Forschungspreis für Nanowissenschaften und Nanotechnologien des Landes Steiermark 
Auszeichnung für Leistungen in einer Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts
Graz (lk) - Fachleute sprechen von einer Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts; von Forschungen, die vor allem in der Physik und Biochemie bislang unbekannte Chancen eröffnen werden. Nanowissenschafter leiten ihren Namen von „Nano“ ab, dem griechischen Wort für Zwerg. Nanowissenschafter und Nanotechnologen untersuchen die kleinsten Teile von Atomen und Molekülen und dringen dabei in bislang unbekannte Größenordnungen vor. Diese Tätigkeit lässt sich mit der Aufspaltung eines Haars in 50.000 Teile vergleichen. Es entstehen molekulare Bausteine, die zu vollkommen neuen Werkstoffen mit maßgeschneiderten Eigenschaften verwandelt werden können.

Mit der Schaffung eines Forschungspreises für Nanowissenschaften und Nanotechnologien will das Land Steiermark ein sichtbares Zeichen der besonderen Bedeutung und Anerkennung für hervorragende Forschungsleistungen und Errungenschaften in diesem Themenkreis setzen. Wie LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl, der Forschungsreferent des Landes, in der Ausschreibungsbegründung erklärte, wird der Forschungspreis für Nanowissenschaften und Nanotechnologien in drei Kategorien vergeben, da sowohl die Grundlagenforschung als auch die wirtschaftliche Anwendung sowie die Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs von großer Bedeutung sind:

Kategorie 1
Forschungspreis für Nanowissenschaften und Nanotechnologien - Grundlagenforschung
Diesen Preis wird für eine exzellente wissenschaftliche Arbeit (wissenschaftliche Publikation) aus dem Gesamtgebiet der Nanowissenschaften (Physik, Chemie, Biologie, Materialwissenschaften, Medizin, Pharmazie) vergeben, die in den letzten zwei Kalenderjahren erschienen sein soll. In der auszuzeichnenden Arbeit sollen entweder eine neue experimentelle Methodik oder Theorie im Rahmen der Nanowissenschaften entwickelt oder beschrieben worden sein.

Kategorie 2
Forschungspreis für Nanowissenschaften und Nanotechnologien – Wirtschaftliche Anwendungen
Für die Zuerkennung dieses Preises kommt eine Arbeit aus dem Gesamtgebiet der Nanowissenschaften (Physik, Chemie, Biologie, Materialwissenschaften, Medizin, Pharmazie) in Betracht, in der die Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse bzw. die Anwendung von Nanotechnologien in einen Demonstrator, eine Technologie, einen Prozess oder bereits in ein Produkt vollzogen wurde. Dies sollte insbesondere in den letzten zwei Kalenderjahren realisiert worden sein.

Kategorie 3
Forschungspreis für Nanowissenschaften und Nanotechnologien – Nachwuchsförderung
In der Kategorie „Nachwuchsförderung“ wird eine herausragende, abgeschlossene Diplomarbeit, Dissertation oder Habilitation prämiert, deren Thema zum Gesamtgebiet der Nanowissenschaften (Physik, Chemie, Biologie, Materialwissenschaften, Medizin, Pharmazie) gehört und im letzten Kalenderjahr abgeschlossen worden sein soll. Im Sinne der Nachwuchsförderung soll der Preisträger maximal dreißig Jahre alt sein.

Das Preisgeld in der Kategorie 1 beträgt 10.000 Euro, in der Kategorie 2 15.000 Euro und 2.000 Euro für Kategorie 3.

Bewerbungen können bis zum 31. Dezember 2002 an die Fachabteilung 6 A (Wissenschaft und Forschung) der Steiermärkischen Landesregierung, 8011 Graz, Palais Trautmannsdorff, Trautmannsdorffgasse 2, gerichtet werden. Einzureichen sind die zu prämierende Arbeit, ein wissenschaftliches Gutachten (Bewertung durch einen Wissenschafter dieses Faches) und eine populärwissenschaftliche Kurzfassung im Umfang von etwa 15 Zeilen. Weitere Auskünfte erteilen die mit der Forschungspreisausschreibung befassten Mitarbeiter in der Fachabteilung 6 A: Ernst Hepner, Tel.: 0316/877-2620 und Maria Ladler, Tel.: 0316/877-2003.