Wirtschaft der Woche vom 06. 11. bis 12. 11. 2001

   
Größere internationale Vertriebserfolge durch Lokalisierung
Wien - Lokalisierung - die Anpassung eines Produktes an sprachliche und kulturelle Bedürfnisse jener Region, in der es verkauft wird - gewinnt in globalen Märkten rasant an Bedeutung. Wien war in der vergangenen Woche zentraler Treffpunkt internationaler Lokalisierungsexperten. "Schenk/Igler/Proksch Public Relations hat wesentlich zum Gelingen dieser Konferenz beigetragen," betonte Christian Galinski, Präsident der internationalen Netzwerkorganisation TermNet, anlässlich des Empfanges der Gäste in der Industriellenvereinigung.
Über 150 Top-Experten der Lokalisierungsbranche aus 26 Nationen konnte das internationale LISA-Forum Europe 2001 vom 7.-9. November begrüßen, das auf Initiative und unter maßgeblicher Beteiligung von TermNet stattfand. "Die zunehmende Verschmelzung von Wissensmanagement und Unternehmenskommunikation wird von uns bereits in der vernetzten Kommunikationsberatung berücksichtigt", erklärt Dr. Beatrix Igler, geschäftsführende Gesellschafterin von Schenk/Igler/Proksch Public Relations, das Engagement.
Entscheidungsträger internationaler Konzerne erkennen zusehends die Notwendigkeit automatisierter Sprachbearbeitung. "Mehrsprachige Informationssysteme, Content Management und Web Globalisierung sind entscheidend für erfolgreiche weltweite Geschäftstätigkeit," fasst Michael Anobile, Präsident von LISA, der Localisation Industry Standards Association, zusammen.
"Global Design for Mobile Markets" lautete das Motto der Konferenz, für die auch die Europäische Kommission als Partner gewonnen werden konnte. Die IT-Experten tauschten neueste Erkenntnisse zur Maximierung des Return on Investment durch kosteneffektives Wissensmanagement, steigenden Umsatz auf internationalen Märkten und Gewährleistung lokalisierter globaler Verkaufsunterstützung aus.
Referate betrafen unter anderem die aktuellen Lokalisierungsentwicklungen des mobilen Marktes sowie den Nutzen globaler Anwendbarkeit. Der lokale Schwerpunkt der Veranstaltung lag bei Lösungen für KMU´s sowie der mehrsprachigen Webentwicklung. Erfolgreiche Modelle der Vereinigung von Managementstrategien mit führendem Content Management und unterstützenden Systemen wurde in Workshops anhand von Praxisbeispielen belegt.
Die LISA (Localisation Industry Standards Association) mit Sitz in Genf wurde 1990 gegründet und umfasst heute mehr als 240 Corporate Clients sowie deren Partner im Bereich Globalisierungslösungen, wie z.B. Hewlett Packard, IBM, Microsoft. Der Verband versorgt Unternehmen mit Strategien und Richtlinien für mehrsprachiges Informationsmanagement, die für die Businessglobalisierung erforderlich sind. Mehr unter http://www.lisa.org.
TermNet, das Internationale Terminologienetz mit Sitz in Wien, ist ein internationales Forum der Zusammenarbeit von rund 50 Firmen, Institutionen und Organisationen aus über 20 Ländern mit dem Ziel, einen weltweiten Markt für terminologische Produkte, Werkzeuge und Dienstleistungen zu entwickeln, die für das Informations- und Wissensmanagement sowie die Wissens- und Inhaltsindustrien insgesamt unabdinglich sind. Näheres siehe unter http://www.termnet.at.

 
Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe bringt Rückgang des LKW-Verkehrs
Wien/Bern (pte) - Die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) hat den Wachstumstrend im Straßengüterverkehr in der Schweiz gestoppt: Seit ihrer Einführung ist der LKW-Verkehr um acht Prozent zurückgegangen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die im Rahmen des EU-Projektes Desire durchgeführt wurde. Der Verkehrsclub Österreich VCÖ fordert daher auch die rasche Einführung der LKW-Maut nach Schweizer Vorbild. Dieses Modell könnte zur Abnahme des Straßengüterverkehrs um 16 Prozent führen, wie eine VCÖ-Untersuchung ergab.
Seit dem 1. Januar 2001 wird der Lkw-Güterverkehr in der Schweiz nach der Formel gefahrene Kilometer mal Tonnage mal Schadstoffausstoß bemautet. Auch externe Kosten des Lkw-Güterverkehrs wie Gesundheits-, Lärm- und Unfallkosten werden dabei mitberücksichtigt. In den ersten sieben Monaten, vom Januar bis Juli 2001, kam die Untersuchung zu folgenden Ergebnissen: die Flotte an schadstoffärmeren Fahrzeugen, die niedriger bemautet werden, stieg. Gestiegen ist auch der Auslastungsgrad der Fahrzeuge, das heißt, dass der LKW-Verkehr effizienter abgewickelt wurde. "Während seit dem Jahr 1995 der Straßengüterverkehr in der Schweiz durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr stieg, wurde nun eine Abnahme von acht Prozent gegenüber dem Trend festgestellt", so Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut gegenüber pte.
Der VCÖ hat untersucht, welche Wirkung die Lkw-Maut nach Schweizer Vorbild in Österreich haben würde und kam dabei zum Schluss, dass die Lkw-Güterfahrten um 16 Prozent sinken und die Güterverkehrsleistung um nur neun Prozent sinken würde. "Sinnlose Leerfahrten wären dann zu teuer und würden deutlich abnehmen", so Rauh. Die Güterverkehrsleistung von Bahn und Schiff würde um zwei bis vier Prozent steigen, meint der Experte.

