Thema Nationalratswahl – 16. November 2002

 Euratom
 Molterers ÖVP stimmte gegen Euratom-Krediterhöhung
Glawischnig: Molterer mißachtet von ÖVP mitgetragenen Parlamentsbeschluß
Wien (grüne) - „Das von Molterer unterstellte, angebliche Veto der Grünen zur Aufstockung der Euratom-Kredite ist in Wirklichkeit ein klarer Drei-Parteien-Auftrag des Nationalrates an die Bundesregierung“, wies Eva Glawischnig, stv. Bundessprecherin der Grünen die Kritik von Bundesminister Molterer an den Grünen zurück. Selbst die ÖVP hat am 10. Juli 2002 einem parlamentarischen Antrag zugestimmt, worin der Bundesregierung der glasklare Auftrag erteilt wurde, einer Erhöhung des bisher mit vier Milliarden Euro begrenzten EURATOM-Kreditvolumens auf sechs Milliarden Euro nicht zuzustimmen“, erinnert Glawischnig den vergesslichen Minister.

„Tritt Molterer in dieser Frage nicht für ein klares österreichisches Nein ein, wäre er, würden nicht Neuwahlen ohnehin bevorstehen, reif für einen Misstrauensantrag“, so Glawischnig. „Bis jetzt hat sich die ÖVP zu keinen klaren Nein durchgerungen, daher ist bis zum Beweis des Gegenteils davon auszugehen, dass die ÖVP für die Erhöhung der Euratom-Gelder und damit für die Finanzierung neuer AKW eintritt“, so Glawischnig. Als realitätsfern bezeichnet Glawischnig die Behauptung Molterers, dass die Euratom-Gelder künftig für den Ausstieg oder für Sicherheitsverbesserungen verwendet würden. „Das ist Vernebelungstaktik. Nur eine Zurückweisung des Kommissionsvorschlages und eine völlige Neuverhandlung könnte dieses Ziel erreichen“, so Glawischnig.
   
 Molterer: Sicherheit und Ausstieg sind Ziel - Kein Geld für neue AKW
Bedenklich, dass nun auch Grüne auf Veto-Kurs einschwenken
Wien (bmlfuw) - "Bleiben Sie bei der Wahrheit, Frau Glawischnigg: Mit der ÖVP wird es kein Geld für neue Atomkraftwerke geben!" sagte Umweltminister Wilhelm Molterer am Freitag (15. 11.). Die ÖVP Position sei klar und in absoluter Übereinstimmung mit den entsprechenden Entschließungen des Nationalrates. "Zusätzliche Mittel sind für den Ausstieg oder für Verbesserungen bei der Sicherheit zu verwenden". Als bedenklich bezeichnete Molterer die Tatsache, dass nun offenbar auch die Grünen auf einen Veto-Kurs umschwenken. Molterer: "Ich habe nie etwas von Blockaden und Vetos als Mittel der Politik gehalten und werde mich auch in Wahlkampfzeiten nicht dazu verleiten lassen."