Schule macht Wirtschaft 
Landwirtschaftliche Fachschule Drauhofen baut neuen Dienstleitungssektor auf – LR Wurmitzer sieht in Initiative große Chance.
Drauhofen (lpd) - Der Verein zur Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen und die landwirtschaftliche Fachschule Drauhofen haben sich zum Ziel gesetzt, eine Agentur für hauswirtschaftliche Dienstleistungen aufzubauen, um gemeinsam für die Region neue Arbeitsplätze zu erschließen. Bei der Pressekonferenz anlässlich der Präsentation dieses Eu-kofinanzierten Projektes „Haushalts-, Familien- und Betriebsservice“ unterstrich Agrarlandesrat Georg Wurmitzer am Freitag (08. 11.) die Bedeutung der hauswirtschaftlichen Ausbildung für Frauen in der Landwirtschaftsfachschule.

„Mir ist es wichtig, dass gut ausgebildete Menschen im ländlichen Raum gezielt eingesetzt werden und hier ein Einkommen erzielen, das ihrer Ausbildung gerecht wird“, so die Obfrau des HFB-Services, Karoline Reiter. Wie Wurmitzer dazu betonte, biete das Landwirtschaftliche Schulwesen hervorragende Grundlage für die Ausbildung von Frauen zur hauswirtschaftlichen Betriebsführung. In dem Projekt zur Etablierung der hauswirtschafltichen Dienstleistungen im Arbeitsleben sieht Wurmitzer ein innovatives Nischenangebot.

Die Ziele des Leader+ Projektes „Haushalts-, Familien- und Betriebsservice“ wurden von der Projektleiterin Eva Altenmarkter-Fritzer präsentiert. Sie nannte dabei die professionelle Erschließung neuer Arbeitsfelder für AbsolventInnen, die Hauswirtschaftliche Ausbildung bis hin zum stattlich anerkannten Berufsbild, die Gesundheitsförderung durch familienunterstützende Maßnahmen sowie den Start der Hauswirtschaftlichen Dienstleistungsagentur im September 2003 und die damit verbundene weitere Profilierung der Schule Drauhofen als wichtigste Ziele.

In einer Studie geht hervor, dass die Zahl der Paare mit Doppelverdienst steigt, wodurch im privaten Bereich der Zukauf von hauswirtschaftlichen Leistungen notwendig wird. Die steigende Zahl von Halbfertigprodukten zeigt, wie viel an „Hausarbeit“ bereits zugekauft wird. Die Zahl der Seniorenhaushalte benötigt über die körperliche Pflege hinaus Unterstützung bei der Abwicklung des Alltagslebens. Auch die Organisation der Haus- und Familienarbeit alleinerziehender Elternteile basiert auf neuen Bedürfnissen. Trotz aller emanzipatorischen Bestrebungen ist Hausarbeit noch immer zum Großteil Frauensache geblieben. Reiter dazu: „Wir wollen nun zur Entlastung der berufstätigen Frau und der Frau in Krisensituationen Dienstleistungen anbieten, die ihr das Leben leichter machen und sie vom Alltagsstress befreien.“

Wurmitzer strich weiters hervor, dass die professionelle Erschließung neuer Arbeitsfelder für AbsolventInnen landwirtschaftlicher Fachschulen sowie für WiedereinsteigerInnen und ältere ArbeitnehmerInnen sehr wichtig seien und dankte den verantwortlichen Lehrerinnen für ihre Initiative, im Bereich der haushaltlichen Wirtschaftsführung ein Angebot zu entwickeln, welches innerhalb der Region Großglockner-Millstätter See neue Arbeitsplätze für Frauen schaffe und Wertschöpfung durch fundierte und hochqualifizierte Ausbildungen bringe.