Innsbrucks Bürgermeisterin Hilde Zach zur Bergisel-Tragödie
und zu den Folgen des in erster Instanz getroffenen Schuldspruchs
Innsbruck (rms) - Im Rahmen des Mittwoch-Pressegesprächs (13. 11.) nach dem Stadtsenat nahm Bürgermeisterin Hilde Zach einleitend zur "Air & Style" Bergisel-Tragödie und zu den Folgen des in erster Instanz getroffenen Schuldspruchs Stellung, wobei sie darauf hinwies, dass die schriftliche Bestätigung des Urteils mit den entsprechenden Erläuterungen noch nicht eingetroffen ist.

Zach bestätigte, dass sie in dieser Angelegenheit in engem Kontakt mit dem Landeshauptmann stehe, und dass Gemeinderat Toni Hafele, der selbst ein Betroffener ist, weil dessen Tochter bei diesem Unglück zu Tode gekommen ist, permanent um Kontakte mit den Angehörigen der Unfallopfer bemüht sei.

Nun sollen Gespräche mit den Versicherungen geführt werden, welche Maßnahmen
am sinnvollsten sind und ob es eine Möglichkeit gebe, das Verfahren abzukürzen, ohne den rechtlichen "Boden" zu verlassen. Tatsache ist, dass eine Berufung unumgänglich ist, weil sonst Stadt und Land um die Versicherungsgelder "umfallen" würden. "Vielleicht gibt es aber ein Angebot der Versicherungen. Die Stadt muss jedenfalls den Weg gehen, den die Gesetze vorschreiben", so Zach.

Die Bergisel-Tragödie habe gezeigt, dass bei derartigen Großveranstaltungen ein Alkoholverbot gelten sollte, das streng überprüft werden müsse. Auch die Appelle, den verstärkten Sicherheitsbestimmungen unbedingt Folge zu leisten, müssten eindringlicher erfolgen. Dazu seien ausreichend Sicherheitskräfte notwendig, die immer wieder vorbeugend einschreiten, wenn der Übermut zu groß wird. Auch müssten die Besucherzahlen künftig besser eingeschätzt werden. Die Lehre, die gezogen werden müsse - das betrifft auch die jüngsten Vorfälle beim Studentenfest im Congress - sei, dass bei Veranstaltungen nicht mehr Besucher eingelassen werden, als angemeldet sind bzw. die der Zahl der vorhandenen Security-Mannschaft entsprechen.

Bezüglich des Bergisels seien nun die für notwendig erachteten Sicherheitsvorkehrungen in die Sanierung und den Neubau des Stadions eingeflossen. Allerdings hätte laut Begründung des Richters "Air & Style" auch jetzt nicht dort stattfinden können, weil eine derartige Veranstaltung nur auf einer freien Fläche ohne Begrenzungen und Tore gemacht werden könne. Diese Aussage müsse noch weiter erörtert werden, so Zach, dazu sei aber die schriftliche Ausfertigung des Urteils notwendig. Verantwortung am Unglück werden mehrere tragen müssen und sie alle müssten zu ihrer Verantwortung stehen. Die menschliche Tragödie müsse aber allen bewusst sein. "Air & Style" möchte sie - wenn es nach ihr geht - nicht mehr in Innsbruck haben.