 
Streitpunkt „Fiskal-Lkw“: Wichtiger Etappensieg für Österreichs Wirtschaft
Wien (pwk) - In der Frage des Vorsteuerabzugs für sogenannte Minivans ("Fiskal-Lkw") ist eine für Österreich positive Vorentscheidung gefallen. Generalanwalt L.A. Geelhoed weist in seinem dieser Tage vorgelegten Schlussantrag vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) darauf hin, dass die 1996 verfügte Einschränkung des Vorsteuerabzugs nicht EU-konform wäre. Schlussanträge des Generalanwalts geben in der Regel die Richtung für die weitere Behandlung vor dem Gerichtshof vor. Damit stehen die Chancen gut, dass das in etwa zwei bis drei Monaten zu erwartende abschließende EuGH-Urteil der Rechtsmeinung des Generalanwaltes folgt. "Dies wäre ein erfreulicher Sieg für österreichische Unternehmen, die in dieser Sparte aktiv sind", kommentiert der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, die positive Vorabentscheidung des Generalanwalts.
Ebenso begrüßt Dr. Paul Rübig, Präsident des Europäischen Wirtschaftsbundes, die Vorentscheidung des EuGH als ein angesichts der derzeitigen Konjunktursituation besonders erfreuliches Signal. Gerade bei der momentanen Wirtschaftslage sei es von großer Bedeutung, günstige Mittel für die unternehmerische Tätigkeit zu schaffen. So seien die Fiskal-Lkw z.B. gerade für KMU ein wichtiges Instrument zur Kundenanbahnung.
Geelhoed kommt in der Rechtssache "Einschränkung des Vorsteuerabzugs" im einzelnen zu folgenden Schlussfolgerungen:
Den Mitgliedsstaaten ist es nach dem Inkrafttreten der 6. Mehrwertsteuer-Richtlinie verwehrt, das Recht auf Vorsteuerabzug für bestimmte Kraftfahrzeuge auszuschließen, wenn dieser Abzug zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Richtlinie aufgrund einer ständigen innerstaatlichen Verwaltungspraxis gewährt worden ist. Als innerstaatliche Verwaltungspraxis wird der Erlass vom 18. November 1987 angesehen. Dieser sieht für Kleinbusse die Möglichkeit des Vorsteuerabzuges und der Inanspruchnahme von Investitionsbegünstigungen vor.
Die 6. MwSt-RL ermächtigt, wie es in der Begründung weiter heißt, auch nicht zum Ausschluss vom Recht auf Vorsteuerabzug aus Konjunkturgründen ohne vorherige Konsultation des Mehrwertsteuerausschusses. Jedenfalls müssten Ausschlüsse grundsätzlich befristet sein. Sie dürften auch keinen strukturellen Charakter haben.
Auf der Grundlage des Strukturanpassungsgesetzes 1996 war per Verordnung der Kreis der vorsteuerabzugsberechtigten Kraftwagen und Kleinautobusse ("Fiskal-Lkw") gegenüber der vorherigen Verwaltungspraxis enger gezogen worden, was sich als nicht EU-richtlinienkonform erweisen dürfte.
Falls der Europäische Gerichtshof dem Schlussantrag folgt, müsste Österreich die 1996 zusätzlich erfolgte Einschränkung beim Vorsteuerabzug rückgängig machen. Die Beschränkungen vor dem 1.1.1995 wären durch das Urteil nicht berührt. "Im Fall einer positiven Entscheidung des EuGH würde die Wirtschaft umgehend Gespräche mit dem Finanzminister aufnehmen, um zu einer einvernehmliche Lösung im Interesse der Wirtschaft zu finden", kündigt Präsident Leitl an. "Die Sache ist von besonderer Bedeutung für Klein- und Mittelbetriebe, weshalb dies auch im Sinne eines Entlastungsprogramms für den Mittelstand von mir und Rübig besonders forciert wird".

 
Präsident Leitl eröffnet Enquete zum Thema „Netzwerk Transportsysteme“
Kombinierter Verkehr und Telematik als Lösungsansätze im Straßengüterverkehr – Gemeinsame Veranstaltung von Verkehrsministerium, WKÖ und Logistikpool Austria
Wien (pwk) - Der kombinierte Verkehr und innovative Kommunikationstechnologien (Telematik, E-Logistik) können einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der erwarteten Zuwächse im Straßengüterverkehr sowie zur Überwindung der vorhandenen Infrastrukturengpässe liefern. Neue Anwendungen, wie zum Beispiel bei der Donauschifffahrt, zeigen entsprechende Wege in die Zukunft.
Wegen der Bedeutung dieses Themas veranstalten das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), die Wirtschaftskammer Österreich und der Logistikpool Austria (LPA) am Mittwoch, 21. November 2001, gemeinsam eine ganztägige Enquete zum "Netzwerk Transportsysteme". Die Veranstaltung wird durch Verkehrsministerin Monika Forstinger, WKÖ-Präsident Christoph Leitl und dem Obmann der BundessektionTransport, Verkehr, Telekommunikation, Harald Bollmann, eröffnet.
Am Vormittag stehen Fachreferate zum Kombi-Verkehr auf dem Programm, der Nachmittag ist der "Telematik und E-Logistik im intermodalen Verkehr" gewidmet. Die Einleitung zu den Nachmittagsreferaten übernimmt Brigitte Ederer, Vorstandsmitglied von Siemens Austria und designierte Präsidentin des Logistikpools Austria.
Wie die Bundessektion Verkehr in einer Vorschau auf die Info-Enquete berichtet, ist das Aufkommen im Güterfernverkehr Österreichs mit dem Konjunturaufschwung Mitte der 90er Jahre deutlich gestiegen und erreichte 1999 rund 166 Millionen Tonnen. Der kombinierte Verkehr hält davon einen Anteil von elf Prozent.
Das Verkehrsministerium misst dem kombinierten Verkehr für die Zukunft eine zentrale Bedeutung bei. Aus diesem Grund hat das Ministerium ein Förderprogramm für den Kombi-Verkehr geschaffen, bei dem jährlich 40 Millionen Schilling (2,9 Millionen Euro) an Fördermitteln zur Verfügung gestellt werden. Angesprochen werden vor allem innovative Umschlagstechnologien. Neben Neuinvestitionen in den kombinierten Verkehr wie z.B. die Anschaffung von Ladeeinheiten (Container, Wechselaufbauten) oder Umschlagseinrichtungen (Kräne, Stapler, usw.) werden auch Machbarkeitsstudien oder Ausbildungskosten für Kombiverkehrsprojekte mit Barzuschüssen bis zu 50 Prozent unterstützt.
Im Rahmen dieser Veranstaltung können sich Interessenten bei Vertretern des Verkehrsministeriums, von Ökombi, ÖBB und aus dem Logistikbereich über alle in Frage kommenden Förderungsmöglichkeiten informieren.

