Rübenernte 2002 erfolgt unter extremen Bedingungen 
Noch rund ein Drittel der Rüben im Boden - Feldwegeausbau in NÖ hat sich bezahlt gemacht
Wien (aiz.info) - Die Zuckerrübenernte 2002 in Österreich geht wegen der anhaltenden Regenfälle unter extrem schwierigen Bedingungen von statten. Während die rund 9.600 heimischen Rübenbauern in Normaljahren um diese Zeit schon den Großteil der Rüben gerodet haben, steckt heuer, so Rübenbauern-Obmann Hermann Schultes, noch rund ein Drittel, das heißt etwa 1 Mio. t, der insgesamt erwarteten gut 3 Mio. t Rübenernte im vom Regen aufgeweichten Boden. "Die Erntetechnik ist unter diesen Bedingungen bis an die Grenzen gefordert und die Rübenbauern müssen einen hohen Aufwand auf sich nehmen, um eine kontinuierliche Rohstoffversorgung für eine reibungslose Verarbeitungskampagne in den drei österreichischen Zuckerfabriken sicherstellen zu können."

Die tiefen Böden machen ein Befahren der Rübenfelder mit herkömmlichen, von Traktoren gezogenen Erntemaschinen praktisch unmöglich, nur die modernen selbst fahrenden und meist überbetrieblich eingesetzten "Sechsreiher"-Erntemaschinen könnten die Grenzen des Machbaren weiter hinausschieben, so Schultes. Noch sind die Rübenbauern zuversichtlich, dass zehn bis 14 regenfreie Tage reichen würden, um die restliche Ernte einbringen zu können. Mit den auf einer Anbaufläche von 44.600 ha erwarteten 3 Mio. t Zuckerrüben wird das Ernteergebnis 2002 über dem Ertrag von 2,77 Mio. t vom Vorjahr liegen. Der niederschlagsreiche Sommer wird nämlich die Hektarerträge mit 69 t um 10% höher ausfallen lassen als 2001. Zwar liegt der Zuckergehalt der Rüben 2002 unter dem der Ernte 2001, doch soll das österreichische Zuckerindustrieunternehmen Agrana mit 450.000 t dennoch eine höhere Weißzuckerausbeute erzielen können als 2001 mit 423.000 t. "Die Rüben der Ernte 2002 weisen eine gute Verarbeitungsqualität auf", berichtet Schultes.

Rübenabfuhr schwierig - Feldwegeausbau in NÖ hat sich bezahlt gemacht
Nicht nur die Ernte der Rüben selbst, sondern auch die Abfuhr von den Feldrändern, meist über Güterwege, gestaltet sich angesichts der tiefen Böden für die Landwirte heuer sehr schwierig. "Da hat sich insbesondere in Niederösterreich das heuer zur Bewältigung der gestiegenen Anforderungen an die Rübentransport-Logistik gestartete Ausbauprogramm für die Güterwege bezahlt gemacht", schildert Schultes erste positive Erfahrungen gleich in einem Extremjahr. "Die Rübenbauern sind den zuständigen Bürgermeistern und Landesrat Josef Plank sehr dankbar für dieses Ausbauprogramm."