Wissenschaft und Technik
der Woche vom 06. 11. bis 12. 11. 2001

   
Die kleine Dosis bei Nässe und Kälte
Wien (phpd) - Das kalte und meist auch nasse November-Wetter kann allerlei Beschwerden hervorrufen, die sich homöopathisch gut mit der Arznei Solanum Dulcamara (auch bekannt unter Dulcamara) behandeln lassen. Es handelt sich hierbei um die homöopathische Zubereitung des Bittersüß-Gewächses, einer Nachtschattenpflanze, die in Europa und Asien beheimatet ist. Anwendungsgebiete sind Blasen- und Nierenleiden, rheumatische Beschwerden sowie Schnupfen und Husten mit Schleimbildung. In homöopathischen Kreisen wird dieses Arzneimittel oft auch "Allerheiligenmittel" genannt – in Anspielung an das typische Wetter zu Novemberbeginn. Bei Blasenbeschwerden wie Reizblase hat sich weiters das homöopathische Komplexmittel Berberis Cosmoplex bewährt, das rezeptfrei in Apotheken erhältlich ist.

 
Farbstoffe zur Zerstörung von Krebszellen
Verwirklichung von Lichtherapien bei Tumoren rückt näher
Würzburg (pte) - Chemiker der Universität Würzburg haben neuartige organische Farbstoffe entwickelt, die sich sehr stark an das Erbmolekül DNA anlagern. Wird diese Verbindung mit Licht bestrahlt, so führt das zur Schädigung der DNA. Damit besitzen die Farbstoffe ein hohes Potenzial für die Verwirklichung von Lichttherapien gegen Krebs oder Hautkrankheiten. So lässt sich unerwünschte DNA, zum Beispiel in Krebszellen oder Viren, zerstören, wenn sich ein Farbstoff an eine bestimmte Stelle der DNA bindet. Nach der Einstrahlung von Licht schädigt er anschließend das Erbmolekül.
Die neuartigen Farbstoffe, die am Institut für Organische Chemie der Uni Würzburg von der Arbeitsgruppe um Heiko Ihmels entwickelt wurden, gehen nicht nur eine sehr starke Bindung mit der DNA ein. Die Farbstoffe werden auch noch bevorzugt an bestimmten Bindungsstellen verankert, ohne dass die DNA dadurch instabil wird. Bestrahlt man aber ein solches Farbstoff-DNA-Gemisch mit sichtbarem, energiearmem Licht, so führt das zur Schädigung der Nukleinsäure. "Moleküle mit derartigen Eigenschaften weisen ein hohes Potenzial für die Phototherapie von Krebs oder Hautkrankheiten auf. Wenn sich die Farbstoffe selektiv an die DNA krankhafter Zellen anlagern, so können diese unerwünschten Zellen durch die Bestrahlung zerstört werden", so Ihmels.
Da für die Bestrahlung energiearmes Licht verwendet wird, bleibe das gesunde Gewebe unbeeinflusst. Im nächsten Schritt sollen die konkreten Ursachen für die Bindung der Farbstoffe an die DNA sowie für deren durch Licht ausgelöste Schädigung in Gegenwart der potenziellen Photochemotherapeutika untersucht werden. Langfristig wollen die Forscher neuartige organische Wirkstoffe zugänglich machen, die in der Lage sind, ausschließlich an unerwünschte DNA zu binden und diese unter Einstrahlung von energiearmem Licht zu zerstören.
Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Fonds der Chemischen Industrie und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (Vigoni-Programm) gefördert.