 
JoWooD mit starkem Umsatz- und Ergebniswachstum
Rottenmann - Die JoWooD Gruppe verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2001 erneut ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum. Der Umsatz erreichte zu Ende des 3.Quartals EUR 27,4 Mio. Im Vergleich zum Vorjahreswert stellt dies - trotz der Ereignisse um den 11. September und der damit verbundenen Verschiebung von World War III ins 4. Quartal - eine Versechsfachung des Umsatzes dar.
Das EBIT erreichte nach drei Quartalen EUR 0,277 Mio. und übertrifft damit das Vorjahresergebnis deutlich sowie die eigenen Erwartungen die zum Ende des dritten Quartals von einem leicht negativen EBIT ausgingen.
Das Konzernergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um EUR 1,7 Mio. auf EUR 1,8 Mio. Erfolge durch neue Spiele und Kooperationen mit Disney und Phenomedia Wachstum und Marktposition der JoWooD konnten im laufenden Geschäftsjahr durch bisher bereits 11 Releases - darunter Erfolgstitel wie Jack Orlando, Gorasul und Zax-The Alien Hunter - deutlich verstärkt werden.
Die mit Phenomedia geschlossene Publishingkooperation und der Distributionsvertrag mit Disney Interactive für den deutschsprachigen Raum stellen langfristig alle Geschäftsbereiche auf eine solide Basis und unterstreichen das erfolgreiche Geschäftsmodell der JoWooD Gruppe. Das Portfolio von Disney Interactive im 4. Quartal 2001 reicht vom Action-Adventure "Atlantis", das auf dem Weihnachtsfilm von Walt Disney Pictures' basiert, über das Fun-Sportspiel "Goofy Skateboarding" bis hin zur Simulation "Achterbahn Designer" sowie diverser Spiele Compilations.
Zusätzlich unterstreicht das Abkommen mit einem der renommiertesten internationalen Unternehmen der Branche die Distributionskompetenz von JoWooD. Mit den weiteren Neuerscheinungen des 4. Quartals ist JoWooD in allen Spiele - Genres bestens für das Weihnachtsgeschäft gerüstet.
Als besonderes Highlight der Neuerscheinungen aus dem Hause JoWooD zeichnet sich für das vierte Quartal bereits die Rennsimulation "Rally Trophy" ab, deren Demoversion innerhalb von 48 Stunden von 150.000 Usern auf der JoWooD Homepage besucht wurde.
Auf Grund der bisherigen Entwicklung geht JoWooD auch für das gesamte Geschäftsjahr 2001 von einem weiteren starken Umsatz- und Gewinnwachstum aus.

 
Risikokapital-Investitionen in Österreich stark geschrumpft
Wien (pte) - Nach dem Boom des vergangenen Jahres sind die Risikokapital-Investitionen in Österreich in den ersten sechs Monaten 2001 empfindlich zurückgegangen. Wurden im ersten Halbjahr 2000 noch 96 Mio. Euro an Beteiligungskapital zur Verfügung gestellt, so ging das Volumen heuer um 44 Prozent auf 54 Mio. Euro zurück. Gleichzeitig ist die Anzahl der Unternehmen, die Beteiligungskapital erhalten haben, von 68 auf 74 gestiegen. Diese Zahlen präsentierte die Austrian Private Equity und Venture Capital Organisation (AVCO), die Interessensvertretung und Dachorganisation der österreichischen Risikokapitalgeber, im Rahmen eines Pressegespräches in Wien.
"Der Markt ist nach wie vor liquide", erklärte AVCO-Geschäftsführer Thomas Jud. Von einem Einbruch könne keine Rede sein, die noch junge österreichische Beteiligungsindustrie habe sich inzwischen etabliert. So zeige die Umfrage der inzwischen 21 AVCO-Mitglieder, dass zumindest 1,285 Mrd. Euro Beteiligungskapital verfügbar sind, wovon erst 385 Mio. Euro vergeben wurden.
Die sinkenden Investitionsvolumina bei leicht steigenden Beteiligungsaktivitäten seien auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Zum Ersten seien die hohen Exit-Erträge, die im Vorjahr beispielsweise noch am Frankfurter Neuen Markt erzielt wurden, nicht mehr in diesem Maße möglich. Das dämpfe sowohl Unternehmensbewertungen als auch Beteiligungspreise, bringe aber gleichzeitig Investitionsreize mit sich. Zweitens verlängere sich bei weitgehend fehlenden Exit-Kanälen die Behaltefrist wieder auf das übliche Niveau von drei bis fünf Jahren. Statt einem rasanten Wachstum wird ein schrittweiser Aufbau der beteiligten Unternehmen angestrebt. Und drittens seien die Risikokapitalgeber insgesamt vorsichtiger geworden. Projekte, die jahrelang Verluste versprechen, würden in der gegenwärtigen Lage nur ungern finanziert.
Generell erfahre der Venture-Capital-Markt gegenwärtig einen Strukturwandel. Im Unterschied zu früheren Boom-Phasen würden nun vermehrt reifere Projekte ausgewählt, wobei die Auswahlkriterien noch strenger gehandhabt werden: Nur zwei bis drei Prozent der analysierten Projekte führen letztlich zu einem Abschluss und damit zur Beteiligung. Trotz des Rückganges der Risikokapitalinvestitionen gibt es in Österreich noch große unausgeschöpfte Potenziale bei KMU und hohen Nachholbedarf am Private-Equity- sowie Venture-Capital-Markt. Laut einer Statistik der European Private Equity and Venture Capital Association (EVCA) wird hier im Verhältnis zum BIP nur 0,1 Prozent Beteiligungskapital investiert. Damit liegt Österreich hinter Ungarn und Polen sowie weit hinter dem Vergleichssieger Island, der ein Verhältnis von 1,5 Prozent aufweisen kann.

 
Außenwirtschaft Österreich unterstützt Fair Trade Initiative
Wien (pwk) - "Fair Trade ist ein Zeichen dafür, dass in der Entwicklungszusammenarbeit die Zukunft nicht in Geschenken liegt, sondern in der Hilfe zur Selbsthilfe." Der stellvertretende Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich und Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) Dr. Egon Winkler begrüßte heute die Fair Trade Initiative und sicherte Unterstützung zu.
Fair Trade ist eine gemeinnützige Initiative, getragen von einer breiten, überparteilichen Öffentlichkeit aus verschiedenen Organisationen und fördert den fairen Handel zugunsten von Produzenten in den Entwicklungsländern. Fair Trade zertifiziert fair gehandelte Produkte mit dem Siegel "Fair Trade Certified". Damit wird den Produzenten ein fairer Mindestpreis, direkter Marktzugang, Vorfinanzierung und der Aufbau langfristiger Handelsbeziehungen garantiert.
Winkler begrüßte diese Initiative auch deshalb, weil auf diese Weise die positiven Impulse der Globalisierung gut dargestellt werden könnten. "Dadurch kann", so der Außenwirtschaftschef, "das Bewusstsein für den internationalen Handel in der österreichischen Bevölkerung und vor allem beim Konsumenten wesentlich gestärkt werden."
Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht macht die Fair Trade Initiative Sinn. So ergeben sich für die Lebensmittelindustrie neue Potenziale für die Entwicklung von Produktnischen und für den Lebensmittelhandels sind neue Marketingimpulse zu erwarten. Winkler abschließend: "Der wichtigste Effekt ist aber, dass durch soziale Standards und gesicherte Abnahmepreise den Produzenten in den Entwicklungsländern eine reelle Chance geboten wird, sich eine gesicherte Existenz aufzubauen."

