Lebenserwartung 37 Jahre
Das Rote Kreuz zum Weltaidstag am 1. Dezember
Wien (rk) - Neben der miserablen Ernte gibt es wirtschaftliche und politische Gründe für die große Hungerkrise auf diesem Kontinent. In manchen Regionen sind 34 % der Erwachsenen mit dem HIV-Erreger infiziert. Arbeitskräfte fallen weg und die Ernte ist nicht mehr gesichert. Aids-Waisen schlagen sich zu Tausenden alleine durch. Bereits 64 % aller Familien in Swasiland können ihre Kinder in den kommenden Monaten nicht mehr zur Schule schicken.

Die tödliche Kombination von Hunger und AIDS hat dramatische Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft der betroffenen Länder: In Malawi, Sambia und Simbabwe sind über 50 % unserer Hilfsempfänger Kinder. Die Erwachsenen sterben und übrig bleiben nur die Alten und kleine Kinder, dadurch werden dann keine Ernten ausgebracht und der Kreislauf des Hungers beginnt erneut, konkretisiert Andrea Wissinger, Rotkreuz-Expertin die Problematik.

In Botswana zum Beispiel sind vier von zehn Erwachsenen HIV-positiv. Die Lebenserwartung ist in den letzten vier Jahren von 57 Jahren auf 37 Jahre gesunken.

Das Rote Kreuz ist seit vielen Jahren in der Region und führt im südlichen Afrika zurzeit die größte Hilfsaktion seit dem Balkankrieg durch. Bereits im Mai hat das Rote Kreuz vor schweren Versorgungskrisen im südlichen Afrika gewarnt. Neben der raschen Versorgung mit Nahrungsmitteln als Soforthilfe hat auch die Herstellung von Brunnen zur Wasserversorgung und die langfristige Hilfe mit Saatgut- und Agrarprogrammen Priorität. Doch die nächste Ernte in dieser Gegend wird erst im März 2003 erwartet. Bis dahin sind die Menschen auf Hilfe angewiesen.

Das Rote Kreuz bittet um Spenden unter http://spende.roteskreuz.at oder auf das PSK-Konto 2.345.000 bei der PSK Kennwort: "Hilfe in Afrika".
 
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