Molterer eröffnet Hochwasserschutzbau an der Lafnitz 
Südburgenländisch-ungarischer Grenzraum wird mit EU-Hilfe vor Überflutungen geschützt - Sinnvolle Verknüpfung von Hochwasserschutz und Ökologie
Wien (bmlfuw) - Umwelt- und Landwirtschaftsminister Mag. Wilhelm Molterer hat am Donnerstag (07. 11.) in Heiligenkreuz (Bezirk Jennersdorf) die gemeinsam von Österreich und Ungarn errichtete Flutmulde an der Lafnitz eröffnet. Das nach einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren erbaute Becken soll die Hochwassersicherheit für den Raum Heiligenkreuz und die jenseits der Grenze liegende Stadt St. Gotthard nachhaltig sicherstellen. Die Gesamtkosten betragen 10,2 Millionen Euro. Das Landwirtschaftsministerium, das Land Burgenland und die Europäische Union haben davon 7,5 Millionen Euro aufgebracht, Ungarn steuerte 2,7 Millionen Euro bei.

Die Region wird von den Hochwässern der Raab und der Lafnitz immer wieder bedroht. Die Flutmulde von der Lafnitz zum Lahnbach stellt die Hochwassersicherheit sowohl für die Gemeinden als auch für die Gewerbe- und Industrieentwicklung im Grenzraum sicher, indem ein Teil der Lafnitzhochwässer über die Senke des Lahnbaches abgeleitet wird. Der Gefahr von Hochwässern wird durch eine Entlastungsmulde seitlich des Hauptflusssystems Rechnung getragen. Die Uferstrukturen und Feuchträume in Flussnähe bleiben unberührt.

Die Flutmulde ist auch ein Vorzeigeprojekt für neue ökologische Wege in der Hochwassersicherung. Bei der Projektierung wurde der landschaftsgerechten Gestaltung und Anpassung an das Landschaftsbild große Bedeutung zugemessen. Bestehende Altarme des Flusses wurden eingebunden. Über eine Niederwasserrinne ist die ständige Dotation der Entlastungsmulde vorgesehen. Dadurch erhält sie Gewässercharakter mit ausgedehnten anschließenden Röhricht- und Feuchtwiesenzonen. Ihre Länge beträgt 2350 Meter, die durchschnittliche Tiefe 1,5 Meter und die geschützte Fläche 230 Hektar.

Pilotcharakter hat die Flutmulde durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Ungarn und der Einbindung der EU bei der Finanzierung. "Die Planung und Abwicklung erfolgte bilateral durch Österreich und Ungarn und dokumentiert die gute Zusammenarbeit zwischen den Behörden beider Länder", sagte Molterer.