 
ÖKV warnt: Eigenkapital österreichischer Firmen europaweit an vorletzter Stelle
Eigenkapital der KMUs noch niedriger - Basel II wird Druck auf Firmen verstärken
Wien (pts) - Mit ihrer Eigenkapitalausstattung liegen Österreichs Firmen europaweit an vorletzter Stelle. Dies stellt die Österreichische Kreditversicherungs-AG (ÖKV), die Forderungen österreichischer Firmen im Wert von rund 133 Milliarden Schilling (9,6 Mrd. Euro) versichert, anhand eines Bilanzvergleichs europäischer Kapitalgesellschaften (Europäische BACH-Datenbank 2000/letzte verfügbare Zahlen) und den ihr zur Verfügung stehenden Unterlagen ausländischer Firmen fest.
Portugals, Belgiens und Spaniens Betriebe haben 42 %, 39 % bzw. 38 %, österreichische Unternehmen hingegen durchschnittlich nur 28 % Eigenkapital. Sie liegen somit europaweit an vorletzter Stelle knapp hinter Italien (27 %).

Baugewerbe 3,86 %, Großhandel 10,78 %
Da in der europäischen Statistik Unternehmen erst ab einem Umsatz von 7 Mio. Euro (96 Millionen Schilling) erfaßt werden, lägen die Werte der Klein- und Mittelbetriebe, die in Österreich und Europa mehr als 90 % der Unternehmen stellen, in Wahrheit noch niedriger, so die ÖKV. Für Österreich weise die Oesterreichische Nationalbank (Februar 2001) für das Baugewerbe ein Eigenkapital von 3,86 % aus, für den Großhandel 10,78 % und für das Gewerbe 6,15 %. Einzelhandel, Beherbergungs- und Verpflegungsbetriebe hätten sogar ein negatives Eigenkapital von - 3,55 %, -19,40 % bzw. - 55,72 %. Über ein relativ hohes Eigenkapital verfüge derzeit nur die Industrie mit 30,53 %.

Basel II verstärkt Druck auf Unternehmen
"Die Höhe des Eigenkapitals wird durch das Inkrafttreten von Basel II im Jahr 2005 noch an Bedeutung gewinnen", so Dkfm. Volker Beninde, Vorstandsvorsitzender der ÖKV. "Es wird noch mehr als bisher für die Bonitätsbeurteilung einer Firma herangezogen werden. Unternehmen mit geringem oder negativem Eigenkapital werden einem stärkeren Kostendruck ausgesetzt sein, da sie aufgrund ihrer schlechten Bonität für ihre Fremdfinanzierung höhere Zinsen bezahlen müssen. Dadurch wird es zu einem Ansteigen des Lieferantenkredits kommen. Firmen werden sich auch verstärkt um andere Finanzierungsformen kümmern, Asset Backed Securities (ABS), der Verkauf von Forderungen am Kapitalmarkt, werden an Bedeutung gewinnen. Basel II wird aber auch zu einem verstärkten Ausleseprozeß und zu einem Ansteigen der Insolvenzen führen."
Die Funktion des Eigenkapitals für Eigentümer läge in der Sicherung des Betriebes, aber eben auch in der Erlangen von Fremdfinanzierung, da es als Beurteilungsmaßstab für die Kreditvergabe durch Banken und Lieferantengläubiger herangezogen werde.

Lieferantenposition schwach
Neben der Abfederung gegen Krisen stelle Eigenkapital auch eine wichtige Größe für die Sicherheit von Lieferantenforderungen dar, so Beninde weiter. "Schon heute ist rund ein Drittel der österreichischen Betriebe bilanziell überschuldet. Das Eigenkapital ist oft innerhalb weniger Monate verspielt, Lieferantenforderungen übersteigen das Eigenkapital manchmal um ein Vielfaches. Kommt es dann zu Problemen wie einem Konjunkturrückgang, einem Zahlungsausfall oder einer Zahlungsverzögerung eines wichtigen Kunden, ist der Betrieb insolvent."

Hinterlegungspflicht kaum eingehalten
Während Banken aufgrund ihres besonderen Naheverhältnisses zu ihren Kunden in der Regel relativ gut besichert seien, stehe der Lieferant meist ohne Sicherheiten da. Für Lieferanten sei es vor allem schwierig, aktuelle Informationen zu bekommen, da die Hinterlegungspflicht der Bilanzen beim Handelsgericht von den Unternehmen oft nicht eingehalten werde. Beninde: "Der Vorteil einer Kreditversicherung ist, dass wir Informationen aus vielen Quellen haben und Bilanzen von Abnehmern unserer Kunden direkt zugesandt bekommen."

ÖKV-Prämienplus Juni 2001: 5,9 %
Die ÖKV erzielte im ersten Halbjahr 2001 ein Umsatzplus von 5,9 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs. In der Exportkreditversicherung konnten die Prämieneinnahmen um 6,8 % auf 116,1 Mio. Schilling (8,4 Mio. Euro), in der Warenkreditversicherung um 3,6 % (108,8 Mio. Schilling/7,9 Mio. Euro) und in der Garantieversicherung (Absicherung von Eventualverbindlichkeiten) um 22,2 % auf 13,1 Mio. Schilling (1 Mio Euro) gesteigert werden. Mit einem Marktanteil von 55 % hat die ÖKV weiterhin die Marktführung am österreichischen Kreditversicherungsmarkt inne.