 
Homöopathie und Schulmedizin
Wien (phpd) - Eine große internationale sogenannte "Outcomes-Studie", die vergangene Woche erstmals veröffentlicht wurde, belegt die Wirksamkeit der Homöopathie im Vergleich zur Schulmedizin bei der Behandlung von Patienten mit banalen Infekten der oberen und unteren Atemwege, inklusive Ohrenschmerzen.
456 Patienten wurden von 30 Ärzten in vier Ländern, darunter auch in Österreich, entweder homöopathisch oder konventionell behandelt. Bei den homöopathischen Arzneien handelte es sich hauptsächlich um Pulsatilla pratensis, Hepar sulfuris, Lycopodium, Sulfur, Atropa belladonna und Ferrum phosphoricum.
Nach zwei Wochen waren, Firmenangaben zufolge, knapp 83 % der Patienten, die eine homöopathische Behandlung erhielten, geheilt bzw. erfuhren eine deutliche Besserung der Symptome; in der schulmedizinischen Gruppe waren es 68%. Zwei Drittel der HomöopathiePatienten verspürten eine Besserung schon nach drei Tagen. Unerwünschte Nebenwirkungen waren in der Homöopathie-Gruppe seltener.
Bei der Untersuchung mit dem Titel International Integrative Primary Care Outcomes Study (IIPCOS) handelt es sich um die erste Vergleichsstudie zwischen Homöopathie und konventioneller Medizin unter Einbeziehung von niedergelassenen Homöopathie-Ärzten. Seitens Österreichs hat der Grazer Homöopath Univ. Doz. Dr. Max Haidvogl vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Homöopathie an der Studie mitgewirkt.

 
Krebszentrum am Wiener AKH eröffnet
Wien (pte) - In Wien ist am Mittwoch das Exzellenzzentrum für klinische und experimentelle Onkologie (CLEXO) im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) eröffnet worden. Forschung und Wissen aus dem Bereich der Onkologie und verschiedenen Fachdisziplinen sollen miteinander verknüpft werden. Aus dieser Forschungsarbeit sollen neue Erkenntnisse zur Behandlung und Heilung von Krebs gewonnen werden.
Durch Exzellenznetze erfolgt eine Verknüpfung mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen. "Es hat sich gezeigt, dass den Patienten in medizinisch effizientester und ökonomischster Weise geholfen werden kann, wenn Kliniken und Institute bzw. Arbeitsgruppen der jeweiligen Einrichtungen in Patientenbetreuung und Forschung auch über Institutionsgrenzen eng zusammenwirken", so der ärztliche Leiter des AKH Reinhard Krepler. Weitere Schwerpunkte sind die Aufklärung der Bürger und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit.
Ziele des Zentrums sind laut Christoph Zielinski, Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie am AKH, neben einer institutionellen, nationalen und internationalen Vernetzung auf dem Gebiet der klinischen und experimentellen Onkologie eine Leistungsoptimierung in diesem Bereich. Neben der Definition und Umsetzung gemeinsamer Ziele sollen gemeinsame Forschungsstrukturen in der Krebsforschung erarbeitet werden. Zielinski hat bereits 1999 eine mitteleuropäische Onkologiegruppe ins Leben gerufen. Das Exzellenzzentrum ist eine Weiterführung der Forschungstätigkeit des AKH und der medizinischen Fakultät der Uni Wien.
Bundesministerin Elisabeth Gehrer begrüßt das neue Krebszentrum. Es gehe mit dem zurzeit von der EU vorbereiteten 6. Forschungsrahmenprogramm konform. Dieses beruht auf den Prinzipien: Konzentration, Strukturierung und Vereinfachung. Im Vorschlag der EU-Kommission für das 6. Rahmenprogramm sind insbesondere die Schaffung von integrierten Projekten und von Exzellenzzentren und Exzellenznetzen neben der Beteiligung an nationalen Programmen ausdrücklich genannt. Die Bundesregierung hat bis Ende 2002 zusätzliche finanzielle Mittel in der Höhe von sieben Mrd. Schilling für Forschung und Technologie zur Verfügung gestellt.

