Umweltdachverband: Ein Tal blüht auf  

erstellt am
07. 11. 03

Der »Biosphärenpark Großes Walsertal« holt Umweltpreis-Hauptgewinn ins Ländle!
Wien (uwd) - Im 20. Jahr des FORD-Umweltpreises lagen für die drei besten Initiativen zum Schutz des heimischen Natur- und Kulturerbes und ein herausragendes "Wasser-Projekt" 16.000 Euro im Siegestopf. Die Gewinner wurden am Donnerstag (06. 11.) in Wien von Umweltminister Dipl.-Ing. Josef Pröll, Dr. Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes, und Ford Austria-Generaldirektor Fritz Schmutzhart vor den Vorhang gebeten. Vier weitere Bundesländer-Sieger erhielten Anerkennungspreise.

1. Preis: Erfolgskonzept einer Region - Biosphärenpark Großes Walsertal
Es herrscht Jubel im Ländle: Der Biosphärenpark Großes Walsertal ist der strahlende Sieger des FORD-Umweltpreises. Kein Wunder, denn im Zentrum Vorarlbergs wird seit drei Jahren gemeinsam mit den BewohnerInnen alles daran gesetzt, die Leitziele des von der UNESCO verliehenen Gütesiegels umzusetzen und das wirtschaftlich benachteiligte Tal zum Blühen zu bringen. Dabei baut die Region auf ein großes Plus: Die artenreiche Fauna und Flora und die Tatsache, dass die Kulturflächen traditionell bewirtschaftet werden, prädestinieren das Große Walsertal für einen Biosphärenpark - für eine Region, in der nachhaltige Nutzung der Natur als Grundlage für die zukünftige Entwicklung gesehen wird. Hochgehalten werden dabei biologische Landwirtschaft und Viehzucht, sowie die vermehrte Nutzung einheimischer Ressourcen. Auch Landwirtschaft und Tourismus ziehen an einem Strang. Unter dem Gütesiegel "UNESCO-Biosphärenpark Großes Walsertal" wurden zahlreiche Impulsprojekte geboren. Die Jury vergab den Hauptpreis an den Biosphärenpark Großes Walsertal und hofft, dass mit Hilfe der 5.000 Euro noch viele fruchtbringende Ideen für die Region in die Tat umgesetzt werden.

2. Preis: "Abgasfrei mobil" stellt Weichen für Verkehrstechnologie mit Zukunft
Der Sprung auf Platz zwei beim FORD-Umweltpreis ist Dr. Emil Hocevar mit "Abgasfrei mobil 2002" gelungen. Das Projekt wurde gemeinsam mit Fachleuten und Wissenschaftern aus der Steiermark ausgearbeitet. Alternativ zum üblichen Kfz-Verkehr sollte in Tamsweg und Umgebung eine moderne Elektroflotte emissionsfrei losstarten. Die mit modernster ICE-Technologie ausgerüsteten Elektrofahrzeuge wurden im Vorjahr in den Verkehr geschleust. Jetzt werden Alltagstauglichkeit, Energieverbrauch und Reichweite der Fahrzeuge erforscht und die Auswirkungen des Vorhabens auf die ökologische Qualität des Einsatzgebietes untersucht. Summa summarum soll dieses Projekt eine fundierte Entscheidungshilfe für die Zukunft des Ökotourismus und des Tälerbussystems in der Region liefern und die Weichen in Richtung ökologisch orientierte Tourismus-, Verkehrs- und Energiepolitik stellen helfen. Der Preis für die beispielhafte Mobilitätsalternative aus Salzburg: 4.000 Euro.

3. Preis: Reife Leistung - Maturantin überzeugt die Jury mit Facharbeit
Elisabeth Hehenberger aus Wallsee in Niederösterreich beeindruckte die Jury mit einer Fachbereichsarbeit zum Thema Holzfeuerungen zur Reduktion von fossilem CO2. Die Gymnasiastin betrachtet das Thema vom ökologischen, wirtschaftlichen, chemischen, technischen und praktischen Standpunkt aus. Hehenberger behandelt die Materie mit Herz, Hirn und Esprit. Wer die Arbeit liest, ist laut Einschätzung der Autorin in der Lage, eine Anlage im privaten Bereich zu planen und Vor- und Nachteile des jeweiligen Systems abzuschätzen. Die glückliche Dritte strahlte über 3.000 Euro Prämie.

Ford Wasserpreis für visionäres Projekt an der Großen Mühl
Der Kulturverein "flüssig" aus Neufelden in Oberösterreich ging mit dem Projekt "Gemeinsame Schöpfung" ins Rennen um den FORD-Wasserpreis. Rund 300 Menschen beteiligten sich an der Kunstaktion, die das Herzstück des Projektes WASSER.ZEICHENâ ist. Ziel dieses Vorhabens ist es, die Große Mühl gewässerökologisch zu verbessern und die Menschen mit allen Sinnen an den Fluss zu bringen. Gelungen ist das mit der gemeinsamen Schöpfung, die Menschen aus aller Welt an das Gewässer lockte. Das geschöpfte Wasser wurde ins Lagerhaus Neufelden gebracht, wo die Ergebnisse der "Flusseinsichten" zu sehen sind. Applaus verdient die Aktion in Sachen Bewusstseinsbildung und als Musterprojekt für Partizipation hinsichtlich der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Die kreative Vision wurde mit dem anlässlich des "UNO-Jahr des Süßwassers" erstmals vergebenen "Wasserpreis" und 4.000 Euro belohnt.

Anerkennungspreise für Bundesländer-Sieger
Über einen FORD-Anerkennungspreis für das jeweils beste Projekt im Bundesland konnten sich weiters freuen: Die Volksschule Johannes Messner I aus Schwaz in Tirol, die engagierten Naturschützer der Bürgerinitiative Grüner See aus Tragöss in der Steiermark, der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) aus Wien sowie die burgenländische Marktgemeinde Horitschon.
 
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