Schennach: ORF - ROI-Einstellung unannehmbar
Grüne: Radiosymphonieorchester wird ausgelagert und Kooperation mit Minderheitenradios steht vor dem Aus
Wien (grüne) - "Die Einstellung von Radio Österreich International (ROI) ist eine fatale Fehlentscheidung und kann nicht ohne weiteres hingenommen werden", stellt der Mediensprecher der Grünen, Stefan Schennach fest. "ROI ist Österreichs Fenster in die Welt, auf das weder die Kultur noch die Wirtschaft verzichten darf". Schennach fordert sowohl die Außenministerin als auch den Wirtschaftsminister auf, Stellung gegenüber der ORF-Geschäftsführung zu beziehen. "Gerade vor dem Hintergrund der technischen Revolution im elektronischen Bereich, der Digitalisierung, verabsäumt der ORF mit ROI weltweit Marktchancen zu nützen", so Schennach. Außerdem würde dies ein Stück mehr Provinzialisierung bedeuten. Schennach verweist auch darauf, dass die vielen AuslandsösterreicherInnen zu StammhörerInnen von ROI geworden sind. "Diesen wird ein Stück mehr an Heimat und Kontakt zu Österreich genommen". Daher fordert er ein Moratorium dieser Entscheidung. "Es ist ja absurd, wenn diese Entscheidung heute bekannt gemacht wird, sich gleichzeitig aber der ORF-Stiftungsrat erst in einem Hearing am 25.November mit der Zukunft von ROI befasst. Entweder werden hier für den Stiftungsrat vollendete Tatsachen geschaffen oder der Aufsichtsrat des Unternehmens nicht ernst genommen".

Schennach bedauert auch, dass das Radiosymphonieorchester (RSO) aus dem Unternehmen ORF ausgelagert wird. "Was immer diese Auslagerung zu bedeuten hat, es stellt jedenfalls keine Stärkung für dieses wichtige und arrivierte Orchester der modernen Musik dar. Mit der Weglegung des RSO wird der Eindruck verstärkt, dass vor allem die Kultur die Verliererin der ORF-Reformen der derzeitigen Geschäftsführung sind. Schennach erinnert dabei an die fatale Abschaffung der kunst.stücke und der Programmverschiebungen von Kulturübertragungen im ORF. "Die Werbung ‚ORF ist Kultur pur’ ist bestenfalls eine Karikierung der ORF-internen Vorgänge in Sachen Kultur", schliesst Schennach.