Brenner-Eisenbahn-Gutachten steht  

erstellt am
17. 11. 03

Landesraumordnungskommission zum Brennerbasistunnel
Bozen (lpa) - Über die Abänderung der Bauleitpläne von Amts wegen für den viergleisigen Ausbau der Brennereisenbahn München-Verona hat die Landesraumordnungskommission am Freitag (14. 11.) mit den Bürgermeistern längs der Bahntrasse vom Brenner bis Salurn zum zweiten Mal beraten. Das heutige Gutachten für die Eintragung ist mehrheitlich positiv ausgefallen. Für elf der 15 vertretenen Gemeinden fiel das Gutachten der Kommission für die Eintragung des Projekts in den Bauleitplan positiv aus. „Vier Gemeinden möchten ihre Kritikpunkte noch besser berücksichtigt wissen“, so Anton Aschbacher, der Berichterstatter der Kommission.

Der Verkehr soll von der Straße auf die Schiene verlagert werden, das war auch heute der Grundtenor der Bürgermeister, die alle ein Stimmrecht in der Kommission haben. Mit den prioritären Abschnitten, in die das Großprojekt eingeteilt wurde, war jedoch keiner der Bürgermeister zufrieden. Kritikpunkt Nummer Eins ist, dass die Strecke Waidbruck-Karneid nicht prioritär ist. Von der Landesgrenze bis Waidbruck bekommt die Bahn zu den zwei Geleisen zwei weitere dazu, von Waidbruck bis Kardaun soll laut Projekt im bestehenden Bahntunnel auf zwei Gleisen weitergefahren werden. Die Bürgermeister befürchten, dass so zu einem Engpass kommt. Sie fordern deshalb, dass auch in diesem Bereich der Ausbau im ersten Baulos erfolgen soll.

Wie Aschbacher berichtet, ist das heutige Gutachten für die Eintragung mehrheitlich positiv ausgefallen. Die Landesraumordnungskommission wird die Gutachten nun an die Landesregierung weiterleiten. Diese entscheidet dann endgültig über die Eintragung in die Bauleitpläne. Das Gutachten der Kommission ist dabei nicht bindend. Für elf der 15 betroffenen Gemeinden kam die Kommission zu einem positiven Gutachten für die Eintragung des Projekts in den Bauleitplan. Kein positives Gutachten hat es hingegen für vier Gemeinden Feldthunrs, Klausen, Leifers und Villnöß gegeben. Die Vertreter dieser Gemeidnen sehen im derzeitigen Projekt keine Lösung für die besonderen Probleme, die der Tunnelbau in den jeweiligen Gemeinde mit sich bringen könnte. Es muss garantiert sein, dass die Brücke über den Eisack am Eingang des Villnößtals eingehaust wird, so ein Anliegen der Gemeinden Villnöß, Klausen und Feldthurns. Auf Feldthurner Gemeindegebiet bereiten zudem zwei bereits gewidmete Gewerbezonen für die bis jetzt keine Ersatz angeboten wurde, Probleme. Feldthurns spricht sich zudem gemeinsam mit Klausen für den Ausbau der Strecke Waidbruck-Kardaun aus. Die Gemeinde Leifers will hingegen den Bauleitplan nicht verändern, weil sie Beeinträchtigungen in der Bauphase durch den Fensterstollen fürchtet. Die Landesraumordnungskommission wird nun die entsprechenden technischen Pläne ausarbeiten und diese zusammen mit den Gutachten in den kommenden Wochen an die Landesregierung zur Genehmigung weitergeben.
 
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