Wahlkampf: Bischof Schwarz mahnt zur "Aufrichtigkeit" 
Kärntner Diözesanbischof appelliert in Predigt beim Gottesdienst der österreichischen Bischöfe in Salzburg an die Wähler, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen
Salzburg (kath.net/BIKO) - Der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz hat am Dienstagabend (05. 11.) im Salzburger Dom beim Gemeinschaftsgottesdienst der österreichischen Bischöfe an die politischen Parteien appelliert, im laufenden Wahlkampf trotz der Vielfalt der Meinungen "ein feines Gespür für Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit zu bewahren". An die Bevölkerung richtete Schwarz die Botschaft, dass es "wichtig ist, an den demokratischen Wahlvorgängen teilzunehmen". Es sei aber auch wichtig, zwischen einzelnen Wahlen "das demokratische Miteinander" zu stützen und mit christlicher Verantwortung zu leben und zu handeln.

In seiner Predigt rief Schwarz dazu auf, "dem Leben den Vorrang zu geben". Es sei mehr als bedauerlich, dass das Recht der Ungeborenen auf Leben sich nicht in dem Maß durchsetzen könne, wie es die Kirche in diesem Land wünsche und erbitte, sagte Schwarz. Er rief dazu auf, sich nicht Zukunftsängsten aussetzen zu lassen und auf "Schreckens-Szenarien" zu starren, sondern aus dem Potenzial der christlichen Hoffnung heraus die Zukunft mit Gott zu gestalten.

Menschen hielten Ausschau nach einem Halt, nach einer Stütze und nach einer wegweisenden Führung. "Wir haben den Vorteil, den zu kennen, der im Leben Halt gibt und im Sterben eine Stütze ist und dessen Liebe den Menschen nicht klein, sondern groß macht", so der Bischof. Um Gott auf den Straßen und Plätzen zu verkünden, brauche es "missionarische Christen".

Der Kärntner Bischof verwies in seiner Predigt darauf, dass manche religiöse Traditionen nicht mehr - wie in vergangenen Generationen - fraglos übernommen würden. Umso größer sei heute die Herausforderung, mit einer missionarischen Kraft auf die Menschen zuzugehen und eine "neue Gestalt des Christentums" vorzuleben.

Für verständliche Sprache
Laut Bischof Schwarz braucht es "Aufbrüche eines authentischen Christseins", die sich daran orientieren, "dass der Geist Gottes heute weht, wo er will". Es brauche auch eine "neue Aufmerksamkeit für das Evangelium" in einer pluralen, vieles nivellierenden und gleichgültig machenden Öffentlichkeit.

Bischof Schwarz wörtlich: "Vielleicht müssen wir neue Formen entwickeln, um die Christen zu befähigen, ihren Glauben in einer überzeugenden Sprachgestalt auszudrücken. Viele haben einfach nicht mehr das Vokabular und schon gar nicht mehr die Erfahrung, um über den Glauben gottbezogen und christusverbunden sprechen zu können." Umso mehr sei Bemühen um eine "vertiefte religiöse Sprachkompetenz" mit "Klarheit in den Worten" und "Eindeutigkeit in den Begriffen" verlangt. Denn - so Schwarz - "vielleicht kommen manche nicht, weil sie unsere Sprache nicht verstehen".