Gutes Ergebnis für Verbund trotz schwieriger Rahmenbedingungen 
Wien - Die Umsatzerlöse konnten um 30 % auf 1.500,8 Mio. EUR gesteigert werden, das operative Ergebnis verringerte sich aufgrund negativer externer Einflußfaktoren geringfügig um 1,4 % auf 221,1 Mio. EUR, der Gewinn vor Steuern konnte um 12 % auf 143,3 Mio.EUR und das Konzernergebnis um 30 % auf 110,2 Mio. EUR verbessert werden. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Geschäftsjahr 2002 haben sich seit Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses nicht verbessert. Alle maßgeblichen Wirtschaftsindikatoren zeigen auch für die Zukunft keine wesentliche Erholung der Weltwirtschaft. Das geringe Wirtschaftswachstum und ein damit verbundenes stagnierendes Verbrauchswachstum in der Elektrizitätswirtschaft wirken dämpfend auf die Geschäftsentwicklung des Verbund. Hinzu kommen weitere externe Faktoren im Quartal 3/2002, die eine positive Entwicklung des Konzerns erschweren.

Das Jahrhunderthochwasser im August dieses Jahres verursachte Erzeugungsausfälle, insbesondere bei den Laufkraftwerken an der Donau, die nur zum Teil durch eine Optimierung des gesamten Kraftwerksparks aufgefangen werden konnten. Darüberhinaus kam es zu direkten Folgeschäden an einzelnen Kraftwerken, die zusätzliche Instandhaltungsmaßnahmen und Investitionen in den Folgejahren erfordern. Insgesamt verursachte die Hochwasserkatastrophe direkte Schäden in Höhe von rd. 20 Mio. Euro.

Das heimische Wasserdargebot, welches maßgeblich für die Entwicklung des Konzernergebnisses ist, liegt im aufgelaufenen Geschäftsjahr genau im langjährigen Durchschnitt, aber doch erheblich unter der hervorragenden Wasserführung der Vorjahre. Eine geringere Wasserführung reduziert Verdienstmöglichkeiten aus vermarktbarer Energie, Fehlenergie muß kurzfristig zu höheren Preisen auf den internationalen Beschaffungsmärkten zugekauft werden.

Die anhaltend negative Entwicklung auf den Kapitalmärkten führt zu einer nach IAS gebotenen stichtagsbezogenen Abwertung des Pensionskassenvermögens, was zu einer entsprechenden Erhöhung des Personalaufwandes führt.

Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen liegt das operative Ergebnis des Konzerns auf 221,1 Mio. Euro und damit um 3,0 Mio. Euro bzw. 1,4 % unter dem der Quartale 1-3/2001. Damit schließt der Konzern an das sehr gute Quartalsergebnis des Vorjahres an.

Hervorzuheben sind die im Vergleich zum Vorjahr weiterhin - wenn auch moderater als in den Jahren davor - steigenden Großhandelspreise sowie steigende Absatzmengen in den für den Verbund wichtigen Auslandsmärkten Deutschland (+ 36 %) und Italien. Gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres konnte im Marktsegment Businesskunden eine erhebliche Absatzsteigerung (+ 50 %) bei steigendem Preisniveau erzielt werden.

Der Absatz an die Landesgesellschaften konnte auf hohem Niveau stabilisiert werden und erreicht volumsmäßig jetzt wieder das Niveau vor Liberalisierung. Das erweiterte Absatzportfolio im Inland hat das Absatzrisiko deutlich reduziert.

Erfreulich ist auch die positive Entwicklung des Konzernergebnisses, das vor allem durch das verbesserte Finanzergebnis um 25,6 Mio. Euro bzw. 30,3 % auf 110,2 Mio. Euro erhöht werden konnte. Damit stieg auch der Gewinn je Aktie um 0,84 Euro auf 3,58 Euro. Dieser liegt mit Ende der Quartal 1-3/2002 bereits fast auf dem Wert des Gesamtjahres 2001 und wird nach derzeitigem Prognosestand deutlich über dem Vorjahresniveau zu liegen kommen.

Weiter fortgeschritten ist das Projekt Österreichische Stromlösung, ein geplanter Zusammenschluß der größten Energieversorger Österreichs: des Verbund und der EnergieAllianz Partnergesellschaften EVN, Wienstrom, EnAG, LinzAG und BEWAG. Die kartellrechtliche Entscheidung wird im ersten Quartal 2003 erwartet. Der Verbund würde durch diese Partnerschaft nachhaltige Synergien in Höhe von 39 Mio. Euro pro Jahr lukrieren. Dem internationalen Trend einer vertikalen und horizontalen Integration folgend, würde mit Implementierung der Österreichischen Stromlösung ein, neben den größten europäischen Stromversorgern, nachhaltig wettbewerbsfähiger Stromdienstleister entstehen.