EU-Erweiterung: Beitrittsländer im Umweltbereich gut unterwegs
Schwarzer: Industrie-Umweltschutzausgaben doppelt so hoch wie in Westeuropa - "Enormer Wachstumsmarkt von unserer Haustüre"
Wien (pwk) - „Auf dem Weg zur Erfüllung des EU-Acquis im Umweltbereich sind die Beitrittsländer gut unterwegs,“ freut sich Doz. Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt-, Energie- und Infrastrukturpolitik in der Wirtschaftskammer Österreich. Insbesondere Tschechien und Polen haben bereits 41 bzw 27 % der als notwendig eingeschätzten Ausgaben für Umweltmaßnahmen getätigt.

Basis für diese Prozentsätze sind Schätzungen der EU-Kommission aus dem Jahre 1997 hinsichtlich der Umweltausgaben, die für die Erfüllung der gemeinschaftlichen Umweltstandards notwendig sind. Eurostat hat die tatsächlichen Umweltausgaben laut einer OECD/Eurostat-Erhebung mit diesen EK-Schätzungen verglichen. Demnach geben die Beitrittsländer insgesamt bereits 1,35 % ihres BIP für die Umwelt aus. 0,55 Prozentpunkte davon entfallen auf öffentliche Ausgaben, 0,8 Prozentpunkte auf die Industrie.

„Mit 0,8 Prozentpunkten für die Umwelt ist der Anteil der Industrieausgaben am BIP in den Beitrittsländern doppelt so hoch wie in Westeuropa!“, kommentiert Schwarzer die positive Entwicklung der Beitrittsländer. „Das sind gute Signale für die für das Jahr 2004 fixierte EU-Erweiterung. Die Umwelt gewinnt dabei, die österreichische Umwelttechnik-Industrie und die Öko- und Energieconsulter haben enorme Chancen auf diesem Wachstumsmarkt vor unserer Haustüre.“

Ein großer Teil des Aufholprozesses liege allerdings noch vor uns. 37 Euro an Umweltausgaben pro Kopf und Jahr in den Beitrittsländern stehen in Deutschland 272 Euro oder in Großbritannien 243 Euro gegenüber.

Innerhalb der Industrie-Umweltausgaben dominieren vor allem Wasser und Energie mit 46 Prozent. "End-of-Pipe"-Ausgaben stehen noch im Vordergrund. Trotzdem sind bereits in einzelnen Beitrittsländern, zB in Ungarn, vorsorglicher Umweltschutz und Clean Technology mit einem Anteil von 60 Prozent auf der Überholspur: „Daher ist vor allem dort das exzellente Niveau an österreichischer Umwelttechnik gefragt!“, so Schwarzer abschließend.