Ferrero-Waldner: "Wirtschaftspartnerschaften als Motor für Entwicklung im Süden"
Außenministerium eröffnet Jahrestagung des EU-Zentrums für Unternehmensentwicklung (CDE) in Wien
Wien (bmaa) - Das "Center for Development of Enterprise" (CDE) der EU widmet sich seit zwei Jahren verstärkt dem Aufbau kleiner und mittlerer Unternehmen in Entwicklungsländern. Auf Einladung des Außenministeriums und der Wirtschaftskammer findet das Jahrestreffen dieses Zentrums heuer am 14. und 15. November in Wien statt. Vorgestellt werden die neuen Finanzierungsprogramme ProInvest des CDE und Investment Facility (INFAC) der Europäischen Investitionsbank.

Eines der wichtigsten internationalen Ziele ist die Minderung der Armut, vor allem in Entwicklungsländern. Diesem Ziel hat sich auch das CDE als Einrichtung im Rahmen der Partnerschaft zwischen EU und den AKP (Afrika, Karibik, Pazifik)-Ländern verschrieben. Bester Ansatzpunkt dazu ist der private Sektor. Er gilt als Motor wirtschaftlicher Entwicklung und Quelle für neue Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten.

Um Investitionen und Technologie-Transfer weiter anzukurbeln, hat das CDE seit Februar 2002 das Programm ProInvest eingerichtet. Es unterstützt vor allem den Aufbau von Interessensvertretungen, die zwischen Politik und Wirtschaft vermitteln, ein unternehmensfreundliches Klima schaffen sollen und sich für die Bedürfnisse der Betriebe einsetzen. Weiteren Anreiz für die Gründung von Unternehmen und die Anbahnung von Joint-ventures bietet das "Investment Facility" (INFAC)-Programm der Europäischen Investitionsbank. Diese beiden neuen Finanzierungsmöglichkeiten werden nun im Rahmen der CDE-Jahrestagung in Wien den Vertretern der EU-Mitgliedsländer unter anderem vorgestellt.

"Mir sind private Wirtschaftspartnerschaften zwischen Unternehmen im Norden und im Süden ein besonderes Anliegen, denn in den kleinen und mittleren Betrieben wie auch im informellen Sektor liegt ein enormes Arbeitsplatzpotenzial. Das gilt es im Sinne der Armutsbekämpfung auszuschöpfen", erläutert Außenministerin Ferrero-Waldner. "Ich hoffe, dass mit Hilfe unseres kompetenten Partners, der Wirtschaftskammer Österreich, auch österreichische Unternehmen in Zukunft mehr in unseren AKP-Partnerländern investieren."

Das CDE feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Es wurde 1977 im Zuge des ersten Lomé-Abkommens gegründet und hatte damals zum Ziel, Anreize für Industriebetriebe in den AKP-Staaten zu schaffen. Im Juni 2000 wurde als Nachfolge der Lomé-Verträge das Cotonou-Abkommen zwischen der EU und den 77 AKP-Ländern unterzeichnet, das neue Akzente in der EU/AKP-Partnerschaft setzt. Politischer Dialog, Entwicklungszusammenarbeit und verstärkte wirtschaftliche und handelspolitische Kooperation zur Armutsminderung stehen nun im Vordergrund. Das CDE hat durch dieses Abkommen ein erweitertes Mandat erhalten, dem nun mit einer strategischen Neuorientierung hin zur Förderung von KMUs Rechnung getragen wird. Durch ein breites Angebot an Leistungen soll in den AKP-Partnerländern die Attraktivität für private Investitionen erhöht und der Boden für die im Cotonou-Abkommen vorgesehenen Wirtschaftspartnerschaften bereitet werden.