Wirtschaft der Woche vom 13. 11. bis 19. 11. 2001

   
Die Konjunkturflaute trifft den Handel
Wien (pwk) - Die jüngsten Zahlen des Instituts für Gewerbe- und Handelsforschung zeigen, dass die Konjunkturflaute den Handel trifft: Im Zeitraum Jänner bis Oktober 2001 ergab sich demnach ein reales Nullwachstum der Einzelhandelsumsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. "Stagnierende Umsätze bedeuten, dass die Einkommen der Selbständigen in diesem Jahr sinken. Denn allein die Euro-Umstellung verursacht im Einzelhandel eine erhebliche Kostensteigerung. Dazu kommen höhere Einstandspreise für den Handel in vielen Bereichen", erklärt Komm.Rat Erich Lemler, Obmann der Sektion Handel der Wirtschaftskammer Österreich.
Nach neuesten Zahlen der Statistik Austria kann der Handel die Kostensteigerungen nicht auf die Preise überwälzen: Während die Preise zwischen Oktober 2000 und Oktober 2001 allgemein um 2,6% stiegen, verzeichnete der Einzelhandel im selben Zeitraum gemäß Statistik Austria nur eine Preissteigerung von 1,7%. "Der Einzelhandel war daher nachweisbar eher ein Preisdämpfer als ein Preistreiber", betont Lemler.
Trotz dieser schwierigen Situation beschäftigt der österreichische Handel heute mit 503.532 Arbeitnehmern mehr Menschen als im Vorjahr und weit mehr als etwa die Industrie. Angesichts des Verhaltens der Gewerkschaft rund um die Kollektivvertragsverhandlungen sieht Mag. Alois Wichtl, Verhandlungsleiter auf Arbeitgeberseite, diese Entwicklung aber gefährdet: "Da die Mehrheit unserer Betriebe heuer kaum einen finanziellen Spielraum hat, gefährdet eine zu starke Erhöhung der Gehälter Arbeitsplätze. Dies kann nicht im Interesse der Gewerkschaft sein."
Von den Kampfmaßnahmen, die die Gewerkschaft aus Anlass der Kollektivvertragsverhandlungen angekündigt hat, zeigen sich beide, Lemler und Wichtl, unbeeindruckt: "Die Lage der Unternehmen und damit die Sicherheit der Arbeitsplätze machen mir mehr Sorgen als Kampfmaßnahmen der Gewerkschaft", so Lemler.
Wichtl kritisiert die Gewerkschaft: "Wir kommen einer Einigung nicht näher, wenn eine Seite mitten in laufenden Verhandlungen auf Demonstrationen statt auf Gespräche setzt. Wir jedenfalls werden weiterhin das Gespräch suchen."

 
Kartellgericht genehmigt EnergieAllianz
Wien (pte) - Das Oberlandesgericht Wien hat den Zusammenschluss der Strom- und Gasaktivitäten von Bewag, Begas, EVN, Linz AG und Wiener Stadtwerke Holding zur EnergieAllianz Austria genehmigt. Der Beschluss sei mit Wirkung vom 12. November erfolgt, teilte die EnergieAllianz am Freitag mit. Das Oberlandesgericht Wien war das in dieser Frage zuständige Kartellgericht.
Mit der Entscheidung sei die Basis für die Bildung eines österreichischen Energiedienstleisters mit Multi-Utility-Ausrichtung geschaffen worden. Die EnergieAllianz habe als Marktführer bei den heimischen Endkunden die besten Voraussetzungen, die Herausforderungen der europäischen Strom- und Gasmarktliberalisierung zu bewältigen und die Chancen in Österreich und den Nachbarstaaten zu nutzen.
Die EnergieAllianz Austria GmbH wird die Leitgesellschaft für den Strom- und Gasvertrieb der Partnerunternehmen. Die Energiebeschaffung wird von der Handelsgesellschaft e&t wahrgenommen. An der e&t sind die Bewag mit sieben Prozent, die Begas mit drei, die Linz AG mit zehn und EVN sowie Wiener Stadtwerke mit jeweils 40 Prozent beteiligt.

 
Siemens errichtet Technologiepark Villach
Villach - Nach nur 14 Monaten Bauzeit wird das Technologiezentrum des Technologieparks Villach am 15. November 2001 feierlich an Investoren und Mieter übergeben. Siemens Österreich ist in mehrfacher Weise an der Errichtung des größten Technologieparks im Süden Österreichs beteiligt. Der Unternehmensbereich Project Development (PD) hat die Projektentwicklung übernommen. Siemens Gebäudemanagement & -services GmbH (SGS) wurde als Generalunternehmer mit der Konzeption, Planung, der schlüsselfertigen Errichtung sowie der Betriebsführung und Instandhaltung des Technologieparks beauftragt. "Der Technologiepark Villach ist ein Paradebeispiel für Total Facility Management, also Planung, Errichtung und Betrieb aus einer kompetenten Hand. Und das über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Ziel ist die optimale Nutzung sowie die nachhaltige Werterhaltung des Objektes", erläutert Mag. Brigitte Ederer, Mitglied des Vorstandes der Siemens AG Österreich.
Die Errichtung des Technologieparks erfolgt in mehreren Baustufen. Der erste Bauabschnitt, das Technologiezentrum mit einer Fläche von 15.000 m2, wurde Ende August 2001 fertiggestellt. Als eines der ersten Unternehmen ist addIT, eine Tochtergesellschaft der Siemens Business Services GmbH &Co (SBS), in den neu errichteten Technologiepark eingezogen. addIT errichtet und betreibt im neuen Technologiepark Villach das erste private professionelle Rechenzentrum Kärntens. Die zweite Baustufe des Technologieparks, das im Vollausbau 21.000 m2 große Innovationszentrum, wird bereits im Mai 2002 bezugsbereit sein.
Zum Arbeitsgebiet Gebäudetechnik der Siemens AG Österreich gehören neben dem Siemens Bereich Project Development (PD) die Gesellschaften Siemens Building Technologies GmbH & Co OHG (SBT), Siemens Gebäudemanagement & Services GmbH (SGS), SITEC Bau- und Anlagenerrichtungsgesellschaft mbH (SITEC), Bacon Gebäudetechnik GmbH & Co KG (Bacon) und Landis & Staefa (Österreich) Aktiengesellschaft (L&S). Die Siemens Building Technologies (SBT) ist Trendsetter bei der Lifecycle orientierten Betrachtung und Konzeption von Gebäuden und deckt gemeinsam mit der Tochter SGS und SITEC den gesamten Lebenszyklus des Objektes ab. SGS verfügt über eine breite Palette an Kompetenzen für Facility Management Aufgaben in anspruchsvollen Gebäuden. Abgedeckt werden die klassischen Bereiche des technischen, infrastrukturellen und kaufmännischen Gebäudemanagements um dem Kunden gesamthafte Lösungen aus einer Hand anbieten zu können. Darüber hinaus übernimmt SGS als Outsourcing Partner auch das komplette Gebäudemanagement des Kunden. PD ist die zentrale und vernetzt agierende Projektentwicklungsabteilung der Siemens AG Österreich. Schwerpunkte sind Businessparks, Technologiezentren, Fachhochschulen sowie Tourismusprojekte in Österreich. Zu den wichtigsten Technologie- und Businessparkprojekten zählt neben dem Technologiepark Villach der Innovapark Innsbruck, als größter Businesspark Westösterreichs. Am Wiener Höchstädtplatz, einem in Entwicklung befindlichen Technologiezentrum, wird derzeit als erster Bauabschnitt eine Fachhochschule errichtet. In Brunn am Gebirge ist Siemens darüber hinaus an der Errichtung des Businessparks Campus 21 beteiligt.