 
Mauerentfeuchtung durch Umpolung der Wassermoleküle macht weltweit Furore
Wien (pts) - Unter 600 Teilnehmern aus 24 Ländern auf der Nürnberger Erfinder- und Neuheiten-Messe wurde der Niederrösterreicher Ing. Wilhelm Mohorn mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Er erhielt die Ehrung für das von ihm erfundene und patentierte Aquapol-System. Dieses ist sowohl in der Lage, feuchte Mauern ohne Chemie, ohne Strom und ohne Bauarbeiten (Mauersägen) durch eine reine Umpolung der Wassermoleküle trocken zu legen als auch - durch Umkehr des Systems - bei Bedarf ohne sichtbaren physikalischen Eingriff den Boden zu befeuchten.
Für die Firma Aquapol, die weltweit bereits auf 25.000 erfolgreiche Projekte der Mauertrockenlegung verweisen kann, ist dies nach mehreren Auszeichnungen (z.B.: Viktor Kaplan-Medaille an den Erfinder) ein neuer Höhepunkt in der Firmengeschichte.
Die Mauerentfeuchtung funktioniert auf einer neuen physikalischen Basis, die durch eine reine Umpolung der Wassermoleküle die Feuchtigkeit zurück in das Erdreich "schickt". Die Erfindung besteht - für Laien erklärt - aus einem neuartigen Generatorsystem, das die Mobilität des Wassers bewirkt. Einmal ist die Trockenlegung von feuchten Mauerwerk ein Segen, andererseits kann die Trockenheit für Böden ein Fluch sein.
Ing. Mohorn ist es gelungen, das System auch umgekehrt einzusetzen. Er aktiviert mit seiner Erfindung sehr schwache elektromagnetähnliche Felder, die Wasser ohne Bodenelektroden schonend an die Oberfläche holen. Theoretisch wäre es damit möglich, bestimmte Wüstenteile wieder fruchtbar zu machen.

 
Bartenstein bewilligt Wintersaisonierskontingent
Wien (bmfwa) - Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein unterzeichnete gestern eine Verordnung, in der er dem österreichischen Wintertourismus für die Saison 2001/2002 insgesamt 6.740 ausländische Saisoniers ermöglicht, das sind 185 Saisoniers weniger als im letzten Jahr. Im Vorjahr betrug das Gesamtkontingent 6.925 Saisoniers. Im Gesamtkontingent sind auch die 860 Saisoniers für die Gletscherregion, die bereits Mitte Oktober genehmigt wurden, enthalten. Die Verteilung der Saisoniers in den Bundesländern: Burgenland 100, Kärnten 100, Niederösterreich 160, Oberösterreich 200, Salzburg 2.360, Steiermark 460, Tirol 2.760, Vorarlberg 550 und Wien 50 Saisoniers ( bzw. Schausteller). Der Wunsch der Wirtschaftskammer für die diesjährige Wintersaison waren 7.985 Saisoniers. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit orientierte sich mit dieser Verordnung, die 9 Tage in Begutachtung war, an den Bedarfserhebungen der jeweiligen AMS Landesstellen.

 
Einigung in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie: KV-Gehälter steigen um 2,7%
Wien (pwk) - In der Nacht zum Mittwoch haben die Sozialpartner in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie nach langen und schwierigen Kollektivvertrags-Verhandlungen doch noch ein Ergebnis erzielt. Die Mindestgehälter für die rund 4.000 Angestellten der allgemeinen Gruppe der Nahrungs- und Genussmittelindustrie steigen rückwirkend mit 1. November um 2,7%. Die Ist-Gehälter werden um 2,5% angehoben. Die rahmenrechtlichen Änderungen wurden weitgehenden von der Globalrunde übernommen.

 
Wiener Börse: Mehr Transparenz mit neuer Marktsegmentierung
Wien (pte) - Der Start der neuen Marktsegmentierung an der Wiener Börse am 2. Januar 2002 soll speziell im Aktienbereich die Transparenz der gelisteten Unternehmen erhöhen. Die endgültige Zusammensetzung der einzelnen Segmente wird am 4. Dezember verlautbart. Im neu geschaffenen "Prime Market", der künftig alle 20 ATX-Werte und rund 16 weitere Aktien beinhaltet, werden für die Unternehmen ab 1.1.2003 verpflichtende Mindestinhalte zu beachten sein. Das erklärte heute, Dienstag, Karl Brauneis, Wiener-Börse-Bereichsleiter für Markets & Products vor Journalisten in Wien. So soll es beispielsweise ein Schema geben, nach dem bei Quartalsberichten innerhalb von zwei Monaten eine verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz sowie Kapitalflussrechnung in Englisch und Deutsch publiziert werden soll.
Insgesamt wird es künftig fünf Marktsegmente an der Wiener Börse geben: Neben dem equity market.at (Aktienmarkt) den bond market.at, otob market.at, warrants.at und other listings.at. "Dot.at" zeige die verstärkte Internetpräsenz der Wiener Börse. "Es werden für die Segmente eigene Internetportale geschaffen", kündigte Brauneis an. Der Aktienmarkt unterteilt sich ab Jahreswechsel in den Prime Market und den Standard Market. Bisher gab es die Marktsegmente ATX Market plus Spezialist Market sowie den Auction Market. Der Prime Market setzt sich wiederum zusammen aus dem ATX - der mit 20 Werten unverändert bleibt sowie dem ATXPrime, der zwischen 30 und 40 Werte umfassen wird. Der ATXPrime wird den ATX 50 ersetzen. Ebenso gestrichen werden der ATX 50P und der ATX MidCap.
Die neue, gestraffte Indexpalette sieht folgendermaßen aus: Es wird mit dem ATXPrime und dem relativ unbedeutenden WBI (Wiener Börsenindex) zwei Segmentindizes geben. Zusätzlich werden drei Themenindizes bestehen: ATX (Liquidität und Größe), ViDX (Wachstum und Technologie) sowie der Branchenindex IATX (ein 13 Werte umfassender Immobilienindex). Der ViDX, der vorläufig mit 14 Unternehmen unverändert bleiben wird, muss laut Brauneis noch einer Änderung unterzogen werden.
Die Schaffung des "Prime Market" soll eine erhöhte Homogenität der hier befindlichen Unternehmen bringen, ihr Image verbessern und eine stufenweise Vorbereitung auf EU-weite Normen sein. Bis 2005 sollen EU-weit internationale Rechnungslegungs-Vorschriften gelten. Der europäische Zug fahre zwar in Richtung IAS (International Accounting Standards), bislang gebe es allerdings noch keine Einigung, so Brauneis. Um in den Prime Market aufgenommen zu werden, muss sich die Aktie im Fließhandel befinden. Ein ausreichender Streubesitz wird ebenso gefordert wie die Zulassung im geregelten Freiverkehr. Vorzugsaktien müssen innerhalb eines Jahres in Stammaktien umgewandelt werden. Davon betroffen sind unter anderem die Wiener Städtische und Agrana. Ausländische Titel werden weiterhin nur durch Entscheidung im Einzelfall (wie es bei Head der Fall war) aufgenommen. Aus diesem Grund werde die HVB nicht im Prime Market zu finden sein.
Die Folgepflichten nach Aufnahme in das Prime-Market-Segment sind ebenso umfangreich wie die Aufnahmekriterien. Neben der verpflichtenden Rechnungslegung nach IAS oder US-GAAP und Quartalsberichten mit Mindestinhalten müssen Jahresabschlüsse künftig innerhalb von vier Monaten in Deutsch und Englisch veröffentlicht werden. Die Veröffentlichung eines Unternehmenskalenders wird ebenso gefordert wie der Anschluss ein elektronisches System (z.B. für Ad-hoc-Publizität").

