»Brennpunkt Tabak«: Österreichische Präventionsexperten tagen in Kärnten  

erstellt am
28. 10. 03

LHStv. Ambrozy: Kärntner Jugendschutzoffensive rückt Verkaufsverbot von Tabak und Alkohol an Unter-16jährige in Mittelpunkt
Klagenfurt (lpd) - Zum Thema „Brennpunkt Tabak“ tagen ab Montag (27. 10.) rund 120 Experten der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention in Keutschach am Hafnersee. Dabei sollen wirksame Maßnahmen zur Tabakprävention ausgearbeitet werden, die danach österreichweit zur Umsetzung kommen sollen.

Kärntens Gesundheitsreferent LHStv. Peter Ambrozy geht es vor allem darum, den Tabakkonsum von Jugendlichen einzuschränken. Laut einer repräsentativen Erhebung des Instituts für Sozial- und Gesundheitspsychologie nehme bei Kärntner Jugendlichen die Erfahrung mit Zigaretten mit dem Alter dramatisch zu, erklärte Ambrozy heute bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt. Österreichweit hätten zwischen 65 und 75 Prozent der Über-15jährigen bereits Nikotinerfahrung, sagte Ambrozy weiters, für den diese Zahlen alarmierend sind, da viele Probierer ihren Nikotinkonsum auch fortsetzten. „Die gesundheitlichen Folgen sind hinlänglich bekannt, für gesundheitspolitische Maßnahmen ist dringender Handlungsbedarf gegeben“, betonte der Gesundheitsreferent.

In Kärnten habe man daher kürzlich eine große Jugendschutzoffensive gestartet, bei der das Verkaufsverbot von Alkohol und Tabakwaren an Jugendliche unter 16 Jahren im Mittelpunkt stehe. Wichtige Module hierbei seien Info-Karten und Workshops der Landesstelle Suchtprävention für Eltern, Jugendliche, Lehrer und Jugendbetreuer sowie Schulungen für das Verkaufspersonal. Zahlreiche engagierte Trafikanten sowie Tankstellenpächter und Gastwirte würden sich bereits an dieser Aktion zur Bewusstseinsbildung beteiligen, strich Ambrozy hervor, der für November Testkäufe mit Jugendlichen ankündigte.

Insgesamt gebe es in Kärnten ca. 130.000 Nikotinabhängige und in Österreich rund zwei Millionen, betonte der Gesundheitsreferent. Die Forderungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention würden daher folgende Punkte umfassen: Die Schaffung eines Präventionsfonds aus den Geldern der Tabaksteuer, um damit Präventionsprojekte, Informationskampagnen und Ausstiegshilfen zu finanzieren. Weiters die Erarbeitung eines nationalen Aktionsplanes, in dem Ziele, Strategien und konkrete Maßnahmen zur Senkung des Tabakkonsums definiert sind sowie die Abschaffung der Zigaretten-Automaten, um Jugendschutzgesetze leichter kontrollieren zu können.
     
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