Erfolgsstory »Burgenländische Weidegans«  

erstellt am
28. 10. 03

Produktion seit dem Vorjahr verdreifacht
Eisenstadt (blms) - „Das seit dem Vorjahr laufende Ziel 1-Projekt ,Burgenländische Weidegans’ ist ein Versuch burgenländischer Bauern, die Wertschöpfung ihrer Betriebe durch Schaffung eines zusätzlichen Einkommensstandbeines im Qualitätsbereich zu erhöhen. Die steigende Marktnachfrage, die heuer bereits zu einer Verdreifachung der Produktionszahlen geführt hat, bestätigt unsere Erwartungen. Mit der extensiven Beweidung von bisher kaum genutzten Wiesenflächen wird außerdem ein Beitrag zur Erhaltung des typischen Landschaftsbildes im Südburgenland und damit auch zur Absicherung des Tourismus geleistet“, erklärte Landesrat Paul Rittsteuer anlässlich der „Weidegänse-Gala 2003“ in Deutsch Tschantschendorf.

Von den in Österreich jährlich über 300.000 verzehrten Gänsen werden nur 20.000 Stück bzw. 6,6 Prozent im Inland produziert. Angesichts dieser Zahlen haben auf eine Initiative der Landwirtschaftskammer hin im Vorjahr 12 südburgenländische Bauern mit der Weideganshaltung begonnen. Ziel war und ist es, mit der Erzeugung einer „Premiumgans“ eine Qualitätsalternative zu der den Markt beherrschenden ungarischen Mastgans anzubieten. Nach dem erfolgreichen Einstieg konnte die Produktion im heurigen Jahr in den mittlerweile 17 Betrieben im ganzen Land bereits auf 2710 Tiere mehr als verdreifacht werden. Bis zum Jahr 2006 wird eine Jahresproduktion von 20.000 Gänsen angestrebt.

Bei der Weideganshaltung handelt es sich um eine extensive (max. 100 Tiere pro ha), artgerechte und naturnahe Haltungsform. Werden konventionell gemästete Gänse bereits nach rund 12 Wochen geschlachtet, erreichen Weidegänse das Schlachtgewicht von etwa 4,2 kg erst nach 26 Wochen, von denen sie rund 21 auf der Weide verbracht haben. Durch diese schonende Mast zeichnen sich Weidegänse durch einen geringen Fettanteil und feinfaseriges, dunkles Fleisch mit verbessertem Safthaltevermögen aus.

Im Rahmen dieses Ziel 1-Projektes werden 23.000 € in den Ankauf von Weidezäunen, die Errichtung eines Schlachthauses mit angeschlossenem Kühlraum und technische Schlachteinrichtungen investiert, wobei sich Land, Bund und EU zu 30 % an den Kosten beteiligen.

Rittsteuer dazu abschließend: „Erfreulich ist auch das mittlerweile große Interesse der regionalen Gastronomie, von der heuer bereits 960 Weidegänse geordert wurden. Die ebenfalls aus Ziel 1-Mitteln unterstützten süd- und mittelburgenländischen Schmankerlwirte, die sich der verstärkten Verarbeitung regionalspezifischer Produkte verschrieben haben, treten fast zur Gänze als Kooperationspartner auf. Durch das im Weidegansprojekt verwendete Kennzeichnungssystem ist die Rückverfolgbarkeit bis zum Produzenten gegeben.“
     
zurück