Enttabuisierung einer heilbaren Krankheit  
Informationskampagne zum Thema „Depression“ gestartet
Eisenstadt (blms) - Stress, Druck, Mobbing im Beruf und hohe Belastungen durch unsere moderne Leistungsgesellschaft führen mehr Menschen als je zuvor in die Depression, eine Krankheit, die permanent im Steigen begriffen ist. Laut WHO werden im Jahr 2010 depressive Erkrankungen, vor Krebs, Herz-Kreislauf- und anderen gesundheitlichen Schäden, an erster Stelle rangieren.

„Oft vergehen Jahre, bis bei den Patientinnen und Patienten eine Depression erkannt und behandelt wird. Genau da müssen wir ansetzen. Es ist ein wichtiger Teil unseres Präventionsprogramms auch über Krankheiten zu informieren, die sehr lange tabuisiert waren“, so Landesrat Dr. Peter Rezar, der am 14. November 2002 mit einer Auftaktveranstaltung im Schloss Esterhazy in Eisenstadt den Startschuss zu einer landesweiten Informationskampagne zum Thema Depressionen geben wird. Der Gesundheitsreferent, der Psychosoziale Dienst, die Österreichische Gesellschaft für Depressive Erkrankungen und die Ärztekammer für das Burgenland wollen mit dieser Kampagne die Betroffenen informieren und sie ermuntern, sich Hilfe zu holen. Im Vordergrund steht dabei die Information, dass Depressionen heilbar sind.

„Nicht nur eine bessere Information der Bevölkerung, nicht nur eine bessere Ausbildung der behandelnden Ärzte sollen erreicht werden, sondern es sind vermehrt gemeinsame Anstrengungen notwendig, um die Gesamtsituation erfassen und ändern zu können“, betonte der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für depressive Erkrankungen, Univ. Prof. Hans Georg Zapotoczky.

Diese Vereinigung hat sich zur Aufgabe gemacht, den Patienten die Scheu vor dem Aufsuchen eines Psychiaters zunehmen, die ärztlichen Fortbildung durch Hilfestellung bei der Diagnose und Behandlung zu verbessern, die wissenschaftliche Tätigkeit zu intensivieren, internationale Kontakte zu knüpfen und eine Enttabuisierung der Krankheit bei der Bevölkerung zu bewirken. Um diese umfangreichen Ziele verwirklichen zu können, ist zur Zeit ein österreichweites Organisationsnetz im Aufbau.

In allen Bundesländern wurden Landesdirektionen ins Leben gerufen. Landesdirektor der Gesellschaft im Burgenland ist Prof. Karl Dantendorfer: „Je früher Depressionen erkannt werden, umso früher werden sie behandelt. Je früher sie behandelt werden umso schneller und sicherer können sie geheilt werden. Unsere Kampagne dokumentiert die Bemühungen des Landes, den Begriff der Gesundheit als ganzheitliches Streben nach körperlichem und seelischen Wohlbefinden zu verstehen“.

Die Informationsveranstaltungen der ÖGDE finden – jeweils um 19.00 Uhr - am 14. November 2002 im Schloss Esterhazy in Eisenstadt, am 28. November 2002 im Haus Impulse in Neusiedl, am 16. Jänner 2003 im Stadtsaal von Oberpullendorf und am 20. Februar 2003 im Oberwarter Rathaus statt.