 
Ziel der 40 %-Abgabenquote erfordert schon 2003 spürbare Entlastung
Wien (pwk) - "Wir unterstützen den voranschreitenden gegenwärtigen Konsolidierungskurs der Bundesregierung, wenn wir auch eine rein ausgabenseitige Konsolidierung präferiert hätten", erklärte Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich bei seinem heutigen Vortrag im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Tagung der Kammer der Wirtschaftstreuhänder. Wehrmutstropfen sei vor allem, dass die Unternehmen durch die steuerlichen Maßnahmen des Bundesbudgetbegleitgesetzes 2001 die Hauptlast der Konsolidierung tragen und die Abgabenquote etwa um einen Prozentpunkt angestiegen ist. "Wenn wir bis 2010 eine Abgabenquote von 40 % erreichen wollen, sind schon ab 2003 spürbare Entlastungen wie Senkung der Lohnnebenkosten und Umsetzung der Steuerreform geboten", betonte Schenz.
Einerseits seien die staatlichen Ausgaben zu reduzieren, um die Defizite zu senken, andererseits seien langfristig aber auch die Einnahmen zurückzuführen, damit der Handlungsspielraum der Wirtschaft nicht durch hohe Abgabenbelastungen eingeschränkt wird. Als Hauptvorteile eines ausgeglichenen öffentlichen Haushalts strich Schenz vor allem die Sicherung des Generationenvertrags und die Stärkung der Bonität Österreichs auf internationaler Ebene hervor. Außerdem sei ein ausgeglichenes Budget wichtige Voraussetzung, damit strukturelle Reformen des Steuersystems überhaupt zielführend sind. "Erreicht werden kann das Ziel einer stabilitätsorientierten Budgetpolitik zu einem Gutteil durch mutige Reformen in der öffentlichen Verwaltung", zeigte sich Schenz überzeugt. "Es muss möglich sein, bei einer hohen Staatsquote in Österreich eine Einsparung von 10 % der Verwaltungsausgaben von Bund, Länder und Gemeinden zu erzielen. Das sind rund 50 Mrd Schilling aufgeteilt auf mehrere Jahre." Weiters müssen auch Reformen im Sozialsystem sowie die Reduktion der Schulden, die das Bundesbudget mit jährlich etwa 100 Mrd Schilling belasten, weiterverfolgt werden.
Zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit in Österreich ansässiger Unternehmen ist auch die Steuerpolitik gefordert, betonte Schenz, "denn nur sie kann die langfristigen steuerlichen Rahmenbedingungen schaffen, die für ein anhaltendes Wirtschaftswachstum mitentscheidend sind." Die Steuerpolitik müsse sich an internationalen Entwicklungen orientieren. Nach Abschluss der Budgetsanierungsphase sei vor allem eine Reform im Bilanz- und Ertragssteuerrecht vorrangig, die sich nicht nur auf mögliche Steuersatzkorrekturen beschränkt, sondern Anpassungen vornimmt, die den unternehmerischen Spielraum erweitern, konkretisierte Schenz. Als Beispiel schlug der Vizepräsident die Schaffung eines Gruppenbesteuerungssystems vor, das den konzerninternen Leistungsaustausch nicht mehr behindert und eine Kompensation von Gewinnen und Verlusten sicherstellt.
Zur Senkung der Lohnnebenkosten sehe er, Schenz, besonders im sozialpolitischen Bereich noch einiges Einsparungspotential, wie zB durch den Entfall der Entgeltfortzahlung bei Freizeitunfällen, die den Arbeitgeber derzeit mit rund 3 Mrd Schilling pro Jahr belastet. "Zur Eigenkapitalstärkung der Betriebe hat die Wirtschaftskammer Modelle überlegt, die nun auf politischer Ebene einer eingehenden Diskussion zugeführt werden sollen", berichtete Schenz. Überlegenswert seien insbesondere das Betriebssteuermodell sowie Modelle einer begünstigten Besteuerung und einer steuerbegünstigten Rücklage nicht entnommener Gewinne, so der WKÖ-Vizepräsident bei der Wirtschaftstreuhändertagung.

 
voestalpine: Sinkende VA-Tech-Anteile reduzieren Gewinn
Linz (pte) - Die Voest Alpine AG ("voestalpine") hat im ersten Halbjahr dieses Jahres (April bis September) bei einem Umsatzplus von 7,7 Prozent 90 Prozent weniger Nettogewinn eingefahren als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hauptgrund dafür waren Abwertungen der 19-Prozent-Beteiligung an der VA Tech. Die VA-Tech-Aktie hat innerhalb eines halben Jahres 19 Euro eingebüßt. Das bedeutet, "dass wir 55 Mio. Euro verloren haben", erklärte voestalpine-Chef Franz Struzl (Bild) heute, Freitag, vor Journalisten in Wien. Die voestalpine wolle aus der VA Tech aussteigen, ergänzte Struzl, die Beteiligung sei bereits vom Anlagevermögen auf das Umlaufvermögen umgebucht worden.
Dennoch seien die Halbjahresergebnisse "zufriedenstellend", nachdem im Vorjahr die besten Zahlen der Geschichte erwirtschaftet wurden. Das zweite Halbjahr werde in etwa so gut sein wie das erste. Er rechne damit, dass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen 2001/2002 das Ergebnis des vorletzten Geschäftsjahres (1999/2000) erreicht werden könne, sagte Struzl. Damals belief sich das EBIT auf 153 Mio. Euro.
Die Umsatzsteigerung im ersten Halbjahr von 1,52 auf 1,64 Mrd. Euro resultierte laut Struzl je zur Hälfte aus dem operativen Geschäft und aus Akquisitionen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich um 19 Prozent auf 201 Mio. Euro. Der EBIT-Rückgang von 40 Prozent auf 87 Mio. Euro gegenüber dem besten Halbjahr der Unternehmensgeschichte sei auf zum Teil gesunkene Produktpreise (die Erlöse in der Division Stahl gingen um 7,7 Prozent zurück) sowie auf "extrem" gestiegene Rohstoffpreise (plus sieben Prozent) zurückzuführen. Ein verbesserter Produktmix, leicht gestiegene Absatzmengen und Kostenreduktionsprogramme - 20 Mio. Euro konnten im ersten Halbjahr eingespart werden - hielten laut voestalpine-Chef den Rückgang in Grenzen. Der Nettogewinn reduzierte sich von 96,2 auf 9,1 Mio. Euro oder von 2,91 auf 0,28 Euro pro Aktie. Ohne Abwertung der VA-Tech-Anteile hätte der Gewinn je Aktie 1,36 Euro betragen. Die Dividende werde mit 1,2 Euro pro Aktie jedoch gegenüber dem Vorjahr gleich belassen, kündigte Struzl an.
Der Konzern sei sehr stark von der allgemeinen Wirtschaftslage abhängig, da es erst ab einem BIP-Wachstum von zwei Prozent zu einem Stahlwachstum komme. 2001 und 2002 werde es daher kein Stahlwachstum geben. Das Wellental dürfte in den ersten Monaten 2002 durchschritten werde, sagte Struzl. Mit nachhaltigen Erlössteigerungen könne erst gegen Mitte des kommenden Jahres gerechnet werden. Er sehe sich in der Entscheidung bestätigt, die voestalpine von einem Stahlerzeuger zu einem Stahlverarbeiter zu machen. Dadurch wäre das Unternehmen nicht mehr so stark von Konjunkturentwicklungen abhängig.
Die mit einem Umsatz von 989 Mio. Euro mit Abstand größte Division Stahl war von der Wirtschaftsentwicklung am meisten betroffen. Der Betriebserfolg (EBIT) halbierte sich auf 57,5 Mio. Euro. Die Divisionen Bahnsysteme und Profilform blieben beim EBIT nur knapp unter dem Ergebnis des Vorjahres. Das für die im Aufbau befindliche Division motion zuständige Vorstandsmitglied Wolfgang Eder zeigte sich mit der Entwicklung beim niederländischen Automobil-Zulieferer Polynorm zufrieden, für den die voestalpine ein Angebot von 127 Mio. Euro gelegt hat. Die Due-Diligence-Prüfung sei abgeschlossen, es handle sich um ein "solides Unternehmen". Polynorm soll Anfang des kommenden Geschäftsjahres konsolidiert werden. Der voestalpine-Aktienkurs blieb bis 13.10 Uhr mit 31,70 Euro nahezu unverändert (Jahreshoch 36, Jahrestief 26 Euro).

