Priesterseminaristen 2002/2003: Eintrittsboom in St. Pölten
An der Spitze St. Pölten, Wien, Graz und Salzburg – Insgesamt vier Mehreintritte als im Vorjahr. Priesterseminar Linz vor dem Aus?
Wien (kath.net) - Wie viele Seminaristen gibt es 2002/2003 in den österreichischen Seminaren? KATH.NET hat dazu das Canisiuswerk befragt und folgende Auskünfte bekommen: Insgesamt gibt es mit dem Stichtag 1. Oktober 2002 169 Priesterseminaristen in den österreichischen Seminaren, heuer gab es 33 Neueintritte. Die meisten Neueintritte - nämlich zwölf - gab es in St. Pölten, wobei neun Kandidaten in das offizielle Seminar und drei bei der Gemeinschaft 'St. Josef' eingetreten sind.

Danach kommt die Erzdiözese Wien: Hier gab es sechs Eintritte in das Diözesanseminar und vier in das Missions-Seminar des Neokatechumenat "Redemptoris Mater". Die meisten Seminaristen in absoluten Zahlen gibt es - von "Redemptoris Mater" (26) und "St. Josef" (5) abgesehen - in den Diözesen Wien (22), Graz (21), St. Pölten (19) und Salzburg (19), die wenigsten in Feldkirch (9), Innsbruck (10), Gurk (10) und Linz (13), wobei man hier aber die Relation zwischen der kleinen Diözese Feldkirch und der großen Diözese Linz beachten muss. Letztere wurde inzwischen in der Gesamtanzahl an Seminaristen auch von der "Mini-Diözese" Eisenstadt (15) überholt.

In Relation zur Katholikenzahl ist die Seminaristensituation in der Diözese St. Pölten und auch in Eisenstadt am besten. Düster schaut es hingegen in der Diözese Linz aus, wo, sollte sich der derzeitige Trend fortsetzen, das Priesterseminar wohl in wenigen Jahren geschlossen werden muss. Diese Möglichkeit wird - wie KATH.NET aus diözesanen Kreisen erfahren konnte - bereits überlegt. Aber auch in den Diözesen Gurk und Innsbruck ist die Seminaristenzahl in Bezug auf die Katholikenzahl dramatisch gering. In Tirol gab es übrigens heuer keinen Neueintritt.

Vergleich mit 2001/2002
Wenn man sich den Vergleich mit dem Studienjahr 2001/2002 anschaut, dann ist generell ein Rückgang der Seminaristen von 147 auf 138 (Ohne das "Redemptoris Mater" und Gemeinschaft Hl. Josef) bzw. insgesamt von 183 auf 169 zu verzeichnen. Den größten Zuwachs hatte auch bei diesem Vergleich die Diözese St. Pölten. (Von 14 auf 19 Seminaristen - ohne Gemeinschaft Hl. Josef). Auch die Diözese Eisenstadt (Von 12 auf 15) und Salzburg (Von 18 auf 19) konnte mehr Seminaristen verbuchen. Alle anderen verbuchten Rückgänge: Wien von 28 auf 22, Linz von 14 auf 13, Feldkirch von 11 auf 9, Gurk von 11 auf 10, Graz von 25 auf 21 und Innsbruck von 14 auf 10.

Interessant an dem Vergleich mit dem Vorjahr ist jedoch, dass es trotz der Gesamtanzahl heuer mehr Eintritte als im Vorjahr gegeben hat. Ohne Berücksichtigung der Neueintritte bei der Gemeinschaft St. Josef (3) und Redemptoris Mater (4) ist die Zahl der Neueintritte in den diözesanen Seminaren von 22 auf 26 gestiegen.