Olymp sorgt in Griechenland für noch mehr Wärme 
2002 wird ausgeglichenes Ergebnis angepeilt – Übersiedlung soll 2003 abgeschlossen sein – stärkerer Fokus auf Heizkörper
Ötztal Bahnhof (twp.at) - Dort wo viele Menschen in Europa zum Bad in der Sonne hinfahren, kann sich der Tiroler Heizgeräte-Hersteller Olymp über einen wachsenden Bedarf an Heizungsanlagen freuen. In den ersten neun Monaten des Jahres steigerte Olymp den Verkauf von Brennern in Griechenland um über 60 Prozent. "Griechenland macht jetzt zehn Prozent unserer Exporte aus", so Anton Schwarz jun. und Gotthard Neurauter gegenüber dem Wirtschaftspressedienst twp.at. Olymp verfügt über einen Exportanteil von 80 Prozent.

Auch wenn die nicht genannte Zahl der in Griechenland verkauften Brenner gemessen an allen verkauften Anlagen noch nicht allzu hoch ist: "Diese Entwicklung steht diametral zu der rückläufigen Entwicklung des Heizungsmarktes in anderen Ländern." In Deutschland sei der Heizungsmarkt im letzten Jahr um 20 Prozent, in Frankreich um 35 Prozent und in Österreich in den letzten drei Jahren um 60 Prozent eingebrochen.

Diese Rückgänge vor allem bei Heizkesseln und Brennern machen sich bei Olymp auch im Umsatz bemerkbar. Das kumulierte Geschäftsvolumen der Olymp-Gruppe werde 2002 um 15 Prozent auf rund 33 Millionen Euro zurückgehen. Darin enthalten sind die Bereiche Produktion, Handel und Dienstleistung. Für 2003 erwarten Schwarz und Neurauter mit "vorsichtiger Prognose" gleichbleibende Umsätze.

Dennoch werde Olymp nach einem Abgang im Vorjahr heuer ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen. Mitverantwortlich dafür ist der Personalabbau; die Olymp-Gruppe hat die Zahl ihrer Mitarbeiter vor allem in der Verwaltung binnen eines Jahres von 308 auf 268 reduziert. In Ötztal Bahnhof arbeiten derzeit 100 Personen, in Telfs noch 50. Bei der Serviceorganisation sind 95 Mitarbeiter beschäftigt, von denen 20 in Ötztal Bahnhof tätig sind. Der Rest entfällt auf das Sporthotel Olymp in Hochgurgl.

Das schwierige Marktumfeld führt bei Olymp auch zu Straffungen bei Handels- und Eigenprodukten. "Wir bieten zum Beispiel nicht mehr vier verschiedene Kessel an, sondern nur noch einen", erklärten Schwarz und Neurauter. Pellets-Kessel seien vollständig aus dem Sortiment entfernt worden.

Besonderes Augenmerk wolle Olymp zukünftig auf Produkte legen, die unabhängig von Brennstoffen oder Art der Heizungsanlage fast immer benötigt werden. Dazu gehören Heizkörper und Druckhaltestationen. Den derzeitigen Umsatzanteil von Heizkörpern mit 20 Prozent will das Unternehmen in zwei Jahren auf 25 Prozent steigern. Beim noch führenden Bereich der Kesselproduktion mit 36 Prozent und den Brennern mit 17 Prozent erwarten
Schwarz und Neurauter hingegen weitere Rückgänge.

Die Übersiedlung der Verwaltung von Telfs nach Ötztal Bahnhof sei nunmehr abgeschlossen, so Schwarz und Neurauter. In Telfs befinden sich noch Produktion und Logistik. Sie sollen bis Ende 2003 nach Ötztal Bahnhof übersiedelt werden. Olymp hat in Telfs mit dem neuen Eigentümer Thöni Industriebetriebe eine Mietvereinbarung bis zum Abschluss der Übersiedlungen abgeschlossen. Olymp rechnet mit Gesamtkosten für die Standortübersiedelung von 250.000 Euro.

Mit dem etwa 5.000 Quadratmeter großen Standort in Ötztal Bahnhof sind Schwarz und Neurauter bisher sehr zufrieden. Man bekomme leichter Personal aus den Tälern und könne auch Grundstücke einfacher erwerben, sollte die Notwendigkeit bestehen. Auch das Gebäude sei wesentlich kostengünstiger zu führen. Darüber hinaus versüße die Europäische Union in dem EU-Fördergebiet alle Investitionen mit Zuschüssen. (gübi)