Gewässerökologie, Naturschutz und Wasserkraft
Tirols LHStv. Hannes Gschwentner freut sich über neueste Forschungsergebnisse zur Auswirkung der Wasserkraftnutzung auf Struktur und Funktion von Lebensräumen in Fliessgewässern
Innsbruck (lk) - Etwa 140 Experten der Bereiche Gewässerökologie, Naturschutz und Wasserkraft aus Österreich, Deutschland, Schweiz und Südtirol trafen sich vergangene Woche an der Universität Innsbruck, um neueste Forschungsergebnisse zur Auswirkung der Wasserkraftnutzung auf die Struktur und Funktion von Fliessgewässer-Lebensräumen zu diskutieren.

Die Fachtagung "Ökologie und Wasserkraftnutzung" wurde unter der organisatorischen Leitung von Dr. Leopold Füreder vom Institut für Zoologie und Limnologie und der Abteilung Umweltschutz der Tiroler Landesregierung gemeinsam mit der Tiroler Wasserkraft AG durchgeführt. Die Veranstaltung wurde von Umweltreferent LHStv.Hannes Gschwentner eröffnet. Den Ausklang der Tagung bildete eine Podiumsdiskussion, in der die Frage gestellt wurde: "Ökologie und Wasserkraftnutzung: Utopie oder Synergie?". Am Podium diskutierten Hofrat Dr. Gerhard Liebl, Univ.-Prof. Dr. Mathias Jungwirth, Univ.-Prof. Dr. Josef Reichholf, Univ.-Prof. Dr. Bernhard Pelikan, Univ.-Prof. Dr. Roland Pechlaner, DI Stephan Oblasser und Dr. Paul Jäger. Moderiert wurde die Diskussion von Mag. Barbara Soder von der Abteilung Umweltschutz.

Obwohl die Wasserkraftnutzung in den Ländern Österreich, Schweiz, Deutschland und auch Südtirol die bedeutendste regenerative Energiequelle darstellt und sie global gesehen zu den wünschenswerten Energiesystemen gehört, zeigten die vorgestellten Studien die gravierenden Auswirkungen auf das komplexe ökologische Wirkungsgefüge von Fliessgewässern. So wurden etwa in eindrucksvollen Beispielen die Beeinträchtigung der ökologischen Funktionsfähigkeit in Restwasserstrecken und in weitläufigen Schwallstrecken demonstriert. Es wurden aber auch einige Lösungsansätze, die national und europaweit greifen könnten und zum Teil auch schon durchgeführt werden, diskutiert. Eine besondere Rolle wird dabei die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union spielen, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden soll.
 
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