges Pilotprogramm und wird vom Finanzministerium mit rund 780.000 Euro unterstützt. Sollte es sich bewähren und auch das Interesse von anderen Gebern wecken, ist an eine Ausweitung des Programms gedacht.

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Die Multilateral Investment Guarantee Agency MIGA wurde 1988 als Mitglied der Weltbankgruppe gegründet. Österreich trat MIGA 1997 bei. MIGA bietet für Investitionen in Entwicklungs- und Transitionsländer Garantien gegen politisches Risiko und unterstützt MIGA diese Länder bei der Standortwerbung. Bisher wurden Projekte in 85 Ländern mit einem Garantievolumen von insgesamt 12 Mrd. $ abgesichert, dadurch konnte ein Investitionsvolumen von 50 Mrd. $ induziert werden.

Österreichische Unternehmen bedienen sich der MIGA-Garantien vor allem im südosteuropäischen Raum. Bis Ende September 2003 hat MIGA weltweit 39 österreichische Projekte mit einem Garantievolumen von über 800 Mill. US Dollar versichert. Österreich liegt bei den MIGA-garantierten Projekten auf Rang 2.
 
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