 
Konjunkturabschwung zwingt Industrie zum Konditionstest
St. Pölten (nöwpd) - Nur 30 Prozent der niederösterreichischen Industriebetriebe sind derzeit mit ihrer Auftragslage vollauf zufrieden oder halten sie für gut. Auch in dem Bundesland, das in den letzten Jahren die durchschnittlich besten Wirtschaftsdaten hatte, ist nach dem 11. September dieselbe Konjunkturdelle zu spüren wie anderswo auch. Die Rekordwerte des Vorjahres waren freilich eine sehr große Vorgabe. "Wir starten von einem sehr hohen Niveau, das Niederösterreich auch unter normalen Bedingungen heuer nur schwer hätte wieder erreichen können," betonte der Präsident der NÖ Industriellenvereinigung Wolfgang Frank bei der Präsentation der jüngsten Konjunkturumfrage.
Obwohl man es schon Pessimismus nennt, nur wenn vorher die Freude größer war, gibt es keinen Grund zur Panik. Daß die Entwicklung nach Branchen unterschiedlich verläuft, belegte Frank mit dem Beispiel der sich gleichzeitig vorstellenden Teich AG und der Zizala Lichtsysteme, die auf dem internationalen Markt unverändert sehr erfolgreich agieren. Generell aber ist das Stimmungsbarometer in der niederösterreichischen Industrie für die nächsten Monate überwiegend auf Konjunktureintrübung eingestellt. Das gilt sowohl für den Auftragseingang als auch für den Beschäftigtenstand. Mit mehr Mitarbeitern rechnen nur noch vier Prozent der Betriebe, mit weniger hingegen 36 Prozent.
Die Rahmenbedingungen selbst seien grundsätzlich positiv, meinte Frank. Die Zinsen seien weltweit im Sinken, die Inflation gehe zurück, und mit dem Frühjahr sei auch das Wiederanspringen des Konjunkturmotors zu erwarten. Auf der Basis dieser Fundamentaldaten sei Optimismus angebracht. Von der Bundesregierung erwartet die Industrie vertrauensbildende Maßnahmen, insbesondere durch nachhaltig wirksame Investitionen in das Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungswesen.
Mit ihrem Verpackungsprogramm für Lebens- und Arzneimittel steht die Teich AG, die an ihren zwei Standorten in Niederösterreich 1.000 Leute - von insgesamt 1.800 weltweit - beschäftigt, an der Spitze der Bedürfnisskala. "Mit einem leicht steigenden Personalzuwachs bauen wir unsere Kapazität weiter aus," teilte der Geschäftsführer der Teich-Gruppe Heinz Christian Sauer mit. Im nächsten Jahr rechnet er mit einer Umsatzsteigerung um fünf Prozent, heuer werden es bei einem Gesamtumsatz von knapp 325 Millionen Euro sieben Prozent werden. Auch die Erträge zeigen nach oben.
Differenzierter ist die Geschäftslage bei der Firma Zizala, die mit ihrer Produktion von Scheinwerfern von der Kfz-Industrie direkt abhängig ist. In Österreich sind die Zulassungen heuer um zehn Prozent zurückgegangen, starke Einbrüche gibt es bei den Lkw, weniger betroffen ist BMW, massiv betroffen sind die Japaner. Da es in diesem Bereich eine Vorlaufzeit von etwa drei Jahren gibt, spürt Zizala diese Rückgänge noch nicht unmittelbar. Die Exporte in die USA liefen gut. Heuer wird das Unternehmen, das in Wieselburg 810 Mitarbeiter beschäftigt und über eine Tochter in Tschechien weitere 180, seinen Umsatz um 20 Prozent auf knapp 100 Millionen Euro steigern können, teilte Geschäftsführer Hubert Schuhleitner mit. 190 Millionen Schilling werden in die Fertigung investiert.
Als weltweit erfolgreiche Unternehmen beurteilen Teich AG und Zizala die zu erwartenden Auswirkungen der Osterweiterung positiv. Das Verhältnis des Euro zum Dollar betreffe zwar direkt die Exporte, jedoch werde die Einführung der Europawährung vieles einfacher und manches auch billiger machen.

 
Leitl überreichte „Austrian Award“ an Spitzenfirmen
Wien (pwk) - Bereits zum 6. Mal wurde gestern Abend der von "Dun & Bradstreet" und "Die Presse" ins Leben gerufene Unternehmenspreis "AA1", der wirtschaftliche Höchstleistungen ins Licht der Öffentlichkeit rückt, vergeben. WKÖ-Präsident Christoph Leitl überreichte den heurigen "Austrian Award for First-Class-Business" bei einer Festveranstaltung im Haus der Wirtschaft. Den 1. Platz erreichte der oberösterreichische Autozulieferer Miba Gleitlager, der 2. Platz erging an den Tiroler Hersteller von Hochleistungswerkstoffen Plansee und die Treibacher Schleifmittel AG (Kärnten) belegte Platz 3.
Leitl betonte, dass "die heutige Veranstaltung wieder zeigt, dass sich die österreichischen Unternehmen international ausgezeichnet behaupten können, die AA1-Gewinner verfügen durchwegs über äußerst hohe Exportquoten." Leitl: "Aufgrund dieser Anstrengungen durchbrechen wir gerade, jetzt im November, die Schallmauer der 1.000 Mrd Schilling bei den Exporten. Die Erfolge, die heute präsentiert wurden, sowie vieler anderer heimischen Firmen stellen eine wichtige Motivation und Ermunterung für Neu-Exporteure und Jungunternehmer dar. Ich darf Ihnen sagen: wir überschreiten auch gerade eine zweite Schallmauer, den Gründerrekord von 25.000 neuen Unternehmen in Österreich.“
Je mehr Unternehmen eines Landes mit einem "A1-Rating" ausgezeichnet sind, desto zuverlässiger und interessanter werde der Wirtschaftsstandort Österreich, zeigte sich Leitl überzeugt. Daher sind wir besonders stolz, dass die Anzahl der nominierten Unternehmen heuer mit 155 österreichischen Handels- und Industrieunternehmen wieder sehr hoch war. Leitl: "206 Unternehmen in Österreich, die im Dun & Bradstreet Rating die höchste Bonitätsstufe aufweisen, sind für uns eine Verpflichtung, die erforderlichen Rahmenbedingungen im internationalen Wettbewerb auszubauen und insbesondere Neugründungen und Neu-Exporteure in unserem Land weiter zu fördern."
Auch OeNB-Gouverneur Klaus Liebscher unterstrich in seiner Festrede, dass die anstehenden und zum Teil bereits begonnenen Strukturreformen Österreichs mit Nachdruck weiterverfolgt werden müssen, damit die Vorteile der neuen Währung auch voll durchschlagen können. Liebscher betonte dabei die wichtige Bedeutung des Systems der Sozialpartnerschaft und begrüßte die „Abfertigung neu“, die ein sinnvolles Modell darstellt, das auch dem Kapitalmarkt neue Impulse bereitet.
Eine hochkarätige Jury kürte die Top-Unternehmen des Landes. Top-Manager von Banken, Versicherungen und internationalen Unternehmensberatern sowie WU-Professoren, die die Preisträger auswählen, wenden dabei stets genau nachvollziehbare Kriterien an. Sie stützen sich auf Bilanzzahlen, errechnen die Ertragskraft, Gesamtrentabilität, Eigenkapitalquote und beziehen auch die aktuelle Entwicklung des Betriebes mit ein.

