Leitl: Griechenlands EU-Ratsvorsitz wird Stimme der KMU verstärken
Europa-Wirtschaftskammer-Präsident traf Griechenlands Ministerpräsident Simitis in Athen – Österreichischer Exportboom ins EU-Land mit dem höchsten KMU-Anteil
Wien / Athen (pwk) - „Griechenland und Österreich haben vieles gemeinsam“, betonte WKÖ- und Eurochambres-Präsident Christoph Leitl bei dem in hervorragender und harmonischer Atmosphäre verlaufenen Gespräch mit dem griechischen Ministerpräsident Konstantinos Simitis in Athen. „Wir haben beide einen ausgesprochen hohen Anteil an Klein- und Mittelbetrieben, wir haben enge Beziehungen in wirtschaftlich und sozialer Hinsicht und verfügen in vielen Bereichen der EU-Politik über gemeinsame Standpunkte.“ Dies betreffe die EU-Erweiterung – einen der Schwerpunkte der griechischen Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2003 – genauso wie die europäischen Verkehrsrahmenregelungen und den besonderen Einsatz für KMU.

„Die Klein- und Mittelbetriebe haben ein wichtige Stimme in Europa, die im Rahmen der verstärkten europäischen Sozialpartnerschaft noch stärker zum Ausdruck kommt“, erklärte Leitl. Er sei überzeugt, dass Griechenland als Land mit dem relativ höchsten Anteil an KMU in der EU alles dafür tun werde, „um dieses wirtschaftliche und soziale Rückgrat Europas zu stärken. Der EU-Ratsvorsitz Griechenlands muss Europa wichtige wirtschaftliche und sozialpolitische Impulse geben.“

In diesem Zusammenhang wurde auch ausführlich auf die Baseler Eigenmittelvorschriften eingegangen. „Einige Schritte für die europäische klein- und mittelbetrieblich strukturierte Wirtschaft wurden bereits erreicht, aber Ministerpräsident Simitis und ich waren uns einig, dass noch wesentliche Weichenstellungen für KMU-taugliche Regelungen bei Basel II notwendig sind“, so Leitl. Am 15. Jänner kommenden Jahres wird diesbezüglich der Eurochambres-Präsident mit dem Vorsitzenden des Baseler Ausschusses, Präsident der Federal Reserve Bank in New York, William McDonough, in Wien zusammentreffen.

Präsident Leitl traf im Zuge seines Athen-Aufenthaltes auch den griechischen Entwicklungsminister Tsochatzopoulos und zahlreiche österreichische Unternehmer die vor Ort Niederlassungen unterhalten. „Österreichs Exporte nach Griechenland boomen, in den ersten acht Monaten konnten sie heuer um 25 Prozent auf 293 Mio Euro zulegen“, berichtete der WKÖ-Präsident. Österreichische Firmen verfügen über hohe Wettbewerbsfähigkeit. Besucht wurde beispielsweise Athens derzeit größte Baustelle (METRO) die von der Salzburger Baufirma Alpine Mayreder mit mehr als 1.000 Arbeitern geführt wird und dabei auch viele andere heimische Firmen wie DOKA-Schalungstechnik zum Zug kommen. Auch das österreichische Pharmaunternehmen Vamed eröffnete kürzlich ein Krankenhaus und VA Tech Hydro übernahm die Errichtung zweier Kleinkraftwerke. Leitl:„Griechenland verfügt mit 4 % BIP-Wachstum über das höchste Wirtschaftswachstum in der EU. Österreichs Firmen können diese Chance ausgezeichnet nützen.“