Weltkonferenz zum Schutz von Feuchtgebieten beginnt in Valencia

Österreichisch-tschechisch-slowakische Initiative zur Erhaltung der Donau-March-Thaya-Auen erhält Ramsar-Preis
Wien (bmlfuw) - Am Montag (18. 11.) begann in Valencia (Spanien) die 8. Weltkonferenz zum Schutz der Feuchtgebiete gemäß dem internationalen Ramsar-Abkommen. Sie dauert bis 26. November. Zur Diskussion stehen unter anderem neue Richtlinien für Schutz und Erhaltungsmaßnahmen von Mooren, Karstwassergebieten und Feuchtwiesen sowie Richtlinien zur Restaurierung von Feuchtgebieten. "Die Bedeutung von Feuchtgebieten im Naturschutz und in der ökologischen Landbewirtschaftung wird international immer mehr anerkannt“, erklärte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Mag. Wilhelm Molterer heute, Montag, anlässlich des Konferenzbeginns.

Erstmals werden im Rahmen der Konferenz vorbildliche Ramsar-Naturschutzprojekte ausgezeichnet. Zu den drei Preisträgern zählt auch ein Projekt mit österreichischer Beteiligung, nämlich die Vorbereitungsarbeiten für das grenzüberschreitende Ramsar-Gebiet "Donau-March-Thaya-Auen", das sich über österreichisches, tschechisches und slowakisches Staatsgebiet erstrecken soll. Ausgezeichnet werden vier Naturschutzgruppen: der Distelverein und der WWF aus Österreich sowie "Veronica" aus Tschechien und "Daphne" aus der Slowakei. Die Preise wurden heute vormittag überreicht.

"Damit werden die Bemühungen Österreichs um eine gute Naturschutzkooperation mit den EU-Beitrittskandidaten Slowakei und Tschechien auch international anerkannt", sagte Molterer. Bei der Konferenz wird Österreich außerdem seine Feuchtgebietskampagne "WasserLeben" vorstellen, die das Umweltministerium, der Naturschutzbund und die Bundesforste gestartet haben. Im Rahmen der auf drei Jahre angelegten Kampagne wurden bundesweit bereits mehr als 200 Vorschläge zum Schutz und zur Erhaltung von Feuchtflächen eingereicht.

Das 1971 in Ramsar (Iran) unterzeichnete Feuchtgebietsabkommen war ursprünglich nur zum Schutz von Rastplätzen für Zugvögel gedacht. Mittlerweile hat es sich zu einem allgemeinen Vertragswerk zum Schutz von Feuchtgebieten entwickelt. Die Unterzeichnerländer verpflichten sich, Flächen von internationaler Bedeutung durch besondere Anstrengungen zu erhalten. Weltweit wurden in 133 Staaten bereits 1.229 Ramsar-Gebiete mit insgesamt rund 106 Millionen Hektar ausgewiesen.

Österreich ist dem Ramsar-Übereinkommen 1983 beigetreten und hat bisher elf Gebiete nominiert:

  • den Neusiedler See mit dem Seewinkel (Burgenland)
  • die Donau-March-Auen (Niederösterreich)
  • die Untere Lobau (Wien)
  • die Stauseen am Unteren Inn (Oberösterreich)
  • das Rheindelta am Bodensee (Vorarlberg)
  • das Sablatnig-Moor (Kärnten)
  • das Pürgschachen-Moor (Steiermark)
  • das Rotmoos im Fuscher Tal (Salzburg)
  • das Hörfeld (Kärnten/Steiermark)
  • die Waldviertler Moor-, Fluss- und Teichlandschaft Niederösterreich) und
  • das Lafnitztal (Burgenland/Steiermark)

Mit insgesamt 118.000 Hektar umfassen diese Schutzflächen zusammen etwa 1,5 % der Staatsfläche.

Weitere Informationen: www.ramsar.at, www.ramsar.org