 
Flughafen Wien von Terrorauswirkungen wenig betroffen
Wien (pte) - Der Terror vom 11. September hat die Flughafen Wien Gruppe weit weniger beeinflusst als andere europäische Flughäfen. Zwischen 12. September und 30. September ist das Passagieraufkommen nur um sechs Prozent gesunken, teilte das an der Wiener Börse notierte Unternehmen heute, Donnerstag, in einer Aussendung mit. Die ebenfalls veröffentlichten Zahlen der ersten neun Monate (30. September 2001) zeigen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres eine minimale Abwärtsentwicklung: Die Umsätze sanken um 0,8 Prozent auf 246,6 Mio. Euro, das EBIT um 4,5 Prozent auf 79,2 Mio. Euro und das Periodenergebnis ging um 2,4 Prozent auf 59,5 Mio. Euro zurück.
Die relativ stabile Entwicklung sei zum einen auf den geringen Anteil des Verkehrs in die USA und den Mittleren Osten (zusammen sieben Prozent des Passagieraufkommens) und zum anderen auf die starke Position des Flughafens als Ost-West-Hub zurückzuführen. Die Passagierzahlen nach Osteuropa seien im September und Oktober sogar gestiegen, heißt es weiter. Im Oktober ging die Zahl der abgefertigten Passagiere insgesamt jedoch um 13 Prozent zurück.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2001 geht der Vorstand der Flughafen Wien AG davon aus, dass die Anzahl der Flugbewegungen im Vergleich zum Vorjahr gleich bleibt. Beim Passagieraufkommen wird mit einem Minus von einem Prozent gerechnet. Der Aktienkurs kletterte im Handelsverlauf um knapp 4,85 Prozent und schloss bei 29,60 Euro (Jahreshoch: 43,90 Euro; Jahrestief: 25,76 Euro).

 
Schlechtwetter und Terror beeinträchtigten Tourismus-Ergebnis
Salzburg (lk) - Mit einem Rückgang von 8,4 Prozent auf 1,282.652 Übernachtungen im September reagierte die Tourismusentwicklung im Salzburger Land auf die 23 Regentage im Land und die Terrorbedrohungssituation in der Welt. Stärkere Rückgänge mussten in Österreich nur noch die Bundesländer Tirol (minus 10,8 Prozent) und Oberösterreich (minus 10,1 Prozent) hinnehmen. Der österreichische Durchschnitt liegt bei minus 7,7 Prozent, teilte Dr. Peter Weixelbaumer, Landesbeauftragter für Tourismusentwicklung, mit. Regional waren die stärksten Rückgänge in der Stadt Salzburg, dem Salzkammergut und in der Nationalparkregion zu verzeichnen, prozentuell am stärksten sanken die Zahlen der US-Gäste (minus 49,6 Prozent), aber auch die Zahlen der deutschen und inländischen Gäste waren stark rückläufig.
Dennoch zeigt das bisherige Sommerergebnis für Salzburg mit rund 8,5 Millionen Übernachtungen von Mai bis inklusive September gegenüber dem Österreich-Durchschnitt von minus 1,1 Prozent noch immer einen kleinen Zuwachs (plus 10.086 oder plus 0,1 Prozent), wobei die Rückgänge der amerikanischen, deutschen und österreichischen Gästeübernachtungen durch Niederländer, Italiener, Schweizer und Belgier weitgehend aufgefangen werden konnten. Da für den Oktober auf Grund der ausgezeichneten Wetterverhältnisse und des Rückganges der Fernreisen-Nachfrage noch Zuwächse erwartet werden, dürfte das Sommerergebnis des Vorjahres jedenfalls übertroffen werden, sagte Weixelbaumer.

 
Wirtschaftskammer Österreich senkt Kammerumlagen bereits 2002 um 820 Mio Schilling
Wien (pwk) - "Als verantwortlicher Finanzreferent der Wirtschaftskammer Österreich werde ich heute im WKÖ-Präsidium vorschlagen, dass wir bereits 2002 - und nicht erst etappenweise bis 2004 - die Kammerumlagen KU 1 und KU 2 mit einem Schlag um insgesamt 820 Millionen Schilling senken." Der für Finanzen zuständige Vizepräsident der WKÖ, Richard Schenz, begründet diese massive Entlastung der Mitglieder damit, dass angesichts der aktuellen Konjunkturflaute gerade jetzt ein rascher Beitrag zur allgemeinen Kosten- und Lohnnebenkosten-Senkung von großer Bedeutung ist: "Unsere Unternehmen benötigen beste Rahmenbedingungen um im verschärften internationalen Wettbewerb weiter bestehen zu können", so Schenz und betont auch mit Blick auf die Bundesregierung: "je früher desto besser."
Daher wird in der Wirtschaftskammer Österreich die nach dem novellierten Wirtschaftskammergesetz (WKG) größtmögliche Absenkung der Hebesätze für die Kammerumlagen ab dem 1. Jänner 2002 vorgenommen: Der Hebesatz für die KU 1, die nach dem Vorsteueraufkommen bemessen wird, wird von 2 auf 1,2 Promille gesenkt. Dies bedeutet für das Kammermitglied eine Reduktion um 40 %. Nachdem bei der KU 2 (Zuschlag zum Dienstgeberbeitrag) bereits in den Jahren 2000 und 2001 Senkungen um jeweils einen Hebesatzpunkt erfolgt sind, wird der Hebesatz 2002 um weitere vier Hebesatzpunkte auf 0,15 Prozent herabgesetzt. Damit wurde insgesamt eine Senkung im Bereich der Lohnnebenkosten von 30 % realisiert.

