Burgenland: Vier-Parteien-Antrag gegen »Sozialhilfe neu«  

erstellt am
04. 11. 03

Im Burgenland kommt es zu einem Vier-Parteien-Antrag gegen den Plan der Bundesregierung, die Notstandshilfe durch eine "Sozialhilfe neu" zu ersetzen
Eisenstadt (bvz.at) - "Das wäre ein Abtausch eines Rechtsanspruches gegen eine Fürsorgeleistung", warnten SPÖ-Klubobmann Christian Illedits und SPÖ-Sozialsprecher Ewald Ritter am Montag (03. 11.) in Eisenstadt. Die Neuregelung hätte außerdem massive finanzielle Folgen für die Länder und Gemeinden sowie für die Betroffenen. Ein ursprünglich geplanter SPÖ-Entschließungsantrag gegen das Vorhaben von Schwarz-Blau werde von allen Landtagsfraktionen - auch ÖVP, FPÖ und den Grünen - mitgetragen. Der Antrag soll am Mittwoch im Landtagsausschuss beschlossen und in der Landtagssitzung vom 13. November behandelt werden.

Mit der "Sozialhilfe neu" würden die Betroffenen auf das soziale Abstellgleis geschoben, erläuterte LAbg. Ritter, ihre Reintegration in den Arbeitsmarkt dadurch sehr stark erschwert. Die Fürsorgeleistung wäre nicht pensionswirksam, auch die Krankenversicherung würde wegfallen. Das Land und die Gemeinden müssten zudem mit einer Verdreifachung der Aufwendungen für die Sozialhilfe rechnen. Im Burgenland fließen jährlich rund 7 Mill. Euro in die Sozialhilfe, an Notstandshilfe werden 15,5 Mill. Euro ausgeschüttet.

In der Frage des neuen Burgenländischen Sozialhilfegesetzes rechnet Illedits hingegen mit einem Drei-Parteien-Beschluss von SPÖ, FPÖ und den Grünen. Die ÖVP habe sich an einem Detail festgebissen, sie lehne die Abschaffung der auch von ÖVP-Bürgermeistern kritisierten Sozialkommissionen ab. Diese Kommissionen hätten sich als bürokratischer Hemmschuh erwiesen, erinnerte der SPÖ-Klubobmann. Nahezu alle Beschlüsse seinen auf Basis der von den Sozialarbeitern vorgelegten Entscheidungsgrundlagen gefasst worden, außerdem sei der zeitliche Aufwand für die Bürgermeister enorm.

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