Journalisten feierten Eröffnung des ersten brancheneinschlägigen FH-Studiums
Graz - Mit einer Medienenquete und Stellungnahmen steirischer Politiker zum Thema Medien wurde dieser Tage der Fachhochschul-Studiengang "Journalismus und Unternehmenskommunikation" an der FH Joanneum in Graz eröffnet. Das erste Hochschul-Studium für Journalismus in Österreich nahm im Oktober 2002 mit 28 Studierenden seinen Betrieb auf.

"Journalisten sind die Dolmetscher zwischen Politik und Wirtschaft auf der einen und den Leserinnen und Lesern auf der anderen Seite - und da ist die beste Ausbildung gerade gut genug", sagte Waltraud Klasnic bei der Eröffnungsfeier des neuen FH-Studiengangs "Journalismus und Unternehmenskommunikation" in Graz. Die steirische Landeshauptfrau gilt als eine der treibenden Kräfte hinter der Einrichtung des Studiengangs. Die Idee dazu, sagte Klasnic, sei bereits vor vielen Jahren von Fritz Csoklich gekommen, dem ehemaligen Chefredakteur der "Kleinen Zeitung", der bei der Studiengangseröffnung ebenfalls unter den Festgästen war.

"Journalismus und Unternehmenskommunikation" ist einer von 16 Studiengängen an der FH Joanneum. 11 davon werden am Standort Graz angeboten. Die Stadt stellt der FH Joanneum sämtliche Gebäude für den Studienbetrieb zur Verfügung. Im März 2003 erfolgt der Spatenstich für einen FH-Campus, eine Investition von rund 19,6 Mio. Euro. "Alle bisherigen Beschlüsse, die die FH Joanneum betreffen, wurden von der Stadt Graz einstimmig getroffen", betonte Bürgermeister Alfred Stingl. Und FH Joanneum-Geschäftsführer Peter Reininghaus hielt fest: "Jeder neue Studiengang ist uns eine Herausforderung. Bei diesem Studiengang stehen wir durch das große Interesse der Medien noch eine Spur stärker in der Auslage." Sein Kollege Martin Pöllinger ergänzte: "Die FH Joanneum wird mit ihrem ständig wachsenden Angebot weiterhin zu den qualifiziertesten und besten FH-Anbietern in Österreich zählen."

Im Rahmen der Eröffnung befragte Studiengangsleiter Heinz M. Fischer steirische Spitzenjournalisten über Lage und Zukunft der Medien. Am Podium standen Eva Maria Kubin, Info-Chefin der Antenne Steiermark, Gabriele Russ, die Redaktionsleiterin der APA in Graz sowie die Chefredakteure Gerhard Koch vom ORF Steiermark, Markus Ruthardt von der Steirerkrone und Erwin Zankel von der Kleinen Zeitung. Informationsüberflutung und die immer höhere Geschwindigkeit der Branche wurden in dieser Runde ebenso thematisiert wie die steigenden Anforderungen an das produktionstechnische Können der Journalisten. Bei aller berechtigten Problematisierung des Berufsstandes strich Eva Maria Kubin dennoch hervor: "Auch wenn das in der Runde bisher zu kurz gekommen ist, muss es gesagt sein: Journalist ist ein wahnsinnig schöner Beruf, den es immer geben wird, solange Menschen nicht nur nach Information, sondern eigentlich nach Orientierung suchen."
 
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