 
AT&S trotzt Halbleiterkrise und schreibt Gewinne
Leoben (pte) - Der am Frankfurter Neuen Markt notierte steirische Leiterplattenhersteller AT&S hat im ersten Halbjahr dieses Jahres entgegen dem internationalen Trend schwarze Zahlen schreiben können. Der Umsatz reduzierte sich dennoch im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Prozent auf 135,3 Mio. Euro, das EBIT ging von 23,8 auf 7,6 Mio. Euro zurück und der Periodenüberschuss verringerte sich um 73 Prozent auf 4,6 Mio. Euro. Das Ergebnis mache ihn im Hinblick auf die weltweite Krise, die Probleme mit dem bereits geschlossenen Werk in Augsburg und die Vorlaufkosten beim neu errichteten Werk in China "außerordentlich glücklich", erklärte AT&S-Chef Willi Dörflinger am Mittwoch vor Journalisten in Wien.
Zudem war im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres ein deutlicher Aufwärtstrend sichtbar. In diesem Zeitraum erhöhte sich der Umsatz um 13 Prozent und die EBIT-Marge um 88 Prozent. Die positive Entwicklung setze sich auch nach dem 30. September (Stichtag, mit dem das zweite Quartal zu Ende ging) weiter fort, sagte Dörflinger. Die Auslastung sei an allen drei österreichischen Standorten und in Indien auf über 80 Prozent angestiegen. Als Gründe für die im Branchenvergleich günstige Entwicklung nannte Dörflinger zum einen die Technologieführerschaft - zwei bis drei Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung gesteckt, vor allem die Miniaturisierung der Leiterplatte werde vorangetrieben - sowie die starke Kundenbindung. Im laufenden dritten Quartal sei mit weiter steigenden Umsätzen und einem besseren operativen Ergebnis zu rechnen. Das Periodenergebnis würde aber durch die nun ergebniswirksam werdenden Schließungskosten von 16 Mio. Euro des Werkes Augsburg deutlich sinken.
Das Augsburger Leiterplattenwerk wurde am 31. Oktober endgültig geschlossen, teilte Dörflinger mit. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres wurden acht Mio. Euro Verlust eingefahren. Alle 400 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt. Für diese wurde die Auffanggesellschaft "AT&S Refugio" gegründet, in der sich laut Dörflinger die betroffenen Mitarbeiter bis zu 14 Monaten mit 80 Prozent des Monatsgehaltes berufsspezifische Qualifikationen aneignen können. 340 der 400 hätten unterschrieben, in die Auffanggesellschaft zu gehen. "Faktum ist, dass wir mit dieser Werksschließung aus dem Infrastruktur-Bereich draußen sind", so Dörflinger. Eine Rückkehr würde von Asien aus erfolgen, was dem internationalen Trend entspreche.
Für die Zukunft gab sich der AT&S-Chef weniger euphorisch als vor einigen Monaten, als er noch von einem dauerhaften Wachstum von 40 Prozent pro Jahr sprach. "20 bis 30 Prozent sind weiter möglich", so Dörflinger, der für das laufende Geschäftsjahr von einem Nullwachstum ausgeht. Organisch werde AT&S langfristig um rund sechs Prozent, im Miniaturbereich zweistellig wachsen. Der Rest der angestrebten jährlichen Steigerungen sei nur über Akquisitionen möglich. In den USA strebe man zwar weiter Übernahmen an, derzeit sei aber kein "gut gemanagtes, mit einer guten Technologie ausgestattetes und profitables" Werk in Sicht. Priorität habe momentan aber ohnehin China.
AT&S macht eigenen Angaben zufolge 60 Prozent des Umsatzes im Telekommunikationsbereich. Stolz zeigte sich Dörflinger, Schlüssellieferant von Motorola geworden zu sein. Der automotive Bereich (zehn Prozent Umsatzanteil) habe sich gut entwickelt. Der Aktienkurs des im NEMAX-50 vertretenen Unternehmen kletterte bis 13.40 Uhr um acht Prozent auf 15,65 Euro (Jahreshoch: 36,47 Euro; Jahrestief: 8,95 Euro).
Die Pressekonferenz von AT&S wurde von ptv, dem Web-TV von pressetext.austria, live übertragen und ist auf der Homepage http://www.ats.net und auf http://www.ptv.at abrufbar.

 
Wieselburg: Prämierung der besten Agrarprojekte
Wieselburg (aiz) - Beim "Fest der Projekte" in Wieselburg, NÖ, wurden heute in Kooperation mit der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern die besten agrarischen Kooperations- und Innovationsprojekte ausgezeichnet, die dieses Jahr für den Agrar.Projekt.Preis eingereicht wurden. In der Kategorie Einzelprojekte siegte der Bio-Geflügelbetrieb Riegler aus Petzenkirchen bei Wieselburg. Der Betrieb setzt seit dem Vorjahr auf die Putenmast und kann durch den eigenen EU-konformen Schlacht- und Zerlegeraum Ab-Hof-Kunden ebenso bedienen wie Großküchen. In der Kategorie Gemeinschaftsprojekte ging der Sieg an die "Almtaler Bauern": Zehn Landwirte bieten in arbeitsteiliger Weise Familien mit Kindern, aber auch Pensionisten, ein umfangreiches Freizeitangebot und konnten dadurch die Auslastung ihrer Gästebetten stark erhöhen. Die Überreichung der Preise nahm unter anderem Bauernbund-Präsident Fritz Grillitsch vor. An der Veranstaltung nahmen rund 700 Gäste aus den Bundesländern und dem benachbarten Ausland teil. Zahlreiche Ehrengäste mit LK-Präsident Rudolf Schwarzböck an der Spitze bekundeten ebenfalls ihr Interesse an den Projekten.
Schwarzböck verwies in seinen Grußworten auf den zunehmenden Wettbewerb auf den internationalen und nationalen Agrarmärkten. Auch der WTO-Gipfel in Katar lasse darauf schließen, dass die Liberalisierungsbestrebungen nicht aufzuhalten seien. In dieser Situation sei die Suche nach neuen Märkten, nach Marktnischen und nach neuen Kunden ein Gebot der Stunde, so Schwarzböck. Die Agenda 2000 fördere mit ihrer Betonung der ländlichen Entwicklung als zweite Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik innovative Projekte. Auch der Agrar.Projekt.Preis solle dazu motivieren, neue Erwerbsmöglichkeiten zu schaffen und definierte Ziele auch konsequent umzusetzen. "Die beeindruckenden Projekte der Preisträger bringen uns einen mentalen Aufschwung", so der Präsident.
Beim Agrar.Projekt.Preis handelt es sich um den einzigen bundesweiten Wettbewerb dieser Art, er wird von allen namhaften agrarischen Stellen und Organisationen unterstützt. Die Koordination wird von Christian Jochum in der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern wahrgenommen. Dieses Jahr wurden 68 Projekte eingereicht und von einer Expertenjury, bestehend aus Betriebswirten und Fachleuten aus dem Agrar- und Marketingbereich, bewertet. Wichtige Kriterien sind dabei die Wirtschaftlichkeit der Projekte, die Idee, das Konzept sowie die Bedeutung für den ländlichen Raum und für die Umwelt. Projekte, die nicht ein Minimum an Punkten für die Wirtschaftlichkeit erreichen, kommen nicht in die engere Wahl. Die Preisträger erhielten Urkunden und Geldpreise von insgesamt ATS 300.000,-.
Den Zwang, ständig nach Innovationen zu suchen, begründete Helmut Eiselsberg, Beiratsvorsitzender des Agrar.Projekt.Preises, so: "Es muss immer etwas Neues geben, weil bei unseren Kunden immer neue Wünsche entstehen." In den letzten 30 Jahren sei die Hälfte der Kaufkraft für Lebensmittel in den Freizeitsektor abgewandert, daher "müssen wir mit der Kaufkraft mitwandern". Die Landwirtschaft habe eine natürliche, echte Kulisse für ihr Produktangebot, sie müsse nunmehr lernen, wie man Leistungen "inszenieren" kann. Nähere Informationen dazu vermittelte ein Vortrag zum Thema "Was Kunden wirklich wollen".
Auf Grund der steigenden Bedeutung von Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Tourismus wurde heuer erstmals auch ein "Agrartouristischer Sonderpreis" vergeben. Er ging an den Vitalhof Brixnerhof im Tiroler Zillertal. Die Leiterin des Betriebes weist eine 30-jährige Erfahrung mit Urlaub auf dem Erlebnisbauernhof auf. Das Vitalangebot reicht von der Wohnungsausstattung über Fitnessraum, Sauna, Hallenbad und Aromatherapie bis zur Molkekur und dem Angebot von hausgemachten Lebensmitteln.
Ebenfalls dem Wellnessgedanken gewidmet ist der zweite Platz in der Kategorie "Einzelprojekt": Der Mandlhof in Annaberg, Salzburg, hat sich auf ein interessantes Gesundheitsangebot spezialisiert. Die umfangreiche Palette an Gesundheitsanwendungen wurde in diesem Fall mit der Massagepraxis des Sohnes, die ebenso am Bauernhof untergebracht ist, kombiniert.
Mit dem dritten Platz bei den Einzelprojekten wurde ein vorbildlicher Direktvermarkter ausgezeichnet: Landwirt Johann Wimmer aus dem Raum Mistelbach hat in einem Supermarkt einen Bauernladen errichtet und verkauft hier die Verarbeitungsprodukte aus seiner Schweinemast. Das gehobene Preisniveau wird von den Kunden akzeptiert. Angeboten wird eine Vielzahl an Fleisch- und Wurstprodukten, Wimmer erzielt damit einen überdurchschnittlich hohen Stundenlohn.
Auch der zweite Platz im Bereich der Gemeinschaftsprojekte basiert auf der Kooperation mit dem Handel: Die Initiative "Supererdäpfel aus dem Supermarkt" wurde von elf Landwirten aus dem Weinviertel ins Leben gerufen. Mittlerweile beliefern 180 Landwirte aus dieser Region und aus dem Marchfeld große Handelsketten mit rund 22.000 t Qualitätserdäpfeln und erzielen damit einen deutlich über dem Marktdurchschnitt liegenden Preis. Die Gemeinschaft wurde durch Schulungen und Exkursionen in den Handelsketten ausgebildet, Absatzsteigerungen von 20 % geben ihnen Recht.
Die Ausnutzung der Vorarlberger Besonderheit, Schweine mit der - bei der Alpkäserei anfallenden - Molke zu mästen und die Tiere zum Almabtrieb gemeinsam mit den Kühen zu treiben, führte vor zwei Jahren zum Projekt "Ländle-Alpschwein". Es basiert auf der Kooperation zwischen Ländle-Marketing, Alpwirtschaftsverein, einer Produzentengemeinschaft und 18 Fleischhauern als Vermarktungspartnern. Das Interesse der Konsumenten ist enorm, dem entsprechend konnten die beteiligten Bauern Aufpreise von bis zu 30 % erzielen. Insgesamt werden 48.000 kg Alpschwein im Rahmen der Aktion vermarktet. Künftig soll vermehrt auch mit der Gastronomie zusammengearbeitet werden. Das Projekt wurde mit dem 3. Platz bei den Gemeinschaftsprojekten ausgezeichnet.

