Waneck: Umfrage – Zahnärzte wollen eigene Kammer
Urabstimmung bringt eindeutiges Ergebnis
Wien (bmsg) – Die vom Staatssekretariat für Gesundheit durchgeführte Urabstimmung unter Österreichs Zahnärzteschaft zu einer neuen Positionierung von Zahnärzten im Rahmen des Ärztegesetzes und in der Ärztekammer, brachte ein eindeutiges Votum für eine eigene Zahnärztekammer, berichtete Gesundheitsstaatssekretär Univ. Prof. Dr. Reinhart Waneck am Donnerstag (21. 11.).

Notwendig wurde eine diesbezügliche Neupositionierung aufgrund eines Vertragsverletzungsverfahrens der EU. Im Rahmen einer vom BMSG durchgeführten Urbefragung, wurden Österreichs Fachärzte für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde und Zahnärzte gebeten ihre Meinung zu den neu einzuschlagenden Reformmaßnahmen bekannt zu geben. "Diese Befragung soll nun als Grundlage für die Neupositionierung des Zahnarztes sowohl im Ärztegesetz als auch in einem neu zu schaffenden Zahnärztegesetz darstellen", sagte Waneck.

Unter den insgesamt 2.356 ausgewerteten Meinungsbekundungen der Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ergab die Umfrage, dass sich 1.902 Fachärzte für eine eigene Zahnärztekammer und nur 420 dagegen aussprachen. Zur Frage ob eigene Landeszahnärztekammern eingerichtet werden sollten, sprachen sich 1.649 dafür und 616 dagegen aus. Lediglich 417 Fachärzte sind für die Einführung eines Facharztes für Stomatologie, die überwiegende Mehrheit von 1.837 lehnt dies ab. Die Einführung eines Facharztes für Stomatologie würde Zahnärzten im Sinne einer Wahlfreiheit die Möglichkeit bieten im Verband der Ärztekammer zu verbleiben.

"Die Abstimmung war aufgrund eines EuGH-Urteils und der Unentschlossenheit der Ärztekammer notwendig geworden", erinnerte Waneck. Durch die ausgesprochen hohe Beteiligung der Zahnärzteschaft an der Abstimmung seien die EU-Vorgaben nun leichter umzusetzen, so Waneck. Auch für jene Ärzte, die sich als Stomatologen für den Verbleib in der Ärztekammer ausgesprochen hätten, werde sich eine Lösung finden, so Waneck, der sich bei allen Zahnärzten für die rege Teilnahme an der Urabstimmung bedankte.