 
Weinbau: Österreich führt beim Umstellungsprogramm
Wien (aiz) - Die erfolgreiche Abwicklung der Umstellungsaktion im Weinbau stand im Mittelpunkt der Delegiertenversammlung des Österreichischen Weinbauverbandes im Reichensteinhof in Poysdorf. Die erfreuliche Feststellung von Sektionschef Walter Klasz vom Landwirtschaftsministerium, dass Österreich beim Umstellungsmodell Klassenbester sei, wurde mit folgenden eindrucksvollen Fakten untermauert: Bisher wurden 3.824 Beihilfeansuchen eingebracht, davon bereits 2.086 ausbezahlt. Die Umstellungsfläche umfasst 3.120 ha, davon wurden 1.900 ha ausbezahlt. Das Beihilfevolumen erreicht ATS 287 Mio., davon werden ATS 165,5 Mio. in zwei Tranchen ausbezahlt. Die dritte Tranche im Jahre 2002 erreicht ATS 104 Mio.
Bei der Umstellungsfläche liegt die Rotweinsorte Zweigelt mit über 663 ha weit an der Spitze, gefolgt von Grüner Veltliner (193 ha), Blaufränkisch (153 ha), St. Laurent (98 ha), Welschriesling (95 ha), Chardonnay (76 ha), Merlot (73 ha) und Rheinriesling (73 ha). „Trotz des gewaltigen Trends zum Rotwein wird es sicherlich nicht zu einem Rotweinüberschuss kommen“, erklärte Weinbaupräsident Josef Pleil, da es in Österreich nur 12.600 ha Rotweinfläche gebe, die derzeit getrunkene Menge von 110 Mio. l benötige jedoch eine Fläche von 20.000 ha. „Es fehlen somit 7.400 ha, die wir bei Weißwein zu viel haben“, so Pleil.

Pleil: Qualität steht an oberster Stelle
Allerdings wäre es zu wenig, nur die Produktion von Rotweintrauben zu forcieren, die Qualität müsse an oberster Stelle stehen, dies gelte nicht nur für die großen Weingüter. In diesem Zusammenhang verwies Pleil auf die Bedeutung der Interprofessionellen Komitees, die aus Vertretern von Produktion und Handel bestehen und heuer bereits in den Weinbaugebieten Wachau, Traisental, Thermenregion und Carnuntum errichtet wurden.
Chancen hätten die Winzer nur mit Qualitätswein, von dem es immer noch zu wenig gebe, betonte der Präsident. So umfasse das Weinviertel 33 % der Weinbaufläche, aber nur 22 % sei Qualitätswein. Zur Osterweiterung meinte Pleil, dass die Grenzöffnung zur Tschechischen Republik und zur Slowakei gerade für Österreichs Weinbauern Chancen biete, da zum Beispiel Tschechien ein Weinimportland sei und gute Absatzmöglichkeiten biete. Nach Prag oder Brünn sei es schließlich näher als nach Salzburg oder Innsbruck. „Die Grenzöffnung ist daher kein Grund zum Weinen, statt wehklagen ist Marktbearbeitung angesagt“, unterstrich Pleil.

 
Österreichische Reisebüros atmen auf: Talsohle überwunden
Wien (pwk) - Der Fachverband der Reisebüros musste in den letzten Wochen Beschwerden von mittelständischen Reisebüros verzeichnen, die sich von ihren Hausbanken unter Druck gesetzt fühlten. Diese Maßnahmen entsprachen nicht der realen Situation der Reisebürobranche. Denn inzwischen melden die Reisebüros wieder erfreulichere Buchungsziffern. Durch die rasche Einführung eines Kurzarbeitsmodells sowie von Weiterqualifizierungsbeihilfe für Mitarbeiter in Reisebüros ist es gemeinsam mit AMS und Gewerkschaft gelungen, die Reisebüros auch bei den Lohnkosten anteilsmäßig zu entlasten.
"Wir können von einer Erholung in unserem Geschäft sprechen" sagt erleichtert Dkfm. Edward Gordon, Fachverbandsvorsteher der Reisebüros in der Wirtschaftskammer Österreich. "Obwohl die Buchungen bei weitem noch nicht das Vorjahresniveau erreicht haben, so ist die Tendenz steigend. Kunden haben wieder in einem gewissen Maße zum Alltag zurückgefunden und die Reisebüros sind nicht mehr leer. Die Reisekataloge für den Sommer werden noch Ende November bzw. im Dezember geliefert. Dann ist mit einem größeren Kundeninteresse zu rechnen". Es werden, wie Gordon hervorhebt, unter anderem besondere Angebote gesucht, die nur beschränkt verfügbar sind.)

 
Verbund steigert Konzernergebnis um 91,1 Prozent
Wien (pte) - Der Verbund hat die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres mit einer deutlichen Steigerung des Konzernergebnisses beendet. Gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres stieg das Ergebnis um 91,1 Prozent auf 84,6 Mio. Euro, wie der Energiekonzern heute, Dienstag, mitteilte. Während das operative Ergebnis (EBIT) nur geringfügig um 0,5 Prozent auf 224,1 Mio. Euro verbessert werden konnte, wurde der Gewinn vor Steuern um 75,1 Prozent auf 128,5 Mio. Euro gesteigert. Der Umsatz, der bereits zu 53 Prozent im Ausland generiert wurde, erhöhte sich um 25 Prozent auf 230 Mio. Euro.
Die neuerliche Ausweitung des Auslandsabsatzes um 113 Prozent und die Verkaufserfolge im Geschäftskundenbereich des Inlandes (+31%) hätten die weiter rückläufigen Umsätze mit Landesgesellschaften (-15%) deutlich überkompensieren können. Die Netzerlöse blieben im Vergleich zur Vorjahresperiode mit einer Steigerung von 1,8 Prozent nahezu unverändert. Auch der Schuldenabbau laufe wie geplant. Der um rund 30 Mio. Euro (+12%) gestiegene Cash-Flow habe die Kapitalstruktur nachhaltig verbessert. Das Finanzergebnis wurde durch die fortgesetzte Entschuldung des Konzerns (rund 500 Mio. Euro) und durch die positive Entwicklung bewertungsbedingter Kurseffekte aus Fremdwährungsverbindlichkeiten um 54 Mio. Euro bzw. 36% deutlich entlastet. Durch den weiteren Ausbau der Stromhandelsaktivitäten stieg der Strombezugsaufwand um 253 Mio. Euro (-120%) an und führte zu einer Reduktion der Deckungsbeiträge.
Der Gewinn je Aktie stieg im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um 90 Prozent auf 2,74 Euro. Für das Gesamtjahr rechnet der Verbund mit einem EBIT von rund 310 Mio. Euro, was einer leichten Steigerung um drei Prozent entsprechen würde. Die Entschuldung und Umstrukturierung soll weiter vorangetrieben werden. Weiters werde an startegischen Allianzen mit der steirischen ESTAG und der deutschen e.on gearbeitet.