 
KV-Verhandlungen in der Telekombranche erfolgreich abgeschlossen
Wien (pwk) - Die Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten der Telekommunikations-unternehmen konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Der Fachverband der Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen einigte sich mit der Dienstnehmer-seite, vertreten durch die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) sowie Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten, auf eine Erhöhung der Ist-Gehälter um 2,6 % bzw. höchstens 75 Euro und der KV-Gehälter um durchschnittlich ebenfalls 2,6 %.
"Mit diesem inflationsangepassten Abschluss konnte den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen Rechnung getragen werden. Die Bedachtnahme auf die wirtschaftlichen Notwendig-keiten ist ein deutliches Zeichen für die beginnende Konsolidierung in der Telekombranche", kommentiert der Verhandlungsleiter auf Arbeitgeberseite, Mag. Erich CIBULKA, die am 9. November erzielte Einigung der KV-Partner.
GPA-Verhandlungsführer Karl PROYER betont "die langjährige konstruktive Zusammenarbeit, die den Telekom-KV im Bereich der Entgeltsystematik und Arbeitszeitgestaltung zu einem zukunftsorientierten modernen Kollektivvertrag gemacht hat".
Neben der fixierten Erhöhung der KV- und Ist-Gehälter wird mit dem Urlaubszuschuss eine Einmalzahlung in der Höhe von 100 Euro ausbezahlt. Im Bereich der Lehrlingsentschädi-gungen ist eine durchschnittliche Erhöhung von 2,5 % vereinbart worden. Die Rufbereit-schaftspauschale wurde auf 22 Euro, die Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeitszuschläge auf 2,60 Euro festgelegt.
Im rahmenrechtlichen Teil wurden Änderungen bei der Überstundenberechnung festgelegt, sodass Überstunden nunmehr in das 13. und 14. Gehalt einbezogen werden. Das Rahmen-recht sieht außerdem eine Aliquotierung des 13. und 14. Gehaltes beim Umstieg von Vollzeit- auf Teilzeitbeschäftigung bzw. von Teilzeit- auf Vollzeitarbeit und eine Präzisierung bei All-In-Verträgen vor.
Geltungsbeginn des neu abgeschlossenen KV ist der 1. Jänner 2002.

 
Finanzergebnis des AUA-Konzerns für das 3. Quartal 2001
Wien (prnet) - Die schwierige Situation der weltweiten Luftfahrt wirkte sich auch auf das Ergebnis der ersten drei Quartale 2001 des Austrian Airlines Konzerns aus. Dazu kamen die negativen Einflüsse der schrecklichen Ereignisse vom 11. September. Darüber hinaus war die Entwicklung durch verschiedene Sonderfaktoren belastet. Die Gewinne aus Sachanlagenverkäufen gingen deutlich zurück (EUR 6,9 Mio. nach EUR 37,1 Mio.) und aus der Stichtagsbewertung von Fremdwährungsverbindlichkeiten resultieren - größtenteils nicht realisierte - Kursverluste. Bereinigt um diese Sonderfaktoren liegt das EBITDAR mit EUR 207,0 Mio. um EUR 24,1 Mio. über, dem EBIT mit EUR - 19,3 Mio. hingegen um EUR 36,1 Mio. unter dem Vorjahreswert. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf EUR -75,0 Mio. nach EUR -7,2 Mio. Für das Gesamtjahr 2001 wird ein Ergebnis vor Steuern von ca. EUR -150 Mio. erwartet.
Im Linien- und Charterverkehr der Austrian Airlines Group - Austrian Airlines, Lauda Air, Tyrolean Airways und Rheintalflug - wurden insgesamt 6,723.756 Passagiere befördert, um 1,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Passagierfaktor im Linienverkehr konnte um 1,7 Prozentpunkte auf 70,7 % gesteigert werden. Nach den Terroranschlägen in den USA gingen das Linienaufkommen (-3,2 %) und die Auslastung (-4,5 P.) im Monat September jedoch deutlich zurück. Im Frachtverkehr machte sich der Konjunkturabschwung bemerkbar. Es wurden 87.320 Tonnen befördert, um 5,3 % weniger als im Neun-Monate-Zeitraum 2000.
Die Flugumsätze der Austrian Airlines Group lagen in den ersten drei Quartalen 2001 mit EUR 1.507,1 Mio. um 33,3 % bzw. EUR 376,6 Mio. über dem Wert des Vorjahres. Die Betriebsleistung der Austrian Airlines Group lag im Berichtszeitraum mit EUR 1.684,1 Mio. um 26,3 % über dem Vergleichswert des Vorjahres.
Die Betriebsaufwendungen erreichten in den Monaten Jänner bis September 2001 EUR 1.700,1 Mio. und lagen damit um EUR 403,8 Mio. bzw. 31,2 % über jenen des Vorjahres. Der Saldo (EUR 3,6 Mio.) aus der stichtagsbezogenen Bewertung von Fremdwährungsverbindlichkeiten und Zuschreibungen im Anlagevermögen wirkte aufwandserhöhend. Der Treibstoffaufwand hingegen blieb - bereinigt um die Veränderung des Konsolidierungskreises - weitgehend stabil (-0,6 %).
Im Linienverkehr wurde die Produktion gemessen in Blockstunden gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,5 % zurückgenommen. Im Zeitraum bis September konnte sowohl die Zahl der transportierten Passagiere (+5,1 %), als auch die Auslastung (+1,7 Prozentpunkte) deutlich gesteigert werden. Im Charterverkehr wurde das Angebot bei den angebotenen Sitzkilometern aufgrund der allgemein schwächeren Nachfrage gegenüber dem Vorjahr um 19,2 % reduziert.

 
Großes Sparpotential in den Ländern Mittel- und Osteuropas
Wien (lari) - Beim 10. Europasymposium Ökologisches Bauen am 5. und 6. November in Wien lag ein Schwerpunkt auf dem Thema "Ökologisches Bauen und Sanieren in Osteuropa". Die Zielsetzung bestand in der Erfassung des Energiesparpotentials im Wohnbau in den Reformstaaten, das durch Maßnahmen im Bereich Architektur ausgeschöpft werden kann. Im Rahmen eines Workshops unter der Leitung von Architekt DI Dr. techn. Adil Lari wurden Musterprojekte vorgestellt, die im Bereich Bau und Sanierung neue Wege bei Kooperation, Know-How-Transfer und Finanzierungsstrategien (Contracting) einschlagen.
Erörtert wurden spezifische Probleme und Lösungsansätze für ökologisches Bauen und Sanieren in den Ländern Mittel- und Osteuropas. Zur Beurteilung der Situation gilt es einerseits, das Potential für Know-How-Transfer bzw. für den Ausbau von in der Region vorhandenem Fachwissen zu erfassen. Andererseits müssen die Eigentumsstrukturen im Wohnbau und gewerblichem Bau in Betracht gezogen werden, sowie die Kaufkraft der Abnehmer und ihre Bereitschaft, in ökologisches Bauen zu investieren.
Als Ausgangspunkt dient die Realisierung von konkreten Bauvorhaben bzw. Musterprojekten in der Region, mit dem Ziel, theoretische Ansätze in der Praxis zu erproben, überprüfen und auszubauen. Auch kann so die Reaktion der Benutzer direkt und realistisch erfasst werden. Gleichzeitig wäre die allgemeine Nachfrage nach ökologischen Bauten zu erheben, wozu eine weitreichende Publikation von Musterprojekten förderlich wäre. In jedem Fall können sich westeuropäische Firmen durch Referenzprojekte als kompetente Anbieter von ökologischen Bauten und als Partner im Know-How-Transfer auf den Märkten der Region etablieren.
Als Begleitmaßnahme wird die Ausarbeitung von flächendeckenden Programmen zur Motivation, ökologisch zu bauen, vorgeschlagen. Diese hätten zum Ziel, den allgemeinen Informationsstand über ökologisches Bauen zu heben, und insbesondere auf die daraus folgenden geringeren Betriebskosten, die Reduzierung des Schadstoffausstoßes und die höhere Wohnqualität hinzuweisen. Weiters könnten Weiterbildungsprogramme für lokale Fachleute in Form von Partnerschaften angeboten werden. Schließlich sind einschlägige Forschungsprojekte zu intensivieren, um in der Forschung auf die spezifischen Bedürfnisse der Praxis einzugehen, und so die angewandten Strategien zu verfeinern, sowie die Laufzeit bis zur konkreten Umsetzung der Forschungsergebnisse zu verkürzen.
Veranstaltet wurde das 10. Europasymposium vom Österreichischen Institut für Baubiologie und -ökologie. Als Partner fungierten das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen (Deutschland), das Bundesministerium für Wirtschaftliche Angelegenheiten (Österreich), Assessorato Programmi d'Area Qualitá Edilizia Regione Emilia-Romagna (Italien), die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, By-og Boligministeriet (Dänemark), und die Stadt Wien.

 
Rumänien mit 22, 5 Mio Einwohnern: Wirtschaftspartner mit Potential
Wien (pwk) - "Österreichische Staatsbürger assoziieren mit Rumänien sehr oft ein armes Agrarland, Probleme mit Straßenkindern, Zigeunern und Immigration. Diese Klischee-Vorstellungen resultieren aus einem Informationsdefizit", stellt Franz Bachleitner, österreichischer Handeldelegierter in Bukarest fest. "Ein Land, das rund zwei Drittel der Größe Deutschlands ausmacht und 22,5 Mio. Einwohner hat, sollte allein durch seine Ausmaße ein interessanter Handelspartner sein. Mit den zentralen Zielen der neuen Regierung, Beseitigung des Visazwanges für rumänische Staatsbürger mit Beginn des Jahres 2002 gegenüber den Schengenstaaten, das Erreichen der EU-Mitgliedschaft bis zum Jahre 2007 und der angepeilten NATO-Mitgliedschaft gibt Rumänien ein kräftiges Lebenszeichen", so Bachleitner.
"Erfreulich ist das Entlastungspaket für Klein- und Mittelbetriebe und die Einführung von Steuererleichterungen für Investoren, die mehr als eine Million US$ investieren", bemerkt der Handelsdelegierte. Österreichische Firmen zählen heute zu den bedeutendsten Investoren und Arbeitgebern in Rumänien. Von 1990 hochgerechnet, dürfte die österreichische Wirtschaft bis heute rund 650 Mio. Euro investiert haben. Das bedeutet Platz 7 in der Rangskala. "Für rund 25.000 Rumänen sind österreichische Firmen vor Ort Arbeitgeber", so Bachleitner und "in einigen Bereichen sind wir auch uneingeschränkter Marktführer bzw. wichtiger Mitspieler." Dies trifft für den Biermarkt, die Zuckerwirtschaft, die Kartonagen- und Verpackungsindustrie, aber auch für den Dienstleistungsbereich, in dem österreichische Banken und Versicherungen wichtige Positionen einnehmen, zu. Die Übernahme der Banca Agricola durch die Raiffeisen Zentralbank war sicherlich der spektakulärste Deal in der bisherigen Bankgeschichte Rumäniens.
Zu den Investitionspionieren in Rumänien zählt auch die Voest Alpine Eisenbahntechnologie. So werden in Buzau Weichen für die rumänische Eisenbahn und für den Export gefertigt. Die VA-Tech-Gruppe modernisiert mit ihrer Schweizer Tochter Sulzer die Turbinensätze am größten rumänischen Donaukraftwerk Eisernes Tor I, wodurch die Kapazität um 150 MW steigen wird. Die österreichische Firma Strabag errichtete das einzige 5 Sternehotel in Bukarest, welches von Marriott betrieben wird. Daneben wurden von ihr und auch von der Fa. Alpine Bau in Eigen- bzw. Fremdregie Business Center errichtet bzw. Straßenreparaturprojekte von der Fa. Ilbau realisiert. Die österreichische Tochter der Fa. Siemens hat den Zuschlag zur Modernisierung des Spitalsprojektes Coltea erhalten, wo die erste Ausbauphase gesichert ist. "Im staatlichen Auftragswesen ist immer wieder mit einer Stop and Go-Politik zu rechnen, die aus einer westlichen Perspektive kaum verständlich ist und dem Auftragswerber viel Geld kostet", bedauert Bachleitner diesen rumänischen Aspekt.
Seit 1995 haben sich Österreichs Exporte mehr als verdreifacht. In der ersten Jahreshälfte 2001 wurde sowohl bei den Exporten nach und Importen aus Rumänien eine Steigerung um ein Drittel verbucht. Damit werden die österreichischen Ausfuhren auf das Jahr hochgerechnet ein Volumen von rund 8,3 Mrd. ATS und die Importe beinahe 5,6 Mrd. ATS erreichen, womit ein Rekordvolumen von 1 Mrd. Euro erzielt wird. Das entspricht einem Marktanteil in Rumänien von rund 6,5% im Vergleich zu den OECD-Staaten.
"Auch in den nächsten Jahren ist mit einem Anhalten der positiven Entwicklung zu rechnen", prognostiziert Bachleitner die Zukunftsperspektiven. Neben den bereits erwähnten Chancenpotentialen im landwirtschaftlichen Sektor, der Energiewirtschaft und der Verkehrs- und kommunalen Infrastruktur sollen auch die Möglichkeiten, die aus der Altbausanierung, dem Fremdenverkehr, dem Maschinenbau und der Fahrzeugindustrie erwachsen, nicht vergessen werden. Vom 20. - 23. November ist eine Fact Finding Mission nach Constanta und Giurgiu geplant, um die Möglichkeiten des Donautransportes besser auszuloten und um die größte Hafenstadt am Schwarzen Meer kennen zu lernen. Bachleitner: "Die Kapazität des Containerhafens soll bis 2005 um das Siebenfache gesteigert werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass zwischen Wien und Constanta nur 7 Schleusen zu überwinden sind, der Rhein-Main-Donaukanal allein 40 Schleusen aufweist."
Der österreichische Handelsdelegierte in Bukarest verweist ausdrücklich auf die Marktpotentiale in Rumänien, die von österreichischen Firmen noch intensiver ausgeschöpft werden sollen. Bachleitner: "In Rumänien gilt es, zuzupacken, Vertriebsstrukturen aufzubauen und vor allem Firmen vor Ort zu gründen.

 

 
Industrie: Diskussion über Donnerstag-Feiertage sachlich führen
Wien (pdi) - Positiv reagiert die Industriellenvereinigung auf Feststellungen der Bischofskonferenz, hinsichtlich einer Verschiebung der Donnerstag-Feiertage im Mai bzw. Juni gesprächsbereit zu sein. Die Industrie bemüht sich schon seit Jahren um einen Diskussionsprozess über die Verschiebung katholischer Feiertage auf den Sonntag. Wobei es der Industriellenvereinigung nicht um die Abschaffung kirchlicher Feste, sondern vielmehr um eine für die Gesellschaft adäquatere Form geht.
"Im internationalen Vergleich liegt Österreich bei den Feiertagen im Spitzenfeld. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten in Österreich im Durchschnitt 43 freie Tage im Jahr, ein absoluter Spitzenwert in Europa. Die Verlegung von Feiertagen im Jahr auf den Sonntag würde ein geschätztes Entlastungsvolumen von bis zu 600 Mio.S bringen", erklärte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Dkfm. Lorenz Fritz.
Die Industriellenvereinigung werde das sachliche Gespräch mit der Bischofskonferenz suchen. Die Senkung der Arbeitskosten sei aus Sicht der Industrie ein Thema, das Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam berühre und damit auch die Möglichkeit für einen breiten gesellschaftlichen Konsens bietet. "Weniger Arbeitskosten heißt für Unternehmen Kostenentlastung und für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Arbeitsplatzangebot. Eine Feiertags-Verlegung ist somit gesamtgesellschaftpolitisch sinnvoll", betonte der IV-Generalsekretär.

 
ÖBB sollen um 185 Mio. Schilling mehr für Strom zahlen
Drohende Abgabenflut gefährdet Konkurrenzfähigkeit der Bahn
Wien (öbb) - Das Management der ÖBB schlägt Alarm: Wenn es nach den Plänen der zuständigen Ministerien und Länder geht, muss die Bahn für ihren Strombedarf um 78 Prozent mehr Abgaben zahlen. Jährliche Mehrkosten von bis zu 185 Mio. Schilling wären die Folge. Die Höhe dieser Belastung ist in Europa einzigartig und gefährdet die Konkurrenzfähigkeit der ÖBB gegenüber der Straße.

Energieabgaben schwächen die Wettbewerbsfähigkeit der ÖBB
Nach der Liberalisierung des Schienenverkehrs werden aus Europas Bahnen konkurrenzfähige Unternehmen. Für die Kunden liegt darin ein unmittelbarer Nutzen: mehr Qualität und bessere Verbindungen zu attraktiven Preisen. In Österreich hat es die Bahn ungleich schwerer. Verordnungsentwürfe der zuständigen Ministerien und Länder sehen Abgabenerhöhungen vor, die den Primäraufwand der ÖBB massiv steigern. Die Abgaben für den zugekauften Strom würden so um 185 Millionen Schilling pro Jahr steigen. Bereits im Jahr 2000 brachte die Erhöhung der Elektrizitätsabgabe eine Steigerung der Abgabenlast von rund 200 Millionen Schilling. "Für ein Unternehmen sind solche Regelungen eine enorme Belastung. Unsere stranded costs werden so mit einem Schlag verneunfacht", kritisiert ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde. "Stranded costs" werden durch jene Investitionen verursacht, die im Rahmen der staatlich regulierten Stromversorgung getätigt wurden, im gegenwärtigen Wettbewerbsmarkt aber nicht mehr rentabel sind.
Eine Deckelung der Abgabenlast wie bei Industriebetrieben wurde den ÖBB bisher verwehrt. Hinzu kommen "stranded costs" für nicht amortisierbare Investitionen der Elektrizitätsunternehmen, eine Ökoabgabe, Abgaben für Kleinwasserkraftzertifikate und Kraft-Wärmekopplungen sowie eine Clearing-Gebühr, die den Strompreis zusätzlich in die Höhe treiben. So müssen die ÖBB im Jahr 2002 mit Stromabgaben von rund 600 Millionen Schilling rechnen. Der positive Effekt der Strommarktliberalisierung wird durch die neue Abgabenlast nicht nur rückgängig gemacht, sondern ins Gegenteil verkehrt. Der zugekaufte Bahnstrom wird im Jahr 2002 teurer sein als vor der Liberalisierung des Strommarktes. Von dieser Belastung sind nicht nur die ÖBB, sondern auch andere Verkehrsunternehmen betroffen, wie z.B. die Wiener Linien.

Österreichs Bahnstrom ist europaweit am teuersten
Schon bis jetzt war die Abgabenbelastung beim Bahnstrom ein einzigartiges Wettbewerbshindernis. Die ÖBB müssen 32 Prozent an Abgaben für den betriebsnotwendigen Strom zahlen. Damit ist der österreichische Bahnstrom europaweit am höchsten belastet. In Deutschland beträgt die Abgabenlast lediglich 18,2, in Spanien überhaupt nur 11,6 Prozent. Die Bahnen in Frankreich, Belgien, Schweden und der Schweiz hingegen zahlen für die von ihnen benützte umweltfreundliche Energie überhaupt keine Abgaben. Auch in anderen Ländern wird der elektrische Zugbetrieb steuerlich bevorzugt. "Es ist die Aufgabe eines verantwortungsvollen und vorausblickenden Managements, auf diese ungleichen Voraussetzungen deutlich hinzuweisen", so vorm Walde.

Abgaben bedrohen Kostensenkungsprogramme der ÖBB
Die geplanten zusätzlichen Abgaben unterlaufen die Bemühungen der ÖBB, die Kosten für den selbst verbrauchten Strom zu senken. In den vergangenen drei Jahren ist es den ÖBB gelungen, durch Rationalisierungsprogramme und gezielte Investitionen die Stromkosten zu senken. Diese betriebliche Kostenreduktion kommt letztlich den Bahnkunden zu Gute, da so zusätzliche Investitionen in den Schienenverkehr möglich sind. "Es ist unser Ziel, die ÖBB am europäischen Bahnmarkt dauerhaft konkurrenzfähig zu machen. Die neue Abgabenregelung erschwert die Realisierung dieses Zieles", bemängelt vorm Walde.