 
INTERREG-Projekt RAPIS abgeschlossen
Sobotka: „Daten können besser und effizienter genutzt werden“
Wien (nlk) - Das INTERREG-Projekt RAPIS (=Raum – Projekt – Informations-System) für die Länder Wien, Niederösterreich und Burgenland wurde am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz im Wiener Rathaus von Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka und Stadtrat Dipl.Ing. Rudolf Schicker präsentiert. In den vergangenen zwei Jahren wurden Daten, Informationen und Projekte des Raumes rund um Wien gesammelt und in einer gemeinsamen Internetplattform zusammengestellt. Mit dem Abschluss des Projektes steht nun ein Instrument einer verknüpften Datenabfrage für das Gebiet der „Vienna Region“ zur Verfügung, das Bürger, Wirtschaft, Verwaltung und Politik gleichermaßen zugute kommt.
„Durch die Vernetzung von Daten für die Raumplanung, Umwelt, Verkehr usw. über Landesgrenzen hinweg und die dadurch verbundenen Kosteneinsparungen bei der Datenbeschaffung bringt das Projekt unmittelbaren Nutzen für Niederösterreich“, so Landesrat Sobotka zu den Zielsetzungen des Projektes, „zusätzlich erspare ich mir aufwendige Studien, habe laufend aktuelle Daten verfügbar und erreiche so ein Mehr an Informationen für alle Beteiligten mit einem geringeren Aufwand.“
Egal, ob Anliegen von Bürgern, der Wunsch eines Investors, ein gemeinsames Planungsprojekt der Bundesländer – vorhandene Daten können besser und effizienter genutzt werden, und so wird eine deutliche Verbesserung der Information, Kommunikation und Kooperation innerhalb der Region erzielt.
„Die ‚Vienna Region‘ als Region dreier Bundesländer im Zentrum Europas kann auf beste Standortfaktoren hinweisen. Nun gibt es mit RAPIS einen weiteren“, so Sobotka. Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, Konzepte zur Betriebsansiedlung, Umweltprojekte, Technologiezentren etc., aber auch die bevorstehende EU-Erweiterung – all dies verlangt eine koordinierte Vorgangsweise innerhalb der Region, die durch ein komplexes Informationssystem wie RAPIS eine neue Basis und neue Möglichkeiten findet.
Ein besonderes Anliegen für die Zukunft ist es zudem, auch die grenznahen Gebiete in den Nachbarstaaten, insbesondere die Stadtregionen Bratislava, Brünn, Györ und Sopron verstärkt in den Informations- und Kooperationsprozess einzubinden, mit der Perspektive, die „Vienna Region“ zum Herzen eines Zentral-Mitteleuropa zu entwickeln.

RAPIS findet man im Internet unter www.rapis.org.

 
Instant Messaging mit dem Mobiltelefon
Wien (pte) - Die Mobilkom Austria hat am Montag mit dem Mobile Instant Messaging die erste wirkliche GPRS-Applikation angekündigt. "Hier wird erstmals die Allways-on-Funktion von GPRS ausgenutzt", erklärte Ursula Novotny, Pressesprecherin der Mobilkom gegenüber pressetext.austria. Wie bei Diensten im Internet kann der Benutzer über die Buddy-List immer feststellen, ob seine Kommunikationspartner online sind.
Vorerst ist das Instant Mobile Messaging-Service der Mobilkom nur mit dem Microsoft Messenger verbunden. Allerdings plant das Unternehmen, seine Lösung auch an anderen Instant Messenger-Dienste wie von AOL, Yahoo oder ICQ zu kombinieren. Der User benötigt für den Service ein Handy, das Java unterstützt. Solche Handys kommen allerdings erst in den kommenden Tagen und Wochen auf den Markt. Der Benutzer kann seinen Buddy-Status permanent verändern und bestimmen von wem er Nachrichten empfangen will. So kann der Userstatus mit "Online", "Offline", "Away", "Do not disturb" oder "Be right back" festlegt werden.
Die Mobilkom erhofft sich mit dem Service einen Anstieg der Nutzerzahlen, vor allem unter den jungen Usern. So ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Cahners In-Stat Group, dass bis zu 80 Prozent der zehn bis 17-jährigen Instant Messaging auch mobil nutzen wollen. Die Verrechnung des Dienstes soll nach Angaben des Mobilfunkanbieters über das Datenvolumen erfolgen.