 
Post: Bestätigung des Restrukturierungskurses
Wien -Die Österreichische Post AG verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres 2001 Umsatzerlöse, die mit ATS 15,18 Mrd (EUR 1,1 Mrd) in etwa auf dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (ATS 15,24 Mrd; EUR 1,11 Mrd) lagen. Bei Brief-, Info-Mail und Paketerlösen konnte auf Grund der im Jahr 2001 vorgenommenen Tarifanpassung Verbesserungen erzielt werden. Allerdings ist besonders bei Briefsendungen eine negative Marktentwicklung zu beobachten. Erhöhtes Kostenbewusstsein im öffentlichen Dienst (z.B. der Versand von Standardbriefen an Stelle von RSb-Sendungen), die Verwendung von alten Beständen an Schilling-Briefmarken vor der EURO-Umstellung sowie ein erhöhter Wettbewerbsdruck tragen ebenfalls zur Verschlechterung der Marktlage bei.
Deutlich negative Auswirkungen auf die Umsatzerlöse haben die Verminderung der Abgeltung für gemeinwirtschaftliche Leistungen aus der Zeitungsbeförderung und der P.S.K.-Schalterdienstleistungen. Diese Rückgänge sowie gestiegene Abschreibungen wirkten sich auch auf das operative Ergebnis der Österreichischen Post AG aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für die ersten drei Quartale lag mit minus ATS 98,9 Mio (EUR 7,2 Mio) um rund 10% unter dem Ergebnis des Vorjahres.

Maßnahmen zur Kostensenkung greifen
Die Maßnahmen zur Kostensenkung und Optimierung der Prozessabläufe sowie die Einführung des neuen Schichtmodells und die laufenden Restrukturierungen zeigen deutlich positive Auswirkungen. So konnte der Personalaufwand in den ersten drei Quartalen 2001 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund ATS 261 Mio (EUR 19 Mio) gesenkt werden. Insgesamt beschäftigte die Österreichische Post AG per Ende August dieses Jahres 32.380 Mitarbeiter (Vollzeitkräfte) gegenüber 34.130 im August des Vorjahres.
"Dass wir trotz der schwierigen Marktlage unseren Umsatz auf Vorjahresniveau halten konnten, bestätigt die Richtigkeit unserer Restrukturierungen in den Bereichen Schalter und Distribution," Generaldirektor-Stellvertreter und Vorstandsdirektor für Finanzen Dr. Rudolf Jettmar. "Die Marktentwicklung und der steigende Wettbewerbsdruck zeigen aber, dass weitere Einsparungen unbedingt notwendig sind, um langfristig positiv zu wirtschaften. Wir werden daher unseren Kurs der Restrukturierung und der Modernisierung konsequent fortsetzen."
Für das Gesamtjahr 2001 erwartet man bei der Post auf Grund des traditionell umsatzstarken 4. Quartals und der positiven Entwicklungen im Personalbereich ein operatives Ergebnis in der Höhe des Vorjahres bei leicht niedrigeren Umsatzerlösen.

 
Norwegen – ein kleiner, aber interessanter Markt für österreichische Exporteure
Oslo/Wien (pwk) - "Der norwegische Markt ist auf Grund seiner geringen Größe relativ übersichtlich und transparent und besonders für Klein- und Mittelbetriebe, die hohe Vorlaufkosten im Export vermeiden wollen, besonders attraktiv", stellt der österreichische Handelsdelegierte in Oslo, Robert Luck fest. "Besondere Chancen werden österreichischen Unternehmen im Bereich Umwelttechnologie, Recycling und der Ökobranche eingeräumt", so Luck im Hinblick auf einen gewissen Nachholbedarf in Norwegen. Die Außenhandelsstelle Oslo verweist in diesem Zusammenhang besonders auf eine Veranstaltung im Herbst 2002, die „VVS-Dagene“, Messe mit Fachtagung), die sich mit Wärmetechnik und Bioenergie beschäftigt.
Die österreichischen Exporte legten in den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres um erfreuliche 7,8% auf 1.896 Mio. ATS zu, rund die Hälfte davon entfielen auf Lieferungen von Maschinenbauerzeugnissen und Fahrzeugen. Innerhalb dieser Warengruppe dominieren wertmäßig die Exporte von PKW, die um 15,7% auf 234 Mio. ATS gestiegen sind. Kraftfahrzeuge bleiben damit weiterhin das mit Abstand wichtigste Exportprodukt Österreichs nach Norwegen.
Im Konsumgüterbereich sind besonders die Exporte österreichischer Sportgerätehersteller, insbesonders im Bereich Wintersportausstattung mit einem Plus von 30% hervorzuheben. Hinter dieser Zahl stehen vor allem die erfolgreichen Aktivitäten der Fa. Fischer Ski. "Österreichische Konsumgüterproduzenten haben auf Grund der hohen Aufnahmefähigkeit des Marktes für Produkte des gehobenen Bedarfs ihre Marketingaktivitäten in Norwegen verstärkt", berichtet der Handelsdelegierte. Luck: "Diesen Trend unterstützen wir mit branchenspezifischen Aktionsprogrammen heuer und im kommenden Jahr wie Wirtschafsmissionen, Messebeteiligungen und individuell gestalteten Markterschließungskonzepten."
Die aktuellen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich auch auf die norwegische Konjunktur negativ ausgewirkt. Die Leistungsbilanz erreichte allerdings auf Grund des hohen Erdöl- und Erdgaspreisniveaus zur Jahresmitte einen neuen Rekordwert von 113 Mrd. NOK (ca. 14 Mrd. Euro). Für das Gesamtjahr wird ein Überschuss von 210 Mrd. (ca. 26 Mrd. Euro prognostiziert). Der Leistungsbilanzsaldo würde damit bereits 14% eines Jahres-BIP ausmachen. Der Ölfonds, in dem die Einnahmen aus dem Offshoregeschäft international langfristig veranlagt werden, kann somit im Laufe des Jahres weitere Dotationen erwarten und soll zum Jahresende einen Wert von 632 Mrd. NOK (ca. 78 Mrd. Euro), mehr als die Hälfte eines Jahres BIP erreichen! Für ausgabenseitig wirksame konjunkturbelebende Maßnahmen ergibt sich damit aber auch ein ausreichender Spielraum.
Mit Jahresbeginn wurde der Mehrwertsteuersatz von bisher 23% auf 24% angehoben und im Gegenzug mit Wirkung vom 1. Juli der Satz für Nahrungsmittel halbiert (12%). Man hofft damit, gemeinsam mit einer von der norwegischen Zentralbank unterstützten Hochzinspolitik, die Inflation in den Griff zu bekommen und gleichzeitig vorsichtig konjunkturbelebende Maßnahmen zu setzen.
Für das ablaufende Jahr wird trotz der eher schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf Grund einer wieder anziehenden Investitionstätigkeit des Offshoresektors und des öffentlichen Bereichs sowie einer Belebung der Konsumausgaben der privaten Haushalte eine leichte Konjunkturerholung erwartet, wobei die Schätzungen für die Gesamtjahreswachstumsrate zwischen 1 und 1,5% liegen. "Unternehmen, die an der positiven Trendwende im Offshorebereich teilhaben wollen, sollten sich schon jetzt den geplanten Austro-Visions-Stand auf der „Offshore Northern Seas ONS 2002“ im August des nächsten Jahres vormerken", so der Handelsdelegierte.
Weitere ausführliche Informationen zum norwegischen Markt sind auf der Homepage der AHST Oslo: www.austria.no zu finden.

 
Erstes Umspannwerk mit neuer kompakter Schaltanlage
Linz - VA TECH Transmission & Distribution erhielt von der Stadt Frankfurt (Oder) einen Auftrag im Wert von rund € 8 Millionen zur elektrischen Anbindung des Technologieparks an das Hochspannungsnetz der e.dis Energie Nord AG. Für die Elektroenergieversorgung der neuen Chipfabrik der Stadt Frankfurt (Oder) und das Institut für Halbleiterphysik wird ein 110/20 kV-Umspannwerk errichtet.
Die Leistungen für dieses 10-feldrige Turnkey-Projekt umfassen den Hoch- und Tiefbauteil, die Lieferung, Montage und Inbetriebnahme von 110 und 20 kV Anlagen, die Lieferung von 5 Stück 110/20 kV-Transformatoren vom Linzer Transformatorenwerk der VA TECH T&D sowie alle erforderlichen Nebenanlagen wie Schutz, Leittechnik und Eigenversorgung. Weiterhin werden zur Anbindung an das 110 kV-Netz der e.dis Energie Nord AG vier Freileitungen in die 110 kV Schaltanlage eingebunden.
Bei der 110 kV gasisolierten Anlage handelt es sich um die neue kompakte Innenraum-Schaltanlage TH7m von VA TECH Schneider High Voltage, die im Rahmen eines Kundentages im Sommer 2001 auch in Wien präsentiert wurde.
Dieser Auftrag ist der erste Turnkey-Auftrag des seit Jänner 2001 operativen Joint Ventures VA TECH Schneider High Voltage in Deutschland und somit ein deutliches Zeichen für die erfolgreiche Integration in die VA TECH T&D-Gruppe.

 
Kapsch: Neue Struktur für die Zukunft
Gruppe wird Konzern mit vier selbstständigen Unternehmen
Wien (pte) - Das Kommunikationsunternehmen Kapsch AG hat sich eine neue Struktur verpasst. Künftig wird das Unternehmen als Konzern mit vier eigenständigen Töchtern geführt. Neben der bereits bestehenden Kapsch BusinessCom werden im Laufe des nächsten Jahres die Kapsch TrafficCom, die Kapsch CarrierCom und die Kapsch Components ihre operative Tätigkeit aufnehmen. "Unser Anspruch ist die europäische Qualitäts- und Innovationsführerschaft in den Regionen und Segmenten, in denen wir tätig sind", so Vorstandsvorsitzender Georg Kapsch heute, Montag, vor Journalisten. Als noch zu bearbeitende Hoffnungsmärkte nannte Kapsch die USA und Brasilien.
Kapsch BusinessCom (KBC) werde sich weiterhin mit "intelligenten" Kommunikationslösungen für Enterprises befassen, so Vorstand und COO Kari Kapsch. Man setze dabei auf "All-in-solutions" wie z.B multimediale Netzlösungen oder Lösungen für value added offices wie etwa dem Outsourcing von Helpdesks, Call Centern etc. In den nächsten drei Jahren strebt KBC eine Top-drei-Position in Zentral- und Mitteleuropa erreichen. Die Kapsch TrafficCom wird mit 1. Januar 2002 ihren offiziellen Betrieb aufnehmen. Das Unternehmen bietet Telematiklösungen für Schiene und Straße wie etwa Mautsysteme oder Road-Pricing an und ist dabei u.a. in Österreich, Schweden, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen, Russland, Australien, Argentinien oder China tätig.
Die KapschCarrierCom startet als eigenständiges Unternehmen am 1. April 2002. Das Unternehmen errichtet Telekommunikations-Festnetze für Carrier mit Schwerpunkt in den Betreichen Vermittlungseinrichtungen, Backbone und Access. Zusätzlich werden Mobilfunknetze aller Generationen (GMS, GPRS und UMTS) aufgebaut. CarrierComm konzentriert sich dabei auf die Märkte Zentral- und Mitteleuropa mit Schwerpunkt Deutschland und Schweiz. Kapsch wird auch weiterhin auch als produzierendes Industrieunternehmen tätig sein. Die am 1. Juli 2002 startende KapschComponents fertigt Produkte aus den Bereichen Verkehrs- und Bahntechnik sowie eigenentwickelte Kommuniukationssysteme.
Insgesamt wurde ein "dreistelliger Millionenbetrag mit vorne einer eins" für die Neustrukturierung, die bereits seit April dieses Jahres läuft, aufgebracht. Das Ergbnis der Gruppe (Jahresfehlbetrag) werde im laufenden Geschäftsjahr ebenfalls negativ ausfallen, so Finanzvorstand Franz Semmernegg Neben der Steuerungsfunktion sei es auch eine wesentliche Aufgabe der neuen Holding, die einzelnen Töchter auf einen Börsengang vorzubereiten. Wann genau die erste Kapsch-Tochter an die Börse geht, sei noch ungewiss, meinte Semmernegg. Am wahrscheinlichsten sei ein Going public der Kapsch TrafficCom, "realistischerweise" aber nicht vor Herbst 2002.