"Ich werde nur solche Versprechen abgeben, die ich auch halten kann!"
"Tirol Erklärung" des neuen Landeshauptmanns DDr. Herwig van Staa
Innsbruck (lk) - Die Daseinsfürsorge, Arbeit, Wirtschaft, Bildung, Kultur, Landesentwicklung, Umwelt, Transit, Südtirol, Europa, Föderalismus, Verwaltung, der Lebensraum Tirol und der Mensch Herwig van Staa standen thematisch im Mittelpunkt der ‘Tirol Erklärung’ des neuen Landeshauptmanns DDr. Herwig van Staa Montag (11. 11.) Abend vor hunderten Ehrengästen aus dem öffentlichen Leben im Saal Tirol des Congress Innsbruck. “Ich werde nur solche


Foto: Öffentlichkeitsarbeit Land Tirol
Versprechen abgeben, die ich auch halten kann”, stellte Herwig van Staa an den Beginn seiner Rede. Und so erwähnte er die Daseinsfürsorge mit der Gesundheits- und Sozialpolitik gleich als ersten Arbeitsschwerpunkt seines künftigen politischen Schaffens. “Die Unterstützung in Krankheit und Not muss ebenso gesichert sein wie die Pflege im Alter. Darum müssen wir wirtschaftlich das Niveau halten, um die sozialen Standards halten zu können.”

360 Mio. Euro für den Klinik-Ausbau
Rund 360 Millionen Euro sollen in den nächsten fünf Jahren in den Ausbau der Innsbrucker Klinik gesteckt werden, darunter der Neubau der Kinderklinik, einer Kardiologie und Onkologie. Ebenso wird der Ausbau der Pflegebetten oberste Priorität haben. LH Herwig van Staa: “Wir wollen den Menschen einen Lebensabend frei von Angst schenken.” Sozial handeln in der Politik bedeutet auch, für Arbeitsplätze zu sorgen. Eine funktionierende Wirtschaft biete auch den Rahmen für eine gute Lebensqualität mit Bildung und Kultur. “Wir müssen neue Herausforderungen annehmen und uns nicht vor der Globalisierung fürchten, sondern darauf eine Antwort finden”, formulierte der Landeshauptmann. Dabei erwähnte er auch die Bedeutung der Zusammenarbeit von Universität und Wirtschaft.

“Das Institut für Quantenoptik, -Physik und -Informatik ist eine Hoffnung, dass hier in 20 Jahren ein neuer Sprung in der Informationstechnologie einsetzt”, sieht der LH hier auch eine Herausforderung für eine gewisse Risikobereitschaft, um neuen Entwicklungen Raum zu geben. Universitäre Einrichtungen von Kunst nach Innsbruck zu bringen sieht LH van Staa als weiteres Ziel seiner Bildungspolitik. Lobende Worte fand er auch für das Zukunftszentrum, einer Einrichtung der Arbeiterkammer.

Lösung Bankenfrage nur, wenn Mehrheit in Tirol bleibt
Bei der Bankenfrage meinte LH Herwig van Staa, dass ‘man jede Lösung anstreben kann’. Allerdings sollte gerade bei der landeseigenen Hypobank die Mehrheit in der Hand des Landes bleiben, er signalisierte aber den Südtirolern Gesprächsbereitschaft über eine Bankenkooperation. Bereits Morgen, Dienstag, nach der Sitzung der Landesregierung, fährt LH Herwig van Staa zu Gesprächen mit seinem Südtiroler Kollegen Dr. Luis Durnwalder nach Bozen. Zum Tourismus meinte LH van Staa, dass “Anpassungen nichts mit Erschließungswut zu tun haben”. Hier geht es ihm vor allem um eine Gleichstellung aller Regionen und Täler innerhalb des Landes, sodass alle die gleiche Chance eines funktionierenden Tourismus als Lebensgrundlage bekommen können und einkommens- und wirtschaftsschwache Gebiete Strukturhilfe erhalten.

Bauern sichern unseren Lebens- und Wirtschaftsraum Ebenso ist ihm der Ausgleich zwischen ländlichen und städtischen Gebieten ein besonderes Herzensanliegen. “Wir brauchen unsere Bauern zur Sicherung des Lebens- und Wirtschaftsraumes:” Jahrzehntealte Landwirtschaftsgesetze gelte es hier den neuen Anforderungen anzupassen. Dazu skizzierte er auch seine Vorstellungen einer neuen Waldordnung. “Beim Transit tu ich mich auch innerparteilich schwer in Österreich, weil es hier verschiedene Interessen der Länder gibt. Was ich sicher tun kann und werde, ist, die Beschlüsse des Landtags umzusetzen. Und außerdem halte ich die Forderung aufrecht, dass das EU-Mitgliedsland Österreich bei Verhandlungen und Verträgen nicht schlechter gestellt werden darf als das Nicht-EU-Mitglied Schweiz!”

Neue Bürgerservicestellen im kommenden Jahr
Für das Thema Wasser will der LH internationale Kooperationen schließen, angefangen mit den engen Nachbarn Südtirol und Trentino. Herwig van Staa: “Wir brauchen die Nord-Süd-Ausrichtung. Wir dürfen aber auch die Ost-West-Ausrichtung dabei nicht vergessen. Wir wollen hier unseren Einfluss ausbreiten wie konzentrische Kreise.” Reformen, die nicht wehtun, sind keine, meinte der neue Landeshauptmann. “Das Ziel, dem Land zu dienen, muss an erster Stelle stehen.” So bezeichnete er auch die Arbeit der Verwaltung als unverzichtbar und kündigte als weitere Schwerpunkte seiner Arbeit mehr Bürgerdialog an. “Wir werden im nächsten Jahr Bürgerservicestellen einführen und ein Verwaltungsleitsystem.”


Zum Schluss seiner ‘Tirol-Erklärung’ ging der Landeshauptmann auch auf die private Person Herwig van Staa ein: “Ich bekenne mich zur christlichen Weltanschauung und ich habe eine besondere Kultur der Toleranz versprochen. Die kann man nur üben, wenn man einen eigenen Standpunkt hat. Ich habe nie die Verbindung zu den Freunden meiner Jugend abreißen lassen und ich bin meiner Frau und den Kindern dankbar, dass sie als Familie hinter mir stehen. Wir waren zuhause drei Kinder. Mein Vater ist an der Ostfront geblieben. Ich bin als Halbwaise aufgewachsen. Meine Schwester ist klein gestorben, weil sie die nötigen Medikamente nicht bekommen hat. Mein Bruder hat in der Landwirtschaft gearbeitet und ist gestorben. Meine Mutter musste als Saisonnier arbeiten - trotzdem möchte ich diese Zeit in meinem Leben nicht vermissen!”
   

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