Kompakter Supercomputer von IBM
p655 soll die Nachfolge von Deep Blue antreten
Armonk (pte) - Parallel zur Supercomputing-Konferenz in Baltimore hat IBM am Freitag (15. 11.) seinen jüngsten Beitrag zu Hochleistungsrechen- systemen vorgestellt. Der eServer pSeries 655 packt bis zu 128 Power4-Prozessoren in ein Rack. Zumindest theoretisch soll der Unix-Rechner in seiner höchsten Ausbaustufe eine Spitzen-Rechenleistung von einem halben Teraflop (500 Mrd. Rechenoperationen in der Sekunde) erreichen. IBM stellt den p655 als den Nachfolger seines Supercomputers Deep Blue vor, der vor allem durch seinen Sieg gegen Schachweltmeister Gary Kasparov Bekanntheit erlangte. Laut eigenen Angaben von IBM erreicht der Server 15 Prozent mehr Leistung als vergleichbare Systeme der Konkurrenz und benötigt dabei wegen seiner kompakten Bauweise deutlich weniger Platz.

Der Konzern hat mit dem Rechner vor allem Anwendungen in der Genforschung oder für komplexe Entwicklungsaufgaben im Visier. Der p655 besteht aus Modulen zu je vier oder acht Prozessoren, die eine Taktgeschwindigkeit von 1,1 GHz oder 1,3 GHz erreichen. Jedes Modul verfügt über einen Arbeitsspeicher mit einer Kapazität von 4 GB bis 32 GB. Auf dem Supercomputer können die Betriebssysteme AIX 5L Version 5.1 und Linux verwendet werden. Der Einstiegspreis für den Server beträgt 72.449 Dollar.

Daneben bringt IBM Schwung in seine Pläne für On-Demand-Rechenleistung und –Services. Der Konzern hat dazu sein IBM Application Enabling Programm gestartet. Damit soll es Softwareanbieter ermöglicht werden, ihre Anwendungen für On-Demand-Dienste zu adaptieren. Diese werden dann in den Rechenzentren von IBM Global Services gehostet.
IBM schätzt das Marktpotenzial für Software-Services auf mehr als 16,5 Mrd. Dollar im Jahr 2006. An dem Enabling-Programm nehmen vorerst Adexa, Entrust, MRO Software und Portal teil. Diese Unternehmen werden ihre Lösungen in Zukunft auch über die Hosting-Zentren von IBM anbieten. Dabei sollen verschiedene Lizenzmodelle zur